Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.08.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-190108106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19010810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19010810
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-10
- Monat1901-08
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- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 10.08.1901
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Nr. 185. 28. Jahrgang. Sonnabend, den 10. Augnst 1901. enthält Bord der Redaction und Expedition: Bahnstratze S (nahe dem K. Amtsgericht). Telegramm-Adresse: Anzeiger Hohenstein-Ernstthal. Um 3 Uhr 23 Min. nachmittags in Hannover eintreffen. Im Gefolge befindet sich eine Anzahl Offiziere seines Stabes, darunter Major Freiherr von Marschall, Hauptmann Wilburg, Oberleutnant Graf Königsmark und andere. Frau und Schwester bleiben in Hannover, während der Feldmarschall um 3 Uhr 45. Min. mit demselben Zuge nach Homburg weiterfährt. Der Empfang in Hannover wird bei Rückkehr des Grafen am Montag, 12. August, erfolgen, und zwar durch die städtischen und königlichen Behörden, sowie durch das Offizierkorps der Garnison im Fürstenzimmer des Bahnhofes. Im Hause des Grafen werden große Ehrungen stattfinden. — Zur Heimkehr Waldersees bringt die „Nordd. Allg. Ztg." einen offiziösen Begrüßungsartikel, in welchem es u. a. heißt, daß für die Verbündeten Truppen in Petschili ein gemeinsamer Oberbefehl nicht bloß nützlich, sondern unentbehrlich war, haben die sachkundigen Beurtheiler der verwickelten Zustände in jener chinesischen Provinz einstimmig anerkannt, und durch zahlreiche nach Beendigung des Oberbefehls an berufener Seite ergangene Kundgebungen ist bekräftigt worden, daß gerade in der Person des Generalfeldmarschalls dort der rechte Mann an dem rechten Platze stand. — Neber die letzten Augenblicke der Kaiserin Friedrich und die Vorgänge, die sich im Laufe des Montags am Sterbelager abspielten, werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Seit '/,6 Uhr früh umgaben der Kaiser und die Kaiserin mit dem Kronprinzen, sowie die Töchter der Leidenden mit ihren Gatten das Sterbelager und pflegten die Kranke, unterstützt von den beiden Aerzten Prof. Dr. Renvers und Dr. Spielhagen. Der Kaiser saß häufig neben dem Bett und hielt die Hand der scheidenden Mutter innig umschlossen, die bis zur Mittagszeit trotz großer Schmerzen bei voller Besinnung blieb. Dann schlummerte sie allmählich ein und kam nicht wieder zum Bewußtsein. Kurz nach 6 Uhr Abends gaben die Aerzte ein Zeichen, daß nunmehr die Scheide stunde gekommen sei. Der Kaiser ergriff die Hund der Sterbenden und hielt sie fest, bi- das Leben völlig er loschen war. Die übrigen Angehörigen umringten knieend in stummem Gebet das Sterbelager. Alsdann begaben sie sich in das Nebenzimmer, und die Aerzte, unterstützt von der langjährigen treuen Pflegerin, bahrten die Leiche auf dem Sterbebett auf, in getreuer Erfüllung des oft ausgesprochenen Wunsches der Verblichenen, daß keine fremde Hand nach ihrem Tode sie berühren, kein fremdes Auge sie erblicken solle. Als das Werk der Aufbahrung beendet war, traten die Angehörigen wieder ein und die Prinzessinnen bestreuten das Lager der todten Mutter mit Rosen. Dann wurde der Hofstaat und die unmittel, bare Bedienung zugelassen, um in stiller Andacht der geschiedenen Herrin den letzten Gruß zu bieten. — Welchen herrschenden und zwingenden Einfluß die Kronprinzessin auf ihren Gemahl hatte, schildert Gustav Freytag in folgenden Worten: „Seine Hingabe und Unterordnung unter die geliebte Frau war eine völlige. Diese Liebe war da» Höchste und Heiligste in seinem Leben, da» ihn ganz erfüllte. Sie