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Uhu
- Bandzählung
- 9.1932/33, H.7, April
- Erscheinungsdatum
- 1933
- Sprache
- Nicht zu entscheiden
- Vorlage
- Aus Privatbesitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Illustrierte Magazine 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id358216435-193207009
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id358216435-19320700
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-358216435-19320700
- Sammlungen
- Projekt: Illustrierte Magazine der Klassischen Moderne
- Varia
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Zwei Verliebte jagen einer Sehnsucht nach
- Untertitel
- Eine Erzählung
- Autor
- Rößler, Hermann
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftUhu
- BandBand 9.1932/33, H.7, April -
- DeckelDeckel -
- WerbungWerbung -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis 2
- ArtikelTitelblatt 5
- AbbildungJunge Rohrdommeln 6
- ArtikelEs wird Frühling auf der ganzen Welt 7
- ArtikelEin und dieselbe Frau 10
- ArtikelDer Mann mit geschlossenen Augen 12
- AbbildungWas es noch nicht gibt: I. Auto-Restaurants für eilige ... 17
- ArtikelHundert Ehefrauen raten einer Braut 18
- AbbildungSittenstrenges Spanien 24
- AbbildungDas "Treppen"haus 25
- ArtikelWas Hollywood aus schönen Frauen macht 26
- ArtikelMein aufregendstes Auto-Abenteuer 33
- AbbildungWas es leider nicht gibt: II. Autogesundbeter 35
- AbbildungAbbildung 36
- Abbildung...selbst ein Gartenschlauch schreibt Lene... 38
- AbbildungLenchen träumt von ihrem Schatz... 39
- ArtikelLasst Lippen sprechen! 40
- ArtikelEin Maler fotografiert Italien 44
- Artikel...wenn ich doch nicht aufstehen müßte... 50
- ArtikelDer Anstands-Wauwau 54
- AbbildungLiebespaar im Kino 56
- ArtikelZwei Verliebte jagen einer Sehnsucht nach 57
- AbbildungDie Prozeßgegner 59
- ArtikelSensationen im Flugzeug 62
- AbbildungEine gefährliche Erfindung 65
- ArtikelWunder der modernen Fotografie 66
- ArtikelAls sie noch jung und nicht berühmt waren 72
- ArtikelKurze Geschichten von chinesischen Menschen 74
- ArtikelKunstdruck-Teil 1 81
- ArtikelIch trete als Clown bei den Bronetts auf 85
- ArtikelSong auf Tante Berthas gutes Sofa 89
- ArtikelPhantastischer Tod einer Lokomotive 90
- ArtikelHochzeit mit Hindernissen 93
- AbbildungNachbarskinder 96
- AbbildungAppell an die Persönlichkeit: 99
- AbbildungAppetit auf Ostereier 100
- ArtikelUhu-Umschau 101
- DeckelDeckel -
- BandBand 9.1932/33, H.7, April -
- Titel
- Uhu
- Autor
- Links
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Robert Polz neigte zu romantischen Entschlüssen. Nun setzte sich in ihm der Gedanke fest, diese Ragnhild Haar vei, die jetzt zwanzig Jahre alt sein mußte, aufzusuchen, wo er sie auch fände. Ein Mensch, der wie sie in frü hester Jugend solch einem ungeheuren Erlebnis ausgesetzt gewesen war, mußte, so meinte Robert Polz, sein ganzes Leben lang von diesem „Wunder" beeinflußt und ein „wunderbarer Mensch” gewor den sein. Und nur einen solchen wünschte er sich zum Lebensgefährten. Robert Polz begann nachzuforschen. Aber bald stießen seine Nachforschun gen auf ein unüberwindliches Hindernis. Er hatte Ragnhilds Pflegeeltern besucht, die an einem ändern Ort noch lebten; aber Ragnhild war längst nicht mehr bei ihnen. Ein russisches Ehepaar, das damals aus Amerika zurückgekehrt war und sich längere Zeit in Norwegen auf hielt, hatte von der eigenartigen Rettung eines Kindes vom Bergsturz gelesen und aus einer echtrussischen Neigung zur Mystik heraus sofort den Entschluß ge faßt, dies Kind zu adoptieren. Ragnhild zog mit den neuen Eltern nach C'hristiania. Im April 1914 waren sie jedoch nach Irkutsk übergesiedelt. Der Weltkrieg brach dann alle Verbindung ab. Die Spur hörte hier auf. Ergebnislos war Robert Polz’ Reise verlaufen. Es schien, daß Ragnhild Haarvei in Zukunft für ihn nur ein nervöses Wahngebilde sein werde. Den noch ließ es ihm keine Ruhe. Er setzte seine Ermittlungen fort, fragte bei den Emigrantenklubs, ging zur Sowjet-Ge sandtschaft, wo man über seine Sorgen lachte, und bekam schließlich doch Ver bindung mit einem Kommissar in Ir kutsk. Es gelang, zu erfahren, daß Ragnhilds Adoptiveltern nicht mehr am Leben seien; wo sie selbst war. wußte niemand. Vielleicht war sie in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Robert Polz schrieb an die Meldeämter von Oslo, Bergen und Tronclheim — ohne Erfolg. Schließlich sah er den Irrsinn seines Suchens ein. Vielleicht war das Ideal, das er sich von Ragnhild machte, ein Trugbild. V enn sie noch lebte, mochte sie eine wohlversorgte Gattin sein oder ein hysterisches Mädchen, das sich inter essant zu machen suchte. Man soll nie mals einem Phantom nachjagen! Robert Polz beschloß, vernünftig zu werden. Das gelang nicht so schnell. Noch lange sah er Ragnhild in seinen Wunsch träumen, stets dachte er an die wild-öde Landschaft mit der Bergsturznarbe, und wenn er nachts nervös im Schlaf auf zuckte. kam es davon, daß er geträumt hatte, die Flutwelle risse ihn weg in die eisige Nacht des Sees . . . Endlich beruhigte er sich. Das Phan tom Ragnhild Haarvei wurde blasser. Einige Jahre später riß ihn jedoch ein Ereignis aus den Angeln. Während eines Urlaubs, den er im Seebad bei Triest verbrachte, lernte er eine junge Russin von blondem, nordslawischem Typ ken nen. Bald wurde mehr daraus als der übliche Sommerflirt. Tatjana war zwar nicht ausgesprochen hübsch, aber von einem Typ, der durch seine ganze Art faszinieren konnte. Sie hatte viel er lebt. Als 17jährige war sie in den Stru del der Revolution gerissen, später ge flüchtet, sie hatte gelitten und gekämpft. Bei all ihrer Beweglichkeit schien ihr doch eine starke innere Ruhe innezuwoh nen, und dies zog Robert Polz, den bis her Ruhelosen, an ihr am stärksten an. Von seiner nervösen Sehnsucht nach dem Wunderkind von Loendal hatte er ihr nichts erzählt. Das war seine geheime Passion, und. vom Vernunftsstandpunkt betrachtet, wirkte es vor anderen Men schen nur lächerlich. Aber einmal, unter Einwirkung einer wundervollen Nacht am Strand, begann ihm Tatjana ihr ganzes Schicksal zu er zählen. Robert Polz bekam Herzklopfen, als er erfuhr, daß sie in frühester Jugend in Norwegen aufgewachsen sei. Sein Atem ging schneller, als sie sagte, daß sie in ganz früher Kindheit ein außer gewöhnliches Erlebnis gehabt habe —- und als er erfuhr, daß sie eigentlich Ragnhild hieße und daß der Vorname Tatjana nur der ihr von russischen Adoptiveltern gegebene Kosename sei... 60
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