Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.03.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190103013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-01
- Monat1901-03
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- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.03.1901
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28. Jahrgang. Freitag, den 1. März 1901. Redaction und ErpeLiriüv: Bahnstratze 3 (nahe dem K. Amr-oerichl). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Crnstthal. Wenjlm-kniWll, LbnlMstitz, GnsStts, ^enbraud, Ursprmla, Mittelbach, Hermsdorf, Bemsdon, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. Der Bezugspreis betT »L-E » Pfg. incl. Nr. Jnierlionsgebühren: die fünfgespnlteiie §.°^Z^rtZ 12 Pfg-, Raum sür den Verbreitungsbezrrk w Pfg., Rabatt. Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Borm. Annahme der Inserate für die folgenoe erbeten. 1V Uhr. Größere * Ü sg § schj Dcutsches Reick Be r lt n , 27. Hebniar m rathung des Militäretats' Besold»'sÄr Be- minister, wird fortgesetzt ' » "^stitel Krieqs- merkt Bachem dir Lr L''"! ^oz ) be laße gewiß genau orientir^ Kabinetsordre von 1897 ebenso wie ^sse die Duelle zu. Herr Oertel habe^ die erlaubt, die kein Spaßmacher aus K0n, Äußerungen (Präsident Graf Ballest' ^ würde, ung über einen Kol a i r'i . i !^ A'"ßer- ist für uns eine Owa^ Herr Oertel Ballestrem : At,ch diese Aeußenm? v rtrüq^ sich nicht nnt der Ordnung des Hauses r„s° I "uht zur Ordnung.) Die neueste Melduug aus Mörchsimeu als die direkt schädliche» Mißhandlungen sei der gegen die Untergebenen ausgeübte Zwang zu unablässigen chw.er,gen Uebuvgen durch welche die Betroffne» chließlich nicht nur korperlick ganz herunterlommeu sondern, wie es vorgekommen sei, geradezu in Irrsinn verfallen. Was bedeute gegenüber solchen Grausam keiten der Kölner Fall, dem die Herren vom Centrum so große Bedeutung beilegten. Wenn sogar hohe Offiziere, wie Herzog Albrecht von Mecklenburg die Volksschullehrer in der Armee mit Ausdrücken regalirten wie sie in der Presse veröffentlicht worden seien, wie könne man sich da wundern über das Verhalten der unteren Chargirten. Todesmärsche würden gemacht bei Sommerhitze. Alle Erlasse gegen solche Soldaten schindereien hätten nur platonische Bedeutung. — Generalleutnant v. Viebahn: Die Mißhandlungen in der Armee haben sich von 1890 bis 1899 laut einer statistischen Aufnahme von 1,10 auf 0,63 Prozent, also saft um die Hälfte, verringert. Wo Mißhandlungen vorkommen, werden sie nach der vollen Strenge des Gesetzes geahndet. Wenn Untergebene wirklich einmal von einem Vorgesetzten zu Meineiden vor Gericht an gestiftet worden sind, so sind das Ausnahmen. Das Urtheil darüber, daß der Vorredner einen schon ver storbenen Offizier als Leuteschinder bezeichnet hat, über lasse ich dem hohen Hause. Die neue Militärgerichts barkeit hat sich durchaus bewährt. — Abg. Werner (Antis.) bestreitet ebenfalls, daß es mit den Mißhand lungen so schlimm stehe, wie Kunert es darstelle. Daß in einer großen Armee immer etwas Vorkommen werde, sei begreiflich. Die Duelle in der Armee seien unter- allen Umständen verwerflich, aber sie hätten auch in Folge der Kabinetsoi dre thatsächlich abgenommen. Er freulich sei die Zunahme von direkten Einläufen von Getreide bei den Produzenten, wünschenswerth eine bessere und raschere Entschädigung von Flurschaden bei Manöver», wie Erhöhung der Verpflegungsgelder Redner kommt schließlich auf .den Burenkrieg z sprechen. Deutschland hätte dabei vollste Neutralität bewahren müssen. (Präs. Graf Ballestrem umer n >. dabei den Redner mit dem Bemerken, das geh^ hierher.) - Abg. Fürst Bismarck : Auf die gestrigen Aeußerungen des Abgeordneten v. Iazdzewsky habe d « Kriegsminister auf eine Weise geantwortet ) deutschen Patrioten zur Genugthuung g s Der Abgeordnete v. Jazdezewsky hat gestern bch Pt t, Fürst Bismarck habe ^/im ^amp^ Polen aufgerufen. Fürst Bismarck h ergriffen, lichkeit ni? die Offensive gegen du- Polen ergriffen, sondern war ihnen gegenüber stets in der Abwehr. Bei der heutigen Polenpolitik werde es hoffeutlich auch in Zukunft bleiben. Die polnischen Uebergriffe gegen das Deutschthum nähmen von Jahr zu Jahr zu. — Abg. v Jazdzewsky behauptet demgegenüber, daß die Polen in der Abwehr seien, heute wie zu Zeiten des Fürsten Bismarck, der in seiner inneren Politik zweifel los vielfach sehr unglücklich gewesen sei, namentlich mit seiner Politik für Ausnahmegesetzgebung gegen Katholiken, Polen und auch gegen die Sozialdemokraten. — Abg. Herzfeld (Soz.) verliest einen Hunnenbrief eines Offiziers und beschwert sich über das Eingreifen der Militärbehörden in Wismar in einen Zwist zwischen den dortigen schlecht bezahlten Hafenarbeitern und den Kohlenhändlern. Es seien Soldaten konunandirt worden, Kohlen zu löschen, und die Löschung sei durch Soldaten mit scharf geladenem Gewehr überwacht worden. — Generalmajor v. Einem: Es handelt sich hier um den Dampfer „Marie," der zu löschen war, weil er nach Kiel zurückmußte, um wieder in See zu gehen Es standen hier große Interessen auf dem Spiel Die Soldaten sind aber nicht zum Löschen kommandirt worden, sondern freiwillig an diese Arbeit gegangen. Daß das Loschen mit geladenem Gewehr überwach worden sei, davon weiß ich nichts, ich wüßte auc nicht, wozu das hätte dienen sollen. Die Armee ist ii der That nicht dazu da, uni in den Dienst dgs Unter- nehmekthums gestellt zu werden, aber wo Noth am Mann ist (lebhafter Widerspruch links), da müssen die Soldaten heran. — Abg. Bebel (Soz.) prophezeit dieser Polenpolitik kein anderes Ergebniß, als das der Ver schärfung der Gegensätze, und verlangt eine bestimmte Anweisung von oben an die Militärbehörden, wie sie sich in solchem Falle, wenn Unternehmer sich an sie wenden, zu verhalten haben. In dem Wismaer Falle hätte die Marineoerwaltung nur auf ihrem mit dem Unternehmer Diedrich abgeschloffenen Vertrage bestehen und dessen Erfüllung verlangen sollten; der Unternehmer hätte jederzeit freie Arbeiter genug finden können, frei lich hätte er diesen etwas mehr Lohn bezahlen müssen. Daß die Mißhandlungen in der Armee abgenommen haben, sei das Verdienst des Reichstages und der sozial demokratischen Partei, welche diese Mißhandlungen un ablässig hier zur Sprache gebracht habe. Ebenso sei zu hoffen, daß der Duelluufug endlich ein Ende nehmen werde, wenn ihn der Reichstag immer und immer wieder zur Sprache bringe und verurtheile. — Abg Stadthagen (Soz.) beschwert sich, daß in den volizeilichen Führungsattesien, welche der Rekrut bei seiner Emstellang mitbringen muffe, oder auch der Re- seivist bei Uebuvgen durch Streichung von Worten in dem polizeilichen Formular und durch Ersatz der ge druckten Worte durch geschriebene von gleichem Sinne die Militärbehörde Kenntniß davon erhalte, daß der Be treffende Sozialdemokrat sei. Es handle sich hier um eine ganz unzuläßliche Spionage. — Abg. Eickhoff (freis. Volksp) erzählt einen Fall in einer rheinischen Stadt, wo das Bezirkskommando den Offizieren den Abbruch jeden gesellschaftlichen Verkehrs mit einem Kaufmann anbefohlen habe, weil dieser eine Duellforderung eines Reserve-Offizier« abgelehnt habe. — Der Titel Kriegs minister wird genehmigt. — Dem Bundeerath ist die zweite Chinavorlage und zwar in Gestalt eim« Nachtrag« zu dem Reichs- hauehaltsetat für da« Rechnungsjahr 1901 zugegangen. An fortdauernden Ausgaben werden gefordert 2 302 7-38 Mk., an einmaligen, und zwar aus Anlaß der Expedition nach Ostasien 120 682 000 Mk. Zur Erläuterung dieser letzten Forderung wird gesagt: An den Zielen, die das Reich mit seinen militärischen Vorgehen in China ver folgt und die in der Denkschrift zum dritten Nachtrags etat dargelegt sind, hat sich nichts geändert. Das that« k r Ktp 9aae in Chin«, kräftige Eingreifen d" stet,g gebessert, wenn auch langsam, so cmck mer^u j„ Mit dem deutschen Oberbefehl -h Kontingente, militärischen Operationen der versch h., . größere Die günstigen Wirkungen sind mch- au g ' Gebiet militärische Unternehmungen über d - . . hinaus werde» voraussichtlich nicht innerhalb -Md NU- noch N-m-„ LL-- jenes Gebietes in Frage kommen. Ä' Noraebens des gemeinsamen militärischen wie politisch . der Mächte hat d.e chinesische Regierung die v°n den diplomatischen Vertretern in Pennst ein sammengefaßten und von allen Mächten Glinst anae- erachtcten Friedenöbedingungen ohne h . „ nommen und nur zu einzelnen Punkten äußert. Eine befriedigende Beendigung der chm l sch Wirren erscheint jetzt gesicherter, wenn sich auch - den Zeitpunkt, bis zu welchem das Ziel erreicht s wird, eine bestimmte Voraussagung noch nicht wache» läßt. Die weiteren Verhandlungen werden sich mit Einzelfragen, namentlich mit der von China zu leistenden Entschädigung und den dafür zu treffenden finanziellen Veranstaltungen zu beschäftigen haben. Da es, um die chinesische Regierung zum Eingehen auf eine befriedigende Regelung zu nöthigen, eines militärische» Druckes be darf, ist die unverminderte Belastung der in China vor handenen deutschen Streitkräfte vorläufig noch unerläß lich. Dementsprechend ist der Kostenbedarf einstweilen auf das volle Rechnungsjahr veranschlagt worden. Werden die deutschen Streitkräfte, wie aller Wahrschein lichkeit nach anzunehmen ist, ganz oder zum Theil vor dem 31. März 1902 in die Heimath zurückbefördert, so trete» entsprechende Ersparnisse ein. Im einzelnen ver theilen sich die Ausgaben wie folgt: Bei der Verwaltung des Reichsheeres 100 200 000 M. Bei der Kaiserlichen Marine . . . 17 500000 M. Bei der Post- und Telegraphenver- waltung 1285 000 M. Pensionen, Wittwcn- und Waisen gelder u. s. w 437000 M. Kosten einer Denkmünze für die Theil nehmer an der Expedition . . . Unterstützung hilfsbedürftiger- Familien von Theilnehmern . . Für Kabelverbindungen zwischen Tsingtau und Tschifu und zwischen Tsingtau und Schanghai . . . 160000 M. 700000 M. 400000 M. zusammen 120 682 OM M. Von den übrigen Forderungen des Nachtragsetats sind noch zu erwähnen: 163 500 Mk. zum Ankauf eines Gebäudes für die Gesandtschaft in Bern, zur Erweiter ung der Dienstwohnung des Staatssekretärs des Aus wärtigen Amtes 95 000 M.; zur Gewährung von Theuerungszulagen an die gesaudtschaftlichen und Konsulatsbeamten in China 60000 M.; zum Erwerb von Grundstücken in Peking für die Erweiterung und Sicherung der deutschen Gesandtschaftsanlagen 1M000 M ; zur Instandsetzung des Dienstgebäudes, des Gartens und der Jnventanenstucke in der Dienstwohnuna des Reichskanzlers 224000 M. d g — Zwischen dem Kaiser und dem Grafreaenten rnr LLW ich. . Befinden der Kaiserin Friedrich wird der „Frkf. Ztq. aus Cronberg gemeldet, daß eine un- """Ä°re./atastrophe "'cht 1" "warten, und dost augenblicklich nicht mehr Grund zu Besoranisk-n Händen ist, als überhaupt in den letzten Mm, ! " ,°nd «« Nm, will ab,?«,, w 0ch-»MchNN d°»„ ialmmi,, w L u»" Ü sü
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