Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194309115
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19430911
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1943
- Monat1943-09
- Tag1943-09-11
- Monat1943-09
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- Erzgebirgischer Volksfreund : 11.09.1943
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Rl.ris D« «rfcha» »«vag» »»»»«. «,,»M,r*<»r F«i -ag« dmch Trüg« U0 KN d«ch dk Poft LW M» stustch«.z«ch -Ockstebah«-. «eelaGr *. M. »Met«««, Meo, Ga. G«fchSft»stellen: Aue, Ruf Sammel-Nr. 2L41. Schurke»« »v SLwarzeubera S124 und Lößnitz kAmt Aue- SS». Sonnabend Sonntag, den 1 L./12. September 1S43 «et Berfitgimg «« Hoh« Haub Ulna Haft«« a«, ><mf«nbe» BerNSg«!, bei Mt»»r«chm»a«> d« «rfthüft^etriedr» vd» «rsahpftl » Sch».« vor küttrer an äs« äeutaette VoUrr Deutschland hat Men Grund, auf sich selbst zu vertraue«. Die Gründe und die Lehre« -es italienischen Zusammenbruchs. Der schmachvolle Verrat Badoglios und des Königs. Der Führer hielt gestern abend aus seinem Haupt- quartier folgende Ansprache an das deutsche Voll, die über alle Sender übertragen wurde: Meine deutschen Volksgenossen und -genoffinnen! Befreit von der schweren Last der seit langer Zeit auf uns drückenden Erwartung, sehe ich nunmehr dem Augenblick ge- kommen, um wieder zum deutschen Volk sprechen zu können, ohne vor mir selbst oder der Oeffentlichkeit zu Lügen Zuflucht nehmen zu müssen. Der eingetretene Zusammenbruch Italiens war längst vorausznsehen, nicht in folge des Fehlens geeigneter italienischer Möglichkeiten zu einer wirkungsvolleren Verteidigung oder des Ausbleibens der erforderlichen deutschen Hilfe, als vielmehr infolge des Ver- sagens oder besser des Nichtwollens derjenigen Elemente, die nunmehr als Abschluß ihrer planmäßigen Sabotage die Kapi- tulation veranlaßten. Denn nur was diese Männer schon seit Jahren anstrebten, wurde jetzt vollendet: der Uebergang der italienischen Staatsführung von dem mit Italien verbündeten Deutschen Reich zu den gemeinsamen Feinden. Als England und Frankreich im September 1939 an das Deutsche Reich den Krieg erklärten, wäre Italien durch die Verträge gezwungen gewesen, sich mit Deutschland sofort soll- darisch zu erklären. Dabei war diese Solidarität nicht nur be- gründet in den Abmachungen des Paktes, sondern in dem von den Feinden sowohl Deutschland als aber auch Italien für die Zukunft zugedachten Schicksal. Es ist bekannt, daß Musso- lini den festen Entschluß hatte, in Italien — entsprechend den Verträgen — die sofortige Mobilisierung änzuordnen. Den gleichen Kräften, die heute die Kapitulation herberführ, ten, gelang es im August 1939, den Kriegseintritt Ita liens zu verhindern. Als Führer des deutschen Volkes mußte ich Verständnis haben für diese außerordentlichen inneren Schwierigkeiten des Duee. Ich habe daher weder damals noch spater Italien aus die Einhaltung der Bundesverpflichtungen gedrängt. Im Gegenteil: Ich habe es der italieni schen Regierung völlig anheimgestellt, in den Krieg entweder überhaupt nicht einzir- treten — oder wenn doch, dann zu einem Zei,t- punkt, der ihr selbst genehm war und den sie vollständig frei bestimmen konnte. Im Juni 194V war es Mussolini gelungen, die inneren Voraussetzungen für den Beitritt Italiens an die Seite des Reiches zu erlangen. Deutschland half dem Bundesgenossen bis zur Grenze des Möglichen. Der Kampf in Polen war zu dieser Zeit ebenso entschie- den wie der in Norwegen und der gegen Frankreich und seine verbündeten englischen Armeen auf dem Festland. Den noch mußte ich dem Duee für eine Haltung danken, die, wie Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern abend durch Sondermeldung bekannt: Die verräterische Regierung Badoglios hatte in den letz- ten Wochen zur Vorbereitung ihres Abfalls starke Kräfte um Rom versammelt und die Stadt selbst gegen die außerhalb Roms liegenden deutschen Truppen in Verteidi- gungszustand versetzt. Als Begründung wurde die Gefahr einer feindlichen Landung westlich Rom angegeben. Seit der Kapitulation Italiens am 8. September abends hatten sich um Rom Kampfe zwischen deutschen und italie- nischen Truppen entwickelt. Der deutsche Oberbefehlshaber Süd, Feldmarschall Kesselring, zog Verstärkungen heran, leitete de» Angriff auf Rom ei» und stellte dem Kommandan ten ein Ultimatum. Unter diesem Druck hat der italienisch« Befehlshaber in Rom in einem Umkreis von SV km kapit«liert. Die Ent waffnung der italienischen Truppen ist im Gange. Di« Ver bindung mit der deutschen Armee im Raum von Neapel und Salerno ist hergestellt. Den Schutz der Vatikanstadt wird die deutsche Wehrmacht übernehmen. In Oberitalie» hat Feldmarschall Rommel mit den Divisionen seiner Heeresgruppe nach einem kurzen, aber von uns»»«» Truppen mit tiefster Erbitterung geführten Kampf die italienische» Verbände zur Kapitu lation gezwungen. Bahnen und Straßen, die von Kärnten «M TtrU »ach Oberttalien führen, find «nzerstört mir bekannt war, im Inneren — nicht gegen da« italienische Volk, sonder» nur gegen bestimmte Kreise — unter äußersten Schwierigkeiten durchgesetzt werden konnte. Seit dieser Zeit haben das Reich und Italien zusammen im Kampf gestanden; auf vielen Kriegsschauplätzen wurde gemeinsam Blut vergos sen; in keiner Sekunde waren sich der Duee und ich darin im Zweifel, daß der Ausgang dieses Kampfes über Sein oder Nichtsein unserer Völker entscheidend sein wird. Dement sprechend hat Dentschland, selbst im schwersten Ringen liegend, dis an die Grenzen des Möglichen sei nen Bundesgenossen geholfen. Die «Lmpfe in Afrika ««d a«f dem Balkan. Viele Angebote für diese Hilfe sind von den militärischen Machthabern Italiens von Anfang an entweder überhaupt ab- gelehnt oder nur unter Bedingungen angenommen worden, die unerfüllbar waren. Es werden der Oeffentlichkeit zur gegebe- nen Zeit die Unterlagen unterbreitet, aus denen hervorgeht, was Deutschland in dem gemeinsamen Schicksalskampf für sei- nen Bundesgenossen an Beiträgen geleistet hat und auch wei- ter zu leisten bereit war. Der deutsche Soldat selbst aber hat auch auf diesen gemeinsamen Kriegsschauplätzen jene Haltung eingenommen, die ihn überall auszeichnet, denn ohne sein Eingreifen wäre schon im Winter 194V auf 41 Nordafrika für Italien verloren gewesen. Der Name des Marschalls Rommel ist mit dieser deutschen Leistung auf ewig verbun den. Als sich im Frühjahr 1941 das Reich entschloß, Italien aus dem Balkan zu Helsen, geschah es nicht der Erfül lung eigener Absichten wegen, sonder» nur, um dem Bundes- genossen beizustehen und eine durch dessen Vorgehen ausge- löste Gefahr, die natürlich auch Dentschland bedroht«, zu be- fettigen. Deutschland brachte diese Opfer fast im gleichen Augenblick, da es unter der Furcht des fast stündlich zu erwar- tenden bolschewistischen Großangriffs gegen ganz Europa an eigenen Sorgen mehr als genug zu tragen hatte. Das Blut zahlreichen Volksgenossen besiegelte die Bundestreue des deut schen Volkes. Das Deutsche Reich und ich als sein Führer konnten aber diese Haltung nur einnehmen im Bewußtsein der Tatsache, daß an der Spitze des italienischen Volkes einer der bedeutendsten Männer stand, die die neuere Zeit hervorgebracht hat, der größte Sohn des italienischen Bodens seit dem Zusammenbruch der antiken Welt. Seine bedingungslose Treue gab dem gemeinsamen Bund die Vor aussetzung zum erfolgreichen Bestand. Sein Sturz, die ihm zugefügten ehrlosen Kränkungen werden dereinst von Genera- tionen des italienischen Vdlkes als tiefste Schmach empfunden werden. Der letzte »ersuch -es Duee. Das letzte auslösende Moment zu dem schon lange be schlossenen Staatsstreich war aber die Forderung des Duce nach erhöhten Vollmachten zur erfolgreichen Führung des Krieges. Härteste Maßnahmen gegen die offenen und versteckten Sabo teure der Kriegsführung, gegen die reaktionären Feinde der sozialen Gerechtigkeit und damit der Widerstandsfähigkeit des in unserer Hand, die ligurisch« Küste mit Genua und La Spe zia besetzt, das Etsch-Tal und die Städte im Raum von Bo- iogna, Verona, Cremona gesäubert, Triest nach kurzem Kamps genommen. Mehr als 9V ÜVV Italiener sind allein dort ent waffnet. In Südsrankreich hat die 4. italienische Armee ihre Waffen ohne Zwischenfälle an die Truppen des Generalfeld marschalls von Rundstedt abgegeben. Die Küste von Toulon bis Mentone ist von uns besetzt. Auf dem Balkan hat sich die Masse der italienischen Kommandobehörden in verständnisvoller Weise den Forderun- ge» des deutschen Oberbefehlshabers Generalfeldmarschall vo» Weich« gebeugt. Die Divisionen der italienischen Grupp« Ost in Tirana und der 11. italienisch«« Armee in Athen haben größtenteils die Waffen niedergelegt. Die in der Aegäi« befindlichen italienischen Kriegs- und Handelsschiffe sind von der deutschen Kriegsmarine übernommen. Di« bish«r italienischen Flugplätze sowie die wichtigsten -afenplätze an der adriatisch«« Küste find besetzt. Nur ganz vereinzelt find noch Kämpfe im Gange. Die Fälle mehren sich, in denen überall italienisch« Verbände zur deutschen Wehrmacht übertreten, um d«n Kampf weiterzuführen. Damit ist ein Verrat, wie er größer und hinterhältiger in der Geschichte kaum zu finden ist, auf die Verräter selbst zu- rückgcfallen. Di« italienische Wehrmacht besteht nicht mehr. Was aber für ewige Zeiten bestehen bleibe« wird, ist die Verachtung der Welt Mr die Verräter. Di« erste« Gegenschläge. Die Ereignisse in Aalten haben, wie nicht anders zu er warten war, innerhalb kürzester Zeit deutsche Maßnahmen ausgelöst, die gerade das Gegenteil von dem bewirken werden, was sich die Urheber des Verrats und die Verräter vorgestellt haben. Bereits am zweiten Tage nach der Bekanntgabe des Verbrechens haben die deutschen Truppen unter Führung der Feldmarschälle Rommel und Kesselring die ersten schweren Schläge auf italienischem Boden geführt und haben Rund stedt und Weichs in Südfrankreich und auf dem Balkan dafür gesorgt, daß die dort stehenden italienischen Verbände kein Unheil anrichten können. Das „Heraushauen Italiens aus der Achse", das in den Plänen Washingtons und Londons seit Monaten die erste Rolle spielte, ist also keineswegs so einfach, wie es sich die Gegner vorgestellt haben, und schon jetzt werden sie in der Ausweitung des Krieges auf die Appenin-Halbinsel ein Haar gefunden haben. In seiner gestrigen Ansprache an das deutsche Volk hat der Führer keinen Zweifel darüber gelassen, daß die Hoff- nungen, die der Feind an den Abfall Italiens von der Achse knüpft, nicht in Erfüllung gehen werden. Er hat auf die ge ringe militärische Bedeutung des Ausfalls des italienischen Heeres hingewicsen und auf die Tatsache, daß nun eine Er leichterung für unsere Truppen und ihre Führung eingetreten ist, die nun den Kampf in Italien frei von allen belastenden Hemmungen führen können. Zugleich hat er Anlaß genom men, den Siegeswillen des deutschen Volkes zu stärken, und die ernste Mahnung ausgesprochen, daß es trotz der neuen politischen Lage „mit verbissenem Trotz auf sämtlichen Ge bieten dieses gewaltigen Kampfes erst recht seine Pflicht er füllt". Wenn er in diesem Zusammenhang von sich aus auf die im Entstehen begriffenen technischen und organisatorischen Voraussetzungen zur Brechung des Luftterrors hinwies, so werden diese Worte den Gegnern, ob sie es eingestehen wollen oder nicht, ebenso an die Nerven gehen, wie die Mitteilungen von den deutschen Maßnahmen auf dem neuen italienischen Kriegsschauplatz. E. V. italienischen Volkskörpers sollten dem dienen. Mussolini wollte noch in letzter Minute die heimtücki schen Feinde des italienischen Volkes im Kampf um Sein oder Nichtsein ausschalten, um damit Itali st Zukunst sicher zu stellen. Der Schmerz, der mich persönlich erfaßte angesichts des historisch einmaligen Un rechtes, das man diesem Mann angetan hat, seiner entwürdi genden Behandlung, die ihn, der über 2V Jahre lang nur der einen Sorge für sein Volk lebte, nun in die Ebene eines ge meinen Verbrechers hinabstieß, ist verständlich. Ich war und bin glücklich, diesen großen und treuen Man« als meinen Freund bezeichnen zu dürfen. Ich habe außerdem nicht gelernt, meine Gesinnung nach Bedarf vbn Fall zu Fall zu wechseln Mer auch «ur zu verleugnen. Ich glaube, daß trotz manchen gegenteiligen Auffassungen auch im Bölkerleben genau so wie im einzelnen die Treue ein unersetzbarer Wert ist, ohne den die menschliche Gesellschaft ins Wanken geraten und ihre Organisationen früher oder später zerbreche« müß- ten. Trotzdem haben auch nach diesem schmachvollen Vorgang die deutschen Truppen aus Sizilien, deutsche Flieger, Männer der U-Boote, Schnellboote, Transporter aller Art usw. zu Lande, In der Lust und auf dem Meere ihre Pflicht im höchsten Ausmaß weiter getan. Es mag heute aus Gründen einer taktischen Zweckmäßigkeit der Gegner das ver. schweigen, die Nachwelt aber wird einmal feststellen, daß es, von wenigen braven italienischen Verbänden al» Ausnahmen abgesehen, seit dieser Zeit in erster Linie nur deutsche Trup- pen gewesen find, die mit ihrem Blut nicht «ur das Deutsch« Reich, sondern auch den italienische» Boden verteidigte«. Lüg» ««- »errat. Daß nun die italienisch« Staatsführung sich entschlossen hat, da« Bündnis zu breche« und aus dem Kriege auszuschelden und damit Italien selbst erst recht -um Kriegsschauplatz zu machen, mag sie mit was immer für Gründen motivieren. Sie kann die» al» eine Notwendig- keit hinstelle», sie wird aber niemals eine Entschuldigung fin- den für die Tatsache, daß die» geschehen ist, ohne den Berbün- beten vorher wenigstens z« verständigen. Nicht nur da«: Am gleichen Tage, an dem Marschall Badoglio den Waffen- stillstandsvertrag unterzeichnet hatte, bat er den deutsche« Ge- schäftsttäger i« Rom zu sich und versicherte ihm, daß er, «in Marschall Badoglio, Deutschland niemals verraten würde, daß wir Bertrauen zu ihm Haden müßten, und daß er es beweis«« werd« durch seine Tate«, daß «r diese» Vertrauen» würdig sei, daß Italien vor allem niemals zu kapituliere» gedenke. Roch am Tag« der Kapitulation aber rt/f der König -o» baut. Die italienische Wehrmacht besteht nicht mehr Rom von deutsche« Truppen besetzt. - Rommel führt in Oberttalien.
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