Die Befreiung Dresdens am 8. Mai 1945 - das Zusammenwirken der sowjetischen Besatzungsorgane und der deutschen Antifaschisten zu Beginn der antifaschistisch demokratischen Umwälzung
5 Wohnungen und Straßen, da fließt kein Wasser mehr aus den Hähnen in den Küchen selbst der unzerstörten Häuser. Die Fenster und Türen der Händler sind verrammelt, da i9t nichts mehr zu verkaufen. Erstarrt, öde, hilflos liegt die ganze Innen stadt - sie ist unbewohnbar. Und doch, al9 die Soldaten Marschall Konews am 8. Mai 1945, dem offiziell letzten Tag des 2. Weltkrieges in Europa, Dresden in opferreichem Kampf erobern müssen - sie marschie ren ja nicht einfach ein, wie wir oft lesen - als sie die verwüstete Stadt befreien, zeigt sich, daß verantwortungsbewußte Menschen für ihre Zukunft 9chon Vorsorge tref fen . Am 7. Mai wartet Dresden noch auf seine Befreiung; doch Hermann Matern versammelte bereits diejenigen Ge nossen aus der Gruppe der Beauftrag ten des ZK der KPD und des National komitees "Freies Deutschland" um sich, die ausersehen sind, mit ihm Geburts helfer des neuen Lebens in der säch sischen Landeshauptstadt Dresden zu werden: Die bewährten Kommunisten und Kämpfer gegen den Faschismus Kurt Fischer, Heinrich Greif, Elsa Fen9ke. Mit ihnen i9t auch ein ehe maliger Offizier der Hitler-Wehrmacht, Helmut Welz. Mit 20 Kommunisten und Antifaschisten waren sie am 1. Mai von Moskau zum Gefecht3stand des Oberbefehlshabers der 1. Ukrainischen Front, Marschall Konews, geflogen. Am Morgen de9 9. Mai treffen sie in Dresden ein und beginnen ihr Aufbauwerk gemeinsam mit den standhaften Kämpfern gegen den Faschismus, die in diesen ersten Maitagen des Oahres 1945 au9 den Ker kern der Nazis befreit werden, wie der Kommunist Walter Weidauer aus dem Gefängnis am Münchner Platz in Dres den; wie der Sozialdemokrat Otto Buchwitz aus dem Zuchthaus Branden burg und der Kommunist Max Opitz au9 dem Konzentrationslager Sachsenhausen. Ihre engsten Partner im Kampf um das Leben und die Herzen der Menschen in Dresden finden sie in den Offizieren der Stadtkommandantur. In diesen er sten Wochen sind das Oberst Gorochow und Generalleutnant Lebedenko, Oberst leutnant Solowjew, Hauptmann Wak9, Oberstleutnant Ginsburgki und Haupt mann Wychodzefr für politische und wirtschaftliche Unterstützung des Wiederaufbaus und die Genossen Kot- schetow und Ausländer für Bildungs und Kulturarbeit. Schon am 10. Mai sitzen 35 Dresdner Antifaschisten auf den Bänken eines Zimmers in der Militärkommandantur am Riesaer Platz. General Lebedenko. Hermann Matern und Kurt Fischer er klären ihnen: Von heute an und von hier aus beginnt der Neuaufbau eines wahrhaft demokratischen, friedlieben den Deutschlands. Mag das Erbe, das wir übernehmen, noch so furchtbar sein, mit den Menschen, die wir heute retten - vor dem Hunger, vor den Seu chen, vor ihrer Mutlosigkeit und Ver zweiflung auch, mit diesen Menschen werden wir ein neues Dresden, eine neue antifaschistische, demokratische Republik der deutschen Werktätigen au fbauen. Für die Leitung dieser Arbeit setzte die Stadtkommandantur auf Vorschlag Hermann Materns den sozialdemokra tischen Genossen Rudolf Friedrichs als Oberbürgermeister ein, dem neben den Mitgliedern der Gruppe der Beauf tragten des ZK der KPD und das Natio-