Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 18.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190701184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19070118
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19070118
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-18
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- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 18.01.1907
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WWn-ErnMl WM Erscheint H«ser«te jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und ^WM MM MU M MM MU MU nehmen außer der Expedition auch die Nuttriger auf tostet durch die Austräger pro Quartal M. 1 bb MM /M M UM W5, M dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- durch die Post Mt. 192 stei in'S Haus. LW Expeditionen solche zu Originalpreisen. fSr Hohenstein Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Kngau, Hermsdorf, Kernsdorf, Zangenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Rußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, UrsMng, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Gmmbach, St. Egydien, HMmgrund u. s. w. für Las Mnigliche Amtsgericht und den StaLtrai zu Hohenstein Ernstthal. Gvgcrn crllerr GernernöL-VsrrwcrltungeM utnrRsgenösn Ortfchcrfterr. Nr. 15. Freitag, den 18. Januar 1907. 57. Jahrgang. vis lkMeii vor Lie?Mt! So lautete früher der Ruf, wenn es galt, für andere NattonenZdie Kastanien aus dem Feuer zu holeu! Jetzt, deutsches Volk, handelt es sich um Dein Wohl und Wehe! Jetzt sollst Du zeigen, ob Du Dir Deine Zukunft und Deine schwer erkämpfte Stellung unter den Wcltvölkern erhalten, oder ob Du das Aschenbrödel unter ihnen sein willst! Nimm den Kampf gegen das nur deutschfeindliche Zwecke verfolgende Zentrum und gegen die mit ihm verbündete internationale Sozialdemokratie aus, zeige ihnen, was der starke Wille eines Vol kes, das sich auf sich selbst besonnen, vermag! Schick' nationale Männer in den Reichstag — «lOI TI88 Mumm, Syndikus. Das langanhaltende Regenwetter — so wird Angriff auf Zinat wagte. Krieg-Minister Sebbas. spät bis nähert hatte und das Feuer wieder eröffnete, höch lichst überrascht, daß man aus der Burg keine Ant wort erhielt, sondern daß nur aus den zurückliegen den Bergen ei, ige Schüsse fielen. Man hielt das Schweigen der Burg für eine Kriegslist RaisuliS mit dem Hinweis zur nach ZK 17 6 und 21 mehr als 3100 Mark >gänzlich außerstande. Ec hat auch niemals die Absicht gehabt, der Reformarbeit entzugegentreten, schon aus dem einfachen Grunde nicht, weil er da zu nicht stark genug gewesen wäre. AlleS, waS man über seine Absichten gesagt hat, war reine und wagte es darum nicht sogleich, in die Burg ein zudringen. Erst als ein besonders tapferer Krieger die Mauer erklomm und sich davon überzeugte, daß niemand in der Burg war, rückten die tapferen Helden ihm nach und drangen in die Kasbah Rai suliS ein. An lebenden Wesen fand man nur ein altes, ausgehungertes und wahnsinniges Bettlerweib. Da Raisuli alles, bis auf bares Geld, Schmucksachen, Waffen und Munition, zurückgeloffen hatte, konnten die Horden des Sultans nach Herzenslust plündern General genaue Auskunft über die wirkliche Stärke Raisulis gegeben hoben, so daß er daraufhin den Man unterließe«, Wachtposten aufzustellen und stündlich Glauben und wurde natürlich in alle Welt das Treiben in Zinat zu beobachten, noch weniger hinausgekabelt, obwohl der Vertreter des Sultans, machte man Anstrengungen, um den Belagerten die