Erzgebirgischer Volksfreund : 08.07.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194307083
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1943
- Monat1943-07
- Tag1943-07-08
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.07.1943
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Schwere Panzerschlachten im Oste«. Da» feindliche tiefgegliederte DNB. Au, de« Führerhauptquartier, 8. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Zm Raum von Bjelgorod und südlich vrel kam «s gestern zu schweren Panzerschlachten, in deren Berlauf durch Truppen de« Heere», durch Flakartillerie, Kampf, und Nahkampfgeschwader der Luftwaffe mehr als 400 sowjetische Panzer vernichtet wurden. Das feindlich« tiefgegliederte Stellungssystem wurde in zähen Wald, und Dorfkampfen durchbrochen. Kampf, und Nahkampffliegergeschwader der Luftwaffe unterstützten die Angriffsoperationen db» Heere» und fügten dem Gegner hohe Verluste an Menschen, schweren Waffen und rollendem Material zu. In heftige« Lufttämpfen und durch Flakabwehr wurden über dem Kampfraum im mittleren Ab- schnitt 193 Sowjetslugzeug e vernichtet. Ober- seldwebel Strahl, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader, Gtelluugssyftem durchbrochen. errang an drei Tagen 2S Luftsteg«. 18 eigene Flugzeuge werden vermißt. Nachtangriffe der Luftwaffe richteten sich gegen Truppenunterkünfte, Eisenbahnverbindungen und Nachschub- stützpunkte des Feindes in der Tiefe de» Raume». Von der übrige« Ostfront werden keine nennens- werte« Kampfhandlungen gemeldet. Im Küstenraum Sizilien» vernichtete« deutsche und italienische Luftverteidigungskräste 16 britisch-nordameri- konische, meist mehrmotorige Flugzeuge. Heber dem Atlantik und aa der Kanalküste wurden vier weitere Flugzeuge abge- schoflen. Bei nächtlichen Störangriffe« weniger feindlicher Flugzeuge wurde« im westdeutschen Grenzgebiet vereinzelte Bomben, ohne nennenswerten Schaden zu verursache», abge- warfen. Der Stotz i« den Aufmarsch der Sowjets. Zu der Schlacht im Raum von Kursk wird heute mitgeteilt: Durch deutsche Aufklärung war festgestellt worden, daß die Sowjets im Raum Bjelgorod und südlich Orel starke Kräfte bereitgestellt hatten, die offensichtlich in Kürze zu einem großen Angriff gegen die deutschen Verteidigungsstellungen ausholen sollten. Um den wahren Umfang dieser sowjetischen Offensive festzustellen und ihr begegnen zu können, unter nahmen die deutschen Truppen am Sonntag einige örtliche V o r st ö ß e. In den frühen Nachmittagsstunden hatten Grenadiere und Pioniere einer schlesischen Division in kühnem Handstreich zunächst eine wichtige feindliche Vorpostenstellung genommen. In der Nacht öffneten die Pioniere die Minen» und Drahtsperren vor der bolschewistischen Hauptkampflinie, so daß der weitere Vorstoß der Grenadiere auf zwei wichtige Höhenstellungen des Feindes flüssig von- statten ging. Mit Unterstützung durch Stukas, Sturmgeschütze und Panzer wurde das in Monaten ausgebaute, tiefgestaffelte und mit allen Verterdigungsmitteln ausgestattete Stellungs- system überwunden, obgleich die Sowjets zähen und ver- zweifelten Widerstand leisteten und ihrerseits zum Angriff antraten. Auch nördlich Bjelgorod gelang es den deutschen Truppen am 4. und 5. Juli ihre Hauptkampflinie bedeutend vorzuverlegen, was sich für die erwarteten Abwehr kämpfe besonders günstig auswirken sollte. Die Bolschewisten hatten nach dem Abschluß der Kämpfe im März d. Is. auch hier ein tiefgegliedertes stark befestigtes Stellungssystem aus gebaut, das sie nun mit heftigster Artillerieunterstützung und durch den Einsatz bedeutender Luftstreitkräfte zu halten ver- suchten. Durch den überraschenden Vorstoß der deutschen Grenadiere wurde ihnen aber diese wichtige Stellung, die sich auf einer Höhe entlangzieht, entrissen. Bei den sehr bald einsetzenden feindlichen Gegenstößen verloren die Sowjets mehrere schwere Panzerkampfwagen sowie zahlreiche Ge fangene und Ueberläufer. Aus diesen und anderen örtlichen Unternehmungen ent wickelte sich dann im Laufe des Montag ein schwerer sowjetischer Großangriff, bei dem vom Feinde zahlreiche Panzerverbände und stärkste Luftstreitkräfte in den Kampf geworfen wurden. Alle Versuche der Bolschewisten, die örtlichen Erfolge unserer Truppen zunichte zu machen oder die deutschen Stellungen durch einen Masseneinsatz ihrer Regimenter und Divisionen zu durchstoßen und auszurollen, scheiterten unter sehr hohen Verlusten für den Feind am engen Zusammenwirken unserer Infanterie, Artillerie und Luftwaffe. Die deutsche Hauptkampflinie blieb allenthalben fest in deutscher Hand. Der Zweck, in den feindlichen Aufmarsch hineinzustoßen und die Lage zu klären, wurde voll erreicht. Die Luft- waffe hat an diesem Abwehrerfolg reichen Anteil. Sie unterstützte das Heer nicht nur durch den Einsatz starker Kampf-, Sturzkampf- und Zerstörerflugzeuge, sondern auch durch einen umfassenden Jagdschutz ihrer Iagdfliegerverbände über dem ganzen Kampfraum. Durch Jäger und Flakartillerie verloren die Sowjets bereits am ersten Tage 432 Flugzeuge, denen ein eigener Verlust von 26 Flugzeugen gegenübersteht. Am zweiten Tage war die beiderseitige Lufttätigkeit durch eine Verschlechterung des Wetters behindert. Trotzdem büßten die Bolschewisten 205 Flugzeuge ein, während die deutsche Luftwaffe*15 Flugzeuge verlor. Allein das Jagdgeschwa der Mölders erzielte am Montag 99 Luftsiege, von denen Oberfeldwebel Strafe! 15 Abschüsse und damit seinen 52. Luftsteg errang. Ungarische Jäger sind mit fünf Abschüssen an den Erfolgen beteiligt. » Die hohen feindliche« Verluste. DNB. Kriegsberichter Gerhard Emskötter (PK.) schreibt: Wie die im OKW.-Bericht gemeldeten Abschußzahlen an Sowjetpanzern und -Flugzeugen erkennen lassen, ist seit Beginn dieser Woche im mittleren Abschnitt der Ostfront eine große Schlacht entbrannt, die die Aufmerksamkeit der Welt wieder auf die Front im Osten lenkt, an der es seit langer Zeit bis auf kleinere Unternehmungen ruhig geblieben war. An der Themse, in einigen neutralen Hauptstädten und an Biertischen hat man sich während der stillen Monate die Köpfe zerbrochen, was denn nun im Osten los sei, und ob die Ostfront wohl in eine Art von Dornröschenschlaf gesunken sei. Der Soldat im Graben schwieg still und tat, was getan werden mußte; für ihn gab es niemals Ruhe, sondern er sah und erlebte, daß in Wirklichkeit keine Sekunde ein Stillstand herrschte. Die „Ruhe" warnuräußerlich, dahinter reiften große Dinge, die eines Tages mit der Wucht eines Vulkans zum Ausbruch kommen mußten. Spannungsgeladen lastete besonders im Raum zwi schen Orel und Bjelgorod seit Wochen eine Atmo sphäre, die keinen Zweifel darüber ließ, daß dort schwere Kämpfe sich anbahnten. Fast symbolisch wirkte hier der Front verlauf: mit dem nördlichen Scheitelpunkt Orel und dem südlichen Bjelgorod beschrieb die Hauptkampflinie die Form eines «Fragezeichens. Es war der deutschen Führung nicht entgangen, daß die Sowjets in dem ihnen gehörenden Ostteil nach und nach ungeheure Kräfte, Dutzende von Divisionen, konzentriert hatten, daß sie heranschafften, was immer sie heranschaffen konnten — und mit der Entdeckung der Tendenz war auch hie Absicht durchschaut. Stalin wollte eine Großoffensive starten, mit seinen besten Divisionen, seinen besten Panzern und der Masse der ihm zur Verfügung stehenden Luftstreitkräfte. Ls versteht sich von selbst: die deutsche Wehrmacht sah diesen Vorbereitungen des Gegners nicht untätig zu. Als sich nun Anfang des Monats die An- zeichen mehrten, daß die Sowjets ihre geplante Offensive in Kürze in Bewegung setzten würden, führten deutsche Grena diere bei Bjelgorod einen örtlichen Vorstoß durch, um den wahren Umfang der sowjetischen Kräfte zu prüfen und die Lage zu klären. Dieses Unternehmen bewies, daß der Feind Sm Boge« von Kursk. Der OKW.-Bericht vom 6. Juli berichtet von sowjetischen Angriffen, die sich im Abschnitt Bjelgorod aus einem erfolg, reichen örtlichen deutschen Anqriffsunternehmen entwickelt haben und die sich bis auf den Raum nördlich von Kursk mit stets größer werdender Heftigkeit ausdehnen. Diese Fassung ließ erkennen, daß Kampfhandlungen von erheblicher Bvdeu- tung im Gange waren. Eine Bestätigung gibt der OKW.- Bericht von gestern, der von schweren Angriffen spricht, die die Sowjets mit stärksten seit Wochen bereitgestellten Ver bänden führten. Es handelt sich also um eine Großoffensive der Bolschewisten, die sich auf die Ausbuchtung der Front von Orel bis Bjelgorod, den über 200 km sich erstreckenden söge- nannten Bogen von Kursk, ausgedehnt hat und in die von Süden her das deutsche zunächst eng begrenzte Angriffs- unternehmen hineingestoßen war. In Ausnützung dieser Lage sind nun unsere Truppen selbst zu einem erweiterten Angriff angetreten. Es gelang ihnen, tief in die feindlichen Stellungen einzubrechen und gleichzeitig dem Gegner sehr hohe Verluste an Menschen, Waffen und Gerät beizubringen. Mehr als 300 Panzer und über 630 Flugzeuge wurden gestern als abge- schossen gemeldet. Solche Ausfälle treffen selbst die sowjetische Kampfkraft sehr empfindlich. Ein militärischer Rundfunk- sprecher der Sowjets hatte kürzlich angedeutet, daß etwas in der Luft liege, wobei er seiner Sache natürlich sehr sicher war. Vielleicht soll der Angriff der Bolschewisten der Beginn der Sommeroffensive sein, der seinerseits das ihnen zugesagte Unternehmen ihrer Bundesgenossen von Europa auslösen soll. Vor kurzem erst hatte Churchill in einer öffentlichen Erklärung versichert, es würde noch mancherlei eintreten, bevor die Blätter fielen. Nun hat sich Moskau statt der erhofften Sieges berichte mit einer knappen Darstellung der Kampflage be gnügen und sogar deutsche Einbrüche in die sowjetischen Linien zugeben müssen. Die nächsten Tage werden vermutlich Gewißheit über die Pläne der Gegner und ihre Aussichten bringen. Vf. nicht nur Panzer- und Fliegerkräfte massiert hatte- sondern auch stärksten Artillerieaufmarsch und weiter, daß er über tiefgegliederte Ausgangsstellungen verfügte. Durch den deutschen Vorstoß vom 5. Juli wurde die sowjetische Großoffensive dann ausgelöst. Stalins Dampfwalze rollte. Es wurde ihr ein feuriger Empfang bereitet. Unsere für diesen Augenblick gewappneten Divisionen schlugen den Gegner unter höchsten Verlusten für ihn ab und traten sofort zum Gegenangriff an, bei dem sie tief in die sowjetischen Stellungen einbrachen. Von dem Umfang der erbitterten Schlacht, die durch den sowjetischen Offensivbeginn und den schlagartig als Antwort geführten starken deutschen Gegenstoß entflammt ist, kann sich jeder einen Begriff machen, wenn er sich die Zahlen des OKW.-Berichtes veranschaulicht. 637 sowjetische Kampfflugzeuge sind durch deutsche Jäger und Flak in kürzester Zeit abgeschossen worden bei nur 41 eigenen Verlusten — das ist ein Verhältnis zu unseren Gunsten von von 16:1! Der OKW.-Bericht von gestern betont außerdem, daß es unseren Truppen gelang, tief in die feindlichen Stel lungen einzubrechen und dem Feind härteste Verluste zuzu fügen. Sie sind natürlich zur Stunde noch nicht zahlenmäßig zu benennen, aber schon die Tatsache, daß unseren Grena dieren der Einbruch in die tief gegliederten, befestigten Bunkelinien der Sowjets gelungen ist, muß als größter Erfolg bezeichnet werden. Heftig tobte auch die Panzerschlacht. Wenn von Truppen des Heeres bis her über 300 feindliche Panzer vernichtet oder bewegungs- unfähig geschossen wurden, so erhellt daraus neben dem Riesenumfang der bolschewistischen Vorbereitungen die glän zende Abwehrbereitschaft und Angriffskraft der deutschen Verbände, die selbst Panzern neuester Bauart, die die Sowjets erstmalig hier eingesetzt haben, den Garaus machten. Der „Tiger" zeigte sich wieder sämtlichen Feindkonstvuktionen überlegen. Noch wäre es verfrüht, irgendwelche Mutmaßungen über den weiteren Verlauf der unvermindert heftig toben den Schlacht anzustellen. Eines aber läßt sich jetzt schon sagen: hervovgevufen durch die deutschen Gegenmaßnahmen, enthält das Konto der großangelegtsn Sowjetoffensive bisher anstatt überraschender Anfangserfolge nur allerschwerste Verluste. Spanische Marineoffiziere, die zur technischen Ausbildung auf eine Einheit unserer Kriegsmarine kommandiert sind, mA dem leitenden Ingenieur im Maschinenraum. PK-Kriegsber. Pietzuch (Atl —Sch) Angehörige der aus Ostvölkern zusammengesetzten Freiwilligen« armee beim Kartenunterricht im Freien. PK-Kriegsber. Koch-Thann (Atl —Sch)
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