13 für sozialistische Umgestaltungen frei macht, nur anhand der Orientie rung erfolgen konnte, die die Tagung der KPD gegeben hat. Im Rahmen einer solchen Umgestaltung war auch die im Referat A. Hennigs er hobene Forderung nach Errichtung von Arbeiterakademien als Gegengewicht zu bürgerlichen Universitäten und Hochschulen historisch überholt. Da rum erklärte die Kulturtagung der KPD, daß die Arbeiterklasse, die Werktätigen, keine Sonderinstitutio nen benötigen. Es geht vielmehr darum daß Universitäten und Hochschulen weit geöffnet werden, da das Recht auf Bildung eine der primären For derungen des Volkes sein muß. Wer sich der damaligen Zeit erinnert; wird außerdem noch sehr gut wissen, daß es manchmal auch gar nicht so leicht war, Arbeiter- und Bauern kinder zur Aufnahme eines Studiums zu bewegen. Mitunter gescnan dies in einer Art, wie sie Hermann Kant in der "Aula" schildert: "Da hat man Jetzt ein neues Wort gefunden, wenn du etwas machen sollst, was du nicht machen willst, das nennt man jetzt delegie ren." Schließlich besteht eine weitere Bedeutung dieser Kulturtagung da rin, daß durch sie Parteikader an geleitet und befähigt wurden, die kulturelle Erneuerung wie es seiner zeit hieß, aktiv mit zu betreiben. Die Aufführung des Stückes "Die Gewehre der Frau Carrar" mag dafür als Beispiel stehen. Sie war mit vielen Diskussionen, sowohl mit Schauspielern, als auch mit Zuschau- arn verbunden. Damals ging es um eine Auseinandersetzung mit der Auf fassung, daß wahre Kunst über den Klassen und Klassenkampf stehen müsse und sich politisch nicht bin den dürfe. Das bewußt politisch engagierte Werk von Bertolt Brecht war zugleich ein guter Beitrag im Klärungsprozeß dieser Frage. Die Kulturtagung veranlaßte damals viele Parteikader, vorhandene Kennt nisse zu erweitern und zu versuchen, sie unter marxistisch-leninistischen Gesichtspunkten zu systematisieren. So bewirkte diese Tagung - und sicher nicht nur für mich - einen qualita- ’ tiven Fortschritt in der persön lichen Entwicklung.