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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 09.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-194008096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19400809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19400809
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1940
- Monat1940-08
- Tag1940-08-09
- Monat1940-08
- Jahr1940
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Veiefträgerin Marie Eine Erzählung aus unseren Tagen von Josef Johannsen Als die Männer unter die Waffen traten, gab er für Marie kein langes Zögern. Sie war gesund und jung, hatte zwei Arme, denen sie schon etwas zutrauen konnte, und einen klugen Kopf. Dazu das Herz auf dem rechten Fleck. Ja, das Herz! Das hatte Marie sich damals mit viel Akut und gesun dem Lebenssinn heriibcrgerettet. Aus einem gro ben Schmerz. Damals um Hein Krüger. Aber das lag schon lange zurück . . . Marie wurde Briesträgcrin. Cie bekam eine richtige Dienstmütze, die sie fesch aus das rechte Obr setzte, und einen weiten Schultermantel Darunter trug sie die Posttasche durch Regen und Wind, trepp auf, treppab. Es ging vieles durch ihre Hände, viel Glück und viel Leid. Sie konnte es oft an den Ge- § sichtern der Empfänger ablesen. Richt immer waren die Wege leicht,' aber Maric lernte so, das. was sein mutz, tapferen Herzens zu tun. — Bis eines Tages ein Brief ihr lo schwer wurde, daß sie dachte, sie könnte ibn nicht überbringen. Einen kleinen weihen Umschlag balle sie da in der großen Tasche, einen Feldpostbrief. Daraus stand: An Frau Lotte Krüger. Garlcnstraße 30. Als Ab sender. Hein Krüger, Ecfrcilcr. Und dahinter die Feldpostnummer. Also wohnle in dem kleinen weißen Haus in der Gartcnstraße die Lone mil den großen dunklen Augen, um derentwillen Hein damals sie, die Marie, verlassen hatte. Und mit einemmal war alles in ihr wieder schmerzhaft lebendig, was doch nun schon mehr als zwei Jahre zurücklag. Eie waren Freun dinnen gewesen, ja, aber dann hatte Marie mit Lotte um Hein gekämpft. Ehrlich und gcrad, wie es ihr Wesen war. Ader sie hatte verloren und seit jenem Tage die Lotte nicht mehr gesehen. Und nun sollte Mari» der Lotte diesen Brief bringen. Bon Hein, und viele liebe Worte und Grüß« standen sicher darin . . . Die Briefträgerin stand vor der Haustür Ear- tenstraße 80. Dem Himmel sei Dank, da war ein Briefkasten! Also ließ sich die Begegnung vermei den. Marie hörte den Brief mit dumpfem Laut in den Kasten fallen, dann setzte sie eiligen Schritts ihren Botengang fort. Aber die Bilder des Neids verfolgten die Brief trägerin. Wie Abgründe, über die man nicht hin weg kann, sah sie schwarze Gedanken rings um sich her. Ihr Helles Auge bekam einen dunklen Glanz, und die Lippen preßten sich aufeinander. Ihr ehr liches tapferes Herz geriet bedenklich in Gefahr . . . Es waren einige Tage vergangen, da hatte die Briefträgerin eine Feldpostkarte in die Gartcnstraße zu tragen. Wieder zu Frau Lotte Krüger. Und da es eine offene Karte war, hatte die Briefträgerin Marie mit dem Mädchen Mari« gestritten, »v sie lesen sollte, was der Kein seiner Lotte schrieb. Aber dann hatte die junge Briefträgerin Marie gesiegt und mit einer entschlossenen Bewegung die Karte wieder in die große Tasche geschoben. Das war, wie wenn die Sonne die dunklen Wolken am Himmel verjagt, und Marie lächelte vor sich hin, als sie auf die Tür von Eartenstraße 30 zuging. Aber das Schwerste kam ja wohl nun erst. Marie hatte gedacht, daß es nicht die Zeit wäre, einen klei nen Haß zu nähren, wo es doch notwendig sei, daß jeder dem anderen die Hand reiche. Und das Mäd chen hatte mit viel Mut den Schellenknopf gedrückt. Dann hörte die Briefträgerin eine Tür gehen und kleine Schritte langsam, wohl auch mühevoll, näher kommen. Marie fühlte ihr Herz bis unter den Hals schlagen. Nun öffnete sich das Türfenster- chen, und Marie sah in die großen, dunklen Augen, über denen jetzt ein trüber Schleier lag. Und nun wußte Marie, daß die Lotte mütterlichem Glück ent gegensah . . . „Eine Karte —", sagte die Briefträgerin. „Marie, du?" kam es da seltsam fragend zurück, und Marie sah, daß die Lippen, die diese Frage taten, fast farblos waren. Aber das Gesicht der jungen Frau war immer noch schön, wenn auch blaß und