war die Herrin seiner Jugend, die Vertraute aller seiner Gedanken, seine Rathgeberin, überall, wo sie Rath zu geben geneigt war. Anlage der Gärten, Schmuck der Wohnung, Erziehung der Kinder, da» Ur- theil über Menschen und Ereignisse, Alle» richtete er nach ihrer Persönlichkeit. Wo er ihr einmal nicht ganz folgen konnte, oder wo sein innerste» Wesen ihrer For s« Hohoislciii-ßriisltNl, MrlnWtz, EMsrs, Ursprung, Mittelbach, Hermsdorf, Bernsdorf, Langenberg, Falken, Meinsdorf u. s w Oertliche» «nd Sächsisches. Hohenstein-Ernstthal, den 9. August. — Die Stiftungen im 1. Vierteljahr 1901 in Sachsen haben nach den Aufzeichnungen des „Sächsischen Kirchen- und Schulblattes" die ansehnliche Höhe von mindestens 2,091,000 Mk. erreicht, von denen 101,500 Mk. auf rein kirchliche Zwecke, 200 Mk. Heidenmission (jedenfalls viel zu niedrig), 69,500 Mk. auf innere Mission, 8400 Mk. auf Gustav Adolf-Verein, Gottes« kästen und Bibelverbreitung (außer 100,000 Mk., die von ungenannter Seite dem Leipziger Gustav Adolf- Verein zugeflossen sind, aber wahrscheinlich nicht aus Sachsen stammen), 131,000 Mk. auf Schulzwecke (einschließlich der Zuwendung einer englischen Dame, die dem Kunstgewerbemuseum in Dresden eine Sammlung egyptischer Alterthümer und Kunstgegenstände im Werthe von 100,000 Mk. überwies), 377,200 Mk. auf Zwecke des Volkswohls, 1,302,547 Mk. auf sonstige Zwecke entfallen. — Der 23. Verbandstag der städtischen Haus- und Gruudstücksbefitzervereine Deutschlands, wel cher in Hannover abgehalten wurde, nahm folgenden vom Hamburger Grundbesitzer-Verein gestellten Antraa an: Der Vorstand de« Centralverbandes wird beauf tragt, der Frage, ob und in welcher Weise, 1) die Ver. sicherung gegen Mietheverluste durch leerstehende Räume und event. auch gegen Insolvenz von Miethern 2) -in- Hypotheken-Versicherung für da» städtische Gründeiaen- thum im deutschen Reich bewirkt werden könne v7n Neuem näherzutreten und über da» Resultat der bezüg" lichen Erwägungen auf dem nächsten Verbandstag zu ist hier der Verka^^M dkN 11. AMlst h. I. Mittags 7 bis '/a Materialwaaren in der Zeit von Vor ¬ mittags von 2 bis Mittags von /-11 bis 1 Uhr, sowie Nach- Oberln,.^ ? Uhr gestattet. ""gwltz am 9. August 1901. ——— Ophermani» Gemeindevorstand. Marschallsstabe in der Rechten die Front der Ehren kompagnie abschritt und dann den Parademarsch derselben abnahm, der ohne Rühren der Musik erfolgte. Hierauf begab sich Graf Waldersee in Begleitung des Generals von Wittich in offenem Galawagen, von einer Schwadron der Königs-Ulanen eskortirt, unter den Hochrufen der dicht gedrängten Menge zum Empfange im Rathhause. Bürgermeister Dr. Hachmann bringt als Willkommens- gruß ein Kaiserhoch aus und theilt dann dem Feld marschall seine Ernennung zum Ehrenbürger mit. Graf Waldersee dankt, er spricht klar, fest und gewinnend Er nehme, sagt er, alle diese Ehrungen nur zum Then in seinem eigenen Namen an, sie gebühre vor allem dem qesammten Oberkommando im Expeditionskorps. Er hoffe auf baldigen Friedensschluß. Der Asiate habe nur Respekt, wenn er festen Willen und größere Macht sehe. Beides hätten wir ihm gezeigt und damit unser Ansehen gefestigt. Zum Schluß bringt der Marschall der Stadt Hamburg ein Hoch. Den Schluß bilde! ein zwangloses Frühstück. — Der Kaiser sandte dem Grafen Waldersee ein langes Begrüßungstelegramm und verlieh ihm den Orden pour Io mörike mit Elchenlaub unte Belassung in der Stellung des Inspekteurs der d Men Armeeinspektion. Graf Orsenburg, der SondergAndte des Prinzregenten von Bayern, überreichte dem Grafen die Insignien des Hausordens vom Hubertus — Graf Waldersee wird am Freitag um Min. Hamburg verlassen und ^«t ferner Gemah l nebst diren Schwester, Frau von Waechter, im