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Der Querschnitt
- Bandzählung
- 11.1931, H.3, März
- Erscheinungsdatum
- 1931
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Signatur
- Z. 8. 1291-11.1931,1/6
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id355966999-193103006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id355966999-19310300
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-355966999-19310300
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Spanische Köpfe
- Autor
- Foertsch, Eduard
- Dargestellte Person
- Sánchez-Guerra Martínez, José
- Álvarez González-Posada, Melquíades
- Bugallal Araújo, Gabino
- Ortega y Gasset, José
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- Spanien
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDer Querschnitt
- BandBand 11.1931, H.3, März -
- DeckelDeckel -
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- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
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- ArtikelDeutschlands spezifisches Gewicht 147
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 -
- Artikel"Heute" 154
- ArtikelPapachen Litwinow 157
- ArtikelKunstdruck-Teil 2 -
- ArtikelDer ausgerottete Autor 164
- ArtikelKunstdruck-Teil 3 -
- ArtikelVierte Dimension 168
- ArtikelZwei-dimensionale Erzählung 171
- ArtikelDas Leben der amerikanischen Millionärskinder 174
- ArtikelKunstdruck-Teil 4 -
- ArtikelDie Herren der Schöpfung 178
- ArtikelAmerikanische Gedichte 182
- ArtikelKunstdruck-Teil 5 -
- ArtikelEdison und der Elektrische Stuhl 184
- ArtikelSpanische Revolten 186
- ArtikelSpanische Köpfe 187
- ArtikelMarginalien 190
- ArtikelKunstdruck-Teil 6 -
- ArtikelKunstdruck-Teil 7 -
- ArtikelKunstdruck-Teil 8 -
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- BandBand 11.1931, H.3, März -
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- Der Querschnitt
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wichtigen Rede erwähnte er dreimal das Schafott, das Könige besteigen mußten, weil sie die Verfassung gebrochen hatten; dann bewies er, daß König Alphons die Verfassung jahrelang mißachtet hat, und wurde — von sehr hoher monarchi stischer Stelle belobigt: wegen einer kleinen chevaleresken Verbeugung vor dem Thron am Ende der Rede, und weil die Rede, die sich auf des Guillotinenmessers Schneide bewegte, juristisch einwandfrei gewesen war. Graf Romanones ist der geborene Berufspolitiker par excellence. Oftmals war er Minister, mehrmals Ministerpräsident; er ist seit langem Führer der Liberalen, die aber als Rechtsparteien anzusehen sind. Romanones ist weitaus der gerissenste Politiker Spaniens; ein Schlaukopf sondergleichen, der sich immer wieder durch setzt und immer wieder durch seine Schalkhaftigkeit und durch sein unerhörtes diplomatisches Talent versöhnt. Einmal allerdings ist er sehr hereingefallen: als ihm Primo de Rivera wegen Teilnahme an einem Komplott eine Geldstrafe von einer halben Million Pesetas aufhalste, und er sie wirklich bezahlen mußte. (Jetzt allerdings wird man ihm das Geld zurückerstatten.) „ElConde“—obgleich es Grafen massenweise gibt, ist er allein „der Graf“ -— gehört zu den reichsten Männern des Landes. Seine Diener sind auch hochelegant; er selbst aber trägt meistens Anzüge, die ein Trödler nur geschenkt nähme. Romanones ist ein gewaltiger Wachteljäger vor dem Herrn: in einundzwanzig Jahren tötete er 35 541 dieser sympathischen wohlschmeckenden Tierchen. Herzog Alba: der Aristokrat. Ziemlich direkter Nachkomme des bei uns, mehr als in Spanien, wohlbekannten Blutherzogs Alba von Schillers und von Goethes Gnaden. Der Herzog Alba ist physisch und psychisch der Mustertyp eines modernen Adeligen: Kavalier und Sportsmann; Schöngeist, Mäzen und Jäger; reich, aber auch wohltätig und intelligent. Die noch dazu gehörenden Begleit umstände fehlen ebenfalls nicht: eine schöne Frau, ein großer Palast, der ein Museum ist. Zuletzt war er Außenminister; aber nur ganz äußerlich (um dem König einen Gefallen zu tun). Auf seinem Arbeitstisch liegt zwar eine Mappe: „Auslandspresse“, aber auch gleichzeitig das Manuskript eines Bühnenstücks . . . Herzog Alba ist sich seines Standes wohl bewußt, zeigt sich aber niemals dünkel haft, hochfahrend oder gar herablassend. Im Außenministerium herrschte noch niemals ein so kordialer Geist. (Er spricht übrigens auch deutsch.) -. General Milldn-Astray: der Begründer der spanischen Fremdenlegion ( 1920 ) und ihr Führer während des Marokkokriegs. Er wohnt genügsam in einem bescheidenen Hause. Drei ehemalige (oder künftige?) Legionäre warten vor der Wohnungstür. Sie sehen so aus, daß man unwillkürlich nachfühlt, ob sich die Brieftasche noch an ihrem rechtmäßigen Ort befindet. Die Zimmer sind dunkel. Tausenderlei Kram liegt, hängt, steht und drängt sich überall umher. Darüber eine dichte Staubschicht. — Millän-Astray ist (nicht seiner Gestalt, aber seinem Wesen nach) wie ein Landknechtsführer, ein Haudegen alter Zeiten, der Krieg führt um des Krieges willen; der sich, für irgendein Vaterland begeistert, den Schädel ein- schlagen läßt. Viermal wurde er schwer verwundet. Der Kopfschuß hinterließ ein tiefes Loch oberhalb der linken Wange. Den Schuß in die Brust sieht man von außen nicht. Aber es fehlt ihm der linke Arm und das rechte Auge. Die Legionäre verehren ihn wie einen Halbgott; andere fürchten ihn wie einen ganzen Teufel. Persönlich ist er nicht unliebenswürdig, aber so nervös und exaltiert, daß er Angst 188
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