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Uhu
- Bandzählung
- 6.1929/30, H.10, Juli
- Erscheinungsdatum
- 1930
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Vorlage
- Aus Privatbesitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id358216435-192910003
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id358216435-19291000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-358216435-19291000
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Ein Leben zweimal gelebt
- Untertitel
- Merkwürdige Schicksale von Zwillingen
- Autor
- With, Cläre
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftUhu
- BandBand 6.1929/30, H.10, Juli -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 2
- ArtikelTitelblatt 9
- ArtikelEin Ausländer reist in Deutschland 10
- AbbildungIm Takt der Wellen: Tillers in den Ferien 14
- ArtikelRheinische Vision 16
- ArtikelSteckbriefe von Temperamenten 24
- AbbildungSonntag 29
- ArtikelFrau am Meer 30
- ArtikelVerschwörung der Prima 32
- ArtikelKönnen Sie richtig faulenzen? 39
- ArtikelEin Leben zweimal gelebt 46
- AbbildungDas Zwillings-Schwesternpaar Hanna B. und Ilse E. 47
- AbbildungEin sogenanntes "echtes" Zwillings-Brüderpaar 49
- AbbildungDer gleichartige Ablauf zweier Zwillingsschicksale wird oft ... 50
- AbbildungGeschwister L. [...], die als Zwillinge geboren wurden, aber zu ... 51
- AbbildungZwillingsgeburten sind in manchen Familien erblich: 51
- AbbildungDie Hände der Zwillingsbrüder Graf Brockdorff-Rantzau t und Graf ... 53
- AbbildungIm Kurgarten um 1860 55
- ArtikelDie Kamera kontrolliert einen indischen Fakir 56
- ArtikelUhu-Rätsel-Bude für die Ferien 60
- AbbildungCrawlen im Sand 62
- ArtikelIch lese in einem alten Lexikon 63
- Artikel200 Worte Deutsch[,] die Sie vor 10 Jahren noch nicht kannten 67
- ArtikelNeue Wege der Treppe 69
- AbbildungDie üble Nachrede 77
- ArtikelWer hat geschossen? 78
- ArtikelWährend die Orgel spielt... 82
- ArtikelUhu-Umschau 96
- DeckelDeckel -
- BandBand 6.1929/30, H.10, Juli -
- Titel
- Uhu
- Autor
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akuten Blinddarmentzündung operiert werden, fast ganz zu der gleichen Zeit. Sie verwirkten auch die erste schwere Strafe fern voneinander in nahezu dem gleichen Zeitpunkt ... ln der Schule waren sie meist beieinander und lernten ordentlich, beide gleich gut . . . Die Pubertät trat ganz zu gleicher Zeit ein. In der Reifezeit machte sich bei beiden der Trieb in die Ferne bemerkbar. Georg lief von daheim mehrmals davon, mußte ausgeschrieben werden und hielt es in keiner Stelle aus. Auch Ferdinand ent fernte sich aus seiner Lehrstelle und fand sich erst als Schiffsjunge in seinem Trieb in die Ferne einigermaßen be friedigt. Das erste Davonlaufen geschah bei den beiden Buben von etwa 200 km auseinanderliegenden Ausgangspunkten aus. ganz unabhängig voneinander zu völlig gleicher Zeit. (!) An der Arbeit hatten beide keine große Freude; sic fingen alles mögliche an.“ Es wird nun weiter berichtet, wie clie Brüder, jeder für sich, eine Reihe von Eigentums vergehen ausführten, und wie jeder für etwa ein Jahr ins Gefängnis kam. Auch dort ist ihr Verhalten, obgleich sie ihre »Strafen in verschiedenen Anstalten ver büßen, sehr ähnlich: beide leiden schwer unter Reue und qualvollen Phantasien und beide machen Selbstmordversuche ... Bei einem ändern kriminellen Brüder- paar zeigt sich eine auffallende Ueber- einstimmung der erotischen Haltung: Beide Brüder geraten an minderwertige F rauen und heiraten sie. Beide werden völlig von diesen Frauen beeinflußt, beide zeichnen sich durch ungewöhnliche Halt losigkeit und Schamlosigkeit aus, beide legen großeGleichgiiltigkeit für Ehebruch und Kuppelei ihrer Frauen an den Tag, beide Brüder haben eine Reihe außerehe licher Kinder und beide werden schließlich auf Betreiben ihrer Frauen geschieden. Endlich soll noch ein geradezu geniales Schwindler-und Hochstaplerpaarerwähnt werden: Zwei Zwillingsbrüder, Herbert und Wolfgang L., brachten in der Nach kriegszeit, jeder für sich, mit Schwindel- Apparaten und Erfindungen Hunderte von kleinen Leuten um ihre Ersparnisse. Beide waren glänzende, phantasiebe gabte Schauspieler, beide versuchten bei der Verurteilung und noch während der Haft vor sich und ändern den Glauben an ihre „Erfindungen“ aufrecht zu er halten. Beide schrieben während ihrer Haft endlose Eingaben, voll der gleichen pathetischen Beteuerungen und Phra sen, beide vermochten ihr selbstgcspon- nenes Netz von Lügen und Phantasien nicht mehr von der Wirklichkeit zu unterscheiden. Während ihrer Glanz zeit, 1919 bei dem einen, etwas später bei dem ändern, zieht sich jeder einen prächtigen „hofähnlichen“ Haushalt auf, der weit den bürgerlichen Rahmen ihrer Herkunft übersteigt: der eine kauft für eine Million ein früheres prinzliches Palais, der andere richtet sich mit Die nern, Sekretären und vielem Personal einen eleganten Villenhaushalt ein. Nochmals kurz zusammenfassend er gibt sich aus den zahlreichen „Doppel- schicksalen”, die bei gesunden, kranken, geistesgestörten und kriminellen Zwillin gen verfolgt wurden, für den biologischen Vererbungsforscher: daß das überkom mene elterliche Erbteil der körperlichen und geistigen Anlagen für Konstitution und Lebensschicksal des einzelnen von ganz überwiegender Bedeutung ist. Dieser Auffassung steht nun die ganz andere Schlußfolgerung gegenüber, welche bekanntlich die Astrologie aus den gleichartigen Schicksalen homologer Zwillinge zieht: für sie ist der schicksal- bestimmende Faktor das gemeinsame Horoskop, bedingt durch die Stellung der Gestirne, welche die Geburtsstunde beider beherrschten. Also nicht weil beide Brüder aus einem Keim entstanden sind, der sich spaltend, beiden die gleichen Körper und Seelen verlieh, gehen eines Tages beide als Dreißig jährige geistig zerrüttet zugrunde, son dern weil »Saturn und Mars, Neptun und Stier über beiden Neugeborenen in un heilvoller Verbindung herableuchtcten ... Sie finden den Schluß dieses Aufsatzes auf Seite 106 54
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