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Uhu
- Bandzählung
- 1924/25, H.10, Juli
- Erscheinungsdatum
- 1925
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Signatur
- Z. 8. 5658-1.1924/25,7/12
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id358216435-192410007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id358216435-19241000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-358216435-19241000
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Der nicht zurückerstattete Tag
- Autor
- Papini, Giovanni
- Übersetzer
- Feinberg, Stefanie
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftUhu
- BandBand 1924/25, H.10, Juli -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- ArtikelAuflösung unseres Kreuzworträtsels aus Uhu Nr. 9 -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- WerbungWerbung -
- ArtikelTitelblatt 1
- ArtikelBadebekanntschaften 2
- AbbildungDie Kolossalstatue des Gottes "Bhima" in Benares, [...] 5
- ArtikelVom Umgang mit der Sonne 7
- ArtikelUnser Preisausschreiben 10
- ArtikelDer nicht zurückerstattete Tag 11
- ArtikelIn 3 Tagen nach Amerika mit ZR III. 15
- ArtikelStierkämpfe 23
- Abbildung"Ben Hur" im Film 26
- ArtikelDas Ohr des Mörders 27
- ArtikelDas Boot... im Kleiderschrank 30
- AbbildungDie Herzogin von Sutherland am Lido. 34
- ArtikelWelche ist die reichste Familie der Welt? 35
- ArtikelHundemoden 40
- AbbildungDer Hypochonder 45
- AbbildungTrumpf-As! 46
- ArtikelWie haben Sie Ihre Frau kennengelernt? 47
- ArtikelIndische Perlen-Lotterie 51
- ArtikelTücken des Objektivs 56
- ArtikelFilmschauspieler auf Reisen 59
- ArtikelCarl Peters 64
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 67
- Artikel10 Minuten Graphologie 76
- ArtikelSeehundsjagd bei den Eskimos 78
- AbbildungIn der Sommerfrische: Der Filmheld 87
- AbbildungKraft und Geist am Badestrand 88
- ArtikelHotel zur Himmelshöhe 89
- Artikel25 Jahre auf Pedalen 94
- ArtikelUnser neues Kreuzworträtsel 98
- ArtikelSchwester Abelone 120
- ArtikelNordischer Sommer -
- WerbungWerbung -
- DeckelDeckel -
- BandBand 1924/25, H.10, Juli -
- Titel
- Uhu
- Autor
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ich mich danach, noch einmal schön und begehrt zu sein. Dieses faltige Ge sicht wird noch einmal rosig und frisch werden, diese Lippen sollen noch einmal, zum letztenmal, Wollust geben, einem letzten Geliebten für einen Tag! Aber ich kann mich nicht entschlie ßen. Ich habe nicht die Kraft, die letzte Münze auszugeben.“ Arme teure Fürstin! Schon vor einigen Minuten hatte sie den Schleier gelüftet. Die Tränen hatten Furchen in ihr ge pudertes Gesicht gegraben. Ihr Schluch zen hinderte sie, fortzufahren. Ich mußte sie trösten. Auf den Knien bat ich sie, mir, mir allein den letzten Tag ihrer Jugend zu schenken. Ich würde sie mehr lieben als irgendein närrischer Höfling. Meine Worte mußten sie bewegt haben. Sie versprach mir — ein wenig theatra lisch—, ich solle ihr letzter Geliebter sein, in einem Monat, für einen einzigen Tag. Die Zusammenkunft wurde festgesetzt, und ich verabschiedete mich sehr verwirrt. Dieser Monat war lang, war der längste meines Lebens. Ich hatte meiner zukünf tigen Geliebten versprochen, sie bis zur festgesetzten Stunde nicht wieder aufzu suchen und hielt mein Wort. Endlich kam der Tag. Am Abend kleidete ich mich aufs sorgfältigste an und ging mit klopfendem Herzen und unsicherem Schritt der Villa zu. Das Tor stand offen, der Balkon war mit Blumen geschmückt. Ich ging in den Salon, wo alle Flammen zweier phanta stischer Leuchter brannten. Man hieß mich warten, und ich tat es. Niemand kam. Das ganze Haus war totenstill. Die Lichter brannten, und die Blumen dufteten in der Einsamkeit. Nach einer Stunde konnte ich mich nicht län ger zurückhalten und betrat den Speise saal. Auf dem Tisch lagen zwei Gedecke und Blumen und Früchte in unerhörter Verschwendung. Ich ging weiter durch einen matt erleuchteten Salon und kam endlich zu einer Tür, die in das Schlaf zimmer der Fürstin führte. Zwei oder drei mal klopfte ich an — niemand antwortete. Da faßte ich Mut und öffnete. Auf der Schwelle blieb ich stehen. Die Fürstin lag hingestreckt in einem Sessel, der vor dem Spiegel stand. Ich rief sie, aber sie antwortete nicht. Ich berührte sie, doch sie bewegte sich nicht. Dann sah ich, daß ihr Gesicht klein und weiß war wie gewöhnlich, nur etwas trauriger als sonst und ein wenig erschreckt. Ihr Herz schlug nicht mehr. Die Prinzessin war gestorben — ganz plötzlich —, während sie vor dem Spiegel die Wiederkehr ihrer Schönheit erwartete. Ein Brief, der auf dem Boden neben ihr lag, erklärte mir das Geheimnis. Er enthielt wenige Zeilen in steiler Schrift und lautete: „Verehrte Prinzessin, ich bin auf richtig betrübt, Ihnen nicht sogleich' den letzten Tag der Jugend, den ich' Ihnen noch schulde, zurückerstatten! zu können. Es gelingt mir im Augen blick nicht, Frauen zu finden, die meinem unglaublich scheinenden Ver sprechen vertrauen, und meine Tochter ist in Gefahr. Ich werde neue Versuche machen; und Ihnen das Resultat mitteilen, denn es ist mein aufrichtiger Wunsch, Sie bis zuletzt zufriedenzustellen. Ich versichere Sie, verehrte Prin zessin, meiner... Ihr ganz ergebener...“ Den Namen konnte ich nicht lesen. (Autorisierte Übersetzung von Stefanie Fein berg.)
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