Mohammed Torres, ausdrücklich versicherte, daß ihm Möglichkeit zur Flucht zu nehmen. Angesichts der nichts darüber bekannt sei, und daß er das Gerücht geringen Truppenzahl und der Geländeschwierig- für eine der bekannten willkürlichen Erfindungen leiten war es freilich undenkbar, den Rückzug der halte. Als solche hat es sich auch herausgestellt; Belagerten abzuschneiden. Zinat liegt nämlich auf man weiß tatsächlich nichts über den Verbleib einem Felsenoorsprung, der durch einen nach beiden Raisulis, und alles, waS gesagt wird, ist Willkür- Seiten ziemlich steil abfallenden Bergwall mit dem. liche Vermutung. Es ist möglich, daß die Leute, weiter zurückliegenden Gebirge in Verbindung steht die dem Geächteten jetzt Obdach gewähren, ihn um In diesem standen bedeutende Kräfte Raisulis —IdeS ausgesetzten Preises willen oder auS Furcht vor wenigstens vermutete «man sie dort — denen es ein einem entsetzlichen Strafgericht auSliefern werden; leichtes gewesen wäre, die Umzingelung der Burg! es ist denkbar, daß Raisuli weiter inS Innere ge- und damit die Abschneidung des Rückzuges zu ver- flohen ist, wohin die SultanStruppen nichtgelangen hindern. Aber man hätte Poften vorschieben können, können und wo daher eine Verfolgung ausgeschlossen um die Bewegungen zwischen Zinat und den hinter ist; es kann sein, daß er sich zu dem Prätendenten ihm liegenden Bergen zu überwachen; dann würde im Osten des Landes begeben wird, um man gesehen haben wie Raisuli und seine Getreuen mit ihm gemeinsame Sache zu machen Nur ein- die Burg während der Nacht verließen. erscheint nach Lage der Verhältnisse unmöglich und Da man sich aber vollständiger Sorglosigkeit undenkbar, nämlich daß er in der Nähe Tanger- hingegeben hatte, war die nächtliche Flucht Raisulis die Regierung bedrohen oder einen negativen Ein unbemerkt geblieben. Man war daher am folgenden fluß auf die Durchführung der in Marokko ge- Morgen, als man sich Zinat wieder vorsichtig ge- planten Reformen autzüben könnte. Dazu ist er Verluste hatten, weiß man nicht; es ist aber nicht wahrscheinlich, da man am nächsten Tage bei dem Eindringen in die Burg nicht Lie geringsten Spuren von Toten und Verwundeten fand. Ueber das Feuer der Artillerie des Sultans machten die Leme Raisulis sich lustig. Erst als ein früher in franzö fischen Diensten stehender Algerier die Geschütze richtete, gelang es, e ne Bresche in die Mauer zu schießen. Trotzdem ging man aber nicht zum Sturm über, angeblich weil es schon zu spät war. Muni Freibank: Kerkaus m rahm Rind- mijl geWm Schweinefleisch; der „Tägl. Rundsch." aus Tanger geschrieben — «ar wohl in erster Linie der Grund, weshalb der Kriegsminister GebbaS nicht gleich nach der Ab setzung Raisulis den Befehl zum Ausrücken gegen den Geächteten gab, oder hegte er etwa die Hoff- nung, daß Raisuli sich freiwillig stellen oder ohne Aufsehen zu erregen von der Bildfläche verschwinden würde? Erst am 3. Januar zogen die Sultans truppen, angebltch in einer Stärke von 1500 Mann — mir schienen rS bedeutend weniger zu sein, — unter Führung des General Buijtsa Bugdadi gegen den Gefürchteten aus; unterwegs schlossen sich ihnen noch etwa 500 Freiwillige auS den verschie denen dem Sultan ergebenen Stämmen an. Ob wohl man Zinat, die sogenannte Burg Raisulis, noch an demselben Tage hätte bequem erreichen können — die Entfernung von Tanger beträgt et wa 16 Kilometer — schlug man das Lager bei Bahrein, 6 Kilometer von Zinat entfernt auf Am folgenden Tage schob man das Lager bis auf