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02-Ausgabe Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 28.04.1917
- Titel
- 02-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-19170428028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-1917042802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-1917042802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1917
- Monat1917-04
- Tag1917-04-28
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Rc-gü-nmg zeige», duz sie versäuint 1ml, recht' zeitig Maßnahme» zu treffen, wir wichen de- mwisirieren, wir wollen am i6 streike». Tie fer Gedanke ging wie ein Lauffeuer d » i cb die Fabriken. Ich habe Briese von Arbeitern bekommen, welche die Sache beschrieben Niemand wußte recht, woher die Sache km». Es war der Boden bereitet für eine Mas'rnsuggesnon. Nun habe ich die Lache wenig tragisch anfgenmnmen, aus dem einfachen Grunde, »veil ich sie mir Mw psychologischen Gründen erklärt habe. Am 16. sollte gestreikt werden. Ich babe sür mein Teil bei den leitenden Persönlichketten immer davor gewarnt, nun sofort mit strengen Mast regeln Vorzug ehe», weil ich der Auf'nmmg war, »um tut ganz gut, da ein Ventil ein wenig zu öffnen, um die Stimmung abblasen ^zu lassen Am 16. früh waren die Leute durchaus vernünftig, sie gingen heraus ans sen Fabriken, sie wußten s e l b jl >r i ch t war« in. Auch am 17. zeigte sich unter den Arbeitern viel PerMmdkischkeit'. Tausende oiu gen hinaus in den Grunewald, gut gekleidet, und machten sich einen guten Tay. Ich habe gar nichts dagegen einzuwenden, von nu mem Standpunkte aus Unter dessen hatten die Gewerkschaften, denen vorher der Mas- lensuggefrimi gegenüber der Einfluß nicht aus- reichend nröglich war, die Leitung der Sache in die Hand genommen, und es wurde be schlossen, am anderen Tage die Arbeit wieder Mtfznnehmen. Das geschah auch in zahlrei- chen Betrieben Bis dalnn hatte ich die Min derung der Produktion durchaus rrchig hinge- nommen, uni eben einmal dem Arbeiter Ge legenheit zu lassen, sich nun von dieser De pression zu erholen. Jetzt trat aber eine ganz scharfe Wendung in d res et Sache ein. V o n Mittwoch ab traten politische Dinge in den V o r d e v y r u n d, Mrd damit hörte die Gemütlichkeit in der Sache auf. Das mutz ich ganz scharf erklären lind woher rührten diele politischen Dinge? Ihnen allen ist das Leipziger Programm und das ga n z u nverscha in te Te legramm an den Reichskanzler bekannt. Dev Inhalt ist eine ganze Reihe po litischer F ord erm i gen, Wahl rechts sorderungen, nor allem aber zum Schluß Einsetzung eines A r L e i l e r r a t e s nach rus sischem M u si e r, und zu dem Zweck sollte der Reichskanzler eine Deputation empfangen. Das war toll, mehr als toll! Und diese politischen Momente sind hin terher besprochen worden, sind in die deutschen Waffen- utid Munitionsfabriken hinemgetra- gen worden und die Unerfahrenheit und Gut mütigkeit und Ehrlichkeit der Arbeiter ist miß braucht worden. Wir haben auch Beweise, daß aus dem Ausland Agitationsmate rial hereiugeschmuggelt wurde, es sind solche Schmuggelwaren in unsere Hände gefallen. Ueber die Logik solchen Agitationsmaterials brauche ich kein Wort zu verlieren. Nun halte ich es doch für nötig, gerade am heutigen Tage noch einige Worte zu sagen und mein« persönliche 'Auffassung für die Zukunft Ihnen darzulegen. Es wird morgen von mir ein Ausruf an dieNüstungsarbeiter in ganz Deutsch land verbreitet werden. Ich verlange, daz die Lireiks aufhören. Es gibt keine Streiks m e h r. Wir werden rücksichtslos gegen die Drahtzieher vergehen, und wir werden diese politi schon Landesverräter treffen mit der g a n z e n M a ch t d e s Ge setzes. (Bravo.) Aber wenn wir von den Arbeitern verlangen, das; sie bei der Arbeit bleiben und daß sie unentwegt bis zum glück ichen Ende des Krieges auf jeden Streik ver zichtcn, und zwar aus innerer Neberzcugung verzichten, und dazu müssen sie aufgeklärt wer den, wenn wir das von ihnen verlangen, müs sen wir aber auch vernünftig fein und etwas anderes tun. W i r m ü s s e n den A r - beiteru unter allen U m st ä n d e n Sprachrohre y cn , durch die si« ihre Wünsche rechtzeitig und richtig und an die richtigen zuständigen Stellen, bringen können. Welches sind diese Sprachrohre? Ich habe schon vor längerer Zeit an die Regierungen den Nat gegeben, in die Lebeusmittelorganisatiouen der Provinzen und Kommunen Arbeitervertre ter Hineinzuüchmeii, damit dieselben mitarbei ten und Mitwirken, damit sie sehen, wie die Dinge ste'en, welche Maßregeln möglich sind, und damit sie auf diese Weise wieder zurück- wirken können auf ihre Kameraden. Ich hoffe, daß diesem Rat in weitestem Ma e Folge ge geben wird und habe erneut noch einmal nach an den preußischen