11 Zeit“ mit Werken Regers und Debussys in dem im „Dienst der Farbenwelt Noldes“ stehen den Kunstsalons Richter. Obwohl die Programmfolge von den „Musikblättern des Anbruch“ als „eine relative, oft posthume Modernität“ 16 bezeichnet wurde, verdient sie vor allem in zeitgeschichtlicher Hinsicht Erwähnung, denn der öffentliche Einsatz für einen französischen Komponisten stand damals in krassem Widerspruch zur deutschnationalen Abgrenzung vom „Erbfeind Frankreich. Arons Tat ist ähnlich zu werten wie etwa Rollands Versuch einer Aus söhnung der Künstler beider Völker. Ein anderes Programm widmete sich dem Moto „Einflüsse des Jazz“ (23. 4. 1928). Da gab es Blues, Boston, Foxtrott der Komponisten Weill, Haba und Ravel neben einer Jazz-Band-Imi- tation für Violine und Klavier von Wilhelm Grosz. Es erklangen Negrospirituels für Bariton und Klavier von Louis Gruenberg sowie Herben Trantows „28 418“, fünf Telefongesprächen für Sopran, Bariton und sechs Instrumente. Hinzu traten Komponisten-Porträts; Paul-Hindemith-Abende fanden 1922, 1923, 1924 und 1926 statt. Zum Teil wirkte der damals heftig umstrittene Komponist selbst mit. Zahlreiche Ur- und Erstaufführungen standen auf dem Programm. In den zwanziger Jahren gehörte Aron zu den Interpreten, die sich kompromißlos für Hindemith eingesetzt haben. Hier gab es auch Beziehungen zu den Hindemith-Aufführungen in der Staatsoper. Die genannten Por trätkonzerte bildeten ein Gegenstück zu den musikalischen Morgenfeiern der Staatsoper „Schönberg und sein Kreis“ (1928) oder „Strawinsky“ (1929). Bild Seite 10: Paul Aron um 1930 Fritz Busch um 1930