32 Industrielle Vorbilder, Karl Groß Kunstindustrie nach Materialgruppen, Erich Kleinhempel Industrielle Maschinen und Werkstätten, Max Buhle. Diesen Abteilungsausschüssen waren in ganz Deutschland tätige Arbeitskommissare zu geordnet, die in den einzelnen Regionen Ausstellungsmeldungen entgegennahmen und t, so u. a. für die Regi' Peter Behrens Düsseldorf Richard Graul Leipzig Alfred Grenander Berlin Harry Graf Kessler Weimar F. A. O. Krüger München Joseph Maria Olbrich Darmstadt Bernhard Pankok Stuttgart Diese straffe Organisationsstruktur, die auf langen Erfahrungen beruhte, gewährleistete einen wesentlichen Teil des Erfolges der Dresdner Ausstellung. Auf der Tagung an jenem 27. Februar 1905 steckte Fritz Schumacher inhaltliche Probleme und Fragen der geplanten Ausstellung ab. Zunächst stand das seit Morris nicht gelöste Pro blem des Verhältnisses von Kunst, Handwerk und Industrie im Vordergrund. Schumacher forderte die Teilnehmer auf, diese Frage sowohl theoretisch in breiter öffentlicher Diskus sion wie auch praktisch über ihre Exponate klären zu helfen. Als weitere Grundfrage nannte Schumacher das gespannte Verhältnis des >Künstler-Entwerfers< zum Unternehmen und verwies darauf, daß durch die zunehmende Arbeitsteilung der »Schaffende immer mehr unter das Diktat des Ausführenden« gerät (AZ, S. 255). Dies war eine bekannte und heftig kritisierte, für den industriellen Prozeß jedoch unausweichliche Entwicklung. Das Direkto rium stimmte Schumachers — in seiner Konsequenz weitreichenden — Vorschlag zu, nur Künstler als Aussteller zuzulassen. Unternehmen und Werkstätten sollten Zutritt nur im Gefolge der mit ihnen kooperierenden Künstler erhalten. Schließlich wurde gefordert, daß den Exponaten möglichst ein tatsächlicher Auftragsabschluß zugrunde liegt und die Gegen stände nach Abschluß der Ausstellung verkauft werden können. Diese klare Entscheidung, die Ausstellung als »Künstlerwerk« zu organisieren, führte dazu, daß sich die bedeutendsten Vertreter der deutschen Früh-Moderne beteiligten und die Ausstel lung daher als umfassendste und geschlossenste Präsentation deutschen Kunstgewerbes in die Kunstgeschichte einging. Hier wurzelten aber auch die Gründe, die später zu empfindlichen Streitereien und schließlich zur Gründung des Deutschen Werkbundes führten. Fritz Schumacher hatte selbst den Vorsitz der Abteilung Raumkunst übernommen; er war sich der immensen Arbeit bewußt, 142 raumkünstlerische Einrichtungen koordinieren zu müssen. Schon 1905 war abzusehen, daß diese Abteilung alles Dagewesene sprengen würde. Nach Abschluß der Ausstellung konstatierte Schumacher ironisch: »Ausstellungen werden niemals gut auf demokratischer Grundlage, je diktatorischer sie aufgezogen sind, um so mög-