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Uhu
- Bandzählung
- 3.1926/27, H.3, Dezember
- Erscheinungsdatum
- 1926
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Vorlage
- Aus Privatbesitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id358216435-192603002
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id358216435-19260300
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-358216435-19260300
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Vision im Urwald
- Untertitel
- Ein Erlebnis
- Dargestellte Person
- Reck-Malleczewen, Fritz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftUhu
- BandBand 3.1926/27, H.3, Dezember -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- ArtikelAuflösung unseres Magischen Kreuzwort-Silbenrätsels aus Uhu Nr. 2 -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis -
- WerbungWerbung -
- ArtikelTitelblatt 1
- ArtikelDer Winter 2
- ArtikelWege zum Unendlichen 4
- ArtikelStätten der Andacht 6
- ArtikelLiebe 14
- AbbildungÜber den Welten 15
- ArtikelDie Flucht vor dem Weihnachtsfest 16
- AbbildungDer schönsten Tag im Dezember 25
- ArtikelZerbrochenes Spielzeug – ganze Menschen! 26
- AbbildungWintermorgen 35
- ArtikelThomas Theodor Heine 36
- AbbildungSchwedens beliebteste Filmschauspielerin 51
- ArtikelWidiwondels Wunderwelt 52
- AbbildungTheorie und Praxis: Die Meisterin des vergangenen ... 63
- ArtikelEin Schritt zu Methusalem 64
- ArtikelDas Entdeckerschiff 70
- ArtikelEndlich eine Wohnung!! 72
- ArtikelEin Blick in das Hauptbuch des Deutschen Reiches 77
- AbbildungDie Verschmolzenen 81
- ArtikelVerlorene Gefühle 82
- AbbildungDie Kurve 91
- ArtikelDie Schwerwina empfängt... 92
- ArtikelAbschied von Europa 102
- ArtikelWohltäter der Menscheit 108
- AbbildungStachelschwein und Stachelferkel 109
- ArtikelVision im Urwald 110
- ArtikelWeihnachtsbüchertisch 118
- ArtikelUhu-Umschau 128
- DeckelDeckel -
- BandBand 3.1926/27, H.3, Dezember -
- Titel
- Uhu
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und sidi sechs Rücken demütig krüm men unter dem Willen des weißen Man nes, da raschelt es plötzlich im Busch, Zweige werden auseinandergebogen, und ein kleines, ebenholzschwarzes Wesen ist erschienen, mitten in der Auseinandersetzung der Männer. „Hilf, Bwana . . . hilf, großer Herr .. Da liegt also vor dem großen Herrn Sven ein junges, schwarzes Weib . . . ein Kind eigentlich noch, mit knospen den Brüsten, liegt der Länge nach auf dem Boden, beginnt jammernd die steinharte Buscherde zu trommeln mit den flachen Lländen: Hilf, bwana! . . . „Scher dich zum Teufel, du . . .!“ Und diesmal ist es die Peitsche des alten Petrus, die durch die Luft saust . . . auf dem glänzenden, dunklen Rücken ist ein Blutstriemen erschienen. Und wie das Weib auf springt mit Weh geheul, da ist das Kattuntuch von der Schulter geglitten, und da sind auf dieser Brust Beulen zu sehen . . . ekel hafte, schwappende, von einer fabel haften Krankheit zeugende Beulen . . . Und nun ist es ein wütender Ekel, der nach dem Europäer faßt: die zarte Haut des Weibes da, und die Ver wesung, die schon darunter brütet . . . ja, und andererseits ist man doch ein Gentleman, und schließlich auch ein Christ, der um Hilfe gebeten wird. Und am Ende ist es auch nicht wirkliche Pest, und zum mindesten sind die Beu len noch nich't aufgebrochen, und schließ lich holt man aus der Satteltasche Jod und malt auf die Brust des kleinen Menschenkindes einen wunderschönen, handgroßen braunen Klecks. Da ge schieht es denn, daß das Weib, vollkom men überzeugt von der Wunderkur, sich auf die Erde wirft und den Kopf mit dem schwarzen Krollhaar auf Svens schmutzige Reitstiefel legt und nach dieser Zeremonie demütiger Dankbar keit aufspripgt und im Busch ver schwindet. Ein Film, abgespult in neunzig Se kunden. Und merkwürdig, daß das einen so aufgeregt hat, und daß man nun plötz lich wieder so müde und wohl auch ein wenig bedenklich geworden ist vor dem weiteren Ritt in das Land, wo „der Tod wohnt“. Und jedenfalls läßt man es ganz gerne geschehen, daß der alte Petrus plötzlich ohne weiteres die Kochgeschirre auspackt und die ändern Feuer anzünden. Und dann würgt man mit einigem Widerwillen ein paar Bissen herunter und läßt sich von dem Alten die Schnur mit der Tabakslauge um die Lagerstelle legen*) und streckt sich aus und ist im Augenblick einge schlafen. Und Sven schläft, und auf dem Sattel, auf dem sein Kopf liegt, sitzt als Aas geier mit schmutzigem Federpelz das verfluchte Fieber, krallt sich ins Llirn mit irrsinnigen Träumen. König Fried rich der Große besichtigt den Schnell dampfer „Balmoral Castle“ . . . Schiff liegt in Flaggengala . . . Obersteward Hobson und Zahlmeister Swart er warten den König am Fallreep . . . König wird an Ehrenplatz gesetzt zwi schen Kapitän und Missis Gowan-Smith. Fort, verschwunden, anderes Bild. Altes Portugiesenfort in Angola . . . Giftmörderin, die nach portugiesischer Strafpraxis eingemauert ist zehn Stock werk tief in einem Fels verlies . . . steckt bettelnd die Arme durch das Eisengitter: „Gib Gnade . . . oh, gib Gnade . . .“ Pinsel aus der Tasche gezogen, Gnade verabfolgt, indem man ihr durch das Gitter einen Jodklecks auf die Nase malt und . . . Und plötSlich wird man aufgerüttelt aus dem Schlaf, und plötzlich sind die Traumbilder zerrissen. Und plötzlich erkennt man das Gesicht des alten Pe trus, der einen aufzerrt, hört das Flu chen der Boys, sieht mit blöden, noch nicht völlig wachen Augen, daß der ganze Kamp auf den Beinen ist. Und was sie dann sehn, das ist die Hölle, das Grab, die Verwesung . . . Vor ihm sind die sieben Boys damit beschäftigt, mit den langen Kiboklos *) Mittel der Neger gegen herankriechende Schlangen, 114
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