eine Entfernung von 1 >/, Kilometer, nämlich bis Si Arbi, vor, ohne jedoch irgendwelche Operationen zu unter- nehmen. ES heißt, daß Bugdadi das Eintreffen der auS Fez erwarteten Truppen unter El Mrani abwarten wollte, um im Verein mit diesen Zinat von allen Seiten einzuschließen. Dies ist aber un wahrscheinlich, da Bugdadi am nächsten Morgen, ohne von Raisuli belästigt worden zu sein, zum Angriff schritt. Viel wahrscheinlicher ist es, daß der General des Sultanheeres keine Kenntnis von der Stärke Raisulis hatte und diese überschätzte und gab sich mit dem Erreichten zufrieden und zog sich und ihrer Zerstörungswut die Zügel schießen lassen; bis nach Guarel, 6 Kilometer von Zinat entfernt, der marokkanische KciegSgebrouch will es einmal so zurück. Die armseligen Strohhütten des Dorfes und nicht anders. Gleich nach den Plünderern trafen Zinat hatte man, nachdem man ihre Bewohner auch die Juden aus Tanger ein, die bis dahin hinter niedergemacht und sie selbst ausgeplündert hatte, in den Soldaten wie hungrige Hyänen herumgelungert Brand gesteckt. Fünfzig Personen, darunter viele hatten und jetzt ein „brillantes Geschäftchen" mach- Frauen und Kinder, sind von den Horden de§ ten, da der Soldateska bares Geld lieber ist als Sultans abgeschlachtet worden, ohne daß sie irgend- wertvolle Beutestücke. Auch europäische Schlachten- welchen Widerstand geleistet hätten. Es ist aber bummler, welche trotz des Verbots bis Zinat oor- echt marokkanisch, der Mordgier nur um des Mordens gedrungen waren, erwarben manches Andenken an willen Genüge zu tun Die Verluste der Sultan«- den geächteten Raisuli, ohne viel dafür auszugeben, truppen waren nur unbedeutend ; fünf Tote und Heute kann man überall in Tanger von der KriegS- vier Verwundete, unter ihnen auch der General beute zu Spottpreisen kaufen. Bugdadi, der durch einen Streifschuß am Halse Wie man annimmt, hat Raisuli sich mit seinen leicht verwundet wurde. Dafür hatte man aber die Getreuen zu den Beni Mhauar oder den Uad Ra- elenden Habseligkeiten der Dorfbewohner, 400 Rinder Gegeben. Das müßige Gerücht, daß dieser oder der und 1000 Schafe, erbeutet und ein Loch iu die andere Stamm ihn gefangen halte und bereit sei, Mauer von Zinat geschossen. ihn dem Kriegsminister auSzuliefern, fand selbstver- deS Einkommensteuergesetzes vom 14. Juli 1900 mit einem Einkommen von eingeschätzt sind. Chemnitz, den 16. Januar 1907. Die Handelskammer: Philipp, Vorsitzender. Spalte cl deS Einkommensteuerkatasters (für Handel und Gewerbe) eingestellten Beträge entfällt. Dieser Steuerzuschlag für die Handelskammer gelangt hierdurch Ausschreibung, daß er nur von denjenigen Steuerpflichtigen erhoben wird, die Kekanutmachung Von der Handelskammer zu Chemnitz soll für das Jahr 1907 mit dem II. Ein kommensteuertermin zur Bestreitung ihres Aufwande« ein Steuerzuschlag zur Einkommensteuer »on 2 Pfennige« für die Mark desjenigen Steuersatzes erhoben werden, welcher auf die in Vom frühen Morgen (ö Januar) nachmittags wurde in der fürchterlichsten Weise ge schossen, ohne daß dadurch ein erheblicher Schaden in Zinat angerichtet worden wäre. Die Belagerten unterhielten nur ein sehr mäßiges Feuer, sicherlich weil ihre Zahl nur sehr gering war. Ob sie viele I darum einen Angriff für eine äußerst gewagte Sache L/I hielt. Erst die Gefangenen Raisulis, die dieser in «großherziger Weise in Freiheit gesetzt hatte, und die r r jim Lager der Sultanstruppen eintrafen, dürften dem
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