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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 03.09.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192809038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19280903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19280903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-09
- Tag1928-09-03
- Monat1928-09
- Jahr1928
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betrügen wollte. Gr hatte mehrere von meinen Ruderern bestochen und war eines Nachts mit ihnen verschwunden. Lange Zeit bin ich ihm nachgespürt, bis ich ihn gestern endlich allein und in schrecklichem Fieber liegend auf der Insel, wo Sie mich überrascht haben, wiederfand und mit ihm abrechnete. Auf meine Drohungen gestand er mir ein, -atz er die Mumie in einer Hütte an den Ufern des Manta- mao versteckt habe, da er sich zu schwach fühlte und nicht nehr hoffte, das Ziel seiner Reise zu erreichen Das ist alles, was ich weiß. Nun sind Sie an der Reihe, zu sprechen..." „Oh!" rief Zambaroff in harmlosem Tone, „das ist alles sehr einfach. Die Affenmumie befindet sich " „Wo?" fragte Perdido atemlos. „Zu zu Ihren Fügen " Unwillkürlich hatte Perdido die Augen gesenkt und sich Uwas vorgcbeugt. Diese eine Sekunde genügte für Zambaroff. Mit der Geschicklichkeit eines Tigers sprang er auf unseren Gegner zu und umklammerte sein Handgelenk, um ihm den Revol ver zu entleihen. Perdido drückte ab, doch die Kugel fuhr zum Dach hin aus. Ich stürzte mich jetzt ebenfalls auf Perdido, um ihn zu bändigen, aber er war von einer unheimlichen Stärke, und es begann ein schrecklicher Kampf. Plötzlich, als wir uns gegen eine der Wände der Hütte stießen, die nach dem Baumstamm zu lag, gab diese nach. Zambaroff und ich stürzten in ein mehrere Meter tiefes und vollkommen dunkles Loch, wobei sich nicht vermeiden ließ, daß wir unseren Gegner freigaben. Perdido war mit dem Revolver in der Hand aufge sprungen, um über uns herzufallen. Da stutzte er. Der innen völlig ausgehöhlte Baumstamm war durch die Hütt« geschickt verdeckt worden. In einer Ecke der Aushöhlung lag unter Jahrhunderte alter Borke versteckt ein länglicher Kästen. Perdido hatte ihn an sich gerissen und vor sich niedergestellt. Während er uns mit einem Auge über wachte, suchte er den Deckel zu öffnen. Er gab ohne die geringste Schwierigkeit nach. In diesem Augenblick schaffen mir die letzten Worte, die der entwichene Sträfling Leon- cio am Ende seines Briefes niedergekritzelt hatte, durch den Kopf: „Vorsicht beim Oefsnen des Sarges, denn " Einige vertrocknete und übelriechende Dornenzweige kamen zum Vorschein Perdido packte tollpatschig in sie hinein und warf sie zur Seite, nicht ohne sich vorher an den Händen jämmerlich zerkratzt zu haben. Dann legte er den Körper des Affen auf den Boden nieder, riß sein Mes ser aus der Tasche und schnitt ihm den Bauch auf. Aus dem Innern des geschwollenen Leibes kamen händevoll trockenen Laubes hervor. Schließlich brachte er unter lau tem Freudenruf einen grauen Leinwandbeutel zum Vor schein. „Vor Ihrem Tode sollen Sie wenigstens noch das Ver gnügen haben, den Schatz zu sehen, der sich nun in meinen Händen " Er brach kurz ab. Seine Stimme überschlug sich und ich betrachtete ihn mit Erstaunen. Bald machte sich eine leichte Veränderung seiner Gesichtszüge bemerkbar. Seine Haut, die von der Sonne gebräunt war, nahm langsam eine völ lig schwarze Färbung an. Er richtete sich auf