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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 07.11.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-187611076
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18761107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18761107
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1876
- Monat1876-11
- Tag1876-11-07
- Monat1876-11
- Jahr1876
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 07.11.1876
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fang des Kriege- beobachtet hat. Selbst die Pforte scheint mehr geneigt, die Gerechtigkeit unserer Forderungen anzuerkennen. Jeden Tag erhalten wir Beweise des Wohlwollens der Großmächte für Rumänien. Wir sind somit. Dank der klugen und dabei festen Richtung, welche die Kammern meiner Negierung vorgezeichnet haben, zu der Hoffnung berechtigt, daß, wenn Gefahren den rumänischen Staat be drohen sollten, die über seine Kräfte gehen, der wuchtige Schild der europäischen Garantiemächte unserer territoriale Integrität und unsere nationalen Rechte vertheidigen wirk. Indessen haben wir die volle Ueberzeugung, daß schon die nächste Zukunft dein Oriente die Ruhe zurückgeben wird. ES ist die» zu verdanken den Anstrengungen aller europäischen Mächte zur Verbesserung des Schicksals der christlichen Völker der Türkei." — Die Thronrede schließt mit der Ankündigung verschiedener Reformen für die innere Verwaltung. Belgrad, 3. Novbr. Fürst Milan ist vom Kriegsschauplätze hierher zurückgekehrt. Coustantmopel, 3. Novbr. (Officiell.) Die hohe Pforte Hal eineu zweimonatlichen Waffenstillstand, welcher vom 1. November ab läuft, angenommen. Die Befehlshaber der türkischen Truppen haben den Befehl erhalten, sofort die militärischen Operationen ein- zustellen. Constawtinopel, 3. Novbr. Behufs Verständigung über die Grundlagen der von fremden Offizieren zu ziehenden Demarka tionslinien sind gegenwärtig Verhandlungen im Gange. Ueber den baldigen Zusammentritt einer Couferenz cursiren neuerdings wieder Gerüchte, welche noch der Bestätigung bedürfen. Locales und Sächsisches. Zwönitz. Mit dem 1. November ». o. ist ein Tanzregulativ für den Verwaltungsbezirk der Königlichen Amtshauplmannschaft in Kraft getreten, welches für sämmtliche Orte des Bezirkes verbindliche Kraft hat. Oeffenlliche Tanzmusiken können nur am 1. unv 3. Sonn tag eines Monats abgehalten werden, mit Ausnahme derjenigen Sonntage, welche in geschloffener Zeit fallen. Ferner auch am Fast- nachtSdienstage, am 2. Oster-, Pfingst- und WeihnachlSfeiertag, Erntefest, Kirchweihfest, Sonntag und Montag, Jahrmarkt, Sonntag und Montag. Privatgesellschaften, welche Bälle abhalten wollen, sind vorstehender Beschränkung nicht unterworfen, wenn sie von ihren Gästen ein gewisses Eintrittsgeld nicht erheben. Kindern und solchen jungen Leuten, welche zum Besuch der Fortbildungsschule verpflichtet sind, und Mädchen vor erfülltem sechs zehnten Lebensjahr ist der Zutritt zu öffentlichen Tanzvergnügen unbedingt zu verbieten. — Seit Abrundung des sächsischen StaalöbahnuetzeS durch Ankauf von Privalbahuen sind der Keneraldirection der StaatSbahnen gegen 11,000 Angestellte und Beamte, einschließlich der Boden- und Streckenarbeiter, untergeordnet. Neben diesem Beamtenhecre beschäftigt das Finanzministerium beim Baue neuer StaatSbahnen nicht weniger als gegen 26,000 Arbeiter. — Der bei der auf Lindenthaler Flur am l. November abge- halteuen Treibjagd so unglücklich verletzte Gutsbesitzer Ziegler ist an den erhaltenen Verwundungen Tags darauf gestorben. Für die Witlwe Ziegler ist der Unfall um so entsetzlicher, als ihr erster Ehemann überfahren wurde. Dresden, 2. Novbr. Die evangelisch-lutherische Landesshnode verhandelte heule über eine vom k. Immisch im Namen der wendischen Predigerconferenz eingebrachte Petition, in welcher Beschwerde geführt wurde über angebliche Beeinträchtigung des wendischen Religions unterrichts durch Nichtausführung der diesbezüglichen gesetzlichen Be stimmungen, und gebeten wird um Einrichtung von wendischen Unter richt an dem königlichen Schullehrerseminar zu Löbau und an der Universität zn Leipzig. Der PelitionSausschuß hatte beantragt, diese Petition dem Kirchcnregimcnt zur Berücksichtigung zu überweisen. Die Synode beschloß jedoch nach längerer Discussion, in welcher Staatsminister vr. v. Gerber aus Grund der von den iDezirkSschul- inspectoren erstatteten Berichte nachwicS, daß die vorgebrachten Be schwerden über die Nichtausführung der gesetzlichen Bestimmungen unbegründet seien, nur die Ueberweijnng an bas Kirchencegimeul zur Kenntuißnahme. Leipzig, 2. Novbr. Mit unerhörter Frechheit ist am Sonntag Vormittag gegen '/ylO Uhr einem jungen Mädchen auf der Plag witzer Brücke, daS im Begriff war, nach Leipzig zu gehen, von zwei ihm entgegen kommenden Strolchen die goldene Uhr mit gleicher Kette vom Halse gerissen worden. Die Ränder sind durch die Linde- naucr Straße entflohen und bis jetzt nicht entdeckt worden. Plauen, 1. Nov. Die Kunde von einer entsetzlichen blutigen That durchläuft die Stadt. Heute Vormittag 10 Uhr kam iu das am alten Teich gelegene Dotzancrsche HanS der HandlnugScommiS und als Soldat auS der Garnison Schlellstadt zurückgekehrle Franz Herrmann Möckel auö Schönheide zu der dort in der ersten Etage wohnenden Schneidermeisters-Wittwe Fiedler, mit deren Tochter er ein LiebeSvcrhältuiß gepflogen, selbige aber während seiner Abwesenheit sich einem Andern in die Arme geworfen haben solle und verlangte eine bestimmte Erklärung, ob das Mädchen ihn heirathen wolle oder nicht. Als eine ablehnende Antwort der Geliebten erfolgte, feuerte er einen Revolver auf sie ab, und traf sie oberhalb des linken AugeS; ein zweiter Schuß verwundete die herbeieilende verehelichte Dotzauer lebensgefährlich in der linken Seite, ein weiterer Schuß drang durch das Kleid der Mutter des Mädchens oberhalb der rechten Schuller. Möckel selbst schoß sich in den Mund und war sofort lokl. Weiteren Nachrichten zufolge ist daS Befinden der Frau Dotzauer, als auch der Clara Fiedler ganz schlecht; man sieht stündlich ihrem Ende entgegen. Die Kugeln sind nicht ans ihren Körpern zu entfernen. Lindenthal, I. November. Bei einer auf hiesiger Flur heute abgehaltenen Treibjagd ist ein bedauerlicher Unfall vorgekommcn. Einer der Jäger war mit dem Entladen seines Gewehres befchästigt, als 4 Schrote den beim Treiben beschäsligten Gutsbesitzer Ziegler so unglücklich (in die Herzgegend) trafen, daß er schwerverwunbet da niederliegt und sein Aufkommen bezweifelt wirb. Pirna, 2. Novbr. Gestern in den späten Abendstunden wur den die im Hotel zum Forsthause verkehrenden Gäste durch einen Schuß, welcher in der ersten Etage fiel, alarmirt. Alo man unter Vortritt des WirtheS in das Zimmer drang, ergab sich, daß ein an gesäuselter Geschäftsreisender, welcher im Bette lag, feinen Revolver benutzt hatte, um durch einen Schuß angeblich Bedienung herbei zurufen. Glaucha«, 3l. Octbr. Abends 7 Uhr sind in der Scheune des Restaurateur Friedrich Heilmann in LobSkorf etwa zwei Bund Stroh In Brand gerathen, das Feuer ist jedoch durch die herbeige- rufeue verehelichte Heilmann sofort gelöscht worden. DaS Feuer ist dadurch entstanden, daß der 6jährige Sohu H. aus eigenem Antriebe Stroh zum Fenermache» holen wollte, in der Nähe des Strohes aber hingefallen ist, wobei die in der Hand gehaltenen Streichhölzchen durch Anstößen sich entzündet haben und ins Stroh gefallen sind. In Frankenhausen bei Crimmitschau sind bei einer jüngst stattgefunbenen Kartoffelernte an einem einzigen Kartoffelstöcke nicht weniger als 74 große Kartoffeln gefunden worden. In Drehsa bei Bautzen brannte a n 2. ds. das Schuppeu- uud Stallgebändc des OrtsrichterS und Häuslers Johann Stosch bis auf die Umfassungsmauern nieder. Entstehung des Feuers unbekannt. In Rautenkranz verunglückte am 27. Oktober der pens. Steueraufseher Jhse dadurch, daß er im Abenddunkel die Plaine der Aue-Adorser Bahn als Weg benutzte und dabei durch eine offene Mühlgrabenbrücke ins Wasser stürzte. Der die Strecke rcvidircnde Bahnwärter fand den Verunglückten, durch das Vellen seines Hundes aufmerksam gemacht, in der 9. Abendstunde erstarrt und in halb sitzender Stellung in dem tiefen Graben. Nachdem ter Unglückliche aus dem Wasser herausgeschaffl war, zeigte er zwar noch schwache Spuren des Lebens, er kam aber nicht wieder zur Besinnung unv verschied bald darauf. Bad Elfter, 2. Novbr. (Dr. I.) Ein recht betrübender Unfall hat sich gestern Abend in dem nahegelegenen Forsthause Heißenstein ereignet. Die beiden Forstgehilfen des dortigen k. Försters saßen theils schriftlich beschäftigt, theils fröhlich plaudernd am Tische, als cs dem einen, Namens S., einfiel, bas binlerm Ofen stehende, des Tages über gebrauchte und der enthaltenen Nässe wegen nicht zu entladen gewesene Gewehr des Försters zu ergreifen und sich irgend etwas daran zu thün zu machen. Doch kaum hat es S-, der von dem geladenen Zustande desselben unterrichtet war, ergriffen, so entlud sich dieses, und der Schuß traf den an der andern Seite des Tisches sitzenden L., welcher, töbtlich in den Kopf getroffen, vom Stuhle stürzte und binnen wenigen Minuten seinen Geist ausgab. Da beide jungen Leute hier allgemein beliebt waren, wird der so traurige Fall allgemein bedauert. Vermischtes. * In dem eine Stunde von Ludwigsstadt entfernten meiniugen'schen Städtchen Lehesten hat man am 29. October früh die Wirthöeheleute Fischer in ihrem Hanse ermordet aufgefunden. Nach allen Vermuth ungen wurde diese ruchlose That schon am Freitage NachlS verübt, da während des Sonnabends das HauS den ganzen Tag gesperrt war und man glaubte, die Leute seien ausgegangen. Am Sonntag früh wurde die Nachbarschaft aufmerksam, daß die Besitzer nicht zu Hause sein dürften und beim Umsehen fand man, daß an der Hinterseite des Hauses ein Fenster ausgehvben und die Thüre unverschlossen war. Den Eintretenden bot sich ein schauerlicher Anblick. Die Frau lag tobt vor der Thüre, der Kopf war ihr gespalten; der Mann lag im Belt gleichfalls tobt. Geld und Werthsachen sind geraubt; es scheint, daß mehrere Thater im Spiele sind, zu welcher Ermittelung jedoch bis jetzt jeder Anhaltspunkt fehlt. * Der Briefverkehr der Welt. Wöchentlich werden auf der ganzen Erde im Durchschnitt 4,320,000 Briefe expedirt, was der
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