den 50er Jahren von einem großen Teil der Kunstkritik nicht erkannt. Eine Kritik warf ihm vor, seine Kunst sei ein Irrweg des Geschmäcklertums für eine kleine esoterische Ästhetenschicht, der zur Abkapselung vom Volke führe. 8 Curt Querner (1904 - 1976) verschmolz in seinem Schaffen die auf ihn wirken den Einflüsse alter Meister des Expressionismus, des sozialkritischen Veris mus und der koloristischen Dresdner Schule zu einem für ihn typischen ge schlossenen Personalstil. Bei ihm erfolgte eine konsequente Absage an modi sche Experimente und an jede ästhetisohe Effekthascherei. Seine Kunst ist ohne alle Raffinessen, erdig-schwer, aber verhalten optimistisch. Seine Art der Gestaltung ist immer er selbst: Querner. Er erreichte - und das besonders in den fünfziger Jahren - vor allem in der Landschaftsdarstellung eine "absolute Malerei".^ Eva Schulze-Knabe (1907 - 1976) malte Bilder, die so parteilich waren wie die Künstlerin selbst. Sie stellte nach 1945 ihr Schaffen voll in den Dienst unserer neuen Gesellschaftsordnung. In ihrem Werk spiegelt sich ihre poli tische Überzeugung und künstlerische Haltung wider. Die Gestaltungsweise ist einfach, schlicht, gerade und offen, doch steht ihr Werk an gestalteri scher Kraft hinter Querners mit künstlerischer Wucht vorgetragenem Schaffen zurück. In den 50er Jahren war das im öffentlichen Urteil nicht so. Rudolf Bergander (1909 - 1970) ist ein weiterer Vertreter der proletarisch- revolutionären Traditionslinie. In den fünziger Jahren wandelt sich seine zunächst Dix verbundene veristische Gestaltungsweise. Der Vortrag wird groß zügiger, aber auch flächiger. Die starke Verwendung von Weiß hellt die Palette optimistisch auf, macht die Farben aber auch gleichermaßen kalkig. In den 50er Jahren prägt Bergander seinen Personalstil weiter aus. Zu den bekanntesten Bildern von ihm zählt sein "Hausfriedenskomitee", es ist eine geschätzte Inkunabel sozialistischer Kunst. Auch dieses Bild wurde in den damaligen Diskussionen nicht sofort "angenommen". Wegen der nioht progres siv genug wirkenden Rückenfigur des Agitators, wie es hieß. Heute sehen wir entgegengesetzt in seinem Bild eher die unterschwellige Fortsetzung des Themas der "sakra conversatione", einer spricht, die anderen lauschen, es ist eben noch keine "Parteidiskussion" mit gleichberechtigten Partnern, wie sie später Neubert gestaltete. Hans Grundig (1901 - 1958) ist ein Vertreter der proletarisch-revoluionä- ren Traditionslinie, der wie Heinz Lohmar z. T. eine sachliche Gestaltungs weise bevorzugte. Seine Hauptwerke nach 1945 fallen in die späten 40er Jahre. 1954 malte er noch sein viel diskutiertes Bild "Ächtet die Atombombe" mit hohem malerischem Wert, jedoch nicht ohne Idyllik. Heinz Lohmar (1900 - 1976) war ein entschiedener antifaschistischer Künst ler. In den fünfziger Jahren wandelte sich seine ebenfalls vom Surrealismus und Verismus geprägte Handschrift in zwei Varianten. Für seine direkt auf die politischen Ereignisse bezogenen Bilder übernimmt er das revolutionäre