Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 08.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-189809080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-18980908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-18980908
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-08
- Monat1898-09
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- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 08.09.1898
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fir Wisteii-kniW, AtilUW^ ^Äars -r-».,. Meinsdorf u. s-^ Langenberg, Falren^»^^.^^^^ »-KL S1K. ^»27, Lugau, Wüstmbrand, Urspmng, Mittelbach, Hermsdorf, Nemsdorf, 25. Jahrgang Nr. 208 * bis znm 10. September c. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch dir Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Mk. 2b Pfg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. Redactiou und Expedition: »«hustraß« » (nahe dem » Amtsgericht). Telegramm-Adress«: Anzeiger Hohensteinerujtthal. Sekonde-Lieutenant v. Götze, Sohn des kommandirenden Generals vom VII. Armeekorps und um den Adjudanten des Füs.-Bat. des ersten Garderegiments Edler von der Planitz. Als das Regiment mit dem 1. Garde-Dragoner- Negiment in Döberitz zur Schießübung weilte, huldigten die jnngen Offiziere dem Kartenspiel, das mit so großer Leidenschaft gespielt wurde, daß der Erbprinz etwa 60,000 Mark, Lieutenant v. Götze sein ganzes Geld verspielte. Hierbei kam es zu erregten Auftritten; v. Götze beschuldigte in der Erreguug einen seiner Mit spieler des Falschspiels, und die Folge davon war eine Duellforderung. Die Sache kam zu Ohren des Kom mandeurs Oberstlieutenant v. Plettenberg, der unver züglich dem Kaiser Meldung machte. Es fiel denn auch auf, daß der Kommandeur am Tage der Brigadebesichtigung nicht sein Regiment kommandlrt, sondern statt dessen zum Kaiser berufe» wurde und bald darauf auch zum Coburger Hof reiste. Zum Duell kam es demzufolge nicht. Statt dessen wurde ein Ehrengericht eingesetzt, und die Sache endigte mit der Verabschiedung dei beiden Offiziere, während am nächsten Tage bei der Parole des 1. Garderegiments folgender Befehl aus gegeben wurde: „Auf Befehl der Division wird der Erbprinz von Sachsen-Coburg-Gotha, Königl. Hoheit, bis zum 30. September beurlaubt." Ausfallen mußte auch, daß der Kaiser sofort nach seiner Rückkehr aus dem Elsaß am Montag, den 29. August, früh '/,6 Uhr, das 1. Gaderegiment zwecks „Besichtigung" nach dem Bornstedter Felde allarmirte, wobei der Monarch das Offizierkorps um sich versammelte und eine längere Ansprache an dasselbe hielt. Der Erbprinz ist mit seiner Mutter zu Besuch bei dem Großfürsten Sergius von Rußland nach Moskau gereist. Nach seiner Rück kehr wird er fernerhin Dienst im Leibregiment zu Darmstadt thun. — Der „Voss. Ztg." zufolge steht unserer Kavallerie eine gründliche Reorganisation bevor. Die bisherige Organisation soll aufgegeben, und aus den 93 fünften Schwadronen etwa 23 neue Regimenter gebildet werden. Danach würden die Kavallerieregimenter fortan nur aus je 4 Schwadronen bestehen Begründet wird die Reor ganisation mit der taktisch angeblich nothwendig gewordenen Aufstellung von Kavallerie Divisionen schon im Friedens- verhältniß. — Mit der Staatsangehörigkeit der Deutschen im Ausland und der Frage, ivie die Ausgewanderten im Auslande dem Reiche erhalten bleiben können, hat sich mich die Deutsche Kolouialgesellschaft schon wiederholt angelegentlich beschäftigt. In einer an den Reichs