Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.02.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190102170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010217
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-17
- Monat1901-02
- Jahr1901
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- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.02.1901
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sir Hchislm-kniWü, LbnInWitz, 8ttsüiis, Lugau, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken,, Meinsdorf u. s. w. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition, und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. Redaktion und Expedition: Bahnftrake S stmhe dem K. Amtsgericht). Telegranun-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Jnsertionsgebühren: die fünfgespaltene Corpuszeile oder deren Raum iür den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfß., Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Bo»«. IO Uhr. Größere Anzeigen Abends vorher erbeten. Nr. 41. Sonntag, den 17. Februar 1901. 28. Jahrgang. Die Aufnahme von Handdarlehnen betr. Nachdem von beiden städtischen Collegien die Aufnahme von 5V V0V M. als Hauddarlehne von je 1VVV M. gegen 4procentige Verzinsung und '/«jährliche beiden Theilen zn stehende, ans Quartal gebundene Kündigung beschlossen worden ist, bitten wir, gefällige An meldungen auf Handdarlehusfcheine zu je 1VVO Mk. baldigst und binnen 4 Wochen bei unserer Stadthauptkasse, Rathhaus, Zimmer Nr 2, bewirke» bez. einzahlen zu wollen. Hohenstein-Ernstthal, am 16. Februar 1901. Der Stadt rath. Ur. Polster. Deu 21. Februar, Nachm. 4 Uhr kommt 1. Pferd am Gasthof zu den drei Schwanen hier, Altmarkt — dort rin- gestellt — gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts Hohenstein-Ernstthal. Sekr. Kurth. Q. 87/01. Bekanntmachung. Zur öffentlich", Kenutniß wird hiermit gebracht, daß Krankeukassenverwalter Friedrich Hesse, hier von der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau als Hilfsvollstreckungsbeamter für hiesigen Ort verpflichtet worden ist. Oberlungwitz, am 15. Februar 1901. Der Gemeinde-Vorstand. Oppermann. T « g c 6 H e f ch i ck t c. D.-l-ts-prS R.-ich Berlin, 15. Februar. Reichstag. Auf der Tages ordnung steht zunächst der Nachtragsetat für China. — Abg. Äebel (Soz.) fragt, wie denn eigentlich die Dinge in China augenblicklich stehen Alles warte auf den Abschluß des Friedens, am meisten aber wohl Graf Waldersee; dessen Telegramm: Endlich Aussicht auf Frieden! sei der Jubelschrei einer viel geprüften Seele. Das Deutsche Reich habe seit 200 Jahren keinen traurigeren und beschämenderen Krieg gehabt, als den jetzigen in China. (Präsident Graf Ballestrem: Herr Abgeordneter, Sie dürfen einen Krieg, den das Reich führt, nicht beschämend nennen.) Nach kompetenten Berichten sei das Gebiet zwischen Taku und Peking zur Wüste gemacht; so ungefähr müsse es in Demsch- land zur Zeit des 30jährigen Krieges ausgesehen haben Solche Dinge, wie wir sie in China in den letzten Monaten erlebt haben, seien eine Schmach für die Mensch heit. Die menschliche Bestialität habe sich dabei wieder einmal so recht offenbart. Redner verliest zum Belege hierfür Stellen aus Soldatenbriefen. Er konstatire mit Genugthuung, daß in letzter Zeit offenbar gegen ein solches Schreiben, wie es aus den Briefen hervorgehe, mit aller Energie seitens der Militärverwaltung einge schritten worden sei. Diese Briefe bewiesen den außer ordentlichen moralischen Tiefstand, auf dem ein Theil der dortigen Soldaten sich befinde und welcher durch das chinesische Milieu mitverschuldet sei, aber auch durch die zu Beginn des Krieges ausgegebene Parole: „Pardon wird nicht gegeben!" Ein erfreuliches Zeichen des neuerlichen Einschreitens gegen rohe Ausschreitungen sei die Verurtheilung eines Einjährigen, der einem Chinesen eine goldene Uhr gestohlen hatte, zu 5 Jahren Zuchthaus. Was nun in China weiter geschehen werde, wisse noch Niemand, nur das wisse man, daß wir jetzt 152 Millionen Mark bewilligen sollen, daß eine weitere Forderung für China in Höhe von rund 100 Mill. Mark schon in Vorbereitung sei. Das Ende werde sein, daß das, was Deutschland dort vielleicht mit großen Opfern an Geld und Blut aufgebaut habe, Rußland für sich in Anspruch nehmen werde. Der Platz an der Sonne werde uns dort auch in Zukunft noch außerordentlich theuer zu stehen kommen. (Beifall.) — Kriegsminister v. Goßler: Wenn Herr Bebel etwa meint, daß die Ermordung unseres Gesandten in China noch kein Grund zu kriegerischem Einschreiten sei, dann möchte ich wissen, wozu wir Kriegskunde treiben. (Beifall rechts.) Auch über Graf Waldersee hat Bebel geurtheilt und gesagt, ein preußischer Feldwebel wäre an seiner Stelle besser zu verwenden gewesen. Ich denke, wir können dem Grafen Waldersee nur dankbar dafür sein, daß er dem Befehle seines obersten Kriegs herrn gehorcht hat. Es ihm auch thatsächlich gelungen, die Ordnung wieder herzustellen. Zu meiner Freude hat Herr Bebel den Ausdruck gebraucht: Unsere Truppen fechten dorl gegen revolutionäre Elemente. (Sehr richtig!) Herr Bebel wird dann aber auch zu geben müssen, daß gegen derartige Elemente keine Schonung geübt werden darf. Dann hat Herr Bebel Hünnenbriefe verlesen und von Bestialität und Gemein heit gesprochen. Er ist von mir schon wiederholt auf gefordert worden, mir die Briefe zuzustellen. Wenn er der Regierung die Möglichkeit versagt, die Verbrechen zu bestrafen, so macht er sich in meinen Augen zum Mitschuldigen dieser Verbrechen. (Lachen links.) Der Minister weist dann an einem der Hunnenbriefe aus Shanghai nach, welcher Uebertreibungen sich solche Briefschreiber schuldig machen. Er selbst habe den Eindruck, daß in China geradezu eine Lügenfabrik be stehe. An groben Vergehen deutscher Soldaten seien laut Mittheilungen Waldersee's nur drei vorgekommeu und diese seien sofort streng bestraft worden. In dieser Hinsicht lasse unsere Disziplin nichts zu wünschen übrig. Auch englische Auslassungen dortiger Korrespondenten bestätigen das. Er begreife nicht, wie ein deutscher Abgeordneter deutsche Truppen, die m so schwerer Lage ihre Schuldigkeit thun, in solcher Weise verunglimpfen könne. (Beifall.) — Abg. Stöcker: Daß ein Abge ordneter sich n cht scheue, dergestalt wie Bebel auf unsere Armee auf unbeglaubigte Nachrichten hin Schimpf und Schande zu häufen, das komme sonst in keinem anderen Lande vor. Auch nach England gelangten so manche ähnliche Nachrichten aus China, aber dort mache sich dieselben kein Abgeordneter durch Vorbring ung im Parlament zu eigen. Redner wendet sich dann noch gegen die vorgestrigen Bebel'schen Auslassungen über das Missionarwesen in China und dessen Mitschuld an den dortigen Wirren. — Abg. Bebel erwiderte, er habe nichts gegen die Missionsthätigkeit, aber der Staat solle nichts damit zu thun haben, und Politik sollten die Missionare nicht treiben. Was Chamberlain seitens der Opposition zu hören bekommen habe, gehe weit über unsere Opposition hinaus. (Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) 134 Abg. hätten dem eng lischen Parlament das Kriegsbudget verweigert. Was die Hunnenbriefe anlange, so sei es doch sehr gut mög lich, die OläU"', welche solche Briefe veröffentlichen, zur Verantwortung zu ziehen. Weshalb th"- denn das der Herr Kriegsminister nicht ? Offenbar weil er selbst im Innern diesen Vr' ,^u glaubt. — Minister von Goßler erklärt, wenn er solche Dinge in den Zeitungen lese, so lasse er sich stets erst Bericht erstatten, und je nachdem dieser ausfalle, geh? er gegen die Zeitungen vor. Ebenso verfahre er diesmal. Er habe die be treffenden Mittheilungen an das Oberkommando in China gesandt und warte den Bericht ab. Treffe dieser ein und sei dann die Sache für die betreffe, , Blätter nicht verjährt, so verspreche er dem Abg. Bebel, daß er unnachsichtlich gegen diese Blätter vorgehen werde. Im Uebrigen mache er die Armee und Diejenigen, aus denen sie sich ergänze, darauf aufmerksam, in wie un erhörter Weise hier Osfiziere und Mannschaften ohne den Schatten eines Beweises angegriffen worden seien. — Der Nachtragsetat wird gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Es folgt die zweite Lesung des Post-Etats. — Zu der Nachricht von einer bevorstehenden politischen Reise des Generals v. Werder nach Peters burg schreibt die „Post": Die Thatsache der Reise würde un sich nichts Ueberraschendes haben, da es be kannt ist, daß der bei dem russischen Hof in besonderer Gunst stehende General ziemlich regelmäßig Reisen nach Petersburg zu unternehmen Pflegt. Ob er in diesem Falle, wenn er wirklich nach Petersburg reist, eine be sondere politische Mission zu erfüllen hat, bleibt abzu warten. Die Annahme ober, als sei eine Entsendung des Generals W rder in besonderer Mission nach Petersburg unausbleiblich, weil die Reise Sr. Majestät des Kaisers nach England dort eine Verstimmung gegen Deutschland hervorgerufen habe, ist ohne weiteres als Tendenzmacherei abzulehnen. — Der Madrider Correspondent der „Köln. Volksztq." tbeilt seinem Blatte mit, daß an manchen Orten die Manifestationen einen rein antidynostischen Character angenommen haben. Unter Hochrufen auf die Republik führten Trupps die spanische Nationalflagge ohne die Königskroue mit. In Madrid sammelten sich Haufen in der Nähe des Königlichen Schlosses an. Der Gou verneur forderte persönlich diese Gruppen aus, sich zu entfernen, wobei ihm der Hut eingeschlagcn wurde. Die Polizei wurde von den Dächern und Balkons mit Blumentöpfen und Eisenchcilen beworfen, sodaß sie sich zurückziehen mußte. — Wegen Herausforderung des Staatsanwalts Braut zum Zweikampfe sollte am Sonnabend vor der Strafkammer des Berliner Landgerichts II gegen den Justizrath Or. Sello verhandelt werden. Der Termin ist wegen Erkrankung des Or. Sello aufgehoben worden. — Die Nr. 38 des dem Zentrum zugehörigen, in Aschaffenburg erscheinenden „Beobachter am Main" ist seitens der zuständigen Staatsanwaltschaft konfis- zirt und gegen den verantwortlichen Redakteur Kloy die Untersuchung wegen Majestätsbeleidigung eröffnet worden. Diese Maßnahme erfolgte wegen einer un ehrerbietigen Auslassung zu der Dekorirung von Lord Moberts mit dem höchsten preußischen Orden. Das Blatt stellte nämlich in geschmackloser Weise die Ver leihung des Schwarzen Adler-Ordens an — Kneißel, den berüchtigten bayerischen Raubmörder, in Aussicht. Der beschuldigte Redakteur bestreitet entschieden, daß er die Absicht gehabt habe, den Kaiser zu beleidigen. — Die Lage in Südafrika läßt da« Ende des Krieges noch lange nicht absehen. Kenner von Land und Leuten, darunter viele der in die Heimalh zurückgekehrten eng lischen Offizier, find sich ziemlich einig darin, daß die
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