Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 25.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190312258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19031225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19031225
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-25
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 25.12.1903
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
schluß zu fassen. stM^ S-g°n d°s Bereis S» j-30 Mark auch aussichtslose sreikonfervative Antrag Dirksen ver- ' Tagen Gesang»,S und in die langt nur ein Gesetz zum besseren Schutz der Arbeits- «osten verurteilt. , , willigen. Die .Post* bemerkt dazu: «Daß ebenso Die Adresse der lieber die auf den Mi Neueste Nachrichten den drlt selben hrrouSbekommen. sreudc Verein möchte Herrn eines hast aber an Beschäftigung ihre Betriebe vung, daß die Geschäftslage besser: wir», scheint sich nicht zu dafür jede Aussicht *ehlt. bruch des Streiks komme, sondern zum Nachgeben sich entschließen. — Plans«, 23. Dezember. Berlin, 24 Dez. Der.Vorwärts" schreibt, vor vier Woch-u habe das Schicksal der AuSgespcrrtev -m einem Faden gehangen, weil die Arbeiterschaft es müde gewesen sei, eine Sache zu unterstützen, die ver loren schien. Damals hätten die Aulgesperrten sich vielleicht bereit erklärt, zu den alten Bedingungen in sie Fabrik zurückzuk-hren gegen das bloße Versprechen, daß sie nicht gemaßregelt und nicht ihr Austritt aus Plauener an den König, die der Entrüstung über die Haltung des LandtagLabgeordnelen Günther in der Adrlßangelegenheit der Zweiten Kammer Ausdruck geben sollte, ist nach einem Blatt bereits abgegangen. Nach einem andern würde sie überhaupt nicht zur Absendung gelangen, da sich nur e'wa 600 Unter» schristen angesammelt hätten. schrist eines gewissen Flach versehenes Telegramm zur Beförderung an Breternitz in Glauchau aufgab, wo» rin derselbe auf den Bahnhof Altenburgs bestellt wurde. Sein Plan ging dahin, Breternitz an diesem Tage aus Glauchau fortzulocken, damit er in dessen Ab wesenheit das Inventar fortschaffen knote. Wider den Angeklagten erkannte man auf 10 Tage Gefängnis, — Löbau, 23. Dez. In Löbau stürzte am Dienstag nachmittrg in der August Römerscheu Stück, säebcrei ein Baugerüst zusammen, aus welchem Maurer mit Aussagen einer Mauer beschäftigt waren- Sechs Maurer, von denen fünf bei dem Zusammenbrach in -a- vorbeifl.eßevde Wasser gestürzt find, wurde» schwer nach Weihnachten eine erfüllen, da bis jetzt BereinSjahre 3 gemeinsame Sitzungen, 2 Borstands» fitzungeo und 1 BortragSaiend. Der Herr Borsitzende wies nochmal» auf letzteren hin, der genußreichen Stunden und des guten Erfolges besonders gedenkend. Glauchau, 23- Dezember. Das hiesige Schöffen, geeicht beschäftigte sich in seiner gestrige» Sitzung mit einem Fall, der mit dem Crimmitschauer Strek ir direktem Zusammenhauee steht. Die Anklage richtete sich gegen de» vo,maligen Redakteur Jäckel in Z-vick-u und -egen den Gastwirt Fischer von hier. Der Tat- bestand ist folgender: Am 9. Oktober d. I. hatte im Saale des .Weißer Roß" in Glauchau eine Versammlung der Crimmit schauer Textilarbeiter ktattgesunde», io welcher Jäckel einen Vortrag über den T x-ilarbeiterireik hielt. Dew Sivberufer dieser Versammlung, dem Weber und Gast- Wirt Bernhard Fsicher, war vor Beginn derselben sei ten» der Polizeibehörde mitg^teilt worden, daß sie nur Älter stehende, frühere Polizei.HilfSkxpedient deS Stadt- rate- zu Lichtenstein, P. I. Bogel von dort, hat seinem Geständnis zufolge sich an amtlichen Geldern