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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 05.07.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-187907055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18790705
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18790705
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1879
- Monat1879-07
- Tag1879-07-05
- Monat1879-07
- Jahr1879
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 05.07.1879
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böhmischen Bahnhofe aus mit dem planmäßigen Kurierzuge in dem königl. Salonwagen. Die Majestäten erschienen kurze Zeit vorher auf dem Perron, wo der Eisenbahndirektor v. Biedermann, Transport inspektor v. Falkenstein und Bahnhofsinspektor Schreier die Honneurs machten. Se. Maj. der König war, wie seine Begleiter, Geh. Leg.- Rath v. Watzdorf und Major v. Ehrenstein, in Zivilanzug, I. Maj. die Königin hatte ein grauseidenes Lüstrekleid angelegt. Zur Ver abschiedung hatte sich eine zahlreiche Begleitung eingefnnden: die Staatsminisier v. Fabrice, v. Könneritz, Ke. v. Gerber und Abeken, die Generäle v. Carlowitz und Krug v. Nidda, Oberhofmeister v. Lüttichau, Graf Platen, Kreishauptmann v. Einsiedel, Neg.-Rath v. Bose, Bürgermeister IW. Hertel, Geh. Rath IW. Bür, Adjutant v. Minckwitz, Polizeihauptmann v. Nehrhoff, mehrere Kammerherren und Hofdamen. Nofenzüchter Ruschplcr überreichte Ihrer Majestät ein prachtvolles Bouquet zartester Rosen. Das Königspaar verabschiedete sich in leutseligster Weise. Dresden, 3. Juli. Der hiesige Gewerbeverein, welcher vor wenig Tagen nach Berlin zur Besichtigung der dortigen Gewerbe- aussiellung gereist mar, wird am 13. d. M. zum Besuch der Leipziger Gewerbeausstellung nach Leipzig reisen. Ebenso begiebt sich nm 6. d. M. der Berein arbeitgebender Klempner hierselbst zum Besuch der Gewerbeausstellung nach Berlin. Am Montag Nachmittag gerieth auf dem Berliner Bahnhöfe in Leipzig der Güterbodenarbeiter Carl Werner aus Eutritzsch zwischen die Passer zweier Wagen, zwischen denen er, um einen Umweg zu ersparen, hindurch wollte, ward furchtbar gequetscht und gab schon nach einer halben Stunde seinen Geist auf. Er zählte 47 Jahre und hinterläßt 8 Kinder. Zwickau, 3. Juli. Gestern Abend 7 Uhr 19 Min. trafen mit dem Courierzug auf der Durchreise nach der Schweiz Ihre Majestäten König Albert und Königin Karola auf hiesigem Staatsbahnhofe ein, woselbst sich zum Empfang die Spitzen der hiesigen Zivil- und Militär behörden eingefunden hatten. In das vom Oberbürgermeister Streit auf die Majestäten ausgebrachte Hoch stimmte das zahlreich ver sammelte Publikum lebhaft ein und geruhte Se. Maj. der König, allerhvchstmelcher den Wagen auf einige Minuten verließ, sich mit den zur Begrüßung anwesenden Herren huldvollst zu unterhalten. Am 29. Juni Abends wurde in einer Kammer der Pachterwohnung des Psarrgutes in Nemsdorf bei Zwickau der 16 Jahre alte ehemalige Seminarist Heinrich Bernhard Göpel erhängt aufgefunden. Crimmitschau. Die k. Kreishauptmauuschaft zu Zwickau hat auf Grund von tz 2 des Sozialistengesetzes, in Verbindung mit § 35 des Genoffenschaftsregisters vom 4. Juli 1868, die Auflösung des Konsumvereins in Crimmitschau bei dem hiesigen Gerichtsamte be antragt. Hartensteul, 3. Juli. Am 28. Juni begab sich in Stein das ca. 5 Jahre alte Mädchen eines dortigen Einwohners an den Mühl graben, um sich die Füße zu waschen. Das Mädchen will den ihr entschlüpften Waschfleck wieder erfassen, stürzt aber hierbei Kopf über ins Wasser und wäre unrettbar verloren gewesen, wenn sich nicht zufällig die Frau der dortigen Mühlenpachters in der Nähe befunden und das Kind mit einer Stange herausgezogen hätte. Waldheim. Am 29. Juni ist der Schuhmacherlehrling Ernst Hertivig aus Geringswalde in der Nähe von Kriebstein beim Baden im Zschopauflusse ertrunken. Der Leichnam wurde am 1. Juli früh gefunden und polizeilich aufgehoben. Daß ein Mensch auch schuldlos als Dieb in das Gcfängniß spazieren kann, erfuhr jetzt, bitter genug, ein feit 20 Jahren in Johanngeorgenstadt lebender Agent und Auktionator, der vor mehreren Wochen eine'Auction leiten mußte, bei welcher ein Tausendmarkschein vermißt ward. Von Seiten Derer, für die er verauctionirt hatte, ward der Verdacht auf ihn gelenkt und die Untersuchung ergab für den Angeschuldigten, der in Zwickau inhastirt war, kein günstiges Resultat. Da kamen am 25. v. M. zwei Leute in das ehemalige Auctionslokal, um sich ein damals unverkauft gebliebenes Stück an zusehen. Dasselbe ward von der Frau des Hauses aus der Kommode entnommen und dabei fiel der Tausendmarkschein aus