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Der Grenzbote : 27.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-189801279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-18980127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-18980127
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-27
- Monat1898-01
- Jahr1898
- Titel
- Der Grenzbote : 27.01.1898
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-W» Dev GvenzvoLe. -Z- welche bat, das Ministerium möge seinen Einfluß dahin geltend machen, daß die Loose der thüringisch-anhaltischen Staatslotterie in Zukunft nicht mehr in französischer, englischer und russi scher Sprache, sondern nur deutsch bedruckt würden, nicht stattgeben. Die Regierung macht geschäft liche Gründe für die mehrsprachige Bedruckung der Loose geltend. — Die Kommission für die Entschädigung unschuldig Verurtheilter nahm die Vorlage mit 8 gegen 5 Stimmen, ferner einstimmig folgende Resolution an: die verbündeten Regierungen zu ersuchen, baldigst einen Gesetzentwurf vorzulegen, nach welchem auch unschuldig Verhafteten eine Entschädigung gewährt werde. Hamburg, 25. Januar. Die „Hamburger Nachrichten" kommen auf die Erklärungen des Staatssekretärs v. Bülow zurück und bemerken, dieselben würden das Vertrauen in der auswär tigen Politik Deutschlands erhöhen. Die Sprache Bülows erinnere an vergangene Zeiten und ver diene aufmerksam gehört zu werden. — Bezüglich der Petersburger Meldung über Rußlands scharfe Haltung in Sachen Talienwans erfährt die „Köln. Ztg." aus zuverlässiger Quelle, daß die französische Regierung lebhaft besorgt sei über die neueste Wendung und, selbst zu einer milderen Auffassung und Behandlung der Dinge zuneigend, ihren Botschafter anwies, in London beruhigend und vermittelnd einzuwirken, um ernste Verwickelungen zwischen Rußland und England zu verhindern. Prag, 25. Jan. Die Sekundanten des Ab geordneten Wolf und des Jungczechen Pinkas beriefen einen Ehrenrath ein, welcher entschied, daß Wolf den Herausforderer nicht persönlich beleidigte, daher keine Genugthuung zu geben brauche. Damit ist die Duellaffäre beigelegt. Wien, 25. Jan. Der academische Senat der deutschen Universität in Prag wird auf Ver langen der Verwaltung des öffentlichen Unter richts gemäß den Bestimmungen des Gesetzes so lange im Amte bleiben, bis der Unterrichtsminister seine Entscheidung getroffen hat. Wien, 25. Jan. Die hier weilende Ab ordnung sächsischer Frauen aus Siebenbürgen, die dem Kaiser Franz Joseph eine Adresse mit der Bitte, das ungarische Gesetz über die Orts namen nicht zu sanctioniren, überreichen will, wird, wie verlautet, vom Kaiser nicht empfangen, sondern mit ihrem Wunsche an die ungarische Regierung gewiesen werden. Paris, 25. Januar. Der Sozialist James will die Erklärung des Staatssekretärs v. Bülow über die Dreyfus-Affaire zum Anlaß einer Inter pellation nehmen und darauf Hinweisen, daß die Regierung durch das Verschweigen jener Macht, zu welcher der Abg. Dreyfuß angeblich Hochzeit im Feindeslande. Erzählung aus dem großen Kriege von 1870 71. jFortsetzung.j ^Nachdruck verboten.j War das Eis geschmolzen, und kam endlich das Gefühl zum Durchbruch, auf das er so lange gehofft und geharrt hatte? Denn Francois liebte Marie mit leidenschaftlicher Glut und nach dem Absprache mit den Verwandten geschehen war, seitdem er Marie gesehen, zur Sache des Herzens und Leidenschaft geworden. Zumal, seitdem Marie mit ihm unter einem Dache lebte und das Zusammenleben mit ihr seiner glühen? den Sinnlichkeit täglich und stündlich neue Nah rung gab, drohte das Gefühl alle Schranken zu durchbrechen und es