13 Friedrich II. von Preußen, Gemälde von Antoine Pesne amüsiert er sich. Aber eben um diesen Kopf mit den vielen Perücken hat er sich doch bemüht! 1752 veröffentlicht er die »Ode au comte de Brühl«: »Armsel’ger Sklave Brühl, ... wirf ab der Hoheit hemmenden Ballast.« Doch so gefällig zeigt sich ihm Brühl nicht. 1756 rückt Preußen mit 66374 Soldaten ins neutrale Sachsen ein, das auf eine derartige Bru talität nicht vorbereitet ist und nur 17 000 Mann aufzubieten vermag. Daß Brühl die einst 30 000 Mann zählende Armee abgebaut hat, wird ihm nun als schweres Vergehen angelastet, aber 30 000 Mann hätten ebensowenig zu ändern vermocht wie der Aufschrei Europas. Für Thomas Mann wird der Preußenkönig das »Ungeheuer des Nordens« sein. »Er hätte den Glo bus nach einer Spur von Sympathie und Verständnis absuchen können und hätte keine gefun den ... Sein Recht war das Recht einer aufsteigenden Macht ... Unterlag er, so war er der elendste Abenteurer. Nur wenn er Erfolg hatte, war er im Recht, immer im Recht gewesen.« 4 ’ Wie realistisch beurteilt! 60 Fürsten stellen sich gegen Friedrich, und der Kaiser verlangt von ihm sofortige Räumung Sachsens und Erstattung aller Kosten. Als keine Reaktion erfolgt, wird der Reichsexekutionskrieg beschlossen. Doch für Sachsen kommt alles zu spät. Die kur sächsische Armee hat sich in Struppen bei Pirna eingeigelt, wo sie ausgehungert wird und