C. H. J. Fehling: FrontaUnsicht des Festgebäudes, nach 1724. Feder in Grau, weiß gehöht, aut blauem Papier. 56,5 cm X 88,1 cm tigsten Zeichner, die mit der Darstellung des Festes von 1719 befaßt gewesen sind. Wie aus der ' Signatur des Blattes mit der Darstellung der Frontalansicht des Festgebäudes im Plauischen Grund hervorgeht, war er nicht nur dessen Zeichner, sondern, was bisher unbeachtet blieb, auch der Architekt dieser Festarchitektur. 3 “ Das Gebäude wär noch bis 1728 in königlichem Besitz, wurde jedoch danach veschenkt. 31 Seine Form folgt dem Grundgedanken des Festestes präsentiert sich in Gestalt eines Berges, samt, zu begreifen. Die Sieben, in der christlichen Ikonographie zusammengesetzt aus Drei (Gott) und Vier/(Welt), ist gleichbedeutend mit der Totalität der göttlichen Schöpfung,, zugleich aber nur eine Vorstufe zur Acht, in der sich alle Siebenerzyklen vollenden. Das heißt, die Sieben ist die Vorstufe der Acht, die als Symbol „eines neuen Lebensbeginnes, des ewigen Lebens“ gilt. 28 Unter diesem Gesichtspunkt ist man geneigt, den Einfallsreichtum und vor allem die zielstre bige, komplex auf einen abschließenden Höhepunkt gerichtete Komposition dieses Tages zu bewundern. Geschickt und beziehungsrei'ch waren die einzelnen Festteile wie Jagd, Komödie, Serenade und Bergmannsaufzug zueinander geordnet, ebenso wie Architektur, Plastik, Male rei, Musik und Feuerwerkskunst den glänzenden Rahmen lieferten und durch eine direkte wie mehrdeutige künstlerische Ausstattung auf das Thema „Saturnalia Saxoniae“ Bezug nahmen. Die im folgenden besprochenen Kupferstiche für das Saturnfest gehen auf Zeichnungen zurück, die von Carl Heinrich Jacob Fehling (1683-1753) angefertigt wurden. Fehling dürfte durch seinen VaterHeinrich Christoph (1654—1725), der der königlichen Zeichnerakademie Vorstand, eine gründliche Ausbildung erfahren haben. Gemeinsam mit seinem Bruder wurde ihm durch den Vater, „wegen seines hohen Alters“, des öfteren die Aufsicht über die „Schola ren in der Akademie“ aufgetragen. 29 Er war wohl neben der Wernerin einer der meistbeschäf-