33 Sächsisches Haus (Vorderansicht), Entwurf Wilhelm Kreis (AK S. 57) licher wird ihr Gelingen« (Schumacher, Ausg. 1935, S. 232). Diese Erfahrung teilte er mit Gotthard Kuehl, der nur durch entfaltete >Ausstellungsdiktatur< in der Lage war, große Kunstausstellungen zu wirklichen kulturellen Ereignissen werden zu lassen. Alle Finanzierungsfragen oblagen Oberbürgermeister Otto Beutler, einem bekannten Finanz- und Wirtschaftsexperten, der es sich nicht nehmen ließ, als Leiter des Finanzausschusses dem Direktorium rechenschaftspflichtig zu sein. Durch kluges Wirtschaften gelang es, ein finanzielles Plus trotz der hohen Ausgabensumme von insgesamt 1 431 277 Mark (Quelle: Stadtarchiv Dresden, Aktenreg. 213) zu erzielen. Interessant ist dabei, daß hohe Zuschüsse ganz selbstverständlich vom Hof und der Stadt gewährt wurden. Die Ausstellungsprogrammatik verdeutlicht, daß bei der Vorbereitung der 3. Deutschen Kunstgewerbeausstellung diejenigen Reformkräfte Sitz und Stimme hatten, die sich zwar als entschiedene Gegner historisierender wie auch stilkünstlerischer Gestaltung verstanden, die andererseits aber nicht autokratisch regierten, sondern Gestaltungsauffassungen mit breitem Spektrum tolerierten, wenn sie den Forderungen des Ausstellungsprogramms ent sprachen. Die konsequent durchgesetzte Konzeption ermöglichte erst Vergleiche und ord nende Betrachtung der vielfältigen Exponate, die alle mit hoher Kultur präsentiert wurden. Mit insgesamt 38 143 m 2 besaß die 3. Kunstgewerbeausstellung die größte Ausstellungsflä che, die jemals in Deutschland für ein solches Unternehmen zur Verfügung gestellt wurde. Trotzdem war Platzmangel spürbar, oftmals mußten Bauten, Innenräume und Gegen stände in gedrängter Folge präsentiert werden.