hatte der ganzen jungfräu lichen Würde und Strenge Marie's bedurft, den Verwöhnten, Verzogenen und an Versagung sei ner Wünsche nicht Gewöhnten in Schranken zu halten. Dazu kam, daß die Pläne der Eltern mit den Wünschen des Sohnes übereinstimmten, und daß die Mutter nach den laren Sitten und Anschauungen der südlichen Gegend selbst nicht davor zurückgeschreckt war, die Gelegenheitsma cherin zu spielen, um das Mädchen den Begier den ihres Sohnes auszuliefern. Gegen Alles das hatte Marie allein, bewaffnet mit ihrem jungfräulichen Stolz, gestanden und wacker ge kämpft. Vielleicht wäre ihre physische Kraft doch erlahmt und sie in diesem ungleichen Kampfe schließlich doch erlegen, wenn der Gedanke an Wendtland sie nicht aufrecht erhalten hätte, und wenn der Krieg nicht gekommen wäre, der Sinne und Gedanken zum Theil wenigstens von ihr ablenkte. Francois, den sein Vater von der Dienstpflicht losgekauft hatte, war nach Sedan ein eifriger Parteigänger der Republik und des Widerstandes „bis auf's Messer" geworden, sein Mender Hatz gegen die stechen Eindringlinge, Bez?n heiligen Boden Frankreichs durch ihre Naunheit schändeten, war das einzige Gefühl, ^ben der Liebe zu Marie in seinem Herzen Beziehungen hatte, solche Proteste Hervorrufe. Der heutige Ministerrath wird sich mit der Er klärung des Staatssekretärs v. Bülow beschäftigen. Uebrigens verlautet, datz seitens Italiens, Oester reichs, Englands und Spaniens Kundgebungen analog der des Staatssekrtärs v. Bülow be vorstehen. Paris, 25. Januar. Die chauvinistischen Blätter sind über die Erklärung des Staatssekre tärs v. Bülow, die sie eine Einmischung Deutsch lands in die französischen Angelegenheiten nennen, geradezu außer sich. Millevozes „Patrie" ist wie rasend. „Herr v. Bülow", schreibt er, „hat cynisch gelogen." Den Kaiser beschimpft er in unfläthiger Weise. Nach der Freisprechung Esterhazys wollte Deutschland weiter die Agi tation in Frankreich unterhalten, die Verschworenen unterstützen. An anderer Stelle versichert die „Patrie", die Erklärung Bülows werde in diplo matischen Kreisen für eine schwere Inkorrektheit gehalten. Aehnlich äußert sich der „Jour". Rom, 25. Jan. Gegenüber der Zeitungs meldung von der Einberufung einer Jahresklasse der Reserve angesichts der durch die Brotvertheue- rungen wird offiziös mitgetheilt, daß der Mi nisterrath sich darauf beschränkte, den Kriegsmi nister und den Minister des Innern zu ermäch tigen, eventuell eine Jahresklasse einzuberufen. Brüssel, 25. Jan. Der sozialistische De- putirte Demblon, welcher in der letzten Kammer sitzung ausgeschlossen wurde, betrat, von einer Gruppe von Sozialisten umgeben, Nachmittags die große Vorhalle des Parlamentsgebäudes. Eine Abtheilung Soldaten bewachte den Eingang. Der kommandirende Offizier trat auf die Gruppe zu und verbot Demblon auf Befehl des Kam merpräsidenten, den Sitzungssaal zu betreten. Demblon fügte sich dem Befehl, indem er rief: „Es lebe die Armee! Es lebe die Republik!" Mehrere sozialistische Deputirte erhoben indessen Einspruch dagegen. Die Menschenmenge, welche sich inzwischen vor der Kammer angesammelt hatte, drängte vorwärts und es entstand ein furchtbares Handgemenge. Die Soldaten machten sich zum Angreifen bereit. Zwischen Sozialisten und Anti-Sozialisten wurden Schläge und Püffe ausgetauscht und es kam zu unbeschreiblichen Scenen. Eine in der Nähe auf Posten befind liche Abtheilung Karabiniers und einige Brigade- Polizei-Agenten eilten herbei, um mit bewaffneten Händen einzugreifen. Schließlich wurde die Ruhe wieder hergestellt. Die darauf folgende Sitzung war sehr erregt. Der Sozialist De- fuisseauX