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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 17.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-190402174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19040217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19040217
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-17
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 17.02.1904
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Abg. Gpoh« (Ztr.) bemängelt, daß der Reich»«! tag -der diese Frage nicht genügend ins»!miert werde. Bei der Forderung 150000 Mk. al» »irrte Rate M> Si t > W< KS 17. aller jus bedc wen t«tr dem rechi in e tion worl »übe. recht Jag ge» Her Her vors Edi Bra gebt Ank Anz Brn »or tret, zu ' »esti an», 58 such der »ud Pfl'l Fe» mel> tras Bei Tn st'h die ihm de- war Wa Ge» deSl ge« der «rte An; Taz treten» de» Zentrum» und avderer Parteien können e» unsere Beamten an Unparteilichkeit eusnrhmrn. Wir Sozialdemokraten kämpfen an» JdealitmuS, unsere Gegner au» Egoismus. Abg. Frhr. v. Heyl zu Herrnsheim (natl.) hält seine neulichen Ausführungen hinsichtlich der Ab« ftimmung der sozialdemokratischen Partei beim Wucher- gesrtz, weswegen er von sozialdemokratischer Seite an gegriffen wurde, ausrecht. Die Sozialdemokratie sucht durch alle mög ichen Mittel die Herrschaft an sich zu reißen. Ich stehe nicht auf dem Standpunkte, daß wir dagegen gesetzgeberisch vorgehen sollen, ich meine aber, daß gegenüber der Tatsache, daß drei Millionen dem Baterlande entfremdet sind- alle bürgerlichen Parteien zusammenhallen und die Meinung vertreten müssen, daß jeder sozialdemokratische Angriff auf einen deutschen Mann ein Ehrenzeichen ist, welches er auf der Brust trägt. (Lebhafter Beifall bei den Nationalliberalev und rechts.) Uetzer »ie deutsche NeutrolitSi wird hochoffiziö» aus Berlin geschrieben- „ES hat den Anschein, al» ob eS Stellen welchen die deutsche Neutralitätserklärung nicht bei der Verwaltung de» KaualamteS und beantragt daher, da» Kapitel „Kanalamt" au die BndgetkmnMission zu verweise». Auf die Ausführungen der beiden Vorredner er widert Staatssekretär Graf Pofodowsky. Der Antrag Leonhardt wird daraus abgelehnt und das Kapitel bewilligt. Bei den Ausgaben für das Auffichtsamt der Privatversicheruuge« «eist Abg. Werner (Resormp ) auf die Schädigungen durch den Baokerott der Gesellschaft „Prometheus" hin; auch bei der Volks« verllcherunqSgesellschast „Viktoria" sei manch-- fehler haft; die Tarife seien zu hoch. ES wäre Pflicht der Aufsichtsbehörden, daS S-schäftSgebahren dec „Viktoria", namentlich hinsichtlich deS Reselveso.it», sich genauer anzusrheo. Abg. Potthoff (freis. Bg.) trägt den Wunsch vor, daß bei dem BersicherungSbeirat nicht nur Ver- stcherung»gesellschaften, sondern auch Versicherungs nehmer ihre Vertretung finden. Staatssekretär Graf v. Posodowsky: Ma die „PromethkuS" betriff', hält dar AufsichiSamt der Privatversicherungen sich nicht für befugt, seine Zu ständigkeit aus die „Prometheus" auSzudehner. Die» fei vielmehr preußische Sache. WaS der Vorredner über die „Viktoria" erklärte, werde er zum Gegen stand emeS amtlichen B richteS an das Privatver- fichrrungSamt machen. E» folgen die einmalige« Ausgabe«. B:i der Forderung 30000 Mk. Unterstützung an die Deutsche Gesellschaft für Erziehung!» und Schulqe« schichte erklärt Staatssekretär Gras v. Posadowskh auf Anregung des Sbz. Schroder (frei'. Vgg.), daß über einen neuen Arbe t-plan sachverständige Gut achten eingeholt werden sollen. «chemend sowohl in Windhuk wie Karibik und Oma- ruru rc. eme kolossale Panik entstanden war, und die ganze Mauvschast schreckensbleich hinter verschlossenen Toren de» Angriff der HereroS erwartete, anstatt, „wie e» un» viel verständlicher und dieser jämmerlichen Banditevzesellschast gegenüber weit besser angebracht gewesen wäre, mit Hurra drauf zu gehen". Der „alte Afrikaner" findet die Erklärung für dies Brr- kalten ver Schutztruppe darin, daß st: nicht genug Patronen gehabt habe; nebenbei meint er auch, daß die alten schneidige» Führer in Südwestafrika fehlte». Einer aus der alten Schule wäre noch der Haupt mann Franke, bissen „gewittermäßigeS Vorgehen" ge radezu erfrischt hätte. E» klingt durch die Ausführ ungen deS „alten Afrikaner»" der Vorwurf an des Gouverneur und die Kolonialverwaltung hindurch, daß sie nicht die v ölige Vorsorge sür alle Eo.ntuali- täteu getroffen hätten, auch habe die Bestimmung daß die Farmer höchsten» 50 Patronen im Hause -alten dürfen, den Tod vieler Farmer und ihrer Angehörigen veranlaßt, da nicht geuug Patronen zur Berteidigung auf den Farmen vorhandsn gewesen wären. Nm Schlüsse seine» Artikels »endet sich der -st und die da» Vertrauen in ihre Ausrichtigkett durch ««»streuuogen aller Art adschwächeu möchte. Nachdem wir schon auf dir Grundlosigkeit der Erzählung über eine» sogenannten RäckoerficherungSvertrag hingewiesen Haden, kommt jetzt auch eine Petersburger Mrldung de» „Daily T-legraph", welche behauptet, d»ß eine bedeutungsvolle Diversion Deutschlands zu Ganste» Rußlands zu erwarten se«, wenn der Krieg eine sür Raßland ungünstige Windung nehmen sollte Vor schläge in diesim Sinne seien schon gemacht worden und könnten eine größere Tragweite annehmeo. Deutschland sei inSbesoadere gegen England erbittert und »olle sich der Aktion anschließrr-, welche Rußland gegrn England ekbzuleiteu gedenke, weil diese» Wn- haiwei zum Vorteil der Japaner übergeben bade, luch diese ganze E zählung ,st au« der Last gegriffen. Kan hat in Deutschland wichtigere» zu tu», al» sich ber die zur Zeit noch völlig unklare Frage von Weihaiwei den Kops zu zerbrechen. Deutschland steh« Ver Aufstand der Herero. Ja der „Deutschen TageSztg." schreibt „ein Afrikaner" über Südwestasrika. Er meint, daß - allgemein darüber gewundert habe, daß an- Söul, 13. Febr. Der hiesige japanische Ge^ sandte hat dem Kaiser von Korea den Rat erteilt, Ii-Ionk-Jk, der tatsächlich Diktator de» Lande» und ein großer Raffeosreu»d sei, verhaften zu lasten. — In Kapsan am Ob-rlauf des Jalu sind 2000 Ma»n russischer Truppen eingetroffen. Peki«g, 1b. Febr. Im Anschluß an da» Kaiserliche Edikt, in welche« die Neutralität Chinas proklamiert wird, sind noch andere Edikte erlassen worden, in denen die Bizekönige und Gouverneure angewiesen »erde», für Aufrechterhaltung der Ordnung zu sorgen, Missionare, Kaufleute und fremde» Eigen tum sorgsam zu schützen und die Verbreitung salsche Gerüchte zu verhindern. Die Regierung hat die Edikte den fremden Gesandte» mit dem Hinzusüge mitgeteilt, daß sie bezüglich chinesischen Gebiet» da» noch unter Kontrolle einer fremden Macht stehe, eine Verantwortung für Aufrechterhaltung der Neutralität nicht übernehmen könne. Petersbwrg, 1b. Febr. Ein Telegramm de» Statthalter» Alexejew von heute meldet: Rach einer telegraphischen Mitteilung de» Chef» der Kreuzerab. teilung Kapitäns Reitzenstein hat die Abteilung un weit ver Tsugarischen Straße einen Dampser ver- nichtet und 3 Tage lang einen starken Sturm bei 9 Grad Frost und Schneegestöber ausgehalten. Der Feind sei der Abteilung nicht begegnet. — General Pflug meldet aus Port Arthur von heute: Im Lau deS gestrigen TageS war die Lage in Port Arthr unverändert. Au» Jnkau verlautet gerüchtweise, die Japaner bereiteten eine Landung in Tschingwa»hto vor. Bon der Grenzwache ist die Meldung einge- troffen, daß gestern unweit der Statio» Schahepu au der Hstnnintun.Poststraße eine reitende Patrouille sicht bar wurde, welche man nach der Tracht für Japaner , hielt. Eine ähnliche Meldung liegt auch von der Station Jnjapu vor. Wie Nachforschungen ergaben, haben keinerlei japanische Panzerschiffe auf der Reede von Ladungen gelegen. Londo«, 15. Febr. Dem „Reuterschen Bureau" wird aus Jmgkau vom Donner-tag gemeldtt: Infolge des Angriffs der Japaner auf Port Arthur hat der Statthalter Alexie» angeordnet, daß alle Zivilpersonen «nd alle Ausländer Port Arthur zu verlassen haben. Die Zivilpersonen habe» ihr gesamte» Eigentum in Stich gelassen. In der Rächt werden die Plätze Port Arthur, Dalv y, sowie die ganze Kwantunküste mit Rücksicht auf mögliche Torpedo-Angriffe »der Angriffe durch Truppen in völliger Finsternis geholte». Lo«do«, 15. Febr. Der britische Dampser „Fortonhall" erlitt nach einer Meldung au» Schang hai beim Bombardement vo» Port Arthur so schweren Schaden, daß er im Stich gelassen werden mußte. Ein Ingenieur wurde verwundet. Die Besatzung rettete sich nach Tschisu. Von dorther meldet die „Associated Preß": D>e Russen erklärten, absichtlich auf den englischen Dampfer „Jupiog" geschossen z» haben, wobei drei chi»esische Matrosen verwunde! wurden; da» Schiff sei ohne Bezahlung der Hafen- zollgebühr und vorschriftsmäßige Abmeldung abge- dampst. Lo«do«, 15. Febr. „Lloyd» Age»cy" meldet, daß der von den Japaner» »eggeuommeue Dawpfei „Mandschuna" in Saseho bei Nagasaki eingetroffe» sei. London, 15. Febr. Die .St. Jame» Gazette" meldet aus Kobe vom 12. d. M.: Infolge de» An- zriffe» der Raffen auf un bewaffnete Kauffahrteischiffe beschloß die japanische Regierung, alle ihr in die Hinde fallenden russischen Schiffe ohne Rücksicht aus da» Dmu« ihres AbganaeS »egzunehmrn. Fünf in Saseho beschlagnahmte Kauffahrtei^atner, welche man in einigen Tagen freigebeu wollte, sind nun dem Pcisengerichi überwiesen »orde». Paris, 15. Febr. Die Gesamtzahl der bisher in Koreap gelandeien Japaner wird ark ü^r 20000 Mar.» angegeben. Die» »ar da» Pwgra «m für die erste Woche, in der zweiten solle- b .< o^e- Sgeschiff. »erden. Durch einen Vormarsch inny l, wenn gleich langsam, will man Platz sür die Nachrückenden schaffen. Washington. 1b. Febr. Der japanische Ge« sandte Takahiro gedenkt sich heute an den Staat»- jekretir Hay mit dem Ersuchen zu »enden, er m-ze bei der russischen Regierung die Freilassung von etws husdert i» Po t Arthur b-fiadlichcn japanischen Flücht- lirgc» erwirken und darum »achsuchen, daß dieselte« rn Bord eine» »ach Tschisu bestimmten britischen Dampser» »eggebracht werde». Der a»erika»ische Ge- srndte in Petersburg McCormick soll, »ie e» heißt, angewiesen werden, eine Ansrage über die Angelegen, heit an die russische Regierung zu richten. Hiesige Mariuekreise fi»d der Ansicht, daß die Zurückhaltung der Japaner in Port Arthur ei»e militärische Not- Wendigkeit sei, damit de» japanischen Befehlshabern nicht durch sie Nachrichten über Befestigungen von Port Arthur zugeheu können. zöch hält sei»« umr wie Rest geste Bezi von «am haop ordni gewä gab welch Leite fitze» gau-1 und Vor, Herr Lust Mita über vorg« ist. t m m »egen heiter gesust btfan! fand« «ung: St. t lind«! Aba. Schmidt-Berlin (Soz.): Der StaalS- srkretär versprach, die Zuziehung ärztlicher Gutachten beim Reichsversicherungsamte in Betracht zu ziehen. Ich habe gegen diese Anregung große Bedenken, da auf dem Gebiete der Unfallheilkunde die ärztliche Anschauungen immersort wechseln. Daß die Sozial demokraten die Rentenempsänger unzusrieden machten, ist eine unsinnige Behauptung. Gegen die sreie Arzt- wähl an sich habe ich keine Bedenken; das Schlimme ist nur, daß die Forderung jetzt die Sachlage zu Un gunsten der OrtSkrankenkrsse verschiebt, indem die Betriebskosten und staatlichen Einrichtungen damit ver- schont bleiben sollen. Abg. Stadthagen (Soz.) polemisiert gegen Frhrn. v. Heyl zn Herrnsheim. Die Bebelsche Billa, von der Frhrn. v. Heyl wieder spreche, sei ein ganz bescheidene» Häuschen, welches Bebel wieder lo» sein möchte. Frhr. v. Heyl kann die Wahrheit und die Unwahrheit nicht von einander unterscheiden. Al» Redner dieses in längeren AuSsührungen zu beweisen versucht, bittet der Bizepräsivent Dr. Paasche den Redner, sich etwas türzer zu soffen in Dingen, die nicht zur Sache gehören. Stadthage« sährt sort: Wen» ich Vie Unwahrheit in jedem einzelnen Punkte widerlege, so ist d»S die Schuld de» Frhrn. v. Heyl. Ich glaube kaum, daß die Geschäftsordnung berechtigt ist, eine« Redner, der bei der Sache bleibt, eine Vor schrift zu geben, wie kurz oder lang er zu rede» hat. Vizepräsident Dr. Paasche: Sie haben kein Recht zur Kritik meiner Geschäftsführung. Ich rufe Sie hiermit zum ersten Male zur Sache und mache Sie auf die gelchäftSordnungsmäßigeu Folgen aufmerksam. Al» Abg. Stadthage« sortfährt: „Der FraktionS- genösse deS Präsidenten", weist Vizepräsident Dr. Paasche dies entschieden zurück, weil darin der Bor- Wurf liege, daß er seine Fraktionsgenossen begünstige. Abg. Ttadthage« sährt sort: Frhr. v. Heyl ver- suchte eS so hinzustellen, daß wir bei der entscheiden den Abstimmung de» Wuchergesetzes in der zweiten Lesung fehlten; dot ist tatsächlich unrichtig. Wir ließen Auer nicht al» Hintertür zurück. Frhr. v. Heyl sprach die objektive Unwahrheit und blreb heute dabei stehen. Ich überlasse da» Urteil darüber ber Orffentlichkeit. (Beifall bei den Sozialdemokrat-».) Staat»jekretär Gras o. Posadowsky Hin sichtlich der Versicherungs,»statten und de» Instanzen- wege» für Revter.sestjetzurg, erklärte ich nur, daß die Einrichtung getroffen werben muß, daß die örtliche» Festsetzungen für die Gewährung der Reute eiugehen- der wie bisher geprüft »erden können. H.-ute äußerte sich ein Mitglied ver sozialistische« Pari« im Gegen satz zu den Ausführungen feiner FraktionSaenosten im großen und ganzen anerkennend über die Rechtsprechung de» ReichSversicherung»amteS. Es ist «ir nicht ein gefallen, anzudcuten, daß sür die Zukunft daS Reich»- verficheruvg-omt eingeengt werden soll. Ich möchte mir noch ein Wort erlauben über daS, wa» über BrbelS Billa gesagt wurde. Ich bin der Ansicht, daß die bürgerlichen Parteien sich sreuen sollten, wenn die Mitglieder ver sozialdemokratischen Partei Billenbe- fitzer find. Ich gehe viel weiter; ich wünschte, Bebe, und seine Freunde wären sogar Rittergutsbesitzer dann würden sie die laut wirtschaftlichen Verhältnisse au» eigener Erfahrung ander» beurteilen al» jetzt. Rach weiteren kurzen Bemerkungen »erden dir Ausgaben für da» ReichSverficherungSamt bewilligt, ferner debattelo» die Ausgaben der physikattsch-tech- nijchen Reichsanstalt. Bei den Ausgaben für da» Kanalamt 1 ringt «bg. Höck (fr. Bg«.) lokale Wüüsche vor. Adg. Leongardt (fr. Vp.) »ünscht Ersparnisse die Mannschaft blieben kaltb.ütig, al» ob e» sich um ein Manöver handelte. Jetzt herrscht stürmische See." — Hier herrscht große Entrüstung darüber, daß vier russische Kreuzer in der Straße von bnruga japa nische Kauffahrteischiffe zum Sinken gebracht haben. Die japanische Admiralität hält sich sür berechtigt, j.tzt in gleicher Weise gegen russische Kauffahrteischiffe »orzugehen. Tokio, 15. Febr. Der japanische Konsul in Tschisu meldet, daß der Kapitän deS amerikanischen Dampfschiffe» „PliadeS", welche» von Port Arthur ringclansen ist, berichtete, der durch japanische Grana ten beschädigte russische Kreuzer „ASkold", welcher i» innern Hafen lag, fei am v"rmittag de» 13. Februar gesunken. Die russischen Berluste sollen sich, soweit bekannt ist, aus 29 Tote und 60 Verwundete auf den Seeschiff:» und 2 Tote in den Befestigungen be laufen. Lfchif«, 15. Febr. Letzte Nacht ist ein Teil Ser russischen Flotte au» dem Hasen von Port Arthur herau»qeko«meo. Niutschwang, 15. Febr. Etwa 50 Japaner, die auf dem Wege nach Tientsin sich befanden, sind in Tarjchitscha» von eine»! mandschurischen Posten angehalten und nach Port Arthur gebracht worden. Ihre Frauen sind unter militärischer Bewachung hier eingetrossen. Der hiesige amerikanische Konsul Hai die Freilassung der ersteren erwirkt, Admiral Alexejew aber wieder ihre Inhaftnahme angrordnet. Sie sind sodann mit allen übrigen, i» der Mandschurei br- indliche» Japanern ebensallS nach Port Arthur ge- chafft worden. Konsul Millner hat gegen diese» Verhalten protestiert, «eil e» den früheren Zusicher ungen feiten» Rußlands nicht entspreche, wonach Ruß- land versprochen hatte, die Japaner zu schützen und ihnen zu gestatten, daS Land zu verlassen, wenn sie e» wünschten. Der Konsul hat ferner gegen die grau same Behandlung Einspruch erhoben, welcher die japa nischen Flüchlinge angeblich von russischen Soldaten ausgesetzt gewesen sind. Auch gegen einen ungarischen Reifenden hatten sich russische Soldaten grobe Aut- schreitungen erlaubt und den Konsul Millner, au de» er sich gewandt hatte, bedroht. Der kommandierende Dffizier hat deu Beteiligten sein Bedauern über der Hoh «xp beai Lär vor. Ete In die schei ha« zu, hatt oder Englische Beschwerde. Daß England die erste Gelegenheit am Schöpse fassen würde, um in den Machtkampf zwischen Ruß land und Japan ein Wort mitsprechen zu können, wußte man im voraus. D.e Gelegenheit ist gefunden. Rau berichtet un»: Ji«gka«, 15. Febr. Da» „Reutersche Bureau" meldet: England »erlangte von de« russischen Statt halter Alexejew eine Erklärung wegen der Zurückhal tung englischer Schiffe in Port Arthur «nd forderte gleichzeitig deren Freigabe. Alexejew antwortete, die Schiffe feien jetzt sreigegebe»; sie seieu vorher zurück- gehalten worden, »eil japanische Untertanen sich an Bord befanden. Die Erklärung »ird hier nicht al- befriedigend angesehen. Ran darf darauf gespannt sein, »ie der Fall erledigt wird. England wird jedenfalls da» nötige Kapital daran» schlagen. Im übrigen aber «acht fich ein merkwürdiger Stimmungswechsel i« England bemerkbar, worüber «au schreibt: London, 15. Febr. Während vor Ausbruch deS Kriege» der größte Teil der englischen Presse alle» tat, um Japan uvd Rußland zum Kriege pl treiben, haben jetzt einige Zeitungen bereit» eine Schwenkung gemacht und erblicken in eine« Siege Japan» eine womöglich noch größere Gefahr sür Eng land, al» in einem Siege Rußlaudr. So schreibt der »orgestern erschienene „Satnrday Review": .Rehmen wir an, Japan sei siegreich, setze fich in Peking fest, halte Port Arthur, führe in China Re formen ein, organisiere die chinesischen Truppen nach europäische» Muster, — würde das nicht eine Gefahr sür Europa im allgemeinen und sür un» im beson deren sein? Eine solche Gefahr bestände nicht nur in militärischer und politischer Hinsicht, sonder« a«ch in kommerzieller und merkantiler." Der „Spretator" schreibt: „Seien wir dessen sicher: ei« Sieg Japan» bedentet, daß Japan in Chin« »der wenigstens in Nordchina nach und nach dieselbe Stellung einuehme« wird, die wir in Indien erlangt haben. Wir wollen jetzt nicht weiter erörtern, ob eine Stellung dieser Art im Interesse Großbritanniens liegt, aber da» müssen »ir im Auge behalten, daß Japan al» Sou- »erä» eine» verjüngte« Nordchina ein weit furchtbarerer Rivale sowohl vo« politischen, »ie vom kommerziellen Standpunkte aus ist al» Rußland. Zweisello» »ürde Japan viele Jahre brauchen, vielleicht zwei Genera tionen, um in Asien die angedeutete Stellung einzu nehmen, aber mit der Nügung, eine solche Stellung zu erringen, müssen wir nichts destoweniger rechnen". Und der „Manchester Guardian" gibt ferner zu, daß England durch japanische Siege au politischer Sicher heit gewinnen möge, meint aber, eS sei kaum von Vor teil sür England, wenn Japan in der Mandschurei Rußland» Stellung einnehmen würde. Wie man sieht, bereitet ein Teil der englische« Press« bereit» darauf vor, daß England Japan die Kastanien abnehmen möchte, wenn dieses sie au» de« Feuer geholt hat Unterdrsien wird auch sonst lustig »eiter gefabelt, und u. a. auch die Nachricht verbreittt, Ruß land habe über Tibet daS Protektorat erklärt. Na türlich schiebt mau die Beravt«ortlichkeit sür diese Hetzlinge — deutschen Zeitungen zu. Auch gegen die Vereinigte» s.'aaten wird gehetzt durch die Meldung, diese hätteo Japan durch ein Darlehn die Mittel zum Kriesühren verschaff,. Die englischen Preßtreibereieu stehen eben wieder einmal ganz „auf der Höhe der Situation". In llW-MnW Krieg. * Vom Kriegsscha«plahe liegen auch heute wesentliche Meldungen über «eue Ereignisse nich vor. Ba» von besonderer Wichtigkeit ist, ergibt sic au» nachstehenden Telegrammen: Tokio, 15. Febr. Bou Admiral Togo, dem Oberkommandeur der japanischen Flotte, ist über Tschemulp» folgender, vom 11. d. M. datierter Bericht eingetaufen: „Seitdem »ir am 6. d. M. Saffebo verlassen haben, ist alles nach Wunsch gegangen. Um Mitternacht des 8. d. M. griffen unsere Torpedos mit äußerster Tapferkeit die Flotte deS Feindts außer- halb deS Hafen« von Port Arthur an. Sie wurden mit heftigem Feuer empfangen, dennoch war der Schade nur ganz gering. Ein russisches KliegSHiss und drei Kreuzer wurden von unsere» Torpedos ge- troffen. Am nächsten Morgen, um 10 Uhr, kam unsere Flotte auf der Höhe von Port Arthur an und eröffnete daS Feuer auf den Feind, der sich unter dem Sebutze der Forts befand. Obwohl wir das genaue Resultat deS Kampfes nicht wissen, so bin ich doch sicher, daß unser Feuer enormen Schaden angerichtet und eine große Wirkung auf den Feind gehabt hat. Den feindlichen Schiffen gelang es, io den Hafen zu emfliehen; infolgedessen stellten wir das Feuer um 1 Uhr nachmittags ein. Unsere Flotte zog sich wieder zurück, ohne auch nur die geriogste Be jchädigung erlitten zu haben, 4 von unseren. Matrosen stad tot, 54 verwunde. Die drei kaiserlichen Punzen sind unversehrt geblieben. Die Offiziere sowohl wie „alte Afrikaner" gegen die große» SiedlungSgesell- tchaften in Deutsch-Südweftafrika. Sie hätten bisher nichts besiedelt und »arteten lediglich auf Gold- und Diamanteniunde, dazu wären sie zum Teil »och eng lische Gesellschaften, für deren Interessen jetzt deutsche» Blut geflossen »äre. Ueber die Fortschritte deS Feldzuges, der in diesen Tagen mit voller Kcast beginnen muß, berichtet ein Telegramm wie solgt: Okahandia, 15. Februar. Die Kompagvie Fischel ist mit zwei Geschützen und einem Maschinen gewehr in Wiadhnk eingelroffen und alsbald auf Gobabi» zum Anschluß an die Detachement- der Oberleutnant- v. Winkler und Eggers abmarschiert. In Okahaatja sind vier Maschinenkanonen vo» der Abteilung de» Oberleutnant- Manshole mit Ochsen bespannt worden. Der Fuhrpark ist fertiggestellt. )aS Gros unter Major v. Glasenapp ist jede» Roa ment zum Bormarsch bereit. - Die Annahme daß sich di- Hereros in die koma-ber-e »urückziehen würden, um sich nach Möglichkeit einer Bestrafung durch die deutsche Schutz ruppe zu entziehen, findet ihre volle B.stätigung. Abg. Gpah« (Ztr.) bemängelt, daß der Reiches Port Arthur und Jrkut-k nach Rußland eröfftiels leichtert wird, daß wirkliche Interessengegensätze, wie worden. Im Operationsgebiet ist alle» ruhig da» deutscherseits ost genug betont worden ist, zwischen " " " De»tschlavd und Rußland nicht bestehen." de» Reichsbeitrag» für den Ausbau der Hohkö»igs- b«rg fordert Ab. SüdekttM (Soz.), daß der Reichs- tag die Rate verweigere, damit er die Weitersührung der nutzlosen Wiederherstellung unmöglich mache. Staatssekretär Graf v. Posadowsky, sow e die Abgg. He««i«g (deutschkonf.) und v. Kardorff (ReichSP.) treten sür die Bewilligung ein. ES sei des Deutschen Reiche» nicht würdig, jetzt auf halbem Wege stehen zu bleiben. Der Titel wird bewilligt. Mit der zweiten Rate von zwei Millionen Mark sür die Weltausstellung i« St. Louis wird der Posten de» OrdinariumS, Unterstützung sür die Beteiligung der deutschen Kunst an der internationalen Ausstellung deS Ausländer, 20000 Mk. beraten. Abg. Späh« (Ztr.) bedauert, daß es Kunst- richtungen in Deutschland. gebe, welche fich der I». stanz nicht sügen wollte«, die für die letzte Entscheidung eingesetzt sei. Der Reichstag solle fich nicht in den Künstlerstreit einmische». (Zustimmung.) ES scheint mir aber, daß in der Erklärung de- Staatssekretärs der Sezession doch nicht ganz Gerechtigkeit widersahre« ist. Nicht nur die Künstlergesellschaft, sondern auch der Deutsche Künstlerbund in Weimar beansprucht sür sich, Künstler aller Richtungen zu vereinigen. ES sei nicht aagängig, zukünftig der Künstlergenossenschast allein die Entscheidung in Fragen, wie Beschickung von Ausstellungen zu überlassen. Um 6 Uhr wird die Fortsetzung der Etat beratung aus morgen vertagt. Vorfall ausgesprochen. Wa» die Brhandlung der Flüchtlinge avlangt, so hat nu««ehr der russische jivillldministrator persönlich die Sorge für deren zweckmäßige Behandlung übernommen. Admiral illex j » hat allen Schiffen verboten, in die Häfen vom Dalny, Port Arthur oder von anderen Orten auf KwaMung einzusahren. Ausländer dürfen nur mit militärischen Passierscheinen reisev. Port Arth«r, 15. Febr. Die japanische Re- gierung ließ d-m chirestschen G.sandten erklären, daß China, falls e« seine Neutralität proklamiere, Maß nahmen zur Sicherung der Grenzen und Verstärkung oer Armer an der Groben Mauer treffen müsse. Bei >em Nachtavgriff aus Port Arthur am 12. Febrnar »ach wie vor auf dem Standpunkt, vollständige und eien drei japanische Torpedoboote uutergegangen. Am lcyrle Neutralität zu bewahren, was unS, soweit 13. Februar ist ein direkter Telegraphendieust von! Rußland in Frage komme, dadurch ganz erheblich er-
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