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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.01.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191001221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19100122
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19100122
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Anzeiger
- Jahr1910
- Monat1910-01
- Tag1910-01-22
- Monat1910-01
- Jahr1910
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.01.1910
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schickung der Rückfällige« anordnet. Aber kaum 10 000 sind wirklich nach einer Straffiedrlunj geschafft worden. Da- Gesetz ist unausführbar weil e« zu viel kosten würde und weil die Straf, st delungen nicht au-reichen, 100000 Verbrecher aufzunehmen. Der Beamte fordert größere Strenge in der Verurteilung und besonder- t« Strafvoll zug. Endlich verlangt er den Ersatz der Straf« Verschickung durch eine andere praktische Strafart. «nglautz. In dem neuen englischen Parlament wird die numerische Urberlegenheit der Liberalen über di« Konservativen voraussichtlich so gering sein, das die irische Partei, je nachdem sie mit der Rechten oder der Linken stimmt, den Ausschlag gibt. Das würde die Regierung bisweilen zu recht unwill kommenen Zugeständnissen an dir Iren nötigen. Man spricht auch bereit- von einer baldigen Auf lösung de- kommenden Parlament- und neuen Wahlkämpfen. In wenigen Tagen liegt da- end- gültige Wahlresultat vor; dann wird sich alles zrigen. Ler Brand de» türkische» Parlaments- gebande», de- Tschtragan-Palaste-, ist auch dem Sultan Mohammed V. sehr nahe gegangen. Der Padt- schah brach auf di« Kunde von der Katastrophe in Tränen au-. Die Beileidskundgebung de» deutschen Reichstages, die als erste von allen par lamentarischen Körperschaften noch am Abend des Brandtagrs in Konstantinopel etntraf, hat dort sehr sympathisch berührt. Angesicht- der in Lon don wie in Paris s. Z. erhobenen Behauptung, da- Verhältnis Deutschlands zur Türkei sei kühler geworden, seitdem diese eine Verfassung besitze, war di« Anregung zu einem Beileidstelegramm seitens de- Erbprinzen zu Hohenlohe nicht nur ein Zeichen menschlichen Mitgefühl-, sondern auch ein solches politischer Klugheit. — An der furcht baren Verheerung, die da- Feuer in dem Märchen- hast schönen Tschiraganpalaste, der bi- auf die Marmoi mauern darniederltegt, anrichtete, ist die unökonomische, ja bummelige Wirtschaft der Lürken zum größten Teile schuld. Zunächst hatte der mit allem Reichtum morgenländtschen Prunke- ausgr- stattete Palast hölzerne Treppen. Da- war in dessen die verzeihlichste Achtlosigkeit. Schlimmer war e- schon, daß die Anlagen der Zentralheizung de- Palastes nicht einer der erprobten deutschen Firmen, sondern nach dem jungtürkischen Grund sätze „so billig wie möglich- dem Mindestfordernden übertragen worden waren. Diesen hatte man überdies noch zur möglichsten Beschleunigung der Arbeiten gedrängt. Zudem wurden die billigsten, d. h. die schlechtesten Kohlen zur Heizung ver wendet, die in den Schornsteinen dicken Ruß an setzten. Dieser entzündet« sich von selbst und wurde so die unmittelbare Ursache der Katastrophe. Die Kopflosigkeit, die beim Anblick des brennenden Palastes entstand und z. B. dazu führte, daß Fenster und Türen aufgerifsen wurden, wodurch daS glimmende Feuer die anfachende Zugluft er hielt, ist vielleicht entschuldbar; unverzeihlich, aber für die türkischen Verhältnisse charakteristisch war eS dagegen, daß weder die Spritzen noch die Wasserleitungen in Ordnung waren, und zwar so vollständig, daß die Mannschaften de- amerika nischen und de- italienischen Stationär- auf dem Bosporus, die zur Hilfeleistung herbetgreilt waren, ihre Teilnahme an den RettungSarbetten als zweck los einstellten. Der Aberglaube deS alttürlischen Volke- hält nach wie vor an einer Brandstiftung fest und erblickt in dem Brande die Rache Allahs. Die Regierung, die nicht ohne Grund auS diesem Anlaß eine Erhebung deS AlttürkentumS gegen Verfassung und Parlamentarismus befürchtet, er klärt um so entschiedener, daß da- Feuer infolge eine- unglücklichen Zufälle- auSgebrochen sei. Merkwürdig genug ist es, daß sie gleichwohl einige der Brandlegung beschuldigte Personen in Haft behält. Der durch die Zerstörung deS na türlich unversichert gewesenen Palastes ungerichtete Materialschaden wird auf nahezu 60 Millionen Mark geschätzt. — Was der Exsultan Abdul Hamid zu der Katastrophe sagen mag? Er liebte den Palast, in dem er seine Jugend verlebt und den er mit verschwenderischer Pracht au-gestatiet hatte. Ec wollte ihn um keinen Preis den Ab- geordneten überlasten, sondern auch die Tage der Verbannung in ihm zubrtngen, gleichwie der un glückliche Murad V. nach 100tägiger Regierung 80 Jahre darin al- Gefangener gelebt hatte. Auch der Umstand, daß der Erbauer des Palaste-, Abdul Aziz, hinter den Marmormauern eines ge waltsamen Tode- gestorben war, konnte Abdul Hamid nicht schrecken. Er ist vielleicht der ein zige, den der Gedanke, daß dieser auf dem herr lichsten Punkte >er Erde gelegene Wunderpalast in Asche und Trümmer gestürzt ist, mit einem Gefühl deS Triumphe- erfüllt. Oertliches und Sächsische«. Hohenstet«»Gr«stthal, 21. Januar *— Gin u««er Feiertag? Im Anschluß an die Frag? der Abschaffung de- Hohneujahrsfestes macht jetzt der LanotagSabgeordnete für den Kreis Dresden VI, Prof« stör Koch, einen Vorschlag, der bereit- im Wandelgang der Zweiten Kammer von einer Gruppe Abgeordneter erörtert worden sei, nämlich an Stelle deS EpiphanienfesteS den dritten Pfiagstfeiertag als einen gesetzlichen Feiertag fest zulegen. Damit würde eine Lage geschaffen, wie sie eintritt, wenn den beiden ersten Weihnachtsfeier- tagen ein Sonntag vorausgrht oder nachfolgt. In der Hauptsache würden dann nur die wenigen hier beobachteten Nachteile etntreten. Für eine solche Festlegung sprächen aber außer der allgemeinen so zialen Bedeutung noch mehrere besonder« Gründe. I. Die hauptsächlich in Frage kommende Industrie könnt« leicht einwilligen, weil die Nachteile, die bet einem Friertag mitten in der Woche «intreten, z. B. Unterbrechung der Maschinenfeuerung, Weg ¬ fall«». 2. Di« Pfiugstzrit ist die schönst« Zeit de» Jahre-, tu der namentlich die, die sonst keinen längeren Erholungsurlaub haben, mehr und mehr dies« Zeit dazu benutzen. S. Eben de-halb fällt schon vielfach der dritte Psingstfeirrtag alt Arbeit-- tag aut. 4. E- würd« «ine zusammenhängende Erholung-zelt von drei Tagen geschaffen, 5. Eine alte kirchliche Einrichtung würde damit zum Teil wtederhergestellt. 6. Andre Bundesstaaten könnten leichter als sonst dem Beispiele Sachsens folgen, gleichviel ob sie vorwiegend protestantische oder katholische Bevölkerung haben. *— Wetterausficht für Sonnabend, den 22 Jan.: Nordwestliche Winde, wolkig bis bedeckl, Temperatur wenig geändert, Regen und Schnee. tUoigl. «ächf. L«»,»-L»tterie Die Ziehung der 3. Klaffe der 157. König!. Sächs LandeS-Lotterie findet am S. und 10. Februar d. I. statt. *— Zur Refvr« der Srfteu kawwer läßt sich die „Köln. Ztg." au- Dretden berichten, daß die Regierung eine gründliche Reform der Ersten Kammer ablehne; fie verwerfe auch im wesent lichen die gemäßigten nationalliberalen Anträge. Lie verkehrsetuuahmen der Sächsisch«« Staatteisenbahue« im Monat Dezember 1909 betrugen nach vorläufigen Festsetzungen insgesamt 12 669 200 Mk., daS find 910 KOO Mk. mehr als im selben Monat 1908. Auf den Personenverkehr kamen hiervon 4 0K8200 Mk. (mehr 282300 Mk.), während der Güterverkehr 8 611000 Mk. (mehr 628 200 Mk.) erbrachte. Die Gesamteinnahmen deS Jahre- 1909 umfassen 1KS 668 541 Mk. oder 7 011 964 Mk mehr al- im Jahre 1908 Hierzu trugen der Personenverkehr 54 281180 Mk. (mehr 2 935 598 Mk ) und der Güterverkehr 101387361 Mk. (mehr 4 076 366 Mk ) bei. Während in der ersten Hälfte deS vergangenen JahreS Mindrrer- trägniffe i» den Einnahmen zu verzeichnen waren, haben fich in der zweiten Jahreshälfte die Der- hältniffe wesentlich zum Besseren gewendet, so daß am Ende deS Jahre- 1909 noch eine ansehnliche Mehriinnahme zu verzeichnen ist. *— Ausuahmetarif für Rohei» i« Wag««- laduugeu. Auf den Sächsischen GtaatSbahnen besteht für den Verkehr von und nach allen säch sischen Stationen ein Ausnahmetarif für RohetS in Wagenladungen. Während der AuSnahmetarif früher für jede Winterperiode durch besondere Bekanntmachung in Kraft gesetzt wurde, ist er seit einiger Zeit in den sächsischen Binnentarif ausge nommen und gilt nunmehr ohne zeitliche Be schränkung. ES bedarf hiernach keiner besonderen Erneuerung mehr für jede Winterperiode. Die Interessenten werden zur Vermeidung von Zweifeln hierauf aufmerksam gemacht. *— An» Sachse«» Sewiuare«. Die Zahl der sächsischen Seminare betrug im Jahre 1895: 19, 1900: 21, 1905: 24 und 1909: 25, nämlich 22 Lehrer- und 3 Lehrerinnenseminare. An diesen wirken zurzeit 500 Lehrkräfte. 1895 langte die reichliche Hälfte (292), 1900: 362 und 1910: 443. Die Seminare wurden 1895 von 2780 Schülern besucht, 1900 von 3592, 1905 von 4170 und 1909 von 4235. Betertaärwesa«. Au- dem amtlichen Bericht der Königlichen Kommission für das Veteri- närwesen vom 15. Januar 1910 über die im Kö- nigreich Sachsen herrschenden ansteckenden Tier- krankheiten ersehen wir, daß in der AmtShaupt- mannschaft Glauchau kein Fall von ansteckender Tierkrankhett zu verzeichnen war. In ganz Sachsen kamen 4 mal Milzbrand, 1 mal Tollwut, 1 mal Räude der Schafe, 1 mal Räude der Pferde, 7 mal Schweinestuche einschließlich Schweinepest, 1 mal Geflügelcholera, 87 mal Brustseuche der Pferde, 4 mal Rotlausseuche der Pferde und 2 mal Gr- hirnrückenmark-entzündung der Pferde vor. * H»hevfietk'Gr«AthaI, 21. Jan. Wie schon dieser Tag« erwähnt, hat der hiesige kaufmännische Verein den Experimmtalpsychologen Leo Erichsen, der z. Zt. zu den ersten Rednern gehört und dessen Darbietungen überall einem besonderen Interesse begegnen, für den 25. dss. Mt-. zu einem Dortrag über da- Thema „An der Grenze deS Urberstnn- lichen" gewonnen. Herr Erichsen behandelt eine Reihe von Problemen, die für den, der nicht achtlos an den seltsamen Erscheinungen unsere- Seelenlebens voräbergeht das interessanteste darstellen, das be handelt werden kann und die gleichzeitig für jeden von höchster Bedeutung find. „Nicht nur, daß man durch seine fabelhaften Leistungen wie durch sein sichere- Urteil verblüfft wird, man gewinnt auch in diesen zwei Stunden eine Fülle von Erfahrungen, die für da- fernere Leben einen wertvollen Schatz darstellen", so lautet da- Urteil eine- bekannten Künstlers über Leo Erichsen, der gleichzeitig der erfolgreichste Autor auf diesem Gebiete ist. Wir kommen auf den Abend noch zurück. Kirchliche». Ja der Kirche zu St. Christophori hält am kommenden Sonntag vor mittag- 9 Uhr während deS Hauptgottesdienstes Herr Hilfsgeistlicher Dybeck auS Limbach eine Gast predigt. Bekanntlich ist seit dem Ausscheiden des Herrn Pastor Ranft die Diakonarsstelle in Ker Parochie St. Chustophori unbesetzt. *— Uurhrltcher M««sch Ein in der hiesigen Waisenhausstraße wohnhafter Arbeiter stahl seinem Schlaskollegen einen größeren Geldbetrag und ver jubelte ihn in kurzer Zett in leichtsinniger Gesell schaft. Von einer Strafanzeige wurde Abstand genommen, da der Dieb ratenweise Rückzahlung versprach. * Oberlimgwitz, 21 Jan. Au- Anlaß deS 50. G buri-tage- unseres Kaiser» veranstaltet der Ausschuß für vaterländische Feste Donnerstag, den 27. Januar, im Gasthof „zum Lamm' einen öffentlichen Festkomma-. Wie alljährlich werden auch diesmal wieder hiesige Turner und Sänger sir eine reichere Ausgestaltung de- Abend- Sorge ragen. Da außer der Festrede verschiedene An- prachen vorgesehen sind, verspricht die Feier recht vürdig zu verlaufen. Die vaterländisch gesinnten iinwohner aller Berufsstände und jeden Altrr» find zu der Feier herzlich willkommen. * vd«rl«»twt», 21. Ja«. Da- gestern abend I * »0. J«n. U« Mittwoch abend im Gasthof „zum Hirsch- stattg.sunden« Konzert in der achten Stunde »urd« in dt« Grundstück de- Bornarr Karabinier-Regiments hatte sich eine- Trichstraße 2, in dem fich da» Droaengeschäft von vorzüglichen Besuche- zu erfreuen. D«r groß», ge- Sängerwald befindet, von «irrem Augestellt«« d«s räumtge Saal war bi- auf den letzt«« Platz gefüllt Geschäft- rin srrmdrr Mann grstellt, der «S auf und zwar setzten fich die Besucher, wa- al- er- Brandstiftung abgesehen hatte und bereit- einen sreulicheS Zeichen gelten kann, au-allen Bevölkerung-- van den in der Niederlage brfindltchen Benzinbe- schichten zusammen. Die Kapelle unter Leitung des hältern geöffnet hatte. D«r achtzehnjährig, Ange- Herrn ObermufikmeisterS A. Prterlein zeigte auch ! stellte Dähne versuchte d«n Eindringling am Barte gestern wieder, daß fie noch vvllkommrn auf der festzuhaltrn; dieser erröte- fich jedoch al- falsch, alten Höhe stiht. Es waren fast durchweg neuere I Der Brandstifter versetzte darauf dem jungen Musikstücke, die zur Darbietung gelangten und dir I Manne zwei Stiche in Kops und Hal- und schlug mitunter stürmischen Beifall hrrvorrtefen. Für den I dann noch mit einem Beil» auf ihn rin. Mit gehabten Genuß dürften die Besucher dem Hirsch- einem lauten Hilfeschrei brach Dähne zusammen, wirt gewiß recht dankbar sein. Dem sich anschließrn- I Dadurch wurde man auf ihn aufmerksam. D«r den Balle wurde stark gehuldigt und zwar nicht Verbrecher war inzwischen geflüchtet. Die Brr- nur