Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.05.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-189805130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-18980513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-18980513
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-13
- Monat1898-05
- Jahr1898
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- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 13.05.1898
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Nr. 109 Redaction und Expedition: ! vahustraße 3 (nahe dem 5k Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstcinernstthal. Bekatttttmachnug, Reinigung des Lungwitzbaches betr. Unter Hinweis auf die von hier erlassene diesbezügliche Bekanntmachung vom 1. November vorigen Jahres werden hiermit alle Besitzer' der am vorerwähnten Bache innerhalb des hiesigen Ortes anliegenden Grundstücke veranlaßt, das Bett des Baches, soweit es an ihr Grundstück grenzt, mtnmehr' und spätestens bis Ende dieses Monats einer griindlichen Reinigung in der Weise zn unterziehen, daß der den Boden bedeckende Schlamin gehörig abgezogen und der im Bache befindliche Unrath, wie Geröll, Ansammlungen von Blättern n. s. w., daraus entfernt wird. Der zu Tage geförderte Uurath uud Schlamm darf keines falls am Ufer abgelagert werden, ist vielmehr unverzüglich nach von bewohnten Gebäuden nnd öffentlichen Wegen hinreichend entfernt liegenden Feldern abzufahren. Auch die au den Usern oder in der Mitte des Baches entstandenen Anhegernngen von Land, durch welche der natürliche Flußlanf verändert oder eingeengt wird, sind gleichzeitig mit zu entfernen. Wiederholt werden anch alle Besitzer derjenigen Grundstücke, welche durch nur bis au das Bachbett, nicht aber bis in die eigentliche Fluthrinne des Wassers führenden Hansschleußen entwässert werden, aufgefordert, die betreffenden Schleußen bis an die Fluthrinne des Wassers, sei es durch die Verlängerung der Schienßen- för WOm-WU, AecknM, 8« Lugau, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf Freitag, den 13. Mai 1898 Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Poftanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich I Mk. 25 Pfg. incl. der illuftrirten Sonntagsbeilage. rohre, sei es durch Aufhacken eines entsprechenden Seitengra /^(ten. . in diesem veränderten Zustande auch in Zukunft baulich z" > , ,-ve in dieser Gleichzeitig sei nochmals daranf ausmerksam gemacht, G ? grundlose Hinsicht zur Kenntniß anher gelangende ZmviderhattdUMfl «erttnreinig- Berzögernna der nngeordneten Arbeiten, tv»e au«) »kvv ent- unF des Wasserlaufes mit Ordnungsstrafe bis zu sprechender Haft belegt werden wird. Oberlungwitz, am 1. Mai 1898. D er Gemeindevo r st a n d. Opperman n, Bekanntmachung, . , die Anslegnng der ReichstagswalE jm Die Retchstagswahlliste liegt vom 11». Ma» 1808 acht Ltttt . » Rathhaus, Meldezimmer allhier zu Jedermanns Einsicht aus. Os dem Bemerken hierdnrch bekannt gemacht, daß Einsprachen gegen - I > 24. Mai 1808 bei dem Unterzeichneten schriftlich oder zu Protokoll füguilg der etwaigen Beweismittel anzubringen sind. Gersdorf, den 11. Mai 1898. Göhler, Gemeindevorstand. Jnsertionsgebühren: die fünfgespa auswärts^ 1 b, Raum für des Verbreitungsbezirk w Pfg-, T Rabalt. ^clan5 25 Pfg. Ä-i mehnna--ger Vorm. ^.Jahrgnag. TagesgeschichLe. Deutsches Reich. — Der Sonderzug des Kaisers erlitt ans der Fahrt nach den Reichslanden zwischen oen Stationen Hettstedt und Sandersleben einen unfreiwilligen Aufenthalt von über einer Stunde. Die Maschine war schadhaft gewor den, konnte indessen an Ort nnd Stelle auSgebessert werden. Der Kaiser verließ, als er den Zng plötzlich auf freier Strecke halten sah, den Wagen nnd erkundigte sich nach dem Grunde des AnfentbaltS. Als er dann bemerkte, daß der Zng nur mit einer MaiLine bemannt war, äußerte der Kaiser hierüber sein größtes B-ireinden. Jetzt hat der Kaiser angeordnet, daß sein Zng »eis mn zwei Maschinen zn vei sehen ist. — In einem Theile der Presse wird die RaLr:M verbreitet, es sei ein Gesetzentwurf betr. die Abänder. -m des verfassungsmäßigen ReickstagswahlrechtS in Bar bereitnng begriffen oder gar schon ansgearbeilel. Ter „Reichsanzeiger" ist zu der Erklärung ermächtigt d.-m innerhalb der Regierung keinerlei Erwägungen 'tätige funden haben, welche auch nur den entferntesten Anda.: zu dieser'Rachricht geben könnten. Dieselbe beruht ie n.: in ihrem ganzen Umfange aus Erfindung. — Ein blinder Reichstagskandidat. Im vierte:'. Berliner Reichstagswahlkreise stellte sich Momag Abend in einer Versammlnng in den Konkordiasestsälell (Andreas- straße) der Kandidat der rechtsstehenden Parteien, Herr- Prietz, vor. Prietz ist seit langer Zeit erblindet nnd so mit der einzige blinde Neichstagskandidat. Er ist von den Christlichsozialen vorgeschlagen und wird — nach der Vereinbarung — auch von den Deutschsvzialeu und Konservativen des Wahlkreises unterstütztl Damit die Wähler wissen, wen sie vor sich haben, wie er ausführte, erzählte er hauptsächlich aus seinem wechselvollen Leben und ging nnr knrz auf politische und wirthschaftfiche Fragen ein. Er ist 57 Jahre alt. Zuerst zum Theologen oder Mediziner bestimmt, mußte er diese Pläue aufgebcu, da seine Großmutter starb, die ihn unterstützte. Dann war er als Backer, Fabrikarbeiter u. s. w. thätig, wurde in Berlin Sozialdemokrat, von dieser Partei zum Reichs tagskandidat erhoben, jedoch bald ausgewiesen. Wegen seiner religiösen Anschauungen brachte er sich bei seinen sozialdemokratischen Genossen in Ungnade, die ihn da rauf im "Stiche ließen. Nur von einer Seite wurde seiner Kandidatur widersprochen, weil Prietz blind sei. Stöcker hielt ihn gerade für den geeigneten Gegenkandidaten eines Herrn Singer. Nach kurzer Besprechung erklärte sich die Versammlung (gegen einige Stimmen) mit der Aufstellung des Herrn Prietz einverstanden. . — Den deutschen Firmen in Manila, welche sich in einer Eingabe au Vas Auswärtige Amt mit dem Ersuchen nm Schutz bei dem zwischen Spanien und den Ver einigten Staaten ansgebrochenen Kriege gewendet hatte», ist dieser Tuge eine Mittheilung von allgemeinerer Be deutung gemacht worden. Zunächst wnrde darin ange geben, daß vom Kcenzcrgesckwader 4 Kriegsschiffe nach Manila beordert sind; 2 derselbe» dürften sich bereits dort befinden; wettere 2 werden etwa Mitte nächster Woche daselbst eintreffen. Ferner wnrde betont, daß man sich den Schutz deutscher Interessen sehr angelegen sein lassen werde. Doch wäre es nicht ausführbar, jetzt in de» Gang der Ereignisse irgendwie einzngreifen. D iS Ende des Krieges müsse abgewarlet werden, dann wurden nir eingetrelene Schädigungen die entsprechenden c u'ü .'.d.e.nnaen verlangt werden. Die Betheiligten sind d.-.n be'.'.ebiat. E n g l a n d. Le-to::. ll. Mai. Eine Depesche des Blattes .Gee.' -n.de: aus Gibraltar vom heutigen Tage: E - e : a e'feuer englischer Dampfer berichtet der Ma: e . d. er habe vorige Nacht einen spanischen rr ..d.er.na "iorer passirt, sowie eins zur Bewachung vo 2 ro und der Meerenge bestimmten Schiffe. Ba.d dem Pafsiren sah man von den englischen Da an uns die Lichter au Bord deS spanischen Schiffes plvtz :ch verlösche». Es erfolgte eine schreckliche Explosion und kurz darauf sei das Schiff verschwunden Man glaubt, es habe eine Kesselexplosivn stattgefunden und befurchtet, daß alle an Bord befindlichen Personen um gekommen sind. Spanien. Madrid, 11. Mai. In Lvgrono wurden mehrere Magazine für Getreide und Lebensmittel geplündert. Unter den Ruhestörern befanden sich anch viele Frauen mit Stricken und Beilen. Ein Angriff der Kavallerie wnrde znrückgewiesen. Der Getreidespeicher bei Madrid ist in der vergangenen Nacht niedergebrannt; die Ur sache des Feners ist noch unbekannt. — Die capverdische Flotte Spaniens, ans die man so große Hoffnungen gesetzt hatte, ist, anstatt über de» Ocean zu gehen, still in den Hafen von Cadiz zurück geflüchtet. Es ist ja möglich, daß nunmehr die beide» spanische» Geschwader nach ihrer Vereinigung doch noch den Versuch machen, gegen die Amerikaner vorzugehen und die Blockade Cubas aufzuheben. Jedenfalls werden sie dann aber einen bedeutend schwereren Stand gegen ihre unablässig kräftiger werdenden Gegner haben, als heute. Die Amerikaner haben, nachdem sie den Krieg einmal vom Zaun gebrochen, ihn wenigstens in männ- I licher und kraftvoller Weise geführt, obwohl ihre Vor- bereituugen auch zur See noch kelneswegv vollendet I waren. Sie sind in die spanischen Gemäßer gesahre» und habe» aller Welt verkündet, daß sie dort zu finden seien. Die Spanier aber haben im Gefühl ihrer Schwäche ihre eigene» Besitzungen gemieden, den Angriff und da mit die wichtigste Triebkraft des Erfolges überall den Gegnern überlassend. Auch vor Civite würden sie sich schwerlich zum Kampf gestellt haben, wenn sie nicht nächtlicher Weile überrascht worden wären. Von ihrer in der Schlacht angeblich bewiesenen verzweifelten Tapferkeit wissen die jüngsten Berichte auch nichts mehr zu melden. Thatsache ist jedenfalls, daß sie den Feinden keine ernstlichen Verluste zuzufügen vermochten. Cuba und Puerto Rico sind jetzt miiidestens acht bis zehn Tage lang allen amerikanischen Angriffen preisgegeben, ohne ihrerseits etwas gegen den Feind unternehmen zn können. Spanien hatte vor der end gültigen Kriegserklärung mehrere Wochen lang Zeit, seine Flotte über den Atlantischen Ocean zu schicke», da die Lage sich schon srüher unablässig verschärfte und jeden» Klarblickenden de» bevorstehenden Ausbruch des Krieges vor Augen stellte. Da das Cabinel Sagasta das nicht gethan hat, hat es eigentlich ans den Kamps um Cuba verzichtet uud zu verstehen gegeben, daß es die unruhige Insel auf Halbwegs anständige Art losmerdcn will. Günstiger für die Fmauzen und die staatliche Ordnung des Pyrenäeiilandes wäre entschiede» der Verkauf gewesen. A m e r i k a. — Der große amerikanische Truppentransport ist von Tempa abgegangen. Die in Key-West mit Havarie eingetroffene» Kriegsschiffe sind zwei ungeschützte Kreuzer, die sich in allzngroße Nähe der cubanischeu Küsten batterien gewagt hatte». Die kriegsgeübteu Truppen uud Marinemaimschafleu auf Cuba scheinen sich jeden falls in viel energischerer Weise ihrer Haut zu wehren als die auf den Plnlippinen. Cuba ist für die Ameri kaner eine harte 'Ruß, die sie mit Gemalt nicht so leicht öffnen werden. Sie werde» jedenfalls auch mit ihrer Invasion keine offene Feldschlacht herbeiführen wollen sondern sich irgendwo an der Küste befestigen nnd so die bedrängten Spamer mit Hilfe der Aufständischen nach und nach immer enger einzuschließen, bis sie in diesem eisernen Ring ersticken. Oertliches und Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 12. Mai. - Mit der Grundsteuer bleibt es nach den Vor gängen un Landtage bei der bisherigen Einrichtung, das
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