kanzler gerichteten Eingabe hat sie diesem unlängst den von ihrem Vorstand gefaßten Beschluß angezeigt: dahin vorstellig zu werden, daß den gesetzgebenden Organen des Reichs der Entwurf eines Gesetzes, betreffend Abänderung des Gesetzes über die Er werbung und den Verlust der Bundes- und Staats angehörigkeit vom 1. Juni 1870 vorgelegt werde, wodurch der Grundsatz sichergestellt wird: Ein Deutscher kann die deutsche Reichsangehörigkeit nnr auf seinen eigenen Antrag verlieren. Die bisherige Bestimmung des Gesetzes, wonach ein Deutscher seine Reichsangehörigkeit dnrch zehnjährigen ununterbrochenen Aufenthalt un Auslande verliert, so- ern er sich nicht vor Ablauf dieser Frist in die Ma rike! eines Konsuls eintragen läßt, wird von der Deutschen Kolonialgesellschaft nicht den deutschen Jnte- Bekmuttmachung. Der am 1. August c. fällig gewesene 2. Termin der Grundsteuer ist längstens Donnerstag, den 8. September 1898 „n dl. —.ld,m« T a g e s g e s ch i ch t e. Deutsches Reich. — Der „Reichsanzeiger" meldet: Der Kaiser hat dem Staatssekretär des Reichspostamts v. Podbielski den Charakter als Wirkt. Geheimrath mit dem Prädikate „Exzellenz" verliehen. — Die „Post" versichert, daß der Entwurf des Gesetzes über die allgemeine deutsche Fleischbeschau im Reichsamte des Innern ausgearbeitet sei. — Aus Belgrad wird der „Frkf. Ztg." geschrieben: Vor Kurzem sandte Kaiser Wilhelm den Grafen Moltke mit einem eigenhändigen Schreiben an den Czaren Ni kolai und machte ihm den Vorschlag, daß man dem Kaiser Franz Josef zu seinem Jubiläumsfeste die beiden occupirten Provinzen Bosnien und die Herzegowina zum Geschenke mache d. h. die Bestimmung des Ber liner Vertrages derart ändere, daß diese Länder gänz lich und endgiltig der österreichisch-ungarische» Monarchie einverleibt werden können. Wenn der Czar zustimme, könnten sie dann gemeinsam bei den anderen Signatar mächten des Berliner Friedensvertrages auch deren Zu stimmung erwirken. Der Czar hat sofort nach Empfang des Handschreibens des Kaisers von Deutschland den Minister des Aeußeren, Grafe» Murawjew und nach demselben den Oberprokurator Pobjedonoßzew berufen und mit ihnen über diesen Vorschlag des Kaisers Wil helm berathen. Nach dieser Berathung theilte Mu rawjew dem Grafen Moltke mit, daß seine Mission keinen günstigen Erfolg gehabt habe. In einem eigen händigen Schreiben an den Kaiser Wilhelm hat nun Czar Nikolai sein Bedauern ausgesprochen, daß er in dieser Angelegenheit seinen Wunsch nicht zn erfüllen vermöge; Rußland könne nicht zugeben, daß Bosnien und die Herzegowina, zwei von Serben bewohnte Ge biete, endgiltig in Oesterreich-Ungarn einverleibt werden. Darauf habe Kaiser Wilhelm die Angelegenheit fallen lassen. — Zum russischen Abrüstungsvorschlag schreibt die Köln. Ztg., es sei wenig wahrscheinlich, daß die rus sischen Staatsmänner der einzuberufenden Konferenz einen formellen Abrüstungsvorschlag vorlegen werden, sie dürften vielmehr die Frage in den Vordergrund stellen, auf welchem Wege künftig internationale Ver wickelungen nnd Streitigkeiten in wirksamer Weise zu friedlichem Antrag gebracht werden können. Ob dabei an ein ständiges internationales Schiedsgericht oder ein von Fall zu Fall zusammentretendes gedacht sei, wäre für die Sache selbst von geringer Bedeutung. Die Beantwortung der Frage, warum der Czar gerade den gegenwärtigen Augenblick für seine Kundgebung ge wählt, sei'in den ostasiatischen Vorgängen zu suchen, die zn einer Auseinandersetzung drängten. Die ostasia tischen Verhältnisse hätten zn den vorhandenen neue Schwierigkeiten geschaffen, deren Gefahr durch den Druck und die überschäumende Thatenlust des jungen nord amerikanischen Chauvinismus erhöht worden sei. — Ueber ein Vorkommniß, das seit Kurzem Gegen stand von allerlei Gerüchten war, weiß der „Berliner Börs.-Cour." Folgendes zu berichten: Die plötzliche Verabschiedung zweier Offiziere des ersten Garderegiments in Potsdam, sowie die Beurlaubung eines Prinze» vom selbigen Regiment erregte großes Aufsehen. Es handelt sich in dieser Angelegenheit um den Erbprinzen Alfred von Sachsen-Coburg-Gotha, Premier-Lieutenant, den zu bezahlen. «^tember 1898. Hohenstein-Ernstthal, am tratst. I. V: W. Zeisjig. ressen für ^sMch^ Wür^Äs "großen Auffasstmg der aus seinem starken Reichs, daß es se - dazu drangen, Verbände nur entlaßt, wenn Objekte dar- »icht nur, weil sie gewissen ß Neichsangehörig- stellen, sondern hauNsachllch, Deuts^en im keit ein gemeinsames B-nde.mttA aU r ^eu^ - Ln Verein wirklicher Kr eger Ge« 5->alle a. S. ist eine Verfügung der dortigen Polizei Verwaltung zngegangen, durch die ihm ie Are als Kriegerverein entzogen werden so daß ei e Krieqervereinssahne nicht ».ehr fuhren Aufzüge nicht mehr veranstalten darf und deshalb nur noch als Vergnügungs- oder politischer Verein zu e betrachten ist? Diese Verfügung, gegen die die „Ger mania" Beschwerde zu führen gedenkt, ist bekanntlich darauf zurückzuführen, daß die Mehrheit des Vereins, als dieser aufgefordert wurde, seinen Vorsitzenden, einen Versicherungsbeamten Lange, da dieser lebhaften Um gang mit ' sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten pflege, auszustoßen, sich in Gegensatz zu dieser Auf forderung stellte, keineswegs die Entfernung des Be treffenden aus dem Verein beschloß, sondern ihn viel mehr erneut zum Vorsitzenden wählte, da sie der An sicht war, daß sein Umgang mit sozialdemokratischen Abgeordneten nur soweit stattgefunden habe, als er diese wie auch Abgeordnete anderer Parleistellung für ein Eintreten für Aufbesserung der Veteranenpensionen habe gewinnen wollen. Die Folge dieses Beschlusses ivar der Austritt fast aller für die stimmenden Mit glieder sowie der dem Vereine als Ehrenmitglieder an gehörenden Offiziere, ferner die Ausschließung des Ver eins aus dein Deutschen Kriegerbund, die nun die er wähnte Polizeiverordnung nach sich gezogen hat. Die aus der „Germania" ausgetretenen Veteranen haben sich bereits zu einem neuen Verein, dem „Verein der Kampfgenossen", zusammengeschlosien. England. Loudon, 6. Sept. Die „Daily Mail" erführt aus angeblich guter Quelle, daß eine englisch-russische Verständigung über die chinesische Frage thatsüchlich erreicht sei. — Die „Times" meldet aus Peking vom 5. d. Mts., daß die Russen unter dem Schutze von bewaffneten Kosaken mit dem Bau einer Hweiq-Eisen- bahnlinie beschäftigt seien, welche den Hafen Niut- schwaiig mit der Hauptlinie verbinden solle. Die Russen bestnnden auf ihrem Reckte, für Eisenbahnzwecke Land durch Zwangskauf zum Lckätzungswerthe zu erwerben und sie ginge» vor. al» ob Niutschwang bereit " L russische Herrickast wäre: an der Mündung des Klusses h-,w kn n- M„d-„l-n. welch-rü L Schlitze der Eisenbahnverbindung. — Aus Sckaimb,,i Depesche ÄsOttw^' »Times" ist folgende ausWinn» rugegangen: Einem Telegramm Wmmpeg znfolge berichtete» einige in Dauphin aus dem hohen Norden eingetroffene Indianer, daß sie D ,
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