Hagen Bächler Johann Christoph Knöffel und die Kunst seiner Zeit - Zur Kunstentwicklung in Dresden im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts Vor 300 Jahren, an einem un9 nicht bekannten Tag des Oahres 1686, wurde Oohann Christoph Knöffel geboren. Sein Schaffen bezeichnet eine neue Phase in der Architekturgeschichte Sachsens; er war der führende Ober landbaumeister in der Nachfolge Matthäus Daniel Pöppelmanns. Frei lich bildete sich Knöffels Stil be reits vorher und nicht unabhängig vom Vorangegangenen aus. Das macht von vornherein darauf aufmerksam, daß die Grenzen fließend und daß Traditionsbezüge zu beachten eind. Aber seine Architektur kam im zwei ten Drittel des 18. Oahrhunderts zur vollen Entfaltung und wurde für Sach sen stilbestimmend. Neben den we nigen königlichen Projekten entwarf er zahlreiche Bauten und Gärten für den Grafen Brühl. Knöffel beein flußte die Baumeister seiner und der nachfolgenden Zeit, sein Stil prägte wesentlich das Gesicht der Residenz und nach und nach die Bauten des Adels und des Bürgertums im Lande für mehrere Jahrzehnte. 1 Bildnis Johann Christoph Knöffel, Kupferstich von Anton Tischler, um 1750 Das wirft die generelle Frage nach den Besonderheiten der Kunst in dieser Zeitspanne auf, nach den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der künstle rischen Entwicklung in den Regierungszeiten Augusts II. 2 und Auguste III. die landläufig mit Bezeichnungen wie 'Augusteisches Zeitalter" oder - auf unsere Kunstgattungen bezogen - 'Augusteischer Barock’ zusammengefaßt werden. Wir kennen das 'Friderizianische Rokoko' ln Preußen ebenso wie die Stilbe l"t\ »/> 'HM' Mit)A ;v A Vf III