Auf dem jüdischen Friedhof Dresden-Fiedlerstraße am 18. Juni 1950 zen. Der Verfasser dieser Monographie lief damals vergeblich von einem dieser angebli chen Freunde zum anderen, um Leon Löwenkopf zur Freiheit zu verhelfen. Uber die Verfolgung der Juden durch das Naziregime kamen völlig neue Theorien auf, so sei diese nur als Drohung gegen die Kommunisten gedacht gewesen, doch sei Mitleid mit ihnen fehl am Platze, denn nach Erkenntnissen der DDR-Historiker hätten Juden-Zioni- sten mit den Nazis zusammengearbeitet u.a.m. Ende 1952 betrug die Zahl der Gemeindemitglieder in Dresden 136. Einige von ihnen lebten in den umliegenden Städten Cottbus, Zittau, Löbau, Meißen und anderen Orten. Anfang 1953 wurden jüdische Gemeindevorsitzende der DDR in der Presse als Agenten beschimpft und vorgeladen, also grundlos regelrechten Verhören ausgesetzt. Der Verfasser dieses Berichts, blieb diesen Drangsalierungen volle vier Jahre ausgesetzt. 1953 wurde er aus der SED mit der Begründung ausgeschlossen, jüdisch gedruckte Zei tungen gelesen und jüdische Flüchtlinge in Westberlin besucht zu haben und schließlich in Palästina als Emigrant gewesen zu sein. Noch im Januar 1953 wurden die Gemeindemitglieder Löwenkopf und Ajnusiewitz aus der Haft entlassen, hingegen blieben die anderen Dresdner Juden vier und fünf Jahre lang - zumeist in Einzelzellen - inhaftiert. Kurz nach seiner Entlassung hatte Leon Löwenkopf seinen 65. Geburtstag. Eilig veranstal teten seine Freunde eine kleine Feier im Waldpark-Hotel. Eingeladen wurden auch viele der bis dato nichtjüdischen Freunde der Gemeinde. Doch von ihnen kamen nur noch zwei, der sächsische Innenminister Arthur Hofmann und der Gesundheitsminister Gäbler. Alle anderen nichtjüdischen Freunde wollten wohl in dieser Runde nicht gesehen werden.