Skisport im Hochgebirge: Uber Wolken und Nebel Vo n Luis T r e n Je e r E s war an einer Sprungbahn im Nord- tirolischen. Die Menschenmenge erwar tete mit Spannung das große Senioren springen, zu welchem internationale Kanonen aus Norwegen, der Schweiz, Deutschland, Österreich usw. erschienen waren. Der Kampfrichter, weit kenntlich an der weiß-roten Armbinde, gab das Zeichen zur Eröffnung: „Torleif Aas außer Konkur renz!“ ... Der Blick aller Zuschauer klebte gespannt an der Schanzenkante und fffffttttt.... pfiff der Norweger mit gewaltigem Satz in die Luft, wunderbare Haltung, weit nach vorn gelegter Körper; schön und kraftvoll landete er nach kurzen Sekunden mit prächtigem Aufsprung bei der Marke 46 Meter. Das war fein! Ein Rauschen des Beifalls belohnte den Springer. Die Weite von 46 Meter war für diese Schanze der Rekord, denn vier bis fünf Meter unterhalb setzte der Knick der Schanze ein und begann der ebene Auslauf. Ich setze voraus, daß heute jeder Mensch weiß, daß man nur auf sehr steil geneigter Aufsprung bahn landen kann, weil die wuchtige Fahrt dann weiter unten allmählich in die Ebene überleitet, wo die rasende Fahrt abgesloppt wird. Es wurden bei großen Sprüngen Geschwindigkeiten bis 100 Kilometer ge stoppt. Hannes Schneider stand mit seinen schwe ren langen Ilikory-Brettern neben mir, und sein energisches Gesicht wurde brauner und härter, als er sah, daß dieser Rekord wohl kaum zu schlagen war, doch sah ich es ihm an, daß er sich vornahm, ihn zu brechen. Ich meinte, er solle es lieber nicht ver suchen, doch war er schon weg und stampfte zum Anlauf empor. Währenddessen sprangen der beste deutsche Springer Baader, Sepp Bildstein, C. I. Luther, dann Gustl Jahn und manch anderer noch. Plötzlich alles still. 3