sprach über die Vorfälle, welche sich bei Eröffnung der Sitzung zugetragen und sagte, die Deputirten seien von den Truppen vergewaltigt worden. Er forderte eine Untersuchung, um fest zustellen, von wem die Truppen ihre Befehle er- aufkam. Je näher die Krussious seiner Heimath kamen, desto eifriger wurden seine Bestrebungen, die Dorfgenossen und die Bewohner der Umge gend zu einer geschlossenen Franctireurs-Truppe zu vereinigen und ihm allein oder doch ihm vornehmlich war es zuzuschreiben, datz vor acht Tagen einige Garibaldische Offiziere in Valeroy eingetroffen waren und mit dem Geistlichen, so wie dem Vater Riccaut jenen Ueberfall geplant hatten, der heute Abend vor sich gehen sollte und von dem Marie unbestimmte Andeutungen aus den leidenschaftlichen Reden ihres Anbeters vernommen hatte, genug für sie, um auf Grund derselben Wendtland und seine Freunde warnen zu können. Der flammende Patriotismus und die nicht minder heitze Liebe zu Marie war schließlich in der Seele des Burschen zu einem Plane zusam mengeflossen, der mit einem Schlage ihn an das Ziel seiner Wünsche bringen sollte: Zu der Ver nichtung seiner Feinde, wenigstens so vieler, als er fassen konnte, sollte ein Handstreich ihm den Besitz der Geliebten verschaffen. Deshalb hatte er sich in das Dorf und das Vaterhaus zurück gewagt. Vater und Mutter, sowie der Curs wußten um seine Absichten und waren bereit, ihm zu helfen. In der kleinen Kapelle, in welche man durch einen geheimen Gang ungesehen aus der Wohnung des Pfarrers gelangen konnte, war Alles zur Trauung vorbereitet, im Zimmer des Pfarrers selbst sollte vorher der zivilrechtliche Akt durch Vater Riccaut vor sich gehen. Dann sollte dieser selbst und seine Frau die junge Schwiegertochter auf einem bereit gehaltenen Fuhrwerke ins Gebirge in sichere Obhut zu Ver wandten bringen, bis der Ueberfall der Krus- 8i6U8 und seine etwaigen Folgen vorüber sein würden. Mit solchen Plänen war Francois, von der Mutter geleitet, in die Kammer des Mädchens gekommen, so stand er vor ihr, der Ueberrasch- ten und Verwirrten, und vernahm mit Entzücken, halten hätten. Es brach ein unbeschreiblicher Tumult los, mehrere sozialistische Deputirte er hielten Ordnungsrufe. Defruisseaur griff den Präsidenten lebhaft an, wobei von Neuem Tu mult losbrach. London, 25. Jan. Der russische Botschaf ter, der am Sonnabend eine einstündige Unter redung mit Lord Salisbury hatte, infolge deren England in Bezug auf die chinesische Krisis an scheinend abwiegelte, ist heute Morgen nach dem Kontinent abgereist. London, 25. Jan. Die „Daily Mail" meldet aus Nagasaki: Die japanische Flotte ist gegenwärtig noch in Pokosuka, 15 Meilen süd lich von Pokohama. Sie wird in wenigen Ta gen auslaufen, um vor Weiheiwei zu demon- striren, doch wird der Eintritt ernster Ereignisse nicht erwartet. Die britische Flotte und russische Flotte überwachen die gegenseitigen Flottenbe wegungen mit Argusaugen. Als das britische Kriegschiff „Centurion" am Donnerstag Naga saki ohne Bestimmung verließ, folgte ihm das russische Kanonenboot „Sivoutch". Aus Shang hai wird „alles ruhig" gemeldet. Den Russen soll es schwer werden, sich Kohlen zu verschaf fen, und hohe Preise sollen sie für Lieferungen bieten. Oertliches und Sächsisches. Adorf, 26. Jan. In der gestrigen gemein schaftlichen Sitzung des Stadttaths und der Stadt verordneten, in welcher an Stelle des durch Un wohlsein verhinderten Herrn Bürgermstr. Kämnitz Herr Stadtrath Julius Heckel den Vorsitz führte, kam der Stadtkassenhaushaltplan auf das laufende Jahr zur Berathung. Aus den 20 Abtheilungen, aus welchen sich der Stadtkassenhaushaltplan zu sammensetzt, ist besonders hervorzuheben die Abth. „Waldungen", welche gegenüber einer Einnahme von 4583 Mk. eine Ausgabe von 5540 Mk. er fordert, ferner der Straßenbau, bei welchem sich bei nur 600 Mk. Deckungsmitteln 7580 Mk. nöthig machen und zwar 3000 Mk. für Straßenunter haltung innerhalb und 4580 Mk. für Wegebau ten außerhalb der Stadt. Die Straßenbeleuchtung erfordert einen Aufwand von 5200 Mk., weiter zeigt die Abtheilung Gehalte einen Aufwand von 22065 Mk. und nur 5619 Mk. Deckungsmittel. In Abtheilung Stadtkassengefälle steht eine Ein nahme von 4360 Mk. der Ausgabe von 526 Mk. gegenüber. Die Abtheilung: „Zinsen und Schul dentilgung" weist in Ausgabe 23,746 Mk. und in Einnahme incl. des Sparkassenreingewinns vom Jahre 1896 von 15,251 Mk. die Summe von 26,448 Mk. nach. An Kirchenanlagen sind 4000 Mk. aufzubringen. Der gesammte Stadtkassen haushaltplan beziffert sich in der Einnahme mit 57,297 Mk. und in der Ausgabe mit 81,983 Mk. daß sie anstatt der gewohnten Stachelreden und kurzen Abweisungen mit sanfter Theilnahme sei nes Schicksales gedachte und Furcht vor den Ge fahren zeigte, in die er sich zu stürzen im Be griffe war. Es war ein verhängnißvoller Jrr- thum für ihn, daß er Maries weiche Stimmung zu seinen Gunsten auslegte; aber dieser Jrrthum machte ihn so kühn, daß er ohne viel Einleitung den ganzen Plan der Trauung dem Mädchen mit fliegenden Worten auseinandersetzte. Entsetzt wich Marie zurück und Leichenblässe bedeckte ihr Gesicht. „Um Gotteswillen, Francois, welche Ra serei!" rief sie. „Es kann unmöglich Dein Ernst sein." „Mein Ernst? Wenn ich mein Leben wage, hierher zu kommen, um Dich zu holen, nicht mein Ernst? In einer Sunde sage ich Dir, bist Du meine Frau, so wahr ich Francois heiße, und so wahr diese gottverdammten Preußen noch heute zur Hölle fahren werden, die sie ausge- spieen hat über unser armes, blutendes Frank reich." Aus den Augen des Burschen schoß ein, Strahl sengenden Hasses, aber gleichzeitig schlug er den Arm um die halb Ohnmächtige und flü sterte, sich über sie beugend: „Marie, holdes Mädchen, nicht wahr — Du willigst ein, mein Weib zu werden und zwar noch heute und in aller Stille, damit ich Dich sicher vor allen Gefahren des Krieges beschützen kann? Sage ja, Du Engel, und ich will Dich auf Händen durch 'das Leben tragen." Allein Marie regte sich nicht. Bleich geworden bis in die Lippen, starrte sie, wie geistesabwesend, den ungestümen Brautwerber an. Plötzlich, nach einigen Secunden, schien das Leben in sie zurück zukehren, und sich hochaufrichtend, rief sie, indem das Blut ihr ins Gesicht zurückschoß: „Nimmermehr werde ich die Deine, Francois. Ich habe es Dir oft genug gesagt, ich liebe Dich nicht, ich weiß, das Du nur aus habsüchtigen Be weggründen die Hand nach mir ausstteckst. jF. f.j cn so datz Anlagei der Aer neu P> kassenhc und der 2290 8 summe, zubring der Sit dafür o gedruckt späte Z glieder, sammlu bringt zur Sp Angeles nung k warnun spätere ordnete: bäude" Hr. Hel zur Mii was ein „Thurn Nothwe wieder l anschlac den. !l ähnlich tischen i wie Co rung a: chen H: im Stal und ar zeigte si nicht gt der Ari Erlatz. Antrag verordn das Ge zusteller ebenso verordn Steuere 1560 2 Collegir für der Kirchen genheit, soldeten fall der den Ki gezogen beiden * T gehen und Gl meinsch Die Fc welche men h> kalische darauf Adc verschie Bürger führen. ersparn männer Wegfal gütung motivki Die Pi Veleuck Beamtt meter-, stunden feuernu prämie der ber Kaiser stunden der Bes wie an vielfach lasse n geber t schäftig da sie Mitteln aus de herauSj
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