56 •hTTJT» Johann Oswald Harms: Der Zuschauerraum des Opern- und Komödienhauses am Taschenberg. Kupfer stich. 560 mm X 633 mm. Sprechtheater gedacht war, schien der Start einer kontinuierlichen barocken Opernpflege erfolgt gewesen zu sein, für die alle Voraussetzungen gegeben waren. Dennoch kann davon im eigentlichen Sinn noch lange nicht die Rede sein. Bei Regierungsantritt Johann Georgs III. 1680 wurden alle italienischen Sänger aus der Kapelle entlassen und erst ab 1685 gab es wieder italienische Oper bis zum Tode Johann Georgs IV. 1694. Danach ruhte unter dessen Bruder und Nachfolger August dem Starken der ständige Opernbetrieb über 20 Jahre lang - es gab allerdings französisches Ballett, aber nur ganz sporadisch Opernaufführungen — und wurde erst 1717, und zwar auf Betreiben des Kur prinzen, zu neuem Leben erweckt. Unterdessen war 1708 das Komödienhaus zur katholi schen Hofkirche umfunktioniert worden. Die Energie des Kurprinzen rang August dem Star ken den Entschluß zur Errichtung eines neuen Operntheaters ab, das, in kürzester Zeit von Pöppelmann und Mauro erbaut und ausgestattet, 1719 eröffnet wurde. In ihm erlebte die Barockoper, besonders zur Kurprinzenhochzeit 1719, dank der phänomenalen Starbesetzung