Paui Hindemith um 1928 Ernst Kreneck zu einem wesentlichen Faktor entwickelt. Es beweist das Vorbildliche ihrer organisatorischen Grundlage, daß sie sich nicht lediglich auf eine Anzahl blinder Anhänger stützen, sondern auch den Skeptiker immer von neuem zur Stellungnahme reizen und über den engen Musik bereich hinaus Wirkungskraft besitzen. Aus dem Dresdner Musikleben sind sie einfach nicht mehr wegzudenken.“ 20 Als Aron die städtischen Subventionen wieder gestrichen bekam, schrieb Herbert Trantow in der Musikzeitschrift „Melos“ unter der Überschrift „Paul Aron stellt seine Dresdner Abende ein!“: „Für Dresden ein Verlust, mindestens so groß wie die Schließung der Krolloper für Berlin.“ 21 Obwohl Arons Aktivitäten zu Beginn der dreißiger Jahre noch einmal in Gang kamen - 1933 ging die Reihe „Neue Musik“ ohnehin zugrunde. Als Jude verließ Aron noch im gleichen Jahr Deutschland, somit wenigstens sein Leben rettend. Über Prag und Havanna gelangte er 1941 in die USA, wo er sich weiterhin für die Neue Musik zu engagieren versuchte. Als Mu sikschullehrer in New York verwirklichte er nach 1945 noch einmal alte Dresdner Träume: mit der Aufführung von Kammeropern Hermann Reutters, Darius Milhauds und Kurt Weills. Er starb am 6. Februar 1955 in New York. Paul Arons Abende „Neue Musik“ gehören zu den mutigen Taten um die Etablierung der zeitgenössischen Musik in der Musikstadt Dresden und waren ein Teil der zwar kleinen, je doch letztlich folgenreichen Bewegung der zwanziger Jahre, die mit zur Grundlage unseres heutigen Musiklebens geworden sind. Paul Aron ist aufgrund seiner Emigration nach Über see in Vergessenheit geraten. Obwohl 1962 sein Nachlaß von einer amerikanischen Zeit-