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Zur Festkultur des Dresdner Hofes
- Titel
- Zur Festkultur des Dresdner Hofes
- Verleger
- Rat d. Bezirkes Dresden, Abt. Kultur
- Erscheinungsort
- Dresden
- Erscheinungsdatum
- 1990
- Umfang
- 80 S.
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- 0890 80327 001
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id3513565253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id351356525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-351356525
- SLUB-Katalog (PPN)
- 351356525
- Sammlungen
- Dresdner Hefte
- Saxonica
- Strukturtyp
- Monographie
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Reihe
- Dresdner Hefte ; 1990,1
- Titel
- Die Rolle der Musik in der Festkultur der wettinischen Höfe von 1464 bis 1548
- Autor
- Herrmann, Matthias
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Kapitel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- MonographieZur Festkultur des Dresdner Hofes -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 1
- KapitelDie höfische Festkultur - Funktion und Wirkung 3
- KapitelDie Rolle der Musik in der Festkultur der wettinischen Höfe von ... 12
- KapitelDie Festlichkeiten zur Hochzeit Herzog Augusts von Sachsen mit ... 19
- KapitelJoseph und seine Brüder Johann Georg II. und seine Feste ... 29
- KapitelSaturnalia saxoniae das Saturnfest 1719 eine ikonographische ... 39
- KapitelDie Rolle der Musik in der Festkultur des Wettiner Hofes in ... 53
- KapitelHof und Hofgesellschaft im Königreich Sachsen während des 19. ... 60
- Kapitel"Das Fest verhalt" - Ludwig Renns Erinnerungen an Dresden und ... 69
- Titel
- Zur Festkultur des Dresdner Hofes
- Autor
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16 Danach wurde „zu Tisch geblasen.“ ... „Nach volbrachten Nachtmal sein der Breutigam samt den ändern Fürsten, Graven, Hern vnd Freien, auch die Brawt [...] mit großem Geschall der Drompter, Pfeiffer vnd Pawker vf das Tantzhauß beleitet wurden [ ] Dasselbst der Brewtigam mit sambt der Brawt nach geschichtter Ordnung den ersten Reyn, darnach die ändern Fürsten yder nach Erforderung seins Stands vnd wirden die ircn gehabt habenn mit großer Frolokunge der zusehenden vnd zuhorenden der vorstendigen Personen wan die Tromther vbir lang herkommende Gewonheit vnd alten Gebrauch mit Con- cordanzien gesetzte Tentze, Paß- und Sprungmaße 25 geblasen haben.“ MONTAG, Gottesdienst: „Das Ampt hat gesungen der Bischoff von Meyßen [...] Neben ime sein gestanden die Prelaten vnd Capitulares seins Stifts vnd ist gesungen worden das Ampt durch die Synger meiner gnedigsten vnd g[nedigen] Hern von der Entpfahung Marie der Mutter Gots mit Hulff der Orgall [... Darauf] ist man mit großem Geschall der furgehenden Trom- meten, Pfeiffen vnd Pawcken gegangen vf das Slos, yderman Zu sein Gemach, hat man alßbald zu Tische geblaßen das gemein Hoffgesinde mit sambt ändern abgespeißt.“ Tanz am Abend. DIENSTAG, Messe: „Der Brewtigam vnd die Brawt [haben] sampt ändern Fürsten vnd Fürstinnenjn der Capeln auf dem Slosse Messe gehöret, haben die genannten Synger meiner gnedigsten vnd gnedigen Hern zwue Messen gesungen mit Hulf der Orgall, dreyer Posaun vnd eins Zincken, desgleichen vier Cromhorner zum Positief fast lustig zu hören.“ Danach Ritterspiele: „Nach diesem Rennen sein komen auf die Bqnn mit großem Schal der Drompthen, Pfeifen vnd Pawken die Tornyrer vf zweien Partheihen [...] Tanzhaus: „Daeselbst man nach geburlicher der Fürsten vnd Fürstin vortanzen den Tornirern die Danck gegeben hat mit furgeenden Drompten vnd Pawcktn wie gewonlich ist.“ ASCHERMITTWOCH, Gottesdienst, danach Rennen in Verkleidung: „Vor das erst Rudolf von Bunaw, Franck vnd Hein rich von Tschaschwitzer haben sich zugericht, das ein Wiltman auf einem Leben [Löwen], und ein Behr vf einem wilden Mann gerietten. Sein vor inen gegangen zwene Wiltmannen mit einem wilden Freuchen, haben vf zweyen Pfeiffen vnd einer Posaw- nen gesetzte Muteten geblasen. Nach welchem mit großem Schall der Trometen, Pfeiffen vnd Pawcken sein komen auf die Ban die Gesellenstecher.“ Hieran gemessen sind die Hochzeiten zwischen Herzog Heinrich dem Frommen und Katha rina von Mecklenburg (Freiberg 1512) sowie diejenigen der Kinder Herzog Georgs (Dresden 1519, 1524,-1539) 26 sehr bescheiden vonstatten gegangen, auch wenn das Grundrauster des Ablaufs wiederzufinden ist. Einige musikgeschichtlich interessante Fragen zurTorgauer Hochzeit seien angesprochen. Das Te Deum, das auf jeder Fürstenhochzeit erklang, wurde von der Hofkantorei zusammen mit der Orgel musiziert (in dem überlieferten Torgauer Repertoire läßt sich für diesen'Anlaß keine Te Deum-Vertonung feststellen). Die verfügbaren Instrumentalisten wirkten wahr scheinlich nur im Umfeld des Te Deum (vielleicht als „Classicum”) mft. Zum Tanz spielten neben Pfeifern auch Trompeter, was seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert in Deutschland üblich war (verwiesen sei auf das Spiel der wettinischen Hoftrompeter zum Tanze auf der Amberger Hochzeit 1474). Besonderes Interesse verdient die Passage über die musizierten Messen im Hinblick auf den möglichen Komponisten wie auf die Besetzung. Zur Zeit der Tor gauer Hochzeit war Adam von Fulda Hofkapellmeister. Seine einzige überlieferte Messe, die Missa „Seit ich dich herzlieb“ (Parodiemesse), dürfte nach Martin Just zwischen 1491 und 1494 im Leipziger Raum entstanden sein 27 , lag zum Zeitpunkt der Hochzeit also vor. Als Komponist weiterer Musik käme darüberhinaus Heinrich Isaac in Frage, der zwischen 1497 und 1499 vorübergehend am „ernestinischen“ Hof gewirkt hat. Nach Martin Staehelin könn ten in diesem Zeitraum die Messen „Virgo prudendssima“, „Carminum“, „Quant j’ay au cueur“ bzw. die Missa „Paschale“ entstanden sein. 28 Unabhängigvon den genannten Kapell meistern kämen Messvertonungen niederländischer Komponisten in Betracht, die sich im Repertoire der „ernestinischen“ Hofkapelle befanden. Die im Hochzeitsbericht im Zusammenhang mit figuralen Messvertonungen ausgewiesenen Instrumente (erste Messe: 3 Posaunen, 1 Zink; zweite Messe: 4 Krummhörner; jeweils mit Orgel) verdeutlichen eine in Deutschland damals übliche vokal-instrumentale Besetzung. 29 Zurückzukommen ist schließlich auf das Musizieren einer Motette durch zwei Pfeifer und einen Posaunisten (also in zeittypischer ,,Alta-Kapell“-Besetzung) während eines Turniers. Musikhistorisch beachtenswert ist dabei die Mitteilung, daß Motetten trotz ihrerTextgebun- denheit auch „rpn“ instrumental musiziert wurden.
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