"Nach Geburt ein Teutscher, im Handeln und Denken aber Franzos" Graf Moritz von Sachsen, Maréchal de France, geboren am 28. Oktober 1696 in Goslar, verstorben am 30. November auf Schloß Chambord - Eine Betrachtung
20 Graf Moritz von Sachsen, Marschall von Frankreich, Pastell von Maurice Quentin la Tour, 1748 wahrscheinlicher werden über .»die junge Schönheit aus dem hohen Norden« ... »Aurora, Grä fin von Königsmarck, in der sich vornehme Geburt mit ungewöhnlicher Schönheit und be stechenden Geistesgaben paarte«. Pöllnitz schreibt: »Sie hatte eine schlanke und ebenmäßige Gestalt. Ihre Gesichtszüge waren unvergleichlich zart und regelmäßig. Sie war mittelgroß und bewegte sich sehr ungezwungen. Ihre Zähne standen wie zwei Perlenreihen. Ihre schwarzen Augen glänzten und waren voll Feuer und sprachen von Liebe. Das schwarze Haar hob ihren zarten Teint, der keine künstlichen Mittel brauchte. Ihr Busen, ihre Arme und Hände waren von zartestem Weiß und schöner als alles, was man je gesehen hatte. Mit einem Wort: Die Natur hatte ein Kunstwerk geschaffen. Mit all diesen körperlichen Vorzügen verband sie Welt gewandtheit, Liebenswürdigkeit, ungezwungenen Scherz, feinen Witz und espritvolle Einlalle. Sie hatte die glänzende Begabung, Charaktere und Eigenarten zu schildern, ferner originelle Ideen, viel Höflichkeit, Großmut und beispiellose Uneigennützigkeit. Ihr wohltätiges Herz war stets bereit zu helfen, nie zu schaden. Kränkungen vergaß oder verachtete sie. Und bei allem anderen war sie so bescheiden und zurückhaltend, als ob sie sich ihrer außergewöhnlichen Vorzüge gar nicht bewußt sei. Sie sprach Französisch, Italienisch und Deutsch ebensogut wie