und schüttelte den Inhalt des Sackes m Boden. Eine Unmenge von grünglänzenden Steinen funkelte zauberhaft durch das Halbdunkel. „Wie schön!" stammelte Perdido. „Wie schön! Und das alles gehört mir, nur mir allein. In einigen Wochen werde ich " Er unterbrach abermals seinen Satz und taumelte zurück. „Was ist denn das?" heulte er auf. „Das brennt ja oie Feuer! Hunde, was habt Ihr gemacht?" Drohend erhob er seine Waffe. Ein oder zwei Kugeln «usten über unsere Köpfe hinweg, ohne uns zu treffen. Hann sank Perdido der Revolver aus der Hand. Er stürzte nit dumpfem Schlag zu Boden. Mitten zwischen den glei tenden Diamanten wand sich sein Leib in gräßlichen Zuk- kungen. Ein kurzes Röcheln — dann war alles aus. Wenige Augenblicke später löste sich das Rätsel seines eltsamen Todes, als wir die Zweige näher prüften. Die Dornenspitzen waren sämtlich mit einer rötlichen Flüssig keit bestrichen, die den charakteristischen Geruch eines ge fürchteten brasilianischen Pflanzengiftes ausströmte. Der geheimnisvolle Arzt Leoncio hatte seinen Schatz wohl zu verteidigen gewußt. Mit einem Schlage hatte er seinen Mörder bestraft und uns das Lebe» perettetl Oer lange Kerl. Anekdote, mitgeteilt von Hans Eafgen. Friedrich Wilhelm I. von Preußen gab bekanntlich seinen Werbeosfizieren den Befehl, Leute von außerordent licher Größe für seine Garde anzuwerben, jedoch mit der Einschränkung, daß es nur geborene Deutsche sein dürften. Ter preußische Werbeoffizier in Frankfurt hatte allein das Pech, keinen solchen Rekruten zu finden. Endlich meldete sich ein Spanier, der von einer solchen Größe war, wie sie kaum ein Rekrut der preußischen Garde aufzuweisen hatte. Der Offizier hätte den baumlangen Menschen herzlich gern angeworben, wagte es aber nicht, da er sich des aus drücklichen Befehls des Königs erinnerte, nur Deutsche als Rekruten anzunehmen. Endlich wagte der Werber es doch und lehrte den neuen Soldaten, die Fragen die Friedrich Wilhelm I. gewöhnlich bei der Parade an die Neuangeworbenen stellte, in deut scher Sprache zu beantworten. Die gewöhnlichen Fragen des Königs waren: „Wie alt bist du, mein Sohn?" Rekrut: „24 Jahre." König: „Wie lange dienst du mir schon, mein Sohn?" Rekrut: „Ein halbes Jahr." König: „Bekommst du Geld und Brot richtig, mein Sohn?" Rekrut: „Beides richtig." Der Bursche kam zur Parade. Seine ungemein große Gestalt zog sogleich des Königs Aufmerksamkeit auf sich. Der Mann mutzte hervortreten und es entwickelte sich zwischen Friedrich Wilhelm I. und dem Soldaten folgendes Zwiegespräch. König: „Wie lange dienst du mir schon, mein Sohn?' Rekrut: „24 Jahre." König: „Wie alt bist du, mein Sohn?" Rekrut: „Ein halbes Jahr." König: „Entweder bin ich ein Narr oder du?" Rekrut: „Beides richtig." RätfrEcke. Srlben-VerschieLerütsel. Aus den Silben bürg — den —ge — go — hu — is — land — lob — lu — ne — o — pe — wart — zer sind 8 Wörter zu bilden. Dieselben sind untereinanderzu schreiben und seitlich so zu verschieben, daß zwei nebenein anderstehende senkrechte Buchstabenreihen eine feindliche Handlung gegen Deutschland benennen. Die Wörter be. deuten: 1. Deutsches Waldgebirge, 2. Insel, 3. Naturereignis 4. Historisches Gebäude, 5. Futterpflanze, 6. Männlichen Namen. 7. Himmelserscheinung, 8. Kirchenlied. Liederrätsel. Welches deutsche Lied wird durch das Bildchen illu striert? Auslösungen aus letzter Nummer. Logogriph: Wespe. Worträtsel: MM — Mehl.
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