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Uhu
- Bandzählung
- 2.1925/26, H.8, Mai
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Signatur
- Z. 8. 5658-2.1925/26,7/12
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id358216435-192508002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id358216435-19250800
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-358216435-19250800
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Oel, die jüngste Weltmacht
- Untertitel
- Die Zusammenhänge zwischen Weltpolitik und Öl
- Dargestellte Person
- Olearius
- Rockefeller, John D.
- Samuel, Marcel
- Fisher, John A.
- Atatürk, Mustafa Kemal
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Ort
- USA
- Großbritannien
- Türkei
- Sowjetunion
- England
- Russland
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftUhu
- BandBand 2.1925/26, H.8, Mai -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- ArtikelUhu-Anzeigen-Rätsel -
- ArtikelAuflösung unseres Doppel-Kreuzworträtsels aus Uhu Nr. 7 -
- WerbungWerbung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- WerbungWerbung -
- ArtikelTitelblatt 1
- ArtikelDie letzten Küsse des Theater-Winters 2
- ArtikelMai 1826 8
- ArtikelMai 1926 9
- ArtikelWie die Maler die Liebe sehen 10
- ArtikelPolizei kommt auf die Herschel-Insel 18
- AbbildungWie Anekdoten fabriziert werden 27
- AbbildungIm Tempel der Fruchtbarkeit in Canton (China) 29
- ArtikelDer blamierte "gesunde" Instinkt 30
- AbbildungNiddy Impekoven (Frau Dr. Kilian) 37
- ArtikelJunkers 38
- ArtikelLieber Mond! 42
- ArtikelWas sie tanzen 44
- ArtikelDie Nepenthes frißt Beefsteakt!!!! 50
- ArtikelSturm schöner Männer auf den goldenen Apfel! 54
- ArtikelOel, die jüngste Weltmacht 56
- AbbildungAbbildung 56
- AbbildungDer neunzigjährige John D. Rockefeller, der mächtigste Ölmagnat ... 57
- AbbildungÖlquellen als Konfliktquellen 58
- AbbildungDer englische Admiral Fisher, der bereits 1904 die politische ... 59
- AbbildungMarcus Samuel, der jetzige Lord Bearsted, eine der leitenden ... 59
- AbbildungMustapha Ghazi Kemal-Pascha, der Schöpfer der neuen Türkei, der ... 60
- AbbildungEngland auf der Wacht bei Mossul 61
- AbbildungErdöl: Der König Feissal von Irak, ein durch Englands ... 61
- AbbildungPolitik und Geschäft: Harry J. Sinclair X, einer der größten ... 62
- AbbildungFeuer ins Öl: Revolution in Mexiko, ein in regelmäßigen ... 63
- AbbildungEin Brennpunkt der Weltpolitik: Kongreß der asiatischen Völker ... 65
- ArtikelLourdes 70
- AbbildungFrühling im Zoologischen Garten 80
- ArtikelIn einer Sekunde durchschaut! 82
- ArtikelDoppelsinn 92
- AbbildungDas Hühnchen 93
- AbbildungRollschuh-Tennis, ein neuer Sportauswuchs 94
- ArtikelIch über mich 95
- AbbildungDie junge Lili Darvas, 101
- ArtikelMein Paradies 102
- ArtikelSechs Schimmel und eine Frau 108
- ArtikelDie 11 Scharfrichter 116
- Artikel"Noss, Noss!!" 124
- ArtikelUnser neues Kreuzwort-Zitatenrätsel -
- DeckelDeckel -
- BandBand 2.1925/26, H.8, Mai -
- Titel
- Uhu
- Autor
- Links
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Aber auch dort sind die beiden Welttrusts schon wieder auf dem Vormarsch. Die pom pös verkündete „Einheitsfront“ des Petro- leumkapitals gegen den Bolschewismus hat nicht lange vorgehallen, und gegenwärtig ver suchen die Royal Dutch, die schon vor dem Kriege die Rothschild - Konzessionen besaß, und die Standard Oil, die die früheren Naph tha-Interessen der Familie Nobel erworben hat, einander den Rang abzulaufen und bei der Wiedererlangung von Konzessionen und bei der Regelung der Enteignungsfrage den Gegner schachmatt zu setzen. Einen der eigenartigsten Ölkriegsschau plätze stellt aber Frankreich dar. Man ist