von der Jugend, vielmehr lockten die frischen folgung wurde sofort durch ein größere- Aufge- Tanzweisen alt und jung auf den Lanzplan, der i bot von Schutzleuten ausgenommen, blieb jedoch bi- zum späten Schluß gut bevölkert blieb. I erkolglo-. Der Uebeltäter muß mit den örtlichen * Oberlungwitz, 21. Jan. Der Gasthof „zum Verhältnissen sehr vertraut gewesen sein, denn ein Hirsch" erhält am 1. April eine andere Bewirt- Brand an dieser Stelle hätte sehr gefährlich w«r- schastung. Von genanntem Zeitpunkte ab wird den können, da fich nur alte Baulichkeiten in der Herr Wendler von hier da- Lokal pachtweise über- Nähe befinden. Der Ueberfallen«, dessen Ver- nehmen. I letzungen fich glücklicherweise nicht al- schwer «r- Hs Ger»dorf, 21. Jan. Die kürzlich von wiesen, wurde nach dem Krankenhause überführt, der hiesigen Gemeinde ausgeschriebenen drei stän- l Durch diese Tat ist die Bevölkerung in groß« digen Lehrerstellen haben insgesamt 251 Bewerber I Aufregung versetzt worden; man bringt die letzten gefunden. — Im Hauptgeschäft deS Konsumverein- l Brände, bet denen auch Brandstiftung vermutet GerSdorf-Lugau ist in den letzten Tagen ein Dieb- wurde, mit dem Täter in Verbindung, stahl verübt worden. ES wird vermutet, daß der I - Langfinger ein junger Bursche ist, der es auf Schokolade, Schlipse, Kleingeld usw. abgesehen STietNe hatte und fich einschließen ließ, um später den * La» Sturmwrtter der letzten Tage im Westen Ausweg durch ein Fenster zu nehmen. — DaS Deutschlands hat beträchtliche Hochwasserschäden im zweite Kino, daS hier kurze Zeit vor Weihnachten Gefolge gehabt Der Rhein steigt rapide, die Mosel im „Cas- Central" eröffnet wurde, hat sich keine» führt brausendes Hochwasser, sodaß die Moseltal. langen Bestehens erfreuen können. Der Besitzer, I bahn bereits ihren Betrieb einstellen mußte Der Herr Vogt, verkaufte das Unternehmen an einen I untere Teil der Stadt Sigmaringen steht voll- Herrn Schnabel auS OelSnitz. Letzterer ist dieser ständig unter Wasser Die Brücken find in Gefahr, Tage mit den Apparaten nach Oesterreich verzogen, weggeschwemmt zu werden. Ebenso sind in Trier um sich dort zu etablieren. verschiedene Straßenzüge unter Wasser gesetzt worden. * LtchteuÄ«t«»E, 20. Jan. Schwer verun- I — Von der UeberschwemmungSkatastrophe in glückt ist gestern nachmittag der 19 Jahre alte Frankreich laufen gleichfalls noch viele HiobSposten Sohn deS an den sogenannten „Tchloßstufen" ein. Verschiedene Flüsse, besonders die Marne, wohnenden Oekonomen Schubert. Mit einem I steigen immer noch. Militär wurde an verschiedenen vollen Dangwagen auS dem Marktgäßchen heraus- Stellen zur Rettung gefährdeter Menschenleben auf fahrend, scheute plötzlich daS Pferd vor einem in geboten. mäßigem Tempo die Hauptstraße passierenden Au- I * Eise«bah«»«glück. Aus einer Kleinbahn im tomobil. Sch-, der da» wildgewordene Pferd! französischen Departement Sarthe fuhr ein Zug, halten wollte, kam zum Sturz und wurde, nach- l obwohl die Bahnwagen im Wasser standen, mit dem er erst einen Fußtritt deS Pferde- erhalten, ! aller Geschwindigkeit weiter. Kurz vor der Ein- vom eigenen Geschirr überfahren. Die Insassen l fahrt von Dehault überschlug sich die Lokomotive dis sofort haltenden Automobils unterzogen sich I und stürzte aus einer Höhe von 12 Metern den der ersten H.lfelkistung und bewerkstelligten