in Höhe von zusammen 87 Mk. vergriffen und ver» wirkte hierfür 4 Monate Gefängnis, — Die letzte Berhaudlung betraf den aus Lichtenstein gebürtigen früheren Schankwirt und jetzigen Privatmann E. H. Müller. Der 34 Jrh'e alte Angeklagte hatte Ende o. I. sein in Glauchau gelegenes RestaurationSgrund. tück nebst Inventar an den Bademeister Breternitz in Lichtentanne verkauft. Im Laufe der Zeit hegte Mül ler den verdacht, daß Breternitz, der keine Anzahl ung geleistet hatte, frei über daS Inventar verfügen werde. Um sich nun wieder in den Besitz desselben zu setzen, wurde er zum Fälscher, indem er am 3. Der 22 Jahre alte, auS Smngendors stammende, öf ters bestrafte E. M. Müller hatte während seines Aufenthaltes im hiesigen Stadtkrankenhause mehrere Patienten um Geldbeträge rc geprellt, eine Unterschlag ung zum Nachteile deS Gutsbesitzers Mehlhorn in Stein und in Niedermülsen Diebereien verübt. Unter Anrechnung von einem Monat Untersuchungshaft wurde er zu 1 Jahre 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren EhrenrechtSverlust verurteilt. — Der im gleichen geiste, immer schönere Früchte werktätiger Nächsten» liebe zeitigen, möchte er aufs neue an sich die Wahr» heit deS Felix Dahoschen Wortes bestätigt finden: .Ja, mir ist wohler, seit ich mittragen dars an der Last der Zeit!' kr. — Am 1. Januar werben im Deutschen Reiche etwa 3000 Äerzte im Kampfe mit Krankenkassen sichen- Es ist daher natürlich, daß sich beide Parteien ans Konzr-fsen mit diesen Konflikten bcfvsfen wollen. Am 25- Januar wird ein Allgemein« Deutsch« Krankcnkcsseataa siatt- finden, um für die Stellung der Kasten zu den Forder ungen der Äerzte Normen zu gebe', und der r.ähste Aerztetag, der im Sommer in Rostock abzehalten werbe a soll, wird sich mit derselben Frage, unter dem Gesichts punkte dcr Acrzte, beschäftigen. — Wiederbelebungsversuche in elek irischen Betrieben. J.r letzter Zeit haben sich in elektrischen Betrieben zahlreiche tödlich verlaufene Unfälle ereignet, bei denen zweckentsprechende Wieder» belebungSversuche nicht angestellt worden sind, obwohl sie anscheinend nicht aussichtslos gewesen wären. Daher empfiehlt der preußische Minister für Handel und G-werbe, in U-bereinstimmung mit einer Anregung der Technischen Deputation für Gewerbe, in allen ge fahrbringenden elektrischen Betrieben die Arbeiter mn den zur Wiederbelebung Verunglückter erforderlichen Maßnahmen bekannt und vertraut zu machen, ivSbe» iondere die künstlichen Atembewegungen mit ihnen zu üben. -- Callenberg, 23. Dez. Ja einer der letzten Nächte sied dem Muhl« besitz« Glänzel 2 Gänse and 1 Ente aus dem verschlossene» Plerdestall gcstöhlen und an Ort und Stelle abzc!chl«cht:t wo den. Häuer Brückner und Geißler durch hereinbrechendes Ge stein verschüttet und getötet worden- Beide Leiche» konnten erst »ach mehrstündiger mühevoller Arbeit zu Tage gefördert werde» Xewyork, 24. Dezember. Als der Dampfer .Blücher" am 19. Dezember einen heftigen Sturm durchmachte, entstand eine Panik unter des Zwischen decks-Passagieren, welche auf Deck wollten, über dem die Wellen zusammenschlugen. Die Offiziere mußten mit gezogenem, doch ungeladene« Revolver die Ruhe wieder h-rstellen. nur — die Pa- Der allgemeine nicht zum AuS- daß beide Teile — Se. Majestät der -rönig haben geruht, ilmtsgerichtsrat Kaßberg den Titel und Rang Oberamtsrichters zu verleihen. Hochachteud (folgt Überschrift) — Der Heilige Abend hat uns prachtvolles Wetter bescheert. Sonnenschein und milde Kälte, die den Aufenthalt im Frei« sehr angenehm machen. Die Nähe eis Weihnachtsnstes macht sich jetzt überall bemerkbar An vielen Fenstern sieht man bereits den g-schmückten Tannenbaum siehen, der auf den Aug-nb ick der Be» scheerung wartet. Der Wühnachtsmarkt war sehr gut besucht und eS ging sehr lebhaft auf demselben her. Aus dem Bahnhof merkte man ebenfalls, daß cs Weihnacht -st, Jeder Zug bringt Soldaten aller Waffengattungen, die ihren Urlaub im Kreise ihrer Familie verleben wollen, Bei den vielen Uniformen, denen man jetzt au' den Kt-eßm begegnet, könnte man beinahe glauben, dcß Hohenstein Ernstthal eine große Garnisonstadt ist. Heute abend wird bereits in vielen Häusern der WeihnachtSvaum brennen und glückliche Menschen versammelt sehen Ihnen rufen wir zu: Fröhliche Weihnächte«! — Die heutige Nummer enthält als Prämie für unsere geschätzten Bezieher den Wandkalender für 1904 Möge er allen immer nur recht frohe und gesunde Tage onzejgen. — Altstüdter Lchützenhaus. Der rührige Wirt deS Schützenhauses, Herr Schmidt, hat es sich nicht verdrießen lassen, seinen Gästen eine besondere WeihnachtS- überralchung zu bereiten. Er hat sein Etablissement mit elektrischem Licht »ersehen lassen und ist somit der erste Privatmann, der sich die Einführung der Elektrizität zu Nutzen gemacht hat. Er hat den Eingang mit einer und ven Saal mit zwei Rernstlampen versehen lassen. Die schönste Wirkung >uft aber daS Musik-Podium hervor, dessen Bogen und Hintergrund mit lauter bunten Glüh lämpchen geschmückt ist. DaS Hohenstein« Gtadtwappen ist mit eimm Nahmen auS Glühlampen in den sächsischer, > Farben umgeben. Die ganze Einrichtung, die nach einem Muster in der Dresdner Städteausstellung hergestellt ist macht sich arß rordentlick wirkungsvoll — Turnerschaft Hohenstein Gr. Zu den zahlre chen Weihnachtsveranstaltungen gehört auch die öffentliche Aufführung der Hohenstein« Turnerschaft welche am 1 Feiertage im Altstädt« Schützenhause statt- findet. Die Spielordnung ist reichhaltig gestaltet und bietet Abwechslung und Amüsement genug. Cs gelungen u- a drei Theaterstücke zur Aufführung, ferner mehren humoristische Vorträge und turner.fche Darstellungen alle, Art. Die Leistungen unserer Turnerschaft sind bekannr genug, um dem Verein von vornherein ein volles Haus zu sich rn. Die Veranstaltung ha! außerdem den guten Hweck, den TurnholleubaufondS zu stärken Wir wünsche, nur, daß der Ueberschuß auS den Einnahmen des Abende so groß sein möge, daß die Turnerschast bald in die an. genehme Lage versetzt würde, sich eine eigene Turnhalle zu bauen (Vivgesandt.) Aus der statutengemäßen Hauptversammlung deS Martin Luther»BereinS am 6. Dezember im Ratskeller. Nachdem Herr Apotheker zu bereiten. Möchte sich der Martin Luther- im neuen BereinSjahre immer mehr entfalten, er, beseelt von einem echten rechten Luther» — Als 2. Punkt der Tagesordnung erfolgte die Rechnu»gSablage. Der Reinertrag beträgt 100,05 M. Ueber dessen Verwendung wurde an dritter Stelle b»- ratrn. — Herr Apotheker Himmelreich hatte sich zwecks Vorschlägen an die Schriftleiter der .Wartburg" und des .Gustav-Adolf.Boten", Herr Fabrikant W. Lay- ritz an Herrn Pastor Seidel gewendet. Der Heraus» geb« der „Wartburg", Herr Sup. v. Myrr in Zwickau, schlug vor, die 100 Mk. sür die evangelische Gemeinde Turn zu bewillige». Turn liegt bei Tep- litz in Deutschböhmen. Es ist ungefähr so groß wie HohensteiN'Ernsithal (13000 Einw.) Gegenwärtig baut die Gemeinde die evangelische ChristuSkirche. Durch Fertigstellung derselben hofft sie den entscheiden den Sieg über die katholische Uebermacht zu gewinnen, die noch immer nicht zum Bau einer Kirche für ihre Konfcss on sich aufgerafft hat. Der evangel. Kirche haben sich in den letzten 4 Jahren über 1600 Per- sonen zugewendet. Immer noch treten neue hinzu. Ueber diesen 3. Punkt der Tagesordnung entspann sich nun eine lebhafte Debatte. Schließlich wurde auf Antrag des Herrn Schuldirektor Patzig einstimmig beschlossen, die 100 Mk. ungeteilt der evang. Kirche in Turn zu übermitteln. Am 19. Dez. traf vom deutsch-evang. Kirchenbau-Berein Turn ein Dank» 'chreiben ein. Diesem Schreiben entnehmen wir — )a eS wohl allgemeines Interesse beanspruchen darf — olgendrS: .Sie glauben nicht, wie sehr wir der Hilfe und des Trostes bedürfen; denn oft will uns bange werden angesichts der Größe der Aufgabe, die wir uns gestellt haben und im Hinblicke auf die mannig- achen Sorgen und Schwierigkeiten, die wir hierbei >u überwinden haben. Hierzu kommt noch, daß in der letzten Zeit die Spenden so mäßig eingehev, daß wir damit kaum die nötige Regie begleichen können. Doch wollen wir nicht verzagen im festen Vertrauen auf Gottes Beistand und die Liebe der Brüder, son dern unverzagt an die Arbeit gehen, bis kaS Werk gelungen und wir den Sieg errungen haben." — Wir freuen uns herzlich darüber, daß der Martin» Luiher-Verei« so lebensfähig geworden ist, daß durch jeine ta'.kräftige und umsichtige Leitung ermöglicht wurde, der Gemeinde Turn eine schöne WeihnachtS- willigen. Die .Post" bemerkt dazu: „Daß ebenso dringend wie ein Schutz sür die Arbeitswilligen ein Freiherr» von Guagnoni hört man hier garnicht» mehr. Es sollen Differenzen zwischen den Eltern deS Bräutigams und den Angehörigen der Braut bestehe», und zwar wegen dcr Trauung. Die katholischen Eltern deS Bräutigams wollen angeblich in eine protestantische Trauung, wie sie beabsichtigt ist, nicht einwilligen. — Pe«ig, 23. Dezember- Eine.Weihnachtsgabe" aeS hiesigen SladtratS dürfte der Bürgerschaft Penig- heutigen Mittwoch abend in der zum viertenrnale einbe- rufrnen 13. öffentlichen Stadtverordnetensitzung zuteil werden. Denn in dieser Sitzung steht die Einführung des Drecklassen-Wahllystems für die Stadtverordneten» wählen zur Beratung. Ausschlaggend für die Einbring ung des neuen Gesetzes dürfte einzig und allein der Ausfall der diesjährigen Stadtverdnetenwahl sein, bei welcher zu den dem Kollegium bereit- angekörcnden 5 LozialiÜen weitere 3 neugewählt wurden, sodaß dicse im künftigen Jahre d:e Mehrheit im Stadtverordneten- kollegium besitzen. Um diese Tatsache jedoch sür die weitere Zukuost.un- wög ich zu machen, sollte noch in diesem Jahre da» Dreiklossenwahlgejetz zur Annahme gelangen. Zu der lürFrcitaqvoriger Woche einberufenen Sitzung erschienen j-doch von den Sozialisten überhaup. keiner; außerdem fehlten noch zwei Stadtverordnete entschuldigt, sodaß die Sitzung nicht beichlußsähig war. Derselbe Fall er eignete sich bei den iüc Montag und Dienstag dieser Woche einberufenen Sitzungen, fodaß am heutigen Mittwoch eine gleiche Sitzung zum vicrtenmale ein- derufrn wurde, und zwar unter Berufung auf ß 73 oer Revid. SiädteorSnunp, welcher besagt, daß die heutige Sitzunng beschlußfähig ist, ohne Rücksicht aus die Zahl der Erchienenen. — In der Sitzung wurde daS Dreiklassen-Wahl ystem sür die Stadtverordneten- ' WaSlen mit 6 gegen 5 Stimmen angenommen. verletzt. — Leipzig, 23. Dez. (Aerztestreik.) Wie nicht ander» zu erwarten stand, halten die Aerzte an der Forderung der freien Aerztewahl und einer beträcht lichen Erhöhung de» ärztlichen Honorar» durch die OrtSkrankeokasse fest, sie haben deshalb, wie schon kurz berichtet, i» einer gestern abend abgehaltenen, vo» 157 Personen besuchten Versammlung der ärztliche» BezirkSoereive Leipzig-Stadt und Leipzig-Land be- schlofl-n, die Verträge mit der Ortskrankenkasse a« 31. Dezember d. I. sür den 1. April nächsten Jahres z« kündigen. Er steht uns also hier wieder ein Äerztestreck bevor, dessen Verlauf tieuten zu irritieren geeignet ist. Wunsch geht deshalb dahin, daß e» Textilarbeiterbewegung in Crimmitfcha«. Crimmitschau, 23. Dezember. Die Weihnachtsfeiern der Ausständigen sollten morgen, Donnerstag, nachmittag 5 Uhr, in Gößni in vier Sälen und in Schmölln >n drei Sälen abge halten werden. Nach einer soeben eingegangenen Meldung sind jedoch die Weihnachtsfeiern in beiden Orten behördlich verboten worden. Der Crimmit. Anz. schreibt: Zur Kennzeichnung der zu verabscheuenden Ari und Weise, mit der versucht wild, die Arbeitswilligen zu beeinflussen und zu versühren, wird uns nach stehender Brnf im Original zur Verfügung -eftellt: Spinner, und Fabrikantenverein, Crimmitschau. Zur grf. Kenntnisnahme teilen wir Ihnen hier durch Nachsteheudes mit: 1. Den bei uns beschäf tigten 2 Arbeiterinnen (folgen Namen) ist am (folg! Datum) von einem Arbeiter (folgt Name) der Betrag von M. 200 geboten worden, wenn sie die Arbeit verließen und wieder nach ihrer Heimat führen. 2. Dev bei uns beschäftigten Arbeitern (folgen die Ramen) wurde am vergangene» Donnerstag von zwei jedenfalls streikenden Arbeitern auf dem Wege vach der Stadt stark zugesetzt, daß sie doch die Arbeit be, «n» wieder niederlegen sollten. Als die Reden ohne Erfolg waren, wurden die beiden Arbeiter nach dem Restaurant .Quelle" verlockt und mit Bier rc. behän der Organisation verlangt würbe. Auch »ach der V«- hävguvg des BclageruagSzustandeS habe ber Sammel eifer wieder erschlaffe» wollen; »ber das Verbot der geweiviameu Weihnachtsfeier habe de» Opfermut der Arbeiterschaft in nie dagcwefencr Weife belebt Gestern allein habe die GeveralgewerkschaftSkommission 17 000 Mark quittiere» könne» und die Existenz der SluSge> sperrte» sei bis Mitte Februar gesichert. Die „Ar beiter", heißt eS am Schlvsse, „sind Sieger im Kampfe, daran gibt'- nichts mehr zu drehen und zu deutel». Sie werden nicht bedingungslos in die Fabriken zurück kehren, aber sie werde» über die Bedingungen mit sich reden lassen, wie sie eS von Anfang an getan haben." ' Ueber die Geschenke für die Crimmitschauer Ar beiter schreibt die „Natl. Corr.": „Fast unzählige Waggonladungev von Geschenken sind aus allen Gegenden Deutschlands eingetroffen außer dem barcv Gelde. Unter der Fülle von Gegenständen befinden sich auch viele Hundert Zentner Butter, Kartoffeln, Brote, riesige Kfttcn von neuem Schuhwerk, Filz- ichuhen und Pantoffeln, ganze Stöße Kinderanzüge, Herrenkieid«, Unmengen von zum Teil ungemein wertvollen Kinderspielsachen, gegen 8- bis 10000 Stollen usw. Bon Hamburg trafen zwei Möbelwagen mit Geschenken ein, ebenso von anderen Großstädten. Jo der Tat, die Crimmitschauer Arbeiterschaft und deren Kinder haben Weihnachtsgeschenke, wie solche selbst in ruhigen Zeiten in den Arbeiterfamilien nicht geschenkt werden können." Heilbron«, 24. Dez. Da- Schwurgericht hat Tischler Movvörziog au« Wem-tzer-, der de» Vers hr« seiner Frau, einen Schuhmacher, beim sträf liche» Verkehr «wischte und ih» lebcvSgesährlich ver letzte, ireigesproche» Breslau, 23. Dezember- Im „Viktor-Schacht" dcr Schlesischen Kohlen- und Kokswerke sind die Berg- — Greiz, 23. Dezember. l4. Januar festgesetzte Vermählung dcr Prinzessin Marie mit dem in Wels garmsonierenden Leutnant und dabei veranlaß,, „sie sollten sich von uns Vorschuß geben lassen „und vor ihrem Abgang die Maschinen, ar „denen sie arbeiten, ve>stellen oder etwas himin» „legen, damit diese Maschinen bei Wiederivbe- „triebfetzung defekt würden." Die beiden (folgen die Name») sind aber stand» geblieben und haben weiter gearbeitet, kennen den resp. die belüftenden Verführer von Arge- ficht, sodaß eS nicht ausgeschlossen ist, dcß wir die» — Die Geschäftslage in der Stickerei-Industrie in Falkenstein scheint kritischer zu werden, als bisher aozunehme» war. Gleichwie in Plauen und Auerbach mußten am M"vtag einige Fabriken wegen Mangel» einstkllev- Lie Hoff- Telegramme. Zwickau, 24. Dez. Wie der „Zwickauer Ztg." aus Kirchberg gemeldet wird, ist dort heute mittag in der Quernerschen Fabrik Feuer ausgebrochen, das nach mittags noch nicht gelöscht war. Dresden, 24 Dezember Der König hat heute den Stationsschreib« Reinhardt, der das Buchholzer Eisenbahnunglück verschuldet hat, begnadig,. Reinhardt wurde heute auS der Strafanstalt Hoheneck entlassen. Dresden, 24. Dez Die Ehe des Prinzenpaare» von Schöndur;-Waldenburg ist gestern durch Urteil de» zu beende». Die» geschah aber nicht, vielmehr erklärte Jäckel, er könne solavge „quatschen", wic e« ihm beliebe- Der überwachende Beamte »ahm hieraus Veumlassüag, die Versammluug zu schlie- Heu uod deu Saal zu verlasseu- Da Jäckel nichtsdestoweniger weiter sprach, so erhob sich Polizei- Wachtmeister Thate und forderte die Anwesenden aus, binnen 10 Minuten den Saal zu räumen. Diese Aufforderung sollte uuv Fischer veranlaßt haben, die Anwesenden unter dem Rufe: „Hier bleibe»! hier bleiben!" zum weiteren Verweilen zu bewegen, um über eine Beschwerde wegen der Zeitbeschränkung Be» Die Angeklagten wurden wegen stätte und während der Arbeitszeit ist e» unbedingt erforderlich, daß die Arbeiter, die sich auch da vielfach keine Zügel anlegen, durch gesetzliche Vorschriften aus die Innehaltung gewisser Schranken hingewiesen werde»." . * tritbsuusälle entstehen, welche die BerusSgenoffeaschas-' ten belaste». Wir wollen den Arbeitern dar ihnen gesetzlich gewährleistete Koalitionsrecht durchaus nicht einschränön. Im Betriebe aber, auf der ArbeitS tief. Heutige Normal-Temperatur: im TageZmittel 1,6, mittags 2 Uhr 0,2, im nimum —4. solcher sür die durch sozialdemokratischen Terrorismus ausS schwerste bedrohten und bedrängten kleinen Ge» schäftsleute und Wirte notwendig ist. Sozialdtmo- statischer Uebermut vernichtet nicht nur völlig deren Wahl- und Entschließungifreiheit, verbietet nicht allein jede Betätigung ihrer staatsbürgerlichen Rechte, so weit e» nicht etwa nach dem Herzen der Sozialdemokratie geschieht, sondern die Sozialdemokratie schreibt ihnen auch vor, wa» sür Geschäfte sie machen dürfen oder nicht. Sie müssen sich erst vergewissern, daß sie ja nicht Waren abgeben, wenn eS sich um Deckung des Bedarfs für Arbeitswillige handelt, falls sie nicht boy» koitiert sein wollen. Diese Frage hängt aufs engste mit dem ArbeitSwillig-nschutz zusammen und deshalb ist zu erwarten, daß zugleich auch in dieser Hinsicht entschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um dem Schreckensregiment der Umsturzpartei wirksam ein Ende zu machen." Und das offizielle Organ der kon servativen Partei, die „Kons. Korr.", betont: „Ganz mit Unrecht hat Herr Gras v. Bülow aus der Rede deS konservativen Führers geschlossen, diesem komme es vor allen Dingen auf den Erlaß von Ausnahmemaß. regeln an. Freunde „nervöser Gesetzmacherei" sind am allerwenigsten die Konservativen. Die Frage aber wird sich nun der Reichskanzler, nachdem er mit so ersreulicher Entschiedenheit in den Kampf gegen die Sozialdemokratie eingetreten ist, vorigen müssen, ob denn seitens der Regierung auch nur aus Grund der bestehenden Gesetze und Befugnisse alles geschehen sei, um der sozialdemokratischen Gefahr vorzubeugen, um vor dem Lande die Sozialdemokratie als eine staats- gefährliche Partei zu stigmatisieren, um deren Größen» wahn, der za die Hauptanziehungskraft auf die blöden Massen ausübt, herabzudrücken und die Macht deS Staates allerwegen zur Geltung zu bringen. Und diese Frage wird Herr Graf Bülow nicht bejahen können. Am Dienstag hat er nun erklärt, worauf eS ankomme, daß die öffentliche Ordnung gegenüber jedem Angriffe mit größtem Nachdruck verteidigt, daß jeder, der es wage, sich der Majestät d S Gesetze« ent» gegenzuftellev, rücksichtslos zu Boden geworfen, und daß die bestehenden Gesetze ohne Schwachheit, mit Entschlossenheit zur Anwendung gebracht werden Daraus kommt cS in der Tat an, und man wird hoffentlich bald Früchte dieser Erkenntnis reifen fehen.„ Wenn jetzt verschiedentlich Pläne oder Wünsche eine» neuen Ausnahmegesetzes gegen die Sozialdemokratie erörtert werden, so ist fistjustellen, daß unter dev außerordentlich vielen, dem Reichstage vorliegenden Initiativanträgen kein einziger ein solches Ziel ver- solgender sich befindet. Der in seinem Ziele sehr ver- Königlichen Lanbgerjchit Dresden geschieden worden, nachdem am 12. Dczemb« sie Schlußverhandlung statt gefunden Halle. Zeugcn aus Gauernitz sind nicht »er- nommen worden Die Eh-scheidung ist erfolgt auf die Klage deS Prinzen wegen Untreue der Frau Prinzessi« und aus die Widerklage der Frau Prinzessin wegen deS Benehmens des Prinzen ihr gegenüber. Die vom April d. I. von Gößnitz aus ein mit der Unter- Prinzen beantragte kirchliche Scheidung ist noch im die Arbeitgeber durch derartige Streitfälle Wirtschaft-! bis 12 Uhr »acht- andauer» dürfe. Al» diese Zeit Himmelreich die zahlreich erschienenen Mitglieder aus» lich geschädigt; auch können leicht ersatzpflichtige Be- heraugerückt wir, machte der überwachende Beamte den herzlichste begrüßt, gab er einen kurzen Bericht über Vorstand auf jene Verfügung aufmerksam, woaach dau» da» Berein»jahr 1902/03. Gegenwärtig gehören dem auch Fischer de» Referenten ersuchte, seme» Vortrag Berri» 96 Mitglieder an. Abgehalten wurden im — Calluberg, 21 D'z Ein Schw »dlcr, dcr jeine Opfcr »»ter den Kranken sucht, ist Eade voriger Woche hier »vd anscheinend auch in der Umgegend auf» getreten Er gibt sich alr Naturarzt Schmidt auS Chemnitz (manchmal auch Leipzig oder Hohenstein) aus, erkundigt sich iu Lädcv. wo kranke Personen liege», begibt sich z» diese» uvd drängt ihnen seine Hilfe aus, die gewöhnlich i» Massiere» uud Schreibe» unverständ lich« Rezepte besteht. Für seire völlig wertlose Tätig- keit läßt er sich ziemlich hohe Beträge zahlen »ob ver. schwindet da»» aas Rimmerwiederseheo. Hier hat er ei»e» kranken Weber um 6 Mark geprellt. Vor dem Schwindler, der al» etwa 50 Jahre alt mit grau- meliert««. H««r und Barl geschildert wird, sei gewarat. — Zwickau, 22. Dezember. (Straskarrmer III.) sächsisches. Hohe«stei»-Vr«st1hal 24 Dez. 1903. Wettervoraussage nach den Feststellungen des König!, meteorol. Instituts Chemnitz: für Freitag: Der NiederschlagSbildung günstig. Tcmp.: normal. Wind: Nordwest. Barom.:
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder