Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190105094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010509
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-09
- Monat1901-05
- Jahr1901
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.05.1901
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»EL'" Nr. 107 Donnerstag, dm 9. Mai 1901 Jahrgang Redaction und Expedition: Baknstratzc 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Crnftthal. auch ferner zu erhalten, habe Ich Sie zum Zeichen Meines besonderen Vertrauens auf Lebenszeit in daZ Herrenhaus berufen. In steter Dankbarkeit verbleibe Ich Ihr alle Zeit wohlgeneigter König Wilhelm R." — Der neue preußische Minister des Innern soll nach neueren Mittheilungen ein Freund des Reichs, kanzlers sein. Die „Freis.Zlg." schreibt darüber: „Zwei Musterknaben, „fromm und heiter", waren einst auf dem Gymnasium zu Neustrelitz, Bernhard v. Bülow und Han- Fehr. v. Hammerstein. Lang', laug' ist's her. Hans war sechs Jahre älter als Bernhard. Das that der Freundschaft keinen Eintrag. Das Lob beider schallte gleichmäßmäßig durch alle mecklenburgischen Lande. Denn seit undenkbarer Zeit waren diese beiden Musterknaben die ersten Junker vom Adel, die es bis zum Abilurienten- examen brachten. Ein so excellenter Fleiß in einem Stande, der es gar nicht nölhig hat, mußte bis zur Excellenz hinaufführen. Bernhard ist denn auch preu- ßischer Ministerpräsident geworden und zieht jetzt den Hans nach sich herauf zum Minister des Innern in Preußen." — Ueber Möller und die Kornzölle bemerkt die Köln. Zeitung, der Möller nahesteht: „Persönlich ist Geheimrath Möller der Ueberzeugung, daß es für die Jnteresfeu der deutschen Landwirthschaft zweckdienlicher wäre, die Zölle auf Roggen und Weizen nicht auf gleicher Höhe zu halten, vielmehr den Zoll auf Roggen etwas niedriger, den auf Weizen etwas höher festzusetzen. Ebenso ist er der Ueberzeugung, daß der Zoll auf Futtergetreide wesentlich niedriger als der auf Brotge treide sein muß, weil ein hoher Zoll auf Futtergetreide die Interessen der vorzugsweise auf Viehzucht ange wiesenen kleineren und mittleren Landwirthe, namentlich Süddeutschlands, aufs ärgste schädigen würde. Dagegen hat er bisher eine maßvolle, nicht zu hohe Verstärkung des Zollschutzes für Gerste und Hafer im Interesse der Landwirthschaft iu den gebirgigeren mittleren Theilen Deutschlands als zweckmäßig empfolen." — Die Deutsche Tagesztg., das Organ des Bundes der Landwirthe, giebt Möller vor Brefeld den Vorzug. — Die Gerüchte über den Rücktritt des Herrn von Lucanus und seine Ersetzung durch den Chef der Reichs kanzlei, Herrn v. Wilmowsky werden der „Nat.-Ztg." als unwahr bezeichnet. — AuS Weimar meldet der „Schwäb. Merc." Folgendes: „Es geht uns eine Nachricht zu, die zwar aus sehr beachtenswerther Quelle kommt, immerhin aber nur mit dem üblichen Vorbehalt wiedergegeben werden soll. Hiernach hat der Kaiser am letzten Montag auf der Wartburg bei Gelegenheit einer politischen Unter haltung mit dem Großherzog geäußert: „Der Bewillig ung von Diäten an die Reichstagsabgeordneten werde ich nicht eher zustimmen, bis das Reichstagswahlgesetz eine entsprechende Aenderung in Bezug auf die Wahlbe rechtigung erfahren hat. Oppositionelle Volksvertreter haben wir mehr als genug, und die Leistungen der be zahlten Landtagsabgeordneten, wenigstens in Preußen sind auch nicht die hervorragendsten." — Wir haben bereits gestern über die furchtbaren Verbrechen berichtet, die der Cigarrenhändler Bobbe in Mariendorf, einem Berliner Vororte, verübt hatte. Die That des Unmenschen war von langer Hand vor bereitet. Er hatte die Absicht, nach Beiseiteschaffung der Hausbesitzersleute Hemmling sich die Papiere anzu eignen und auf Grund dieser einen Verkauf des Hanfes derselben zu bewerkstelligen. Zwischen dem Mörder und der Frau Hemmling muß ein