diesem Stück heraus auf die Erde. Es ward nun freilich sofort telegraphirt, daß der Schein da sei, aber — wer entschädigt den Auktionator für die unschuldig erlittene Haft, für die verloren gewesene Reputation? Natürlich ward er sofort der Hast entlasten. Gornsdorf bei Stollberg, 3. Juli. Hier starb am vergangenen Sonntag der Gutsbesitzer Scheibner, ein gesunder und kräftiger Diann, kurz, nachdem er von einer Biene gestochen worden war. In Frohnau bei Annaberg ist der auf „Himmelfahrt sammt getreue Nachbarschaft Fundgrube'' beschäftigte Bergarbeiter Mauers berger beim Anfahren in den 35 Ellen tiefen Schacht hinabgestürzt und sofort todt geblieben. In Plauen i. V. ließ sich der zehnjährige Richard Reinhard Seeling, Maurerssohn, von dem nach Reichenbach abgehenden Eisen dahnzuge absichtlich überfahren, so daß der Kopf, vollständig vom Rumpfe getrennnt, innerhalb des Geleises lag. Wie nachträglich ausgesagt wurde, soll der Knabe schon kurz zuvor auf einem anderen Bahnhofe der Stadt in verdächtiger Weise auf den Schienen sich Herumgetrieben haben, doch von Arbeitern weggejagt worden sein. Einige Stunden vor der That hat er noch bei dem Sticker, bei dem er in Arbeit stand, gefädelt. In der Schule hat der Knabe seit Pfingsten keine Bestrafung erfahren, ist aber Lehrern und Mitschülern in der letzten Zeit durch verschlossenes Wesen aufgefallen. Als er von dem Tode des vor einigen Tagen ebenfalls in Plauen durch Spielerei mit einer Schlinge in so' trauriger Weise verunglückten Knaben hörte, soll er bei seinem Sticker geäußert haben: „Hängen thu' ich mich einmal nicht." Nossen. Am 1. Juli Nachmittags brach in der im Muldenthal gelegenen großen Papierfabrik, gen. Steiermühle, von Eichhorn Feuer aus. Dasselbe zerstörte sümmtliche Gebäude bis auf die Mahlmühle. Das Feuer soll in der Leimküche ausgekommen sein. Mittwoch den 9. ds. soll in Döbeln eine Versammlung sümmt- licher sächsischer Gastwirthe stattfinden. Unweit des Ortes Göppersdorf bei Pirna schlug der Blitz während des am Montag früh in der dritten Stunde herrschenden schweren Gewitters in eine daselbst stehende uralte, circa 70 bis 80 Centimeter starke, hohle Eiche und zündete dieselbe an. Die ungefähr 3 Nieter lange Krone hatte es abgeschlagen und weit über den Felsen hinunter geschleudert. Das Feuer wurde Vormittag in der achten Stunde von ein paar Grasmähern bemerkt und sofort gemeldet. Hierauf begaben sich auf Anordnung einige Mann mit verschiedenem Handmerkszeuge hinaus, um dem Feuer Einhalt zu thun. Man konnte dies aber in keiner andern Weise bewerkstelligen, als den alten Zeugen von vielen Jahrhunderten, von dem schon eine Hälfte total verbrannt war und der noch hellauf brannte, umzuhauen und dann mit Erde zu beschütten. Da der Baum auf einem Felsen stand, mußte die Erde aus einiger Entfernung hergeholt werden, wobei in der Tiefe von 9—10 Ctm. ein Nest mit 17 Stück Otter-Eiern ge funden wurde. Der „Pirnaer Anz." berichtet aus Friedrichswalde von einen, schönen Beweis der Treue und Anhänglichkeit eines Hundes. Dort stürzte das Kind des Gutsbesitzers Hafftmann in den Dorfteich und war, da der nachspringende Vater es nicht zu erreichen oermochte, bereits dein Ertrinken nahe. In der Todesangst pfiff nun Herr Hafftmann seinem Hunde, welcher denn auch sofort herbeikam, in den Teich sprang, das Kind erfaßte und glücklich an's Laud brachte. Die Freude des Vaters braucht man wohl nicht zu beschreiben. Beim Wegreissen einer Scheune des Gutsbesitzers Lieber in Ober-Colmnitz ward am 22. v. M. eine Ledertasche gefunden, die ca. 6000 Mark in Münzen aus dem 17. Jahrhundert enthielt. In Hirschfcldc bei Zittau und Umgegend erregt das herbe Schicksal der geachteten Familie des dortigen Apothekers Herrn Jäger die allgemeinste Theilnahme. Jin Laufe der letzten 14 Tage sind demselben seine Schwägerin, ein 5jähriges Kind, ein 3jähriges, dann ein 4jähriger Knabe und am 30. v. M. abermals ein Ijühriges blühendes Töchterchen gestorben. Welches Herzeleid sich an diese 5 Leichen im Zeiträume zweier Wochen in dem tiefgebeugte» und schwer heimge suchten Hause knüpft, wird in jeder Familie nachempfunden. Gme Tochter OnmbZrrgs. Roman aus der Franzosenzeit von I. Steinmann. (Fortsetzung.) 19. Kapitel. Marschall Davoust. Man hatte Hella ein Lager in dem großen, geräumigen Zimmer bereitet und sie auch mit Speise und Trank versorgt, aber sie konnte weder schlafen noch essen oder trinken, und doch fühlte sie sich wie zum Tode erschöpft. Sie hatte sich niemals in einem solchen Zu stande der Schwäche befunden. Sie saß auf einem der Stühle, den Kopf zurückgelehnt, und es war ihr, als muffe sie so den Tod er warