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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.06.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-189806219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-18980621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-18980621
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-06
- Tag1898-06-21
- Monat1898-06
- Jahr1898
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 21.06.1898
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der Wirth, „aber hier ist ein Herr, der mir bezeugen wird, daß die Operation beinahe von Jemand gestört worden märe, der zum Gefolge der Gräfin gehört, und ich möchte dem Fräulein bemerken, daß ich für nichts stehen kann, wenn der Herr Sekretär des Nachts Be suche empfängt, wie das vorgenern geschehen ist und gestern wieder. Vom Hotel aus soll Keiner den Flügel betreten; aber von der Straße werden Leute durch die Seitenpsorts eingelaffen, das geht nicht, das kann ich als Wirth nicht einmal vor der Polizei verantworten." Dieffenbach schaute Wanda befremdet an. Wanda wechselte die Farbe, man sah es ihr an, daß die Worte des Wirthes sie nicht überraschten, aber um so peinlicher berührten, weil die Sache vor Zeugen erörtert wurde. „Verschließen Sie doch die Pforte," stotterte sie, „ich bitte darum." „Der Herr Sekretär hat die Wohnung für die Frau Gräfin unter der Bedingung gemiethet, daß er den Schlüssel zum Privatausgange habe; wäre die Gräfin gesund, so müßte ich ihr kündigen —" „Arrangiren Sie das," sagte Dieffenbach zu Wanda, „ich kann dabei nichts thun." Damit entfernte er sich. „Fordern Sie den Schlüssel zurück, ich vertrete es, daß die Gräfin damit zufrieden ist," wandte sich Wanda zum Wirthe, „stellen Sie es Murskoff als Bedingung —" „Wäre es nicht richtiger, Sie thäten das, Fräulein?" „Ich will ihn darnm bitten, aber Sie können fordern." Georg zeigt sich auf der Thürschwelle des Gemaches znm Korridor. Er begrüßte Wanda, sie erkannte ihn auf der Stelle und ihr Antlitz strahlte in unverhoffster Freude. „Ah," rief sie, „das ist schön. Sie werden mir helfen. Murskoff wird Ihre Vorstellungen beachten." „Das bezweifle ich stark," versetzte Georg. „Er schien nicht erfreut darüber, daß Antheil au der Gräfin mich hier festgehalten. Ich kenne überdem den Willen der Frau Gräfin nicht." „Die Gräfin weiß es erst seit gestern," erwiderte Wanda in flüsterndem Tone, als verrathe sie ein Ge heimniß, „daß Herr Murskoff einen Verkehr hat, der mir auffällig geworden ist. Ich habe kein Urtheil darüber, aber ich hielt es für meine Pflicht, der Gräfin mitzutheilen, daß die Besuche des Nachts auch Anderen auffällig werden könnten, und sie hätte deshalb jeden falls mit dem Sekretär gesprochen, wenn der Arzt nicht gefordert, sie solle jede Erregung vor der Operation vermeiden. Ich verbürge mich dafür, daß sie nichts duldet, was irgendwo anstößig befunden wird, jetzt liegt es ihr aber ob, jeden Wunsch des Herrn Wirthes zu erfüllen, wäre dazu selbst ein Opfer nöthig: seine Güte hat es ja gestattet, daß es ihr erspart wurde, ein Unterkommen in einer Anstalt zu suchen. Georg fiel es wie ein Stein vom Herzen, als diese Worte Wanda's fast Gewißheit darüber gaben, daß seine Wohlthäterin von dem Treiben ihres Sekretär nichts wisse, und er erklärte sich bereit, wenn Wanda ihn dazu autorisire, die Vorstellungen des Wirthes bei Murskoff zu unterstützen. Man begab sich zur Wohnung des Sekretärs. Wanda wäre es vielleicht schwer gefallen, der Kranken so lange fern zu bleiben, aber sie theilte Georg mit, daß ein junger Arzt und ein Krankenwärter bei derselben zurückgeblieben und daß man von ihr gefordert, das Gemach für einige Stunden zu verlassen, theils damit sie sich von der ergreifenden Scene erhole, theils weil ihr Anblick die Gräfin, falls sie aus ihrer Lethargie erwache, doch verführen könne, das Gebot des Schweigens zu verletzen. „Und der Arzt hat Recht," flüsterte Wanda mit glückstrahlenden Blicken, „im Dankgefühl gegen Gott, in dem Bewußtsein, daß ich ihre Freude theile, könnte sie sich vergessen. In wenig Stunden, hofft der Arzt, haben sich die kleinen Blutgefäße nahe den edlen Theilen soweit geschloffen, daß eine leise Bewegung der Kranken nicht mehr gefährlich, dann darf ich die Pflege übernehmen." „Und es ist wirtlich Hoffnung, daß die Operation auch ihren Zweck erreicht ?" „Dieffenbach ist defsen sicher, da sie gelungen ist. Aber komme es, wie es will, wenn die Gräfin nur am Leben bleibt!" XVI. Da der Sekretär auf ein leises Pochen an der Thür nicht öffnete und inan ein stärkeres Klopfen vermeiden wollte, öffnete Wanda die unverschlossene Thür, ohne die Erlaubniß abzuwarlen. Der Sekretär war nicht in seinem Wohnzimmer, er befand sich in dem anstoßenden kleinen Schlafgemach. Hatte er das Klopfen überhört, oder hatte er nicht so fort öffnen wollen, er trat aus dem Kabinet und stellte sich überrascht, Jemand zu sehen, aber es gelang ihm doch nicht, die Verstörung, den Schrecken zu verbergen, die sich seiner bemächtigt. Ein Blick auf den Schreibtisch verrieth, daß er rasch Papiere, welche dort gelegen, zusammengerafft und bei Seite gebracht. Eine Feder und ein Couvert lagen auf der Erde, die Feder war auf das Couvert gefallen und hatte dort einen noch feuchten Tintenfleck hinterlassen, das Sandfaß lag auf der Seite, es war in der Eile umgerissen. Was jedoch die besondere Aufmerksamkeit Georg's erregte, war ein kleiner Dolch von eigenthümlicher Form und Arbeit, der ans dem Tische lag und vielleicht zum Ausschneiden von Papier gedient hatte. Georg erinnerte sich, daß Felix K. einen ganz ähnlichen Dolch besessen und sehr werth gehalten hatte, es war kaum daran zu zweifelp, daß dies dieselbe Waffe, denn der mit Rubinen ausgelegte Griff halte die Form eines griechischen Kreuzes und oben am Griff befand sich — ganz wie Georg es am Dolche K.'s gesehen, ein eingelegtes Kreuz von weißen Perlen. Murskoff bemerkte, daß sein Schreibtisch Unordnuug verrieth, er stellte sich so, daß er denselben mit seiner Person verdeckte, und legte dabei sein Taschentuch wie zufällig auf den Dolch. „Wir bringen Ihnen die frohe Nachricht," nahm Wanda das Wort, „daß der Arzt die beste Hoffnung hat, aber es hängt Alles davon ab, daß die Ruhe der Kranken nicht gestört wird, und um sich dafür verbürgen zu können, daß nichts Störendes vorfällt, wünscht der Wirth die Pforte des Flügels nach der Straße ganz zu verschließen." (Fortsetzung folgt.) Kircheu-Nachrichtc«. Von Gcrödorf. DitnSlag, den 21. Juni. Abends 8 Uhr BibclsnmSe. Bon Ursprung. Freilag. den 21. Juni, früh v Uhr Wochcnkommnnion. Venekm!c0 In »nbsN, Upe (belä-). büboik. bl, (boi-Ic). XSn!g.. Sscb-en, S.-»Uendurg, 8.-Loburg Volk», 8.-b1einingon, 8.-cb Leb^kor^urg U Scb.. Lonborsbousoo, N/olbeclt - l^rmont. I. 1 Iiii» >><» I^in« lii iil»»!»- „ vtv. 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