erbitterter Kampf stattgefunden haben. In der Wohnung fand man zahl reiche Wäschefetzen zerstreut, die Leiche wies im Ganzen 7 Schüsse auf. Frau Staeger, seine Geliebte, ist in Untersuchungshaft behalten worden, da sie sich durch ihr Verhalten bet Auffindung der Leichen verdächtig gemacht HchnstriMnWll, MrliiWitz, EeiMrs °^and, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, , Nemsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s. w Jnsertionsgebühren: die fünfgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg., Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Borm. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Ml. 25 Pfg. incl. der iüustrirten Sonntagsbeilage. nothwend'g, daß Pikrinsäurefabriken in der Nähe menschlicher Wohnungen nicht mehr konzessionirt würden. — Geh Rath Jäger bestreitet, daß in Griesheim Ordnunqswidrigkeiten vorqekommen seien. — Abg. Schrader (kons.) verlangt ein Verbot der Errichtung großer Benzinlager in so feuergefährlichen Anlagen. — Es folgt die Interpellation von Hodenberq (Welfe) be- treffend die Befreiung der in Südafrika in englischer Gefangenschaft befindlichen deutschen Missionare. — Staatssekretär v. Richlhofen: Die Budgetkommission hat eist in den letzten Tagen anerkannt, daß das auswärtige Amt zum Schutze der aus Südafrika Ausgewiesenen seine Schuldigkeit voll uud ganz gethan hat und auch hinsichtlich der Missionare; insoweit Letztere Anlaß zu Beschwerden haben, dürfte es daran liegen, daß sie ihr Mitgefühl mit den Buren zu wenig verheimlicht haben. Gegen den materiellen Verlust sind wir in England ent schieden zu Gunsten der Geschäftigten eingetreten, und es ist auch zu erwarten, daß der Schadenersatz nicht ausbleiben dürfte. — Abg. Bachem (Centr.) entnimmt aus Alle dem, daß England bis jetzt noch immer nicht eine Ent schädigung geleistet habe. Nachgewiesen sei bisher noch in keinem Falle den Missionaren eine thatsächliche Parteinahme für die Buren. Hätten die Engländer einen solchen Nachweis führen können, so würden sie ihn unserem auswärtigen Amt sicherlich nicht vorent- halten haben. Den betreffenden Missionaren sei schweres Unrecht zugefügt worden, er wünsche und hoffe, daß die Bemühungen unseres auswärtigen Amtes, dessen Eifer wir durchaus anerkennen, von Erfolg sein möge. — Abg. Oertel-Sachsen (kons.) beurtheilt scharf das Verhalten Englands in dieser Frage, das unerhört und unverständlich sei. Man müsse die Engländer an Punkten fassen, wo sie empfindlicher seien als im Ehr gefühl. Eine gewisse Beschämung müße man empfinden, daß trotz unserer energischen Vorstelluugen in London die bemängelten Vorgänge in Südafrika zum Theil noch immer fortdauern. Das auswärtige Amt sollte den Herren in London vorstellen, wie man bei uns im Volke den'lt; das würde vielleicht besser helfen, als wenn das auswärtige Amt in London an den Ehrenpunkt appellirt. — Äbg. Hasse (nat.-lib) kann nicht zugeben, daß die Missionare ihr Mitgefühl mit den Buren zu wenig verschwiegen hätten, im Gegentheil, vielfach sei den Missionaren sogar zu große Konnivenz gegen die englischen Machthaber zum Vorwurf gemacht worden. Die englische Kriegführung in Südafrika sei desto bar barischer geworden, je mehr Mißerfolg sie gehabt hätten. Gegen solche Kriegführung müsse von aller Welt Protest erhoben worden. Damit endet die Besprechung. — Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht ein Hand schreiben des Kaisers an den ehemaligen Finanzminister v. Miquel, datirt Schlitz, den 5. Mai, welches lautet: „Ihrem wiederholten Gesuche um Entlassung aus den Ämtern als Vicepräsident des Staatsministeriums uud alS Finanzminister habe Ich durch Erlaß vom heutigen Tage Folge gegeben. Mit Bedauern sehe Ich Sie aus Ihrem bisherigen Stellungen scheiden, in denen Sie sich so große Verdinste um Mich, Mein Haus und das Vaterland eiworben haben. Wenn es bisher gelungen ist, den großen und neuen Aufgaben auf allen Gebieten der Staatsverwaltung gerecht zu werden, so ist dies nicht zum geringsten Theile Ihnen zu danken, der Sie mit sachkundiger und glücklicher Haud eine neue finan zielle Grundlage für den preußischen Staat geschaffen haben, auf deren Festigkeit auch in Zukunft gerechnent und gebaut werden kann. Es ist Mir ein herzliches Bedürfniß, Ihnen für die treue, segensreiche Arbeit und die Aufopfernde Hingebung, mit der Sie Ihres verantwortungsvollen Amtes gewaltet, Meinen wärm sten Dank auszusprechen. Um aber Ihre großen Er fahrungen und Ihre hervorragende Kraft dem Staate T K g e s g e s H j ch t e. Drusches Reich hat wegen seiner Ernennungzum nd Möller Mandat niedergelegt Ank^u ^.andelSminister sein wirthschaftlichen Interessen ^>wer ^nd- vormusterunqen zur Saat- beim ^adigenden Pferde- Musterungen sei Sacke der Atzung der Vor- speciell der Provinzialbehörden. Es sii^zweisckbast ""ü sich alle Belästigungen würden vermeiden lassen. Den erlassenen Anordnungen gemäß werde aber nach Möa" Mn« °us lokalen Verhältnisse Rücksicht gekommen. Die Kommissare für die Vormusterung könnten nicht einseitig Vorgehen, sie seien von den Lokalbehörden ab- hang'g. Den landwirthschaftlichen Wünschen solle jeden- N? möglichst entsprochen werden. - Abg. Herold und Rosicke-Kaiserslautern verharren dabei, daß die Zeilen für die Pferdevormnsterunqen sehr unglücklich gewählt würden - Minister v. Goßler weist nochmals darauf hm, daß der preußische Kriegsminister doch unmöglich die Pserdemusterung selbst anordnen könne, daß viel mehr gerade die Landräthe wegen ihrer Kenntniß der lokalen Verhältnisse dabei den Ausschlag gäben. Wo Anlaß zu Klagen vorliege, solle man sich an die Lokal- behörden wenden. — Abg. Gröber (Centr.) verlangt, daß der Reichskanzler auf jeden Fall sein Augenmerk auf die Handhabung der Sache richten solle. — Minister v. Goßler erklärt sich zur Vermittelung bereit, wenn ihm bestimmte Fälle genanvt würden. Wenn Gröber Abhilfe vom Reichskanzler fordere, so übersehe er, daß die Ausführung der Musterung reichsgesetzlich den Landesregierungen zustehe. — Es folgt die sozial demokratische Interpellation betreffend Außerachtlassung der für die rheinischen Fabriken erlassenen Vorschriften gegenüber den Fabriken in Griesheim. Abg. Hoch (Soz.) führt als Interpellant aus, daß in Griesheim Gewerbe aufsicht und Betriebsleitung gewisse Betriebsvorschriften unbeachtet gelassen, sei nach den Umständen des be kannten schweren Unglücksfalls sehr wahrscheinlich. ES sei die Pikrinsäure-Anlage nicht angemessen abgeschlossen gewesen; ja trotz der Gefährlichkeit dieser Anlage sei sogar dicht daneben ein Benzinlager etablirt gewesen. Als der erste Brand ausbrach, habe ja auch der Be triebsleiter sofort den Leuten zugerufen, sich Hals über Kopf zu entfernen, und die Leute hätten dies gethan trotz des Reglements, das den Arbeitern vorschreibt, bei einem Brande löschen zu helfen. Alle Betheiligten hätten offenbar gewußt, daß schwere Gefahren wegen Außerachtlassung der amtlichen Vorschriften Vorlagen. Dabei suche man in den Berichten des Wiesbadener GewerbeinspektorS vergeblich nach Mittheilungen über Mißstände in den Griesheimer Betrieben. Dw Gewerb - aufsicht sei also mitschuldig, und die wortung falle der Regierung zu. - Posadowsky: Es sei klar, daß bei solch em m schwer Un all, bei welchem der erste Chemiker getövie worden ist und viele andere höhere Beamte schwer krank darnieder liegen, die Den des Unfalls noch nicht abgeschlossen Reichskanzler könne eine Verantw^ Explosion da die Fabrik konzessionirt gewesen seo ^'e xp ' fand statt, als die einem Stadium, m dem Vorschriften für ausgeschlossen galt^ R-Agese^ seien nicht verletzt wordew Der Reichstag aber selbstverständlich sich m , . . s tgjchxr Bestimm-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht