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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 27.10.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191110279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19111027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19111027
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1911
- Monat1911-10
- Tag1911-10-27
- Monat1911-10
- Jahr1911
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 27.10.1911
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Südetum: Den Ausdruck müs- Die auch über- Vor- dem und daß sagt hat, pflegt man als Lippendienst zu bezeich nen. (Redner erhält dafür einen Ordnungsruf.) Schluß 7'/« Uhr. Weiterberatnng Donnerstag 12 Uhr. Senat möglichst zu sichern. Herr v. hat sich diesen Erwägungen nicht sollen geglaubt, um auch seinerseits vertrag, den er für die deutschen —w. In der Angelegenheit des Baues der elektrischen Bahn Hohenstetn-Er. — Gers dorf—Oelsnitz i. E. weilte gestern ein Beamter der den Bahnbau unternehmenden Gesellschaft hier und nahm mit zwei Arbeitern Vermessungen und - Absteckungen am hiesigen Bahnhof vor, die ihren Fortgang nach der Goldbachstraße nahmen. — v Die Wegemarkierung für unsere Stadt und ihre Ausflugsziele, über die wir letzthin die landwirtschaftlichen Zölle beseitigt würde». Redner schließt mit den Worten des Sozialdemo kraten Calwer: »Geben wir den Körnerbau preis, so opfeni wir unsere Selbständigkeit/ Halten wir fest an dem Schutze der nationalen Arbeit, nur dann werden wir mit Vertrauen in die Zukunft blicken können. (Lebhafter Beifall rechts, Unruhe links.) Staatssekretär Dr. Delbrück: Wenn man ausnutzen, und dann hasste er wohl auch mit seinen parlamentarischen Freunden, durch die möglichst lange Hinausschiebung des Wahltermins die Wahl bewegung, die diesmal so frühzeitig eingesetzt hatte, zur Verebbung zu bringen. Aber diese Rechnung hat sich nicht als richtig erwiesen; die Agitation ist keineswegs verraucht, im Gegenteil, eine ungewöhn liche Teuerung ist zu den unliebsamen Folgen der Reichsfinanzreform hinzugekommen, um die Gegner der gegenwärtigen Mehrheitsparteien erst recht mobil zu machen und überall das Interesse für den be vorstehenden Entscheidungskampf wachzuhalten. Die Rechte und das Zentrum, die sich wesentlich aus den landwirtschaftlichen Kreisen rekrutieren, haben ihren Zweck erreicht: sie werden alle ihre Getreuen an die Wahlurnen führen können, weil im Winter die landwirtschaftlichen Arbeiten ruhen. Aber bei den großen Hoffnungen, die sie hegen, werden Schnee und Eis auch die anderen Parteien kaum abhatten, zu den Wahlversammlungen und zu den Urnen zu eilen. Nachdem der Wahltermin bekannt gegeben ist, gilt es nun, die Zeit bis dahin gründlich auszu nutzen. Rechnen wir die Weihnachtswoche ab, in der das politische Leben wohl ruhen wird, so blei ben noch volle zwei Monate für die Wahlagitation übrig. Ein nach zwanzig Jahren zurückgezogener Steckbrief, Gegen den Bergarbeiterführer August Siegel ist von der Staatsanwaltschaft der Steckbrief zurück genommen worden, den diese Ende 1891 erlassen hat August Siegel gehörte 1889 mit Schröder und Bunte zu den drei Kaiserdelegierten der Bergleute, die damals über den großen Streik im Ruhrgebiet dem Kaiser Bericht erstatteten. Siegel wenigen Tagen noch nicht konnte, das kann er also jetzt, nämlich einen Termin für diese Beantwortung bestimmen. Das ist eine weitere Bestätigung der Mitteilung, daß die Verhandlungen mit Frankreich nunmehr in ihrem ganzen Umfange zum Abschluß gebracht worden sind. Wie verlautet ist gerade der 8. November gewählt worden, weil am 7. November die französische Kammer zusammentritt und dann ebenfalls am 8. November eine Marokkointerpellation behandelt. Die Parlamente beider Länder werden also am gleichen Tage die wichtige Frage besprechen, und dadurch ist gewährleistet, daß nicht die Ver handlungen der einen Körperschaft auf die der an deren störend einwirken. Der Abschluß des Kongoabkommeus. Information unserer Berliner Re daktion.) Wie wir hören, hat die französische Re gierung gegen die deutschen Vorschläge über das Kongoabkommen keine Einwendungen mehr erhoben. Der Vertrag wird im Augenblick end- giltig redigiert und dann sofort paraphiert werden. Er ist mit einem Wort fix und fertig. Soinit kann der Austausch deutscher und französischer Kolonialgebiete als vollendete Tatsache betrachtet werden. Die von Frankreich uns zugesicherten Kompensa tionen am Kongo sollten uns nach der ursprüng lichen Absicht des Pariser Kabinetts entschädigen für die Verletzung der Algecirasakte und die uns da durch zugefügten Nachteile, weiter aber auch als Entgelt für die politischen Vorteile dienen, die wir durch den Marokkooertrag Frankerich zu gewähren willens sind. Im Laufe der diplomatischen Ver handlungen ist der erstere Gesichtspunkt ganz in den Hintergrund getreten oder auch in Vergessenheit ge raten, und zwar hauptsächlich infolge des großen Widerstandes, auf den die französische Regierung mit ihrer Bereitwilligkeit zu Landabtretungen im Kongo fran^ais bei den französischen Ko.'onialge- , ellschaften gestoßen ist. Die Gesellschaften drohten, , ihren nicht unbeträchtlichen Einfluß aufbieten zu wollen, um im Parlament den Marokkovertrag zum Schettern zu bringen, falls das Kabinett an seiner " Absicht, sich eines Teilender Kongokolonie zugunsten ' Deutschlands zu begeben, festhalten wolle. So hat ' es denn die französische Regierung schon seit längerer ' Zeit an Bemühungen nicht fehlen lassen, von ' Deutschland Gebietsabtretungen zu erwirken, um ' durch sie die nationale Empfindlichkeit der Fran- ! zofen zu versöhnen und die Annahme des diploma- ' tischen Werkes in der Deputierlenkammer und im er als Bergarbeiter in den schottischen Gruben Be schäftigung fand. Er erlangte dort bald eine führende Rolle und war der Delegierte der schottischen Berg leute auf dem letzten Bergarbetterkongreß in London. Es ist immerhin bemerkenswert, daß gerade jetzt die Staatsanwaltschaft nach 20 Jahren den Steckbrief gegen den Bergarbeiterführer zurückzieyt. Ein Idyll aus dem Lande Baden. Wie ein Hauch von „Völkerverbrüderung" und hoffnungsfrohem Glauben an „ewigen Weltfrieden", so schreibt die „Deutsche Zeitung", berührt die er staunliche Kunde, daß, während ganz Europa in Waffen starrt und aus kleinen Feuerherden ein Weltbrand zu entstehen droht das Groß herzoglich Badische Bezirksamt Kehl a. Rhein auch im unheilschwangeren Jahre 1911 wiederum kommen. Ich möchte nun die Frage erörtern, ob den Schwierigkeiten nicht dadurch abgeholsen wer den könnte, daß man die Fleischeinfuhr erleichterte oder erweiterte. Man hat aus das Büchsenfleisch hingewtesen. Die Einfuhr des Büchsenfleisches ist durch Gesetz verboten, und zwar aus gesundheit lichen Rücksichten. Aus sanitätspolizeilichen Grün den können wir eine Aenderung des Verbots der Einfuhr von Büchsenfleisch nicht eintreten lassen. Wir können das ausländische Fletsch inbezug auf die Untersuchung nicht günstiger stellen, als unser einheimisches. Es könnte eine Erweiterung der Einfuhr von amerikanischem Vieh und amerikani schem Fleisch in Frage kommen. In der Haupt sache käme Argentinien - in Betracht. Da besteht aber die Gefahr der Einschleppung des Texasfie bers. Ich kann die Verantwortung für Einfuhr lebenden argentinischen Fleisches nicht übernehmen. Die Einfuhr von Schafen und Schweinen und de ren Fleisch aus Nord- und Südamerika ist gestat tet. Nicht eingeführt werden kann amerikanisches Rindfleisch, eben wieder wegen der Gefahr der Einschleppung des Texasfiebers. Wir können un möglich ausländisches Fleisch günstiger stellen als das in Deutschland produzierte. Außerordentlich lebhaft ist nach wie vor der Streit über die U r- sächen der Teuerung, und er ist auch von ausschlaggebender Bedeutung, denn die Ursa chen einer Erscheinung sind auch maßgebend für ihre Bekämpfung. Wie liegt die Sache? Die Wei zenpreise find nicht niedriger, aber lange nicht so hoch, als früher bet niedrigen Zollsätzen. Auch bet Roggen hat es früher schon höhere Preise ge geben. Die Haferpreise sind in den letzten zehn Jahren erheblich gestiegen. Auch der Preis für Futtergerste ist in früheren Jahren annähernd er reicht worden. Der Preis für Kartoffeln ist hoch, ist aber innerhalb der letzten Jahrzehnte auch ein mal erreicht worden. Wir stehen bei der Kartoffel zweifellos vor einem großen Ernteausfall, haben aber in Brotgetreide eine mittlere Ernte. Es liegt also kein Anlaß vor, einen Mangel an Brotge treide zu konstruieren. Für den Ausfall an Kar toffeln käme nur die Einfuhr von Mais in Be tracht, der aber nur in unzureichendem Maße zu uns kommen kann, wegen der geringen Welternte. Die Ursache der Schwierigkeit steht in keinem di rekten Zusammenhangs mit unserer Wirtschaftspo litik. Gegen eine Mißernte im eigenen Lande und in den übrigen Produklionsgebieten ist kein Kraut gewachsen. Es steht also fest, daß die Preissteige- ; rung eine internationale ist und nicht durch unsere ; Wirtschaftspolitik in besonderen! Maße beeinflußt , wird. Wir haben für einen Bevölkerungszuwachs < von 900 000 Köpfen im Jahre Arbeit und Nah- , rung geschaffen. Alle Versuche, unsere bestehende , stellt aus der er unberechtigt Abg. Dr. ich preisgeben, versucht, festzustellen, was eigentlich das Ergebnis der bisher beinahe dreitägigen Debatte ist, wird man dazu kommen, daß die Erörterungen die mit einander streitenden Parteien und Meinungen nicht erheblich näher gebracht haben. Darin stimmt man auf allen Seiten überein, daß eine Teuerung be steht, und man bedauert auch allgemein die Be drängnis, in die wette Kreise des Volkes dadurch Preußischer Etsenbahnminister v. Breiten bach bespricht die T a r i s f r a g e n. Abg. Dr. Südekum (Soz.): Der Staats sekretär hat uns nicht gesagt, wie unsere Wirt schaftslage sich gestalten würde. Das Zentrum schickte zwei Redner vor. Der eine mutzte die Großgrundbesitzer im eigenen Lager und die jun kerlichen Bundesgenossen beruhigen. Der andere hatte das populäre zu besorgen. (Sehr gut! links.) Das Mindestmaß an Verständnis für die Not des Voltes haben die Herren am Regterungstisch ge zeigt. Erst später in der Sterbestatistik werden wir die Wirkung der Teuerung klar erkennen. (Rufe: Oho! rechts und im Zentrum.) Der Reichskanzler ist der Gefangene der Junker. Wir erwarten von diesem Reichstag nichts, aber wir werden diese agrarische Mehrheit am 12. Januar dezimieren. Der Reichskanzler hat eine Wahlrede gehalten. Er hatte kein Wort des Mitleides mit den notleiden den Klassen. Eine Brutalität klingt aus seinen Worten heraus. (Unruhe.) Gewiß: Schutz der na tionalen Arbeit, aber auch Schutz der nationalen Arbeit gegen junkerliche Ausbeulung. (Beifall bei den Sozialdemokraten.) Staatssekretär Delbrück weist den Wurf der Brutalität, den Dr. Südekum Reichskanzler gegenüber erhoben hat, zurück „Heiteren Blick" abbiegt, Orientierungs- ta fe ln aufgestellt worden sind. Außerdem ist noch die Strecke Bahnhof—oberer Altmarkl durch blau- weiße Markierungszeichen gekennzeichnet worden. Diese nehmen ihren Weg durch die Moltke- und Conrad Claußstraße, das Kunzegäßchen lind von da nach der oben genannten Tafel am Altmarkt. —: Hühnerdiebe sind wieder einmal bei der Arbeit. In letzter Zeit sind aus einem Grundstück Waisenhausstraße 14 kurz nacheinander vier alte und fünf junge Hühner, die sich im Garten in einem eingezäunten Raume befanden, verdachts los entwendet worden. Die Tiere sind schwarz und weiß gepunktet (Hamburger Silberlack) Etwaige Wahrnehmungen über den Verbleib der Hühner wolle man der Polizeiwache mitteilen. - Zum Bau von Einzelwohnhäusern haben sich, wie auch aus dem heutigen Anzeigenteil hervorgeht, eine Anzahl hiesiger Einwohner ent schlossen. Billiges Bauland und niedrig zu ver zinsende Kapitalien sind gesichert. Das Unternehmen kann allerdings nur durchgeführt werden, wenn sich genügend Teilnehmer finden, weshalb eine schnelle Meldung großen Wert hat. Da der Besitz eines eigenen Heims sicher der Wunsch vieler ist und solche Anlagen andernorts sich recht gut bewährt haben, so wäre es mit Freuden zu begrüßen, wenn sich recht viele Arbeiter und kleine Beamte finden würden, um den Gedanken verwirklichen zu helfen. —: Ein Sawmelbote besucht in diesen Tagen edeldenkende hiesige Einwohner, um Gaben für den We st sächsischen Blindenverein entgegenzunehmen. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, allen blinden Leidensgefährten im westlichen Sachsen ein Band inniger Zusammengehörigkeit, ein Hort des Trostes, ein helfender Beistand in Krank heit, Not und Bedrängnis zu werden. Dank der edlen Gaben konnten im vorigen Vereinsjahr an die Mitglieder gezahlt werden 380 Mark Krankengeld und Krankenknssenbeiträge und 1700 Mark Unter stützungen «pro Mitglied durchschnittlich 25 Mark). Dem Unterstützungsfonds wurden 1800 Mark zu geschrieben. Der Verein zählt 75 Mitglieder. In Säcklrfckes. Hohenstein-Erirstthal, 26 Oktober 1911. Wettervoraussage der Königl. Sächs. Landes- Wetterwarte zu Dresden. Es ist bekanntlich erst drei Jahre her, daß ein aktiver französischer Offizier erwischt worden ist, der dicht beim Straßburger Fort „Bose" ohne Jagdpaß „gejagt" hat. — So etwas kann eben nur bei uns vorkommen. In Frankreich ist es einem Ausländer beinahe unmöglich, einen Jagdpaß zu erhalten. Ganz ausgeschlossen wäre dies in einem Falle wie dem oben angeführten. Eine Steuer für Unverheiratete. Der Landtag des Fürstentums Reuß ä. L. nahm mit sieben gegen fünf Stimmen einen Antrag an, wonach solche steuerpflichtige Personen männlichen und weiblichen Geschlechts, die das 30. Lebensjahr überschritten haben, ohne verheiratet zu sein, bei einem Einkommen von 3000 bis 6000 Mark einen Steuerzuschlag von 5 Prozent und bei einem Einkommen von über 6000 Mark einen Zu schlag von 10 Prozent zu zahlen haben. Interessen als sehr wertvoll betrachtet, zwischen allen Klippen hindurch in den sicheren Hafen zu bringen. So hat er sich, um der französischen Regierung ihre Lage zu erleichtern, zu Gebietsabtretungen im Hinterland von Togo und am Ka - meruner Entenschnabel bereit finden lassen. Er hat indes, wie hier betont wird, Landstriche ausgewählt, die bisher gewissermaßen nur dem Namen nach zu Deutschland gehörten und von weißen Ansiedlern noch nicht bewohnt sind. Aus letzterem Umstande schließt man, daß es sich wohl nicht um wirtschaftlich hervorragende Strecken han delt, die abgetreten werden sollen, da sonst wohl deutsche oder andere europäische Pflanzer sich dort niedergelassen haben würden; indes mag wohl auch die exponierte Lage die Landstriche von einer Be siedlung bisher abgeschreckt haben. Der Reichstagswahl Termin. «Bon unserer Berliner Redaktion.) Die verbündeten Regierungen haben sich nun endlich doch schlüssig gemacht über die Festsetzung des Termins für die R e i ch s t a g s w a h l e n. Der 12. Januar ist in Aussicht genommen worden! Da dieser Tag noch in die Legislaturperiode hineinfällt, die erst mit dem 25. Januar endigt, so muß der Reichstag formell aufgelöst werden, ivas geschehen wird, sobald er nach der Ansicht des Reichskanzlers das notwendigste Pensum erledigt hat. Viel wird es nicht mehr sein, was der Reichs tag schaffen wird. Wenn der Senioienkonvent sich vorgenommen hat, auch noch die kleine Novelle zum Strafgesetzbuch durchzubringen, so muß man diesen Eifer loben, vorausgesetzt, daß die Mehrheit des Reichstages den Knebelungsparagraphen für die Presse aus der Novelle wieder ausmerzen wird. Der übrige Inhalt ist nicht zu beanstanden. Einstweilen niuß bezweifelt werden, daß die Novelle zustande komnit. Die Rechte und die Mehrheit des Zentrums sind verschnupft über das Scheitern der Strafprozeß reform und erklären, die Novelle dem neuen Reichs tag überlassen zu wollen. Dagegen darf man dem Privatbeamtenversicherungs-, dem Schiffahrtsabgaben- und dem Konsulargerichtsgesetz ein günstiges Schick sal mit Sicherheit Voraussagen. Also der 12. Januar! Um diesen Termin ist immer hernmgeraten worden, seitdem der Reichs kanzler auf die alte Gepflogenheit, die ordentlichen es, daß ein Uebereinkommen erzielt worden sei. Der Lordpräsident des Geheimen Rates, Discount Morley erklärte: Es wird allgemein mit Genugtuung aus genommen, daß die Besprechungen in Berlin, auf welche die Augen der ganzen Welt gerichtet waren, schließlich zu einem Abschluß gekommen sind, der, wie man an maßgebenden Stellen in Berlin und Paris hofft, für die Bevölkerung beider Länder an nehmbar ist. Mein Vorredner hat davon gesprochen, daß über unseren Anteil an jenen Verhandlungen bald eine Debatte stattfinden möge. Ich bin nicht davon überzeugt, daß eine solche Erörterung oder Prüfung billigerweise bald erfolgen kann. Denn ich glaube bestimmt, daß er und das ganze Haus ein sehen werden, daß es kaum sehr höflich von un» wäre, über jene wichtigen Verhandlungen zu debat- tieren — von welchen unsere Interessen, wenn sie auch groß und gewichtig sind, verhältnismäßig nur mittelbar berührt werden —, bevor nicht im deut schen Reichstag sowohl wie in der französischen Kammer darüber gesprochen worden ist. Spanien und Marokko. Eine Madrider Meldung besagt: Die Liberalen sowohl wie die Konservativen erklären, daß Spanien unter allen Umständen nicht Larache und El Ksar aufgeben könne. Die Zeitungen wünschen zwar die Uebereinstimmung mit Frankreich, verlangen aber, daß die Rechte Spaniens durch Frank- reich anerkannt werden. Diese einmütige Haltung der spanischen Presse läßt voraussehen, daß die französisch-spanischen Verhandlungen sehr arbeitsreiche und langwierige sein werden. Der Bürgerkrieg in Persten. Aus Asterabad wird gemeldet: Die Vorhut der Regierungstruppen unter Führung von Serdar Moschi, in Stärke von 100 Mann, ist von den Turkmenen Mohammed Alis geschlagen worden. Die Turkmenen machten 25 Gefangene und erbeuteten mehrere Geschütze. Die Unruhen in Mexiko. Einem Telegramm aus Mexiko zufolge haben die Anhänger Zapatas mehrere Dörfer niederge brannt und geplündert, darunter Milpaalte, 12 Meilen von Mexiko entfernt. Viele Einwohner haben sich den Plünderern angeschlossen. Truppen eilten zur Stelle und es gelang ihnen, die Anhänger Zapatas ins Gebirge zu treiben. Lus äem Luslanäe. Ministcrkrisis in Oesterreich ? Die Frage der Rekon st ruktion des Kabi netts Gautsch droht zu einer Minister- krisis zu führen. Der deutschnationale Verband und der Polenklub haben dem Ministerpräsidenten eröffnet, daß sie nicht in der Lage seien, den Plan der Bildung einer Arbeitsmajorität auf der Grund lage der Rekonstruktion des Ministeriums durch nationale Beamtenminister zu unterstützen. Die Lage hat demnach eine kritische Wendung genommen, zumal die Tschechen mit neuer Obstruktion drohen. In parlamentarischen Kreisen ist das Gerücht ver breitet, daß das Kabinett Gautsch aus dem Miß lingen des Rekonstruktionsplanes die Konsequenzen ziehen werde. Von polnischer Seite werden bereits Bemühungen gemacht, die Parteien für ein Ueber- gangskabinett zu gewinnen, dessen Dauer etwa bis Weihnachten berechnet ist und welches eine Anzahl kleinerer Vorlagen und ein Budgetprovisvrium dnrch- zuführen hätte. England und Marokko. In der gestrigen Sitzung des Oberhauses ersuchte Lord Courtney die Regierung, bald eine Gelegenheit zur Erörterung der deutsch-fran zösischen Marokkoverhandlungen ungsgelän de!!! Die Namen der absolut 27. Okt.: Tagesmittel -s-5,3 », Maximum -j-8,0«, „einwandfreien Jäger" sind: Charles Paul Henriet, " Lus ciem Klicke. Die Beantwortung der Marokko Jnter- peüation. (Information unserer Berliner Redaktion.) Der Reichskanzler hat dem Präsidenten des Reichstages mitgeteilt, daß er nunmehr bereit ist, am 8. November dieMarokkointerpel- lation zu beantworten. Was er vor Wahlen für den Herbst auszuschreiben, verzichtet hat. und namentlich der S t e l l u n g n a h m e Eng - Einmal wollte er den Reichstag noch möglichst lange I ands dazu herbeizusühren. Jedermann begrüße zehn Franzosen Jagdpässe ausgestellt hat Kür Freitag: Südwestwind, wolkig, mild, zeit zur Jagdausübung im Straßburger Fe st-; weise Regen. „Gutsbesitzer" in Luneville; Paul Bignon, „Wechsel-« agent" in Paris; Jaques Marie Wochter, „Hotelier" in Paris: Victor Jeannequin, „Student" in Paris; , Alfred Hoche, „Gutsbesitzer" in Paris; Louis Charles Bernard Josephe Jnles Töre, „Student" in Paris; Jean Jeannequin in Paris; Henri Jeannequin, „Botschaftssekretär a. D." in Paris; Charles Louis Tere, „Generaldirektor" in Paris.
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