gewöhnt, in Frankreich seit Ende des Krieges den Ilauptakteur der großen Politik zu sehen, und ist um so erstaunter, wenn man bemerkt, daß in Frankreich selbst Frankreich nur das Objekt der Petroleumpolilik bildet. Natür lich können die beiden großen Petroleum gruppen in Paris nicht unverblümt auftreten, aber in allerhand Maskierungen führen sie im Grunde genommen doch den gleichen Kampf wie anderswo. Die Royal-Dutch- Gruppe, an der in gewissem Umfang auch französisches Kapital beteiligt ist, hat sich in der Societe maritime des Petroles ein Standquartier gegründet, und — das wuch tigste sie arbeitet zusammen mit der Ban- que de l'Union Parisienne, die von dem fran zösischen „Krupp , Schneider-Creuzot, kon- tiolliert wird. Aber auch die Verbindungen der Standard Oil in Paris sind recht respek tabel, denn die von ihr gegründete Com pany Standard Franco-American arbeitet im engsten Zusammenhang mit der Banque de Paris et des Pays-Bas, in der Jules Cambon, der frühere französische Botschafter in Ber lin, das politische Protektorat versieht. Auch die Anglo-Persian Company hat in Paris eine Untergesellschaft gegründet und übt durch den geheimnisvollen und steinreichen Sir Basil Zaharoff einen nicht unbeträcht lichen Einfluß auf den französischen Petro leummarkt aus. Da Paris heute — wenig stens äußerlich — das politische Zentrum der Welt ist, so scheuen die Petroleumkapitalisten auch keine Werbekosten, um an diesem Platz ihre Interessen möglichst nachdrücklich zu vertreten. Im „Temps“ arbeitet französisches Petroleumkapital, im „Matin“ und im „Fi garo haben die Ölkönige ihre Hand im Spiele, und noch ungenierter lassen sie in den kleineren Boulevardblättern, etwa im „Eclair , die Werbetrommel rühren. Die französische Regierung sieht diesem Treiben zw r ar mit erstaunlichem Gleichmut zu, aber nach dem Vorbild von London be müht auch sie sich, jetzt „nationale Petro leumpolitik“ zu treiben. Nach etlichen An läufen ist zu Anfang dieses Jahres unter der Leitung des Herrn Loucheur ein „Nationales Amt für flüssige Brennstoffe“ errichtet wor den, das auf Grund eines Staatsgesetzes die Vereinheitlichung der französischen Petro leumpolilik in die Wege leiten soll. Be sonders intensiv beschäftigt man sich in den offiziellen Kreisen Frankreichs schon seit mehreren Jahren mit dem Problem der künstlichen Petroleumgewinnung, der man jetzt ja auch in Deutschland größere Beach tung schenkt. Eine Reihe von Laboratorien und Gesellschaften probiert bereits die Her stellung „synthetischen Erdöls“ aus, und auch für das Verfahren des Professors Bergius, aus Kohle Öl zu gewinnen, interessiert man sich in Paris lebhaft. Wenn diese Versuche, die in Deutschland von der Badischen Anilin- und Soda-Fabrik in großem Maßstabe unternommen werden, zum Erfolge führten, so w r ürde allerdings die internationale Lage der Petroleumwixtsichaft und der Petroleumpolitik sich von Grund aus ändern. Ja, maa kann wohl sagen: die Petroleumpolitik, die jetzt so viele Köpfe er hitzt, würde vielleicht ganz verschwinden, denn wenn man aus europäischer und ameri kanischer Kohle mit chemischen Hilfsmitteln Öle hersteilen kann, so braucht man nicht in Asien Petroleumkriege zu führen und in Mexiko Petroleumrevolutionen in Szene zu setzen. Insofern würde das Gelingen dieser Versuche auch politisch einen Schritt vor wärts führen und, nicht zuletzt, auch Deutschland neue wirtschaftliche Entfal tungsmöglichkeiten bieten. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg, und einstweilen wird man schon noch damit rechnen müssen, daß die europäischen und amerikanischen Völker zwischen Euphrat und Tigris auf Erobe rungen ausgehen.
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