Stuatskommissar in dieser Richtung gewandt. Das ist nicht, wie in ei nigen Zeitungen gesagt wurde, eine politische Maßregel, nicht eine Kritisierung der Ernäh rungspolitik, das ist eine praktische Maßregel, wie wir sie jetzt in dieser Situation für die Durchführung des Krieges gebrauchen. Also ich verurteile die Presse, die nun aus dieser Maßregel heraus darum nach der anderen Richtung politische Drahtzieherei betreibt. Das ist das eine Sprachrohr. Nun das zweite! Wir baben das Hilfsdienstgesetz. Dieses gibt den Arbeitern bestimmte Rechte, wie der Reichs tag gewollt hat, uUd durch dieses Sprachrohr müssen alle Beschwerden, alle Lohnfragen ih ¬ ren Austrag finde». lind ich werde ebenso, wie ich einerseits gegen die Streilhetzer vor gehe, ebenso scharf vorgehen gegen diejenigen, welche die Rechte, die die Arbeiter bekommen haben, durch das Hilfsdienstgesetz verkürzen wollen. (Bravo.) Denn darüber kann kein Zweifel sein, das Kriegsamt und ich persön lich stehen auf absolut neutralem Boden. Was dem einen recht ist, muß auch dem anderen bil lig sein. Ich werde also anch gegen die fenigen Hetzer vorgehen, die gegen das H i 1 f s d i e n jt Y e s e tz z u Hetzen s n ch e n, und ich richte von dieser Stellc aus einen febr warmen, aber letzten Appell auch an die Arbeitgeber, daß sie sich abfinden mit dem, was den Ar beitern an Rechten mgebilligt ist, und daß sie restlos Mitwirken zu einer loyalen Ausführung des Hilfsdienstgesetzes. Nnd ich meine, v.-cnn wir alle auf diesen Boden uns stellen und in der Weise Vorgehen, habe ich gar keinen Zwei fel, daß unsere Arbeiter^chasr in der rrruesten Weise bis zum Ende des Krieges hinter dein Heeres stehen wird und dem Heere dw Waffen und die Munition liefern wird, die wir drin- gmid, dringend nölig haben. Deshalb mutz das Motto sein : Arbeit und wieder ¬ um Arbeit bis zum glücklichen Ende des Krieges. (Bravo.) »Ml m Sir UWirMM. Grgen den verbrecherischen Wahn sinn, für den gewisse- los« Hetz» unsere Rüstung» arbeiten kinzufangen suchen, wendet sich erneut der Thes der Krieg«amt«, Generalleutnant Gröner. An den Anschlagsäule« de« yanzen Reich«« wird heut» ein Ausruf an dteRüstungsarbetter angeschlagen werden, der link« den v»i«f Hi«hew burgs, r»chu einen Aufruf dr« SenerallkUtnautt Gröner an di« Rüstung»arbeiter enthält. Dieser Aufruf führt folgende wuchtige Sprache: „Im Westen bei N r r a r, an der A t r n » und in der Champagne stehen unsere feldgrauen Brüder in der schwersten und blutigsten Schlacht der Weltgeschichte. Unser Heer braucht Waffe« ««d Mu «Mo«! Habt Ihr nicht Hindenburg« Brie! gelesen? „Eine unsühnbare Schuld nimmt derjenige auf sich, der in der Hein at feiert, statt zu arbeiten. Für Eure Schuld müßten unser« Feldgrauen bluten!" Wer wagt e«, dem Rufe Hindenburg« zu trotzen? «t« Hundsfott, wer streikt, solange unsere Heere vor dem Keinde stehe«! Hiermit ordne ich an, daß unverzüglich in den RüstungLbetrieben aller Art hochgesinnte Arbeiter, mutige Männer und Frauen sich zusammentun und ihre Kameraden ausklären, wa« die Not der Zeit und die Zukunft de« Baterlande« von un« allen fordert Arbeit und wiederum Arbeit bi« zum glücklichen Ende de« Kriege«. Diese mmigen Arb iter sollen rücksichtSlo« gegen alle diejenigen vorgehen, die Hetzen und ausretzen, um dem Heer« die Waffen und die Munition zu entziehen. Leset Hindenburg« Urtes immer wieder, und Ihr werdet «kenne», wo un sere schlimmsten Feinde stecken. Nicht draußen b« Srra«, an der AiSne und in der Tham- pague — mit diesen roerden Ture feldgrauen Söhue und Brüder fertig. Richt drüben in London! Mi, Viesen werden unsere Blaujacken auf den Untersee- »ooleo gründliche Abrechnung hatten. Di« sch l im m» stenFeiude stecken »itte« M,te» «Ms — da« find die Kleinmütigen und di« noch viel schlimmeren, die zum Streik Hetzen. Diese müssen g «brandmarkt werden vor dem ganzen Volke, diese Verräter am Baler» laude und am Heer«. Gio Feigling, wer auf ihre Worte hört. Leset im ReichTstrafgesetzbuth. wa« 8 8S über den Land««oerrat sagt. Wer wagt es nicht zu arbeite«, wem» Hindenburg es befiehlt * Der Brief Hindenburg« und dieser Aufruf sind in allen Rüstung«betrieben so anzuschlagen, daß jeder Arbeiter tagtäglich sie vor Augen hat al« dauernde Mahnung zur Ueberwiudung de« Kleinmut«, zur Erfüllung der Pflicht»« gegen unser geliebt»« beut» sche« Vaterland. Wir st«b nicht weit vom Ziel Gt geht «ms Daset« ««sereA Volkes. «lückanf,«r «»bett!" MmiW-imMn HmÄM. Wien, 26. April. Amtlich wird verlautbart: Oestlicher Kriegsschauplatz. Die russische Artillerie forderte an mehrere« Stellen da« Vergeltung«?«»» unserer Geschütze herau« Keine besonderen Kampfereigniffe. Italienischer ««d Est-Sstl. »rtegsschanplatz. Unverändert.
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