die Bahndamm hinab. Mehrere Wagen entgleisten. Herbetholung de- ArztrS wie den Tran-port deS I Sechs Passagiere wurden schwer verletzt, zwanzig Verunglückten in die elterliche Bchausung. Der l leichter Der Lokomotivführer und der Heizer sind tot. bedauernswerte junge Mann hat außer einen Arm- I * 15 000 Mk. geraubt. AIS gestern nachmittag bruch noch sonstige schwere Verletzungen erlitten. ! der Wagen der Firma Spindler in Berlin sich aus Eine Schuld kann weder dem Führer de» Kraft- I dem Wege vom dortigen Hauptkontor nach der Fabrik wagens noch dem Verunglückten selbst beigemeffen I in SpindlerSfcld befand, wurde der Kutscher von »erden. ! einem entgegenkommenden Kollegen daraus aufmerk- * LrrHde«, 21. Jan. Die Besitzerin deS Dr. I sam gemacht, daß sich hinten auf seinem Wagen Lahmannschcn Sanatorium- „Weißer Hirsch", I zwei Burschen befänden. Er stieg ab und bemerkte, Frau Profiffor P»yra, ist am Donnerstag früh ! während die beiden in den Wald flüchteten, daß am Herzschlag gestorben Die Verstorbene heiratete I eine Tasche mit 15 000 Mk. zur LohnauSzahlung nach dem Tode ihres ManneS, de- Besitzer- und I fehlte. Zwei der Tat verdächtige Burschen wurden Gründers deS weltbekannten Sanatoriums, den I später in Köpenick festgenommen Zwei Beutel, die Erzieher der Söhne des Prinzen Heinrich von 3000 Mk enthielten und vermutlich von den Dieben Preußen, Professor Pcyra. Der letztere ist jetzt ! auf der Flucht fortgcworfen worden waren, sind Letter der Anstalt. > später gefunden und abgeliefert worden. * Leipzig, 20. Jan. Ein 30 Jahre alter * Ei« schweres Grute«»«glück ereignete sich, Eisenbahngehilfe auS Dresden wurde hier als Hei- l wie schon kurz gemeldet, in den Eisengruben der ratSschwindler ermittelt und in Haft genommen. I Hatonigg Colliery in der Nähe von Hoatbridge in Mit zahlreichen jungen Mädchen hatte der Schwindler I Schottland, wobei acht Bergleute um- Ltben kamen. Bekanntschaft geschlossen. Ihnen allen hatte er l Beim Einfahren der letzten acht Bergleute geriet, die Ehe versprochen Nachdem er den Ahnung-- als der Korb halbwegs unten war, daS Seil in losen größere Geldbeträge in Höhe von 450 Mark, Unordnung und die Förderschale schnellte an die 200 Mark usw. abgeschwindelt hatte, brach er den Oberfläche empor Der Anprall war so gewaltig, Verkehr mit ihnen ab. Die Gache kam schließlich daß der Korb vom Seile riß und 600 Meter tief zur Kenntnis der Kriminalpolizei, die ihn hinter I auf den Schachtgrund fiel. Die acht Bergleute Schloß und Ricg<l brachte. I waren bi- zur Unkenntlichkeit zerschmettert * Grimma, 20. Jan. Eine große Freude * 70 00« Mk. t« der Makulatur. Ein Alt ist dem Ehepaar Roßberg in Seifert-Hain zuteil Händler entnahm kürzlich von der Reichsbank in geworden. Es erhielt anläßlich seiner goldenen Frankfurt a. M. mehrere Säcke mit Makulaturpapier Hochzeit au- der Privatschatulle Seiner Majestät Am andern Tage erschienen Angestellte der Bank in de- Königs ein Gnadengeschenk von 50 Mork be- Begleitung eines Schutzmann- und verlangten die willigt, daS ihm vom Pfarrer in feierlicher Weise Durchsicht der noch nicht geöffneten Säcke. Hierbei ausgehändigt wurde. wurde di« überraschende Entdeckung gemacht, daß d Zwickau, 21. Jan. GroßlS Aussihen erregt sich in der Makulatur 70000 Mk. in 70 Tauscnd- hier der verflossene Nacht erfolgte Selbstmord deS markscheincn vorfanden, die vermißt waren. Der Fabrikanten Popp. Mitinhaber der Firma Popp Althändler erhielt 50 Mk und die Ermächtigung, und Poppe, der seinem Leben durch Erschießen I demnächst von der RcichSbank einen ganzen Wagen ein Ende machte. Vermutlich hängt die Tat mit I Makulatur umsonst abzuholen einem in einem Zwickauer Blatte erschienenen I * Kin Defraudant. Ein Berliner Viehkommis- Artikel zusammen, in dem der Verstorbene be- I sionär namen- Schwarz hat fich nach Unter schuldigt wird, an einer verheirateten Arbeiterin I schlagung von ungefähr 70000 Mk, die er aus- seiner Fabrik «in Sittlichkeit-Verbrechen begangen l wärtigen Viehhändlern abschwindelte, in« Ausland zu haben. I begeben. * Zwick««, 20. Jan. Der Häuer A. Schmal- * Verurteilter Gerichtsvollzieher. Da-Schwur- fuß au- Wilkau, der in einem Kohlenwerke in I gericht in Duisburg verurteilte den Gericht-Vollzieher Oberhohndorf beschäftigt ist, wurde in der Grube Oskar Hesler wegen Unterschlagung amtlicher Gelder von einem Förderwagen überfahren und schwer l in Höhe von 4000 Mk. und Urkundenfälschung zu verletzt. — Auf demselben Werke verunglückte der 8 Monaten Gefängnis. He-ler war in eine Spieler- Arbeiter Hermann Kaulfuß auS Niederplanitz da- I gesellschaft geraten, in der er oft an einem Abend durch, daß ein elektrische- Kabel, da- er in der I höhere Summen verlor. Grube legen sollte, plötzlich eine Schlinge warf * Le« Kops zerquetscht. Auf dem Eisenwerk und ihn so heftig traf, daß er schwer verletzt über Union bei Dortmund wurde cinem Schlosser vom Tag geschafft werden mußte. Förderkorb eine- Fahrstuhl- der Kops zerquetscht. * Ber«»bach, 20. Jan. Heute mittag kurz * Erpressertu« i« Berlin. In Berlin wird nach 1 Uhr bemerkten Schulkinder, welche von I seit einiger Zeit gegen wohlhabende Leute ein Er- hier nach Lauter Sssrntragen gehen, auf dem Nach- presserfeldzug geführt, der anscheinend von König-- hauseweg« einen Mann mit dem Gesichte im Dorf, berg in Preußen au- in Szene gesetzt wird. Eine bache, welcher gegenwärtig zirka 25 em Wasser, bekannte Berliner Kommerzienrätin erhielt von einer stand aufweist, liegen. Durch die hiesige OrtSbe- anonymen Briefschreiberin einen Bries, worin der Hörde wurde di« sofortige polizeiliche Aushebung Dame mitgeteilt wurde, daß in der Zeit zwischen veranlaßt und in dem Toten der hier wohnhafte 4 Uhr nachmittags und IL Uhr nacht- ein Bote Fabrikarbeiter Paul Graupner festaestellt. Graupner, des „Exekutivkomitee- de- russischen vnarchisten- wtlcher auf noch unaufgeklärte Weise in den Dorf- Klub- Nr. 6' 500 Mark abholen würde Sollte bach geraten ist, hinterläßt eine Frau und zwei die Kommerzienrätin da- Geld nicht au-zahlen, so kleine Kinder. werde sie von der anonymen Briefschreiberin aus * Plaue« i v, 20. Jan. Der im Baum- beiden Augen geblendet werden. Die Schöneberger schen Speditionsgeschäft angestellte Auflader August Kriminalpolizei ermittelte bald, daß die Erpresserin Loui- Baum stürzte so unglücklich vom Wagen, die 25jährige Frieda Schiborda sei. Die Ver- daß ihm die Räder über die Brust, gingen. Er brecherin hatte auch einem Fabrikanten in Berlin 8 wurde nach seiner Wohnung gebracht, wo er bald I in einem ähnlichen Briefe angedroht, seine Fabrik darauf starb. ! würde in die Lust gesprengt werden, wenn die ver-
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