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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 23.01.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-187901232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18790123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18790123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1879
- Monat1879-01
- Tag1879-01-23
- Monat1879-01
- Jahr1879
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 23.01.1879
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weiß Niemanden, zu dem ich sonst gehen könnte. Wollen Sie mich anhören, und mir sagen, was ich thun soll?" „Gewiß, sprechen Sie nur. Sind Sie beleidigt worden?" „Nein. Mrs. Jngestre hatte mir das Drama von Montheron erzählt —" Lady Wolga zuckte zusammen und eine dunkle Wolke flog über ihr Gesicht. „Ist es nöthig, desselben zu erwähnen?" sagte sie, und ihre Stimme klang seltsam scharf. „ES ist nothwendig," antwortete Alexa fest. „Es thut mir leid, Ihnen Schmerz verursachen zu müssen; aber an wen sollte ich mich sonst wenden?" „Ich will Sie anhören. Fahren Sie fort." „Mrs. Jngestre hatte mir die traurige Geschichte erzählt," be richtete Alexa weiter. „Sie sagte mir, daß das Zimmer, in welchem Lord Montheron ermordet worden war, seit der Durchsuchung seitens des Gerichts verschlossen geblieben ist." „Ja, ja; ich weiß das!" Das Mädchen zögerte. Wie viel konnte sie sagen, ohne sich zu verratheil?" „Ich hatte die Geschichte des Mordes schon vorher gehört," fuhr sie fort, „und war begierig, die Unglückszimmer im Schloß zn be suchen. Ick glaubte," und Ihre bisher leise Stimme schwoll plötzlich an, ihrer Ueberzeugnng mächtigen Ausdruck gebend, „daß Lord Strat ford Heron unschuldig war an dem Morde, wegen dessen er verur- theilt wurde." Lady Wolga richtete sich auf und blickte das Mädchen entsetzt an. „Es war nicht seine Hand, welche seinen unglücklichen Bruder erschlug," fuhr Alexa begeistert fort. „Er war kein Kain, sondern ein verkannter und unschuldiger Alaun, ein Opfer der Justiz und des Hasses!" Lady Wolga glaubte ihren Ohren kanm zu trauen. Solche Worte hatte sie noch nie gehört. Aus Alexa's Angen leuchtete ein Feuer, welches sie electrisirte. Sie schlang ihre Arme um Alexa und drückte sie mit Inbrunst an ihr Herz. „Sie hörten die Geschichte," rief sie, „und doch hielten sic ihn für unschuldig?" „Ich bin überzeugt, daß er unschuldig ist!" rief das Mädchen. „Und seine Unschuld soll vor aller Welt bewiesen werden!" „Aber das ist mehr als Enthusiasmus," sagte Lady Wolga, indem sie erbleichend in ihren Stuhl zurücksank. „Ich hörte nie zu vor Jemanden den Glauben an seine Unschuld äußern. Gewiß haben Sie nicht alle gegen ihn zeugenden Thatsachen gehört. Niemand außer mir, die ich ihn so gut kannte, konnte an den vielen zufällig zusammenstoßenden Beweisen zwe'seln." „Lassen Sie mich weiter erzählen. Ich veranlaßte Mrs. Jngestre, die Zimmer zu öffnen. Puffet sckloß sie ans und machte Feuer in dem großen Kamin. Wir gingen Alle hinein: Mrs. Jngestre, Mrs. Matthews, Mr. Puffet und ich." „Und Sie fanden nur den Staub, der sich während der vielen Jahre auf die Mobilien und den Fußboden gelagert hat." „Ich fand mehr als das. Der Schein des Feuers drang in die tiefen Spalten der Verzierung an der Bettstelle und einer der Strahlen traf ein Stückchen Gold, welches in einer solchen Spalte verborge» ! lag und mir in die Augen siel. Ich zog es heraus und es erwies siH als ein Stück einer Kette, — einer Herren-Uhrkette. Es ist den Augen Aller, die das Zimmer durchsuchten, entgangen, und ich mußte cs nach so vielen Jahren finden." „Wo ist es?" „Ich glaubte, das; es dem Mörder gehört hatte und in dem Kampfe, welcher dem Morde voranging, diesem von dem unglücklichen Marquis entrissen worden war. Ich brachte es sogleich zu Mr. Dalton, welcher es nebst den Aussagen der Airs. Jngestre, Mrs. Matthews, Air. Pufset und den meinen unter Siegel hat." „Ich muß es sehen!" rief Lady Wolga erregt. „Mit dem nächsten Zuge reise ich nach Mont Heron/ „Ich habe zwei Glieder der Kette mitgebracht, um sie Ihnen zu zeigen. Niemand erkennt sie oder erinnert, eine ähnliche Kette ge sehen zu haben. Hier sind die Glieder. Sagen Sie mir, Mylady," und Alexa's Augen hingen durchbohrend an den Lippen ihrer Mutter als wollten sie. die Antwort schon im Voraus von denselben ablesen, „haben Sie jemals eine Kette wie diese gesehen? Airs. Jngestre meint, sie müsse Lord Stratford Heron gehört haben. Mr. Dalton glaubt, daß sie im Besitze des ermordeten Marquis gewesen sein könnte. Wen» Sic sie nicht kennen, bitte ich Sie, Felice zu rufen; vielleicht kann sic Auskunft darüber geben," und Alexa dachte wieder an Pierre Renard. Lady Wolga nahm die beiden Glieder der Kette aus Alexa's Hand und betrachtete sie lange und aufmerksam. (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Warnung. „Weil in der Zeit des Fasching den Jungge sellen alle möglichen Fußangeln gelegt werden," veröffentlicht nach stehende Warnung ein süddeutsches Blatt. Zehn inhaltsschwere Frage» sind es, die sich jeder junge Mann, bevor er heirathet, nach ihrer Bieinung vorlegcn sollte. 1) Liebst du die Person deiner Braut, oder ihr Gemüth, oder ihre Baarmittel? 2) Hast du Charakter genug, um deiue Ueber- zeugung selbst gegen die Bitten eines Weibes festhalten zu können, andererseits wiederum deinem Weib den Aerger, den du außer den, Hause rc. dir geholt, nicht beim Heimkommen empfinden zu lassen? 3) Kannst du auf eine Mahlzeit warten? 4) Kannst du beim Kinder- schreicn arbeiten? 5) Kannst du eine Nacht wachen, ohne an; andern Tage mürrisch zu sein? 6) Kannst du deinen lustigen Brüdern für immer „gute Nacht" sagen? 7) Kannst du dich mit dem vorletzten Worte begnügen? 8) Kannst du heiter bleiben, wenn Waschtag, kannst du lächeln, wenn die Suppe versalzen und der Braten «»gebrannt ist? 9) Kannst du Widerspruch ertragen, wenn du weißt, daß du Recht hast? 10) Kannst du ein Kind auf den Arm nehmen und ruhig bleibe», wen» es schreit? — Kannst du diese Fragen mit „Ja" beantworten, so heirathe. * Amtmann: „Ihr faules Bauernvolk, beklagt euch über schwere Arbeit; vergleicht euch mal mit mir, der ich mit dem Kopfe arbeite und zufrieden bin." — Bauer: „Mit Respekt, Herr Amtmann, das thun meine Ochsen auch." * Schlechter Trost. Stammgast eintretend und sich zur Kellnerin wendend: „Nun, Julie, ist frisch angesteckt?" „Ja wohl, Herr Sekretär, schon lang!" Geflügel-Ausstellung in Stollberg den 26. und 27. Jmmnr im 8aa>6 lien keslaui-alian. Der Geflügelzüchterverein daselbst. Carl IHM's Restauration in MMWiiSY. Heute Donnerstag und Freitag findet mein erstes statt, wobei ich mit Gänsebraten, englischer Carminade mit Senfsauee, Brat- wnrst, bairischen Süstchen, Krautsalat, Selleriesalat, Sanerkraut, russischen Salat und Sülze bestens aufwarten werde und lade hierzu crgebeust ein. Christian Schütz. Gustav AeukirHler's Restauration in WnhM. Nächsten Sonnabend und Sonntag findet mein erstes Kvvkblsrkest, ver bunden mit statt. Sonnabend Abends 7 Uhr Wellfleisch, später Bratwurst mit Sauerkraut. Hierzu ladet freundlichst ein Gustav Neukirchner. Myelin Mo s Restauration in Lenkersdorf. Zu dem nächsten Sonntag von Abends 8 Uhr an stattfindenden ES »» K» «-EHo»M « « » A , wobei mit einem Töpfchen ff. Felsenkeller-Bockbier aufwartet, ladet freundlichst ein _ Wilhelm Otto. Hnusverknnf. Fortzugshalber beabsichtige ich mein Haus mit Gartengrundstück, Brd.-Cat. Nr. 94, in der Ziegengasse gelegen, enthaltend drei heizbare Stuben u. s. w., sofort zu verkaufen. Friedrich Bernhard Fischer. Schönes, junges, fettes Rindfleisch, sowie Schöps-, Kalb- und Schweinefleisch empfiehlt — Moritz Lang. Tinte und Federn empfiehlt die Exped. d. Bl. Ktz8trmmtjlm rum Nächste Mittwoch, den SS. Januar Schlachtfest. cRWM>Ab-nd- 6 Uhr W-Ufl-isch, später Bratwurst mit Sauer kraut und andere div. frische Wurst, wozu ganz ergebenst einladet 2,ij Christiane verw. Decker. Turnverein Zwönitz. Nächsten Sonnabend keine Versammlung, sondern über acht Tage, als den I. Febr. D. T. Truck und Verlag »on C. BernHar.d Ott in Zwitnitz.
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