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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.12.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194312037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19431203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19431203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1943
- Monat1943-12
- Tag1943-12-03
- Monat1943-12
- Jahr1943
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.12.1943
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Unser Doktor kriegt das E. K. I. Gl« Oberarzt al» Gtaßtrupplührer. Aerzte sind Erhalter und Handlanger de» Leben». Hier an der Front, wo oft da, Schicksal mit harten Schlägen ein vielfaches junge, Dasein trifft, ist ihr Wirken von beson. derer Bedeutung. Rasches entschlossenes gugrelfen, ja soldatisch bereiter Einsatz haben ihre Aribrit ost mehr gekennzeichnet al, allein fachlich«, gönnen, denn ein« erst« wirksam« Hilfe in vorderster Front ist mehr wert al« «in« außergewöhnliche Behandlung im fernen Lazarett, wenn e, zu spat ist. Gerade der eben verwundete Landser ist so dambar, wenn er bereit» hart am Raüde der Schlacht in sicher« Hände gerät, wenn ihm auf der Grenze zwischen Leben und Tod einer be gegnet, der nur für ihn da ist. Rein seelisch gesehen ist dieses Gefühl de. Geborgenseins bei vielen schon die halbe Heilung. Krankenträger und Sanitätsdienstgrade können sich gerade bei blutigen Kämpfen nur wenig den Schwerverwundeten widmen. Ihre Arbeit ist nur eine gröbste Hilfe und Linderung der Schmerzen. Der den Verwundeten entgegenkommende Arzt dagegen wirkt wie rin leibhaftige, Wunder auf sie ein, denn er ist der erste, dem st« gegegnen, der eigentlich nicht im Sinne des Krieges vernichtet, sondern aufbaut, er ist ein Träger des Friedens, der Hilfe und Heilung. Völlig von dieser Aufgabe durchdrungen, gab der junge au« Saarbrücken stammende Arzt Walter T. seine bakteriolo. gischen Studien auf und lernte rasch um auf Chirurgie. Sein altes Steckenpferd und die Beziehungen zur Universitätsklinik in Würzburg hätten ihm bestimmt ein Arbeitsgebiet weit hinter der Front Lingeräumt, aber er wollte in diesem höheren Sinne als Handlanger des Lebens in vorderster Front bienen. Wie ernst er diesen Dienst in den harten Jahren des Ost feldzuges nahm, kann uns jeder noch Ueberlebende seines Regimentes bestätigender Doktor gilt vielen als unverwund- bar. weil er so oft sein Leben für die hilflosesten aller Geschöpfe im Kriege, für die Schwerverwundeten, einsetzte. Im Stellungs krieg am Mius baute er sich selbst seinen Bunker hart an die HKL-, und als damals am 9. Juni unsere Grenadiere den sowjetischen Brückenkopf »inschlugrn, war er jedem Derwun- beten so nahe, daß die Sprzialfälle unter ihnen dank Kranken- wogen, Fieseler Storch und Iu V2 bereit, nach neun Stunden in den Betten deutscher Lazarett« laaen. In den folgenden Abwehr-, vor ollem aber Nachhutkämpfen nördlich des Asow- Meere, aber entfaltete er seine volle Kraft, Drei.Bilder bleiben den Grenadieren unvergeßlich und haben den Namen des Doktors für alle Zeiten in ihr Herz geschrieben: Absetzen vom Feind. Schlammige Rollbahn. Jeder denkt an sich selbst, jeder an seinen Wagen. Es dämmert schon. Der Weg aus der Umklammerung nach dem Westen ward steige- kämpft. Die Opfer dieses Kampfe«, unsere Pioniere, liegen noch im Sumpf, weitab, viele verwundet. Vergessen? Nein, auch wenn ihr Arzt gefallen ist, dann springt eben unser Doktor ein. Ungeachtet jeder drohenden Gefahr holt er den letzten heraus. Nachhut? Wer bildet über den Kalmiu« die Nachhut? Unser Doktor mit drei Krankenkraftwagen und einem LKW., um ja alle Verwundeten und Marschkranken aufzuladen. Und al« der hartumkämpfte Ort bereits in Feindeshand ist: die Zurückgebliebenen schmerzen ihn. Und wenn es der Fahrer nicht selber wagt: unser Doktor steuert selbst mitten hinein in« Dorf. Am Dorfrand trifft er versprengt« Grenadiere, rafft sie zusammen zü einem Stoßtrupp, drückt den Feind zurück und vermag alle deutschen Landser noch zu bergen. Jeder, der sich je von ihm einmal behandeln ließ, der wird ihn nie vergessen, — seine klare, wohlwollende Stimme, seinen scharfen, alle Gewebe und alle Gedanken durchdringen- den Blick. In diesem Blick liegt das ganze Geheimnis seines Wesens beschlossen. In diesem Blick offenbart sich nicht nur die Güte und das Können eines sich restlos hingebenden Men schen, sondern spiegeln sich zugleich die tausend und aber tausend Dankbarkeiten, die je zu ihm im Schwelgen gelinderter Schmerzen strahlend emporschauten. > Kriegsberichter Fritz Thost, PK. Restlos zerstört. Ein Berichterstatter des „Manchester Guardian" in Mos- kau hat mit Fachseuten gesprochen, die von einer Rundreise durch dos Donezbecken und andere Industriegebiete nach Moskau zurückgekehrt sind. Sie erklärten, im Laufe der großen deutschen Absetzbewegung sei praktisch nicht ein einziges Unter nehmen der Eisen- und Stahlindustrie der Sowjetunion un beschädigt geblieben. Alle Hochöfen, Walzwerke, Koksöfen, Fördereinrichtungen, Schächte usw. seien so gründlich zerstört wyrhen, daß ihre Wiederherstellung auf viele Jahre hinaus unmöglich sein dürfte, und dies sei in einem Gebiet geschehen, in dem vor dem Krieg« zwei Drittel der sowjetischen Eisen- und Stahlindustrie untergebracht waren. Der Feind dringt Elend und Hunger. Ein aus dem britischen Gefangenenlager in Syrakus (Si zilien) geflohener Angehöriger der faschistischen Miliz, der nach einem Marsch von fast 1000 Kilometern in Mittelitalien eintraf, berichtet: Die Landung^der angloamerikanischen Truppen in Sizilien fand keinen Widerstand. Die zahlreichen schweren Küstenbatterien feuerten nicht einen Schuß ab. Auch die italie- Nischen Truppen, die ausreichende Munition hatten, wehrten sich nicht. Englische Soldaten erklärten, sie hätten Sizilien mit „Zigaretten und Pralinen" erobert. Der Feind hätte niemals in Italien landen können, wenn nicht Verrat geübt worden wäre. Die britischen Truppen bestanden aus neuseeländischen, südafrikanischen, australischen und chinesischen Abteilungen. Trunkenheit und Mord waren nach der Besetzung Siziliens an der Tagesordnung. Wer in den Engländern Befreier erblickt habe, erlebte schwerste Enttäuschungen. Heute herrschen in ganz Sizilien Hunger und unvorstellbares Elend. Ein Kilo- gramm Brot kostet 18 Mark. Die Not der Bevölkerung sei mit Worten nicht wiederzugeben. Der Milizmann berichtet dann, wie es ihm unter unendlicher Mühsal gelang, aus dem Gefangenenlager zu entfliehen und sich in Zivilkleidung zu- nächst nach Neapel durchzuschlagen. Dort seien überall Kund gebungen der Besahungsbehörden angeschlagen mit der Auf forderung, der neugebildeten 7. Armee Badoglios beizutreten. Als Wehrsold werde ein Dollar für den Tag versprochen, doch niemand melde sich. Die englischen Besahungsbehörden nähmen daher alle auf der Straße angetroffenen Männer fest und bildeten aus ihnen zwangsweise Abteilungen der 7. Armee. In Neapel herrsche größte Lebensmittelnot. Patriarch als Bolschewistenknecht. Die Belgrader Presse veröffentlicht ein Schreiben des ver- storbenen Metropoliten Antonius, des ehem. Oberhauvtes der russischen orthodoxen Kirche im Ausland, an den Moskauer Patriarchen Sergius, das dessen jahrzehntealte Bolschewisten- Hörigkeit enthüllt. Nach diesem Brief hatte Sergius 1933 ver- sucht, die russische Kirche im Ausland, deren Sitz in Kroatien lag, aufzulösen, weil sie durch die Bloßstellung der gottlosen Krcmlherrschaft den Sowjets im Auslande sehr viel schadete. Der Brief, der 1933 geschrieben wurde, forderte die Freilassung aller Kirchenfürsten und wahre Freiheit der Kirche, damit eine Rückkehr der flüchtigen russischen Priester nicht gleichbedeutend fei mit dem sicheren Tode. Antonius führte die Beschlüsse oer russischen Kirchenversammlung im Ausland aus dem Jahre >927 an, auf der jede Verbindung zu der Moskauer Kirchen behörde abgebrochen und die Anordnungen des Metropoliten Sergius als ungesetzlich erklärt wurden. Sergius hat auf diesen Brief nicht geantwortet. „Eine verlorene Sache." Der britische Oberkommandierende im Nahen Osten, Sir Henry Maitland Wilson, erklärte Pressevertretern, sein Schick- sal sei es, immer wieder eine verlorene Sach« zu vertreten. Früher habe er den Rückzug der britischen Truppen aus Griechenland „erklären" müssen, heute den Verlust von Samos und Leros. Amerikas bester U-Boot-Kommandant vermißt. Die USA.-Admiralität gibt bekannt, daß der U-Boot-Kom- Mandant Leutnant z. S. Dudley Morton mit seinem U-Boot „Wahoo" nicht zurückgekehrt ist und vermißt wird. Morton galt als „As" der USA.-U-Boots-Waffe, weil er angeblich 19 japanische Schiffe versenkt hat. „Bewaffnete Räuberbanden der Dollarplutokratie." „Wir sind die Zeugen der gewaltigsten Explosion des Superimperialismus, den die Welt je kannte", schreibt die englische Wochenschrift „New Leader". Der neue USA.-Impe- riälismus bedeute das Ende des alten britischen Empires. Das „amerikanische Jahrhundert" sei alles andere als er- strebenswert. Es würde nicht lange darern, bis man entdecken könnte, daß die Wallstreet der größte Feind Englands ist. Die „bewaffneten Räuberbanden der Dollarplutokratie" würden dann alles bisher dagewesene in den Schatten stellen. v« OL«von Die Sowjet» verloren im November 865 Flugzeuge S« «aß«» D«j«prboge» griff de« Friud nur au wenigen Stelle« mit schwächere» Kräfte« «rfotzl»» an. Da- gegen «ahmen die Kämpf« «» di« Einbruchsstell« südwtstlich Krementschua an Heftigkeit Ei» durchgebrocheue, fei»dllche» Bataillon «urde im Gegenstoß vernichtet. Bei Tscherkassy entsetzten «nsere Truppe» i» erfolg- reich fortschreitendem Gegenangriff da» vorübergehend «i«- geschloffene, unter Führung von Major Kastner tapfer kämp. sende Grenadierregiment ÄS. Zwischen Pripjet und Beresina wurden mehrere in den Vortagen entstandene Einbruchspellen durch Gegenangriffe bereinig und angreifende feindliche Kamps- gruppe« zurückgeworfen. Nordwestlich der Beresinamündung wurden stärkere Kräfte der Sowjets durch wirkungsvolle An- griffe der Luftwaffe und -usammengesaßt«, Artllleriefeuer schon in der Bereitstellung zerschlage«. Westlich «rttschew dauern die harten Kämpfe an. An der Smolensker Rollbahn «ahm die Abwehrschlacht mit steigender Heftigkeit ihren Fortgang. Die Sowjet« stürm- ten mit 22 Schützendivisionen bi» in die Nacht hinein gegen die deutschen Stellungen an. Unsere Truppe« schlugen sie blutig zurück und errangen damit gestern einen neuen Abwehrerfolg. Südwestlich und westlich Newel verliefen eigene An- griffsunternehmen trotz zähen feindlichen Widerstandes erfolg- reich. Ueber der Ostfront wurden im Monat November 86S Sowjetflugzeuge, davon 84 durch Verbände de, Heeres, abgeschoffen. Hauptmann Barkhorn, Gruppen kommandeur tu einem Jagdgeschwader, erzielte seinen 290. Luftsteg. An der süditalienischen Front ließ die feindlich« Angrissstätigkeit im Ostabschnitt vorübergehend nach. Nur an einer Stelle griffen britische Kräfte, von Panzern unterstützt, viermal hintereinander unsere Stellungen an. Sie wurden blutig aboewlesen und einige Panzer abgeschossen. Deutsche Schlachtfliegcr erzielten Volltreffer in feindlichen Batterien an der Sangromündung und vernichteten eine Anzahl von Kraftfahrzeugen. In Lufttämpfen wurden acht feindliche Flugzeuge abgeschossen. Nordamerikanische Fliegerverbände unternahmen gestern einen Tagcsvorssoß in das westliche Neicb?aebiet und warfen Bomben auf einige Orte. Bei diesem Angriff verlor der Feind 42 Flugzeuge, hauptsächlich schwere viermotorig« Bomber. Deutsche Flugzeuge griffe« in der Nacht zum 2. Dezember Ziele in Südengland an. Schnellboote versenkten aus einem stark gesicherten britischen Küstengeleitzug unmittelbar unter der englischen Südküste in der Nacht zum 2. Dezember einen Dampfer von 1999 BRT. 'SM-K-rftoU da In einem Teil der ftestrl«en Auflag, nicht entftalten 1 Kurze Meldungen. Der ehem. Generalgouverneur von Guadeloupe, Sorin, traf in Vichy ein. Er hat sich bekanntlich ebenso wie der Ge- neralgouverneur von Martinique, Admiral Robert, monate- lang unter größten Schwierigkeiten dem amerikanischen Druck widersetzt, um die französischen Antillen dem Mutterland zu erhalten. Von den Amerikanern interniert und zusammen mit einer Anzahl der Negierung Petain ergebener Offiziere und Beamter nach Porto Rico Gebracht, würden sie vor einigen Tagen freigelassen. Ueber Madrid traten sie die Heimreise an. Subhas Chandra Bose kündigte gestern in Schonan seine bevorstehende Reise nach Burma an, um die indische National- armee in den Kampf zu führen. Roosevelt erklärte in einer Botschaft an den Kongreß, er halte den Vorschlag, den 7. Dezember als Ehrentag der USA.- Wehrmacht festzulegen, für besonders ungeeignet. — Pearl Harbour ist eben eine unangenehme Erinnerung für den Kriegstreiber. Der Tagesspruch. Doch wird der Kampf nicht von der Welt genommen, so lang der Mensch sich ernstem Streben weiht. Joseph von Eichendorff. * Der Robert-Schumanu-Musikprels der Stadt Zwickau wird auch im kommenden Jahre in Höhe von 5000 NM. ver- geben. Bewerbungen sind bis zum 1. Januar 1944 an den Oberbürgermeister der Stadt Zwickau — Kulturamt — zu richten. In der Kameradschaft vereint. Bon de« Feldgräbern zum Kriegerfriedhvs. 148kl Das Eiserne Kreuz ist seit über 100 Jahren preu. ßisch-deutscher Geschichte das Zeichen für soldatische Tapferkeit. Es schmückt die Brust tapferer Soldaten aus vielen Kriegen und ist in manchen Familien in drei und vier Geschlechter, folgen vorhanden. Neben dem Namen manches Gefallenen auf der Ehrentafel der schlichten Dorfkirche hängt es unter Glas. Auf den Kriegerdenkmälern ungezählter Gemeinden grüßt es vom Dorfplatz weithin die Bewohner. Zu neuen Ehren ist es im Großdeutschen Reich gekommen. Auf der Reichskrtegsflagge hat es seinen Plag erhalten, und als ganz besonder« Aus. zeichnung für überragende Tapferkeitsleistungen tragen es nun schon Hunderte von deutschen Soldaten aller Dienstgrade als Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes um den Hals. Ls ist selbstverständlich, daß es das Ziel jedes guten Sol daten ist, sich dieses Ehrenzeichen des Eisernen Kreuzes zu erwerben. Wenn auch manche tapfere Tat ungesehen geschieht und darum keine äußere Anerkennung erhalten kann, so steht doch unausgesprochen die tragende Idee des Eisernen Kreuzes dahinter: Stellt doch gerade dieses Zeichen in überzeugender Weise Mert und Bedeutung der Gemeinschaft dar. Nur in den seltensten Fällen kann ein Soldat etwas Be sonderes leisten, unabhängig und losgelöst von seinen Kame raden. Ob er mit geballter Ladung einen feindlichen Panzer erledigt oder an seiner Pak kaltblütig den Gegner heranrollen läßt, um dann ruhig und sicher einen Panzer nach dem anderen außer Gefecht zu setzen, ob er als Nachtjäger feindliche Bomber zu Boden schickt oder als Führer einer Einheit oder eines großen Kawpfperbandes in undurchsichtigsten Situationen Ent, j'chlüsse faßt und diese an der Spitze seiner Männer mutig zur Ausführung bringt — immer ist die Tat nur möglich in der Gemeinschaft der Kameraden, sei es, daß diese di« Truppe bilden, mit der der Truppenführer seine Entschlüsse ausführen kann, sei es, daß sie den Rücken des einzelnen Kämpfers decken und die Flanken sichern. Das ist Kamerad- schäft unter der Idee des Eisernen Kreuzes. Darüber hinaus gibt es noch eine andere Kameradschaft unter dem Eisernen Kreuz. Das sagen uns die Soldaten, friedhöfe, die wie ein Schutzwall rings um die Grenzen des Deutschen Reiches in Ost und West, in Nord und Süd von treuen Kameradenhänden angelegt sind. Zwar ist seit jeher das Balken- oder Hochkreuz das Zeichen für eine Stätte des Todes. Darum wird es auch heute noch auf den FelhgrS. bern, da» sind dl« ersten Ruheplätze unserer gefallenen Ka- meraden, errichtet. Gerade das von Kameraden oft rasch zu sammengesetzt« Birkenkreuz spricht hier rin« eindringliche Sprach«. Wenn aber dann umgebettet wird, um das Grab besser sichern und betreuen zu können, wird an Stelle der Feldkreuze da« sauber und in besonderen Werkstätten herge- stellte Zeichen des Eisernen Kreuze» angebracht. Kameraden, die im Leden zusammen «kämpft» vielleicht den letzten Bissen Brot und den letzten Schluck Kaffe« miteinander geteilt, viel- leicht auch in der letzten Minute sich gegenseitig zur Seit« ge- standen haben, sollen auch in einer Kameradschaft Uber den Tod hinaus zusammenbleiden. Darum wird als Zeichen für diese, soldatisch« Kampfgenwinschaft da» Eiserne Kreuz auf ihrer Ruhestätte errichtet. Es würde diesem Geiste widersprechen, wollte man die gefallenen Kameraden hier und da verstreut in «inzelnen Feldgräbern liegenlassen; ja, es würde auch diesem Geiste nicht entsprechen, wenn dem Wunsch eiyzelner Rechnung getragen uüd aus dieser Gemeinschaft der oder jener herausgeholt und in di« Heimat überführt würde, um dort auf einem privaten Begrädnisplatz beigesetzt zu wer- den. Darum werden alle gefallenen Kameraden auf Krieger- friedhöfe zusammengetragen, um dort nach ihrem Heldenkampf Seite an Seite zu ruhen. Wer je üher eine solche Weihe stätte gegangen ist, kann sich de» Eindrucks nicht erwehren, daß hier Stille und ehrlich erkämpfter Friede vorherrschen und alle bitteren Gefühle von Leid und Trauer weit zurückdrängen. Trotz An- spannung und Beanspruchung aller Kräfte und Kraftreserven für die siegreiche Beendigung des Waffenganges wird uner- müdlich und nach einheitlichen Gesichtspunkten an der würdigen Ausgestaltung dieser Kriegerweihestätten gearbeitet. Für die im Feldzug gegen Polen 1939 und die im folgenden Jahr in Frankreich sowie auch für die in Norwegen gefallenen Käme- raden ist die Zusammenbettung auf Plätzen von ehrfurcht- gebietender Weihe, die unauslöschliche Dankbarkeit kundtun und bleibender Erinnerung gewidmet sind, zum großen Teil abgeschlossen, und die endgültige Fertigstellung des monumen- taten Ausbaues nach den Weisungen des Generalbaurats Professor Wilhelm Kreis ist im Werden. Der Friedhof bei Bielitz in Oberschlesien, wundervoll ap den Abhängen der Beskiden gelegen, wird bereits viel von Angehörigen dort ruhender Kameraden besucht, und immer wieder wird auf- richtiger Dank dafür gesagt, daß die toten Helden so gut von der deutschen Wehrmacht gebettet wurden und ihre Ruhestätten so liebevoll gepflegt wevden. Das ist der tiefste Sinn dex Umbettungen, die überall im weiten Kriegsgebiet von den dort arbeitenden Dienststellen des Oberkommandos der Wehrmacht vorgenommen werden. Auch nach ihrem Heldentode sollen die tapferen Ka meraden in einer Gemeinschaft unter dem Zeichen des Eisernen Kreuzes vereint bleiben. Dieses beruhigende Bewußtsein kön- nen alle Angehörigen höben, die ihre Lieben in Gebieten wissen, die die deutsche Füruna aus wohlüberlegten Gründen aufge geben .hat. Was deutsche Soldaten tun konnten, um ihre ge. fallenen Kameraden einer solchen Kameradschaft über den Tod hinaus einzugliedern, ist getan worden. Der Deutsche nimmt nicht nur den Krieg ernst, der für ihn nichts mehr und nichts weniger als die Entscheidung über Leben oder Untergang iss, er nimmt ebenso ernst auch die Sorge um die Getreuen, die um des Lebens ihres Volkes willen ihr eigenes Leben hinge geben haben, und die Fürsorge für alle die, die durch dieses Opfer Leid trag««. '
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