wie von Schwerem gezeichnet. „Du siehst, ich bin nun Briefträgerin. Darf ich fragen, wie es dir geht und Hein?" Leise und lauernd war das gesagt wie von einem, der ins Dunkel spricht. „Du freust dich wohl, Marie, daß ich ihn nun auch nicht habe . . ." Wie Spott klang das, und es schnitt Marie tief ins Herz. Eie wäre am lieb, sten daoongelaufen. Und doch hörte sie da auch eine Wehmut durch und eine Trauer, die ihr Mit. leid hervorrief. Und so hielt sie stand in diesem schweren Augenblick, der ihr wie eine Ewigkeit er schien. „Lotte . . ." Mehr brachte Marie nicht heraus, aber sie sah der anderen voll ins Gesicht. Da senkte Lotte den Blick, und Marie fühlte, daß die dort hin ter der Tür sich ihres harten Wortes schämte. Monoton, wie einer, der sich überführt sieht, gab nun Lotte Antwort: „Hein geht es gut. Er schreibt immer sehr zuversichtlich. Er hat seine Kameraden. — Aber ich bin noch fremd hier und habe keinen Bekannten in der Nähe." Bei diesen Worten blühte wie eine plötzliche Erkenntnis ein kleines Licht in ihren matten Augen auf. „Wenn du willst, Lotte, möchte ich jetzt dein Kamerad sein. In meiner Freizeit würde ich schon gern mal .. ." Und ehe noch Marie zu Ende sprach, hörte sie, wie das Schloß klinkte, und sah, wie sich die Tür ganz langsam öffnete . . . „Marie!" Lotte streckte ihr die Hand entgegen, die Marie freudigbewegt ergriff. — So hatte die junge Briefträgerin zum zweitenmal ihr Herz gerettet. Sie tat wieder tapfer ihren Dienst und hatte wieder freundliche Worte für die Leute an den Haustüren. Und in ihrer Freizeit fand sie oft den Weg zur Gartenstraße 30. Ja, sie übernahm es, Hein zu telegraphieren, daß er Vater eines gesunden Mädchens geworden sei, dem Lotte den Namen Marie gegeben habe. Vi Aie öM«» in „Stadt «0»k>I8TkIII klkusri»«!. I Is Mißkalk wieder eingetroffen I Max Kunze LEöhneFom.-Ges. Nus 2512 MMNU Memm ckodnnnes kacdmann und krsu llrgebenst lacken ein Ergcbcnst laden ^k>OI-R-O die wei-aon ^uverlässiZ bersten unä beäient unä dis weiten immer wieäer bestätigt finäen: Oie §ute KleiäunZ, 6ie schönen dtotte unä alles moäiscbe ^ubebör kauft man preiswert unä aus einer reicbbaltiZen ^uswakl im Christlicher Frauendienst St. Lhristophorl Montag,, 12. Aug. '^4 Uhr nachmittags Monats-Versammlung in der „Hüttenmühle '. »ans »loser Ideo Gingen Kusti Nuder Kusti «kolk 0»gnp 8orvee, anton eamoler «ferner plnlt in ckem neuen Terra-Oustsplel sinä besonders wertvoll, die sinä 2Ü 1. 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NS.-Neichskriegerbd Kriegerkameradschaft 1847 Altstadt Sonnabend 20 Uhr Monatöappell Kameradschaftsheim Gcwcrbe- 6eöß. Schulmädchen als Aufwartung gesucht. Zu ersahrc» in der Gesch. dss.Dl. psuls Wssssiss /^olf WokIdrUck 0!ga Iscderdo«, Miao von 8tolr «ans moser Peter Petersen lAssiterscko ein ?iim, cker ckas iVlenscb- iicbe in ail seinen Stärken unck Schwachen unerhört lebenswahr unck erschütternck schlickert: Oie Ickee ckieses llilms geht aut eine wahre Legebenkeit Zurück, ckie sich vor labren währenck eines Faschings in Wien abgespielt Kat. pretlim Ms 8onMos. Für die liebevollen Beweise herzlichster Anteilnahme und den reichen Blumenschmuck beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen, Frau SeM verw.NuerMM sagen wir hierdurch allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank den lieben Hausbewohnern für ihre stete Hilfsbereitschaft während ihrer Krankheit. Die Hinterbliebenen Hüttengrund, den 9. August 1940 Schützenhaus MMMMW« Erich Schneider mit feiner Kapelle morgen Sonnabend rum Tanzabend Morgen Sonnabend Musik und Tanz Beginn 19 Uhr dazu ein Alfred Grabner und Frau. TmiwvoilMk NSNL. Sonnabend, 10. August 8 Uhr Bercmsversammllmg I. V.: P. Hiemann Grünes Tal, Gersdorf * der »MM An, ü»lel „Wei lilmnne»" Morgen Sonnabenck ab 19 Uhr Isnr Lbenü ÄW r-di! l-MiMiMW bis 1. Oktober zu mieten gesucht. Ang, unt. V. 541 i. d. Gesch. d. BI. 2 ^IIs Inserate, ckie in unserer 2 2 Oesckättsstelle rur ^uixabe 2 2 gelangen, bitte ja reckt 2 A aeuMcli 8cvrelven.» 2 blur ckann kanneine Sewäbr I 2 tllr ckie Mehligkeit über- 2 2 nommen wercken. /tatet Lemmes Las!, Letsmtr/Les-. öeotse^ee Ams ^aru ergebe,<sl e,',< Arthur Krelrs^iniar un^ T^rau perfekte ÄeMWin zum baldigen Antritt gesucht. 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