Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190105199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010519
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-19
- Monat1901-05
- Jahr1901
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- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 19.05.1901
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für WtBm-NWlW, vdnliiiiDitz, 8kksürs, Lugau, Wüstenbrand, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. f. w. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich Nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition und deren Austräger, sowie alle Postanstalten. Der Bezugspreis beträgt vierteljährlich 1 Mk. 25 Pfg. incl. der illustrirten Sonntagsbeilage. Redaction und Expedition: Bahnstratzc 3 (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Jnsertionsgebühren: die sünfgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg., Reclame 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Borm. 10 Uhr. Größere Anzeigen Abends vorher erbeten. Nr. 115. Sonntag, den 19. Mai 1901. 28. Jahrgang. 8. öffentliche Stadtverordneten-Sitzung Dienstag, den 21. Mai 1«01, Abends 8 Uhr. Hohenstein-Ernstthal, den 18. Mai 1901. E. Redslob, Stadtverordnetenvorsteher. Tagesordnung: 1. Kenntnißnahmen. 2. Vertretung des Herrn Bürgermeisters l)r. Polster während der Zeit^ seines Urlaubes. 3. Bewilligung der Kosten für Zaunerhöhung bei Herrn Fabrikant Illgen, Weinkellerstraße. 4. Neberuahme u. des ausgebauten Schinderwegs von der Goldbachstraße bis zur ver längerten Logenstraße, d. der Antonstraße in städtische Unterhaltung. 5. Bewilligung der Kosten für vorzunehmende Baulichkeiten im Stadthause. 6. Abkommen mit Herrn Fabrikant Albert Haase hier, Arealabtretung an der Antonstraße betr. 7. Vertrag mit Herrn Hugo Layritz hier, Arealankauf an der Wiesenstraße betr. 8. Festlegung des Bebauungsplanes des östlichen Stadttheiles. 9. Verlegung der Gas- und Wasserleitung im ehem. Bahnübergang beim Schweizerhause und in der Goldbachstraße. 10. Richtigsprechung a. der Stadtkassenrechnung von Ernstthal per 1897, b. der Feuerlöschkassenrechnung von Ernstthal per 1897, 6. der Wasserwerkskassenrechnung per 1898 und cl. der Armenkassenrechnung per 1899. T a g § 4 g e s ch i ch t e. DenUcheS Rei,^ — Die lange parlamentarische Pause wird, wie der „Berl. B.- Ztg."-geschrieben wird, in den Ministerien zu durchgreifenden Arbeiten benutzt werden, die finanzielle und steuerpolitische Fragen betreffen. Wir bedürfen neuer Einnahmequellen, heißt es in der Zuschrift, denn die früheren Ueberschüsse fallen fort. Der Reichstag hat durch die Erhöhung der Jnvalidenpensionen be trächtliche Mehrausgaben bewilligt, ohne für entsprechende Deckung zu sorgen und die Erhöhung der Reichsstempel sätze hat nicht die erwarteten Mehreinnahmen erbracht. Ferner stellt sich heraus, daß die von Herrn v. Podbielski einem allseitigen Wunsch entsprechend durchgeführten wesentlichen Herabsetzungen der Post- und Fernsprech gebühren ganz beträchtliche Ausfälle in den Reinein nahmen der Post- und Telegraphenverwaltung zur Folge gehabt haben. In Abgeordnetenkreisen verlautet, daß diese Ausfälle allein auf mehr als 20 Millionen Mk. geschätzt werden. Wir gehen somit auch nach der Richtung einer ernsten Epoche entgegen, daß sich prin zipielle Auseinandersetzung zwischen den Reichs- und Staatsfinanzen, angesichts der bevorstehenden Minder ergebnisse für das nächste Etatsjahr kaum noch vermeiden lassen werden. — Graf Waldersee dürfte in den nächsten Monaten die Heimreise antreten und über Japan reisen, wo er sich auf Einladung des Mikado einige Tage aufzuhalten gedenkt. — Zur Erhöhung der Biersteuer schreiben die „Hamb. Nachr.": „Das deutsche Volk giebt jährlich über anderthalb Milliarden für Bier aus; da ist doch anzunehmen, daß cs eine Erhöhung der Biersteuer auf die bayerischen Sätze recht wohl zu tragen vermöchte. Allerdings ist das Bier ein gesünderes Getränk als Branntwein und es vermag den Genuß des letzeren zu beschränken. Aber wenn durch diese Erwägung auch der Höhe der Biersteuer eine Grenze gezogen wird, so bildet andererseits das Bier doch wieder ein geeigneteres Steuerobject als der Branntwein, weil es weder als Nohproduct für die Industrie noch als Förderungsmittel der Landwirthschaft in Betracht kommt. Seine Her stellung hat sich ganz unabhängig auf eine Höhe ent wickelt, und einen Umfang angenommen, der es unbe dingt als höchst ergiebige Steuerquelle erscheinen läßt. Auch der heilsame Kampf gegen die Branntweinpest, soweit er wirklich mit Ernst geführt wird, wird durch eine Erhöhung der Biersteuer eine wesentliche Erschwerung nicht erfahren. Ausschlaggebend aber dürfte sein, daß die verbündeten Regierungen schließlich gar nicht anders können werden, als sich zur Erhöhung der Biersteuer zu entschließen. Kürzlich kündigte der Abgeordnete Müller-Fulda an, daß trotz allen Widerspruchs ent sprechende Absichten beständen nnd sogar schon in naher Zeit durchgeführt werden sollten. Natürlich erschienen sofort die osficiösen Beschwichtigungs-Hofräthe und be- theuerten, an keiner amtlichen Stelle sei von der Erhöh ung der Biersteuer die Rede. Die „Germania" aber, die in manchen Dingen unicrrichtet ist, wollte wissen, der Plan sei so weit vorbereitet, daß jinan nur in das Aktenfach zu greifen brauche, um die Vorlage an den Reichstag zu bringen. Das erscheint nickt ganz un glaubhaft. Die schlechte Finanzlage des Reiches weist auf die Wahrscheinlichkeit neuer Steuern dringend hin und demgemäß Hai der Staassecretür des Reichsschatz- omts das Bedürfniß nach neuen Reichssteuern seit ge raumer Zeit immer wieder betont. Unter diesen Um ständen ist es doch höchst begreiflich, „daß die Bier schlange immer wieder ihr Haupt erhebt" und es gehört einiger Optimismus dazu, nicht daran zu glauben, daß die Steuer vorbere'tet wird." — Ein im Burenheere dienender deutscher Freiwilliger schildert in der „Köln. Ztg." im Anschluß an eine Darstellung des Ueberfalles von Nooitgedacht bei den Magalisbergen den Eindruck, den die Nachricht von dem Nichtempfang Krügers durch den deutschen Kaiser im Burenheer gemacht hat. Er schreibt: Hier kam vor wenigen Tagen (Ende Dezember) die Nachricht von dem Nichtempfange Krügers durch den Kaiser an, wo mit die letzte Aussicht auf Hilfe von außen geschwunden ist. — Ich kann aber nicht sagen, daß die Nachricht auf unsere Buren irgendwie tiefen Eindruck gemacht hat. Sie haben offenbar niemals ernstlich an fremde Unterstützung geglaubt, und es ist um so besser, daß hierüber nunmehr vollkommene Klarheit herrscht. Mir scheint, als sei noch ein starrerer und mannhafterer Geist über unsere Leute gekommen, sie sind auf alles gefaßt und, glaubt es mir, es ist keine Phrase, von diesen Leuten wird jeder kämpfen, bis er gefangen oder todt ist. Und das will auch ich! Was wir dabei er reichen können, welche Aussichten wir haben, das natürlich ist schwer abzusehen, eines aber ist sicher: Diesen Kampf, der uns, die wir jetzt ganz davon leben, was mir den Engländern abnehmen, nichts mehr kostet, können wir so lange und länger aushalten als die Engländer, die wir persönlich