V-Zuge derung widersprach, war er tief "glücklich un^ un^ frieden mit sich selbst. Sie war °» ^An nrssen zu ihm gekommen, hatte mir „sz Liebling«- schnell fassendem und hochfliegendem Geist, kind ihres Vaters, ihren geistigen e» weit umfangreicheren Gebiet von bilden u halten. Durch glückliche Jahre hatte st- m A * un, zuweilen mit Geduld dahin gearbeitet, in Gemahls die Interessen groß zu ziehen, d A Herzen lagen, und er empfand in seinem e «fachen, lauteren Gemüth, was in ihm lebendig gew ' als ihr Werk. Ihm war, als hätte er erst du ch ste sehen, fühlen, das Wahre erkennen, da« Schone genießen gelernt. Es war leicht zu verstehen, daß ^lch H schäft einer Frau dem Manne, dem künftigen Reg von Preußen, Schwierigkeiten und Kampfe zu ve drohte, größere vielleicht der Frau selbst, Scheda sh und hob, wo er dem Weibe Bedürfmß ist, geleitet z werden." Der Krieg in Südafrika. - Gegen die Grausamkeiten der englischen Kriegsührung erhebt sich eine sehr beachtenswertye Stimme aus englischen Armeekreisen. In einem Schreiben an den „Manchester Guardian" tritt der greise FUd- marschall Sir Neville Chamberlain der jüngst von Str Edward Grey ausgedrückten Ansicht entgegen, daß der Feldzug in Südafrika durchweg im Einklang mit den anerkannten Regeln der civilisirten Kriegführung geführt worden sei. Durch Niederbrennen von Burenfarmen, Wegführung von Viehheerden, Vernichtung von Lebens« mitteln, zwangsweise Unterbringung von Frauen und Kindern in Gefangenenlagern habe die britische Regie rung den anerkannten internationalen Regeln der Krieg führung zuwider gehandelt. Neville Chamberlain fügt hinzu, es scheine vergessen worden zu sein, daß die unter Waffen stehenden Buren niemals aufgehört haben, die Rechte einer kriegführenden Partei zu besitzen. — Natür lich wird der alte ehrenwerthe Soldat sofort von den Hauptmachern in Acht und Bann gethan werden. Jnsertionsgebühren: die funfgespaltene Arpusz^^ Pfg„ Raumlür den Verbreitungsbezirk 10 PA, U^ abe Rabatt. Reclame 2S Pfg. Sei mehrmaliger A^gave Umrahme der Inserate für di- WK oAr erbeten. 10 Uhr. Größere Anzeigen Abends v NÄ Nachmittag der S°^ , deren Aust^ beziehen durch D» "" TKge 4 8 efHi Deutsches Reich. folgende CabinetsoAe, datir°^"Mold?^" Hohenzollern," 30 Juli "" "" Schleswigsche Feldartillme-Regi" ^as Namen ..Feldartillerie-Reau^"an den Graf Waldersee (Schleswigs beauftrage das KriegsminiKrug diese Meine'Bestimm^ ung der Armee bekannt zu machen." 11 Waldersee hat am Donnerstag Vormitlaa 1. Uhr seinen Einzug in Hamburg gehalten Trotz der ungünstigen Witterung hatte sich in den fahnenqe- Straßen und am Hafen eine zahlreiche Menschenmenge versammelt, um den heimkehrenden Feldmarschall zu begrüßen. Punkt 11 Uhr langte die festlich geschmückte „Gera" im Hafen an, begleitet von zahlreichen kleineren Pasiagierdampfern, die dem Schiff entgegengefahren waren. An Bord hatten die China! kneger 'n Khaki-Uniform Aufstellung genommen, welche von der Menge durch kräftige Hochrufe begrüßt wurden Gegen 1 Uhr ging Graf Waldersee fin Bord des Hamburgischen Staatsdampfers „Willkommen," der an der festlich geschmückten St. Pauli-Brücke anleqte Elastischen Schrittes stieg der Feldmarschall an Land: anscheinend ist der Aufenthalt in dem fremden Klima vollständig spurlos an dem Marschall vorüber gegangen, frisch und blühend sah er aus, wie am Tage seiner Abreise. An der St. Pauli«Brücke hatten als Vertreter des Kaisers General von Wittich, die Senatoren in ihrer alten Tracht, die Generalität und zahlreiche andere Offiziere sich zum Empfange eingefunden. General von Wittich hielt eine kurze Ansprache an den Feldmarschall, welcher in der Uniform der Königs-Ulanen mit dem
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