nicht fürchten. Dazu kommt aber noch, daß für keinen unserer Leute irgend ein persönliches Motiv da ist, nachzugeben. Keiner kann sein Los dabei verbessern, sondern nur verschlechtern. Unsere Farmen sind verwüstet, unser Hab und Gut ver nichtet, unsere Familien gefangen! Ergeben wir uns, so werden wir nach Eeylon oder St. Helena geschickt. Nein, da ist doch der Lad auf dem Schlachtfelds vor zuziehen, wenn schon einmal gestorben werden muß. Aber in unseren Reihen lebt noch immer das Gefühl, daß wir leben müssen, leben, um am Ende doch noch zu siegen, wenn auch erst nach jahrelangem Kämpfen und Entbehrungen der schrecklichsten Art, denn das Schlimmste liegt noch vor uns, dessen sind wir uns alle bewußt. — Die Situation auf dem Kriegsschauplatz in Süd afrika wechselt kaleidoskopartig ab. Wenn man den neuesten Meldungen aus C pstadt — und sie haben den gestrengen Censor so gut wie alle früheren passiren muffen — voll und ganz Glauben schenken darf, so hat der „wahnsinnige" Christian Dewet seinen guten Freunde», den Engländern, wieder einmal eine recht unwillkommene und störende Ueberraschung bereitet, in dem er in gänzlich unerwarteter Weise mit einem wohl ausgerüsteten und organistrten Commando und einigen Geschützen mitten in der Capcolonie erschien und bereits bis zu den Zuurbergen vorgedrungen ist. Vor kaum einer Woche sollte er nach gut verbürgten Nachrichten, welche ebenfalls durch die britische Censur gingen, im westlichen Transvaal seine Verbindung mit General Delarey hergestellt und diesen in den Stand gesetzt haben, die englischen Corps Methuen und Babington aus ihren Stellungen in und bei Hartebeestfontein zu verdrängen, und jetzt heißt es, daß er sich wieder süd wärts gewandt hat und neuerdings auf englischem Ge biet mit Erfolg operirt. Die ganz natürliche Folge hiervon zeigt sich in der ferneren Meldung, daß der Ausland der Capburen in den nördlichen und mittleren Distrikten mit einem Schlage an Ausdehnung wieder zugenommen Hal, nachdem die Commandanten Kritzinger und Scheepers in den letzten Wochen ihr Bestes gelhan haben, um den Boden für den neuen Kriegszug Dewets vorzubereiten und in der holländischen Bevölkerung der britischen Colonie so viele Kameraden als nur eben möglich zu gewinnen. Vermischtes. * Eine Reise um die Welt ohne Geld — diese schwere Aufgabe hat ein dänischer Bäckergeselle namens Petersen kürzlich gelöst. Schon von seiner frühesten Jugend war er von einer unbezwinglichen Reiselust er füllt, und nur 18 Jahre alt, verließ er mit acht Mark in der Tasche Kopenhagen und reiste mit dem Dampfer „Hekla" nach Newyork. Auf der Ueberfahrt arbeitete er als Bäcker und begab sich von Newyork nach San Francisco und den Samoainseln, dann reiste er nach Australien und Südafrika und wurde schließlich als Koch eines Hospitals auf der Insel Robin Island mitten im Meere angestellt. Der Aufenthalt dort war gerade nicht angenehm, denn im Hospitale befanden sich 6-—700 aussätzige Kaffern und Hottentotten, außer dem war die Insel von 1 200 Geisteskranken und 300 Verbrechern bewohnt. In dieser „behaglichen Gesell schaft" verblieb Petersen ein halbes Jahr, dann konnte er es nicht länger ertragen und reiste mit dem Dampfer „Breamer Castle" nach London zurück, von pw er nach Kopenhagen gekommen ist. Er hat 7 000 Meilen ohne Geld — denn die wenigen Mark können ja für eine solche Reise als ein hinreichendes Kapital nicht betrachtet werden — gereist und sich dabei doch so wohl befunden, daß er nach einer kurzen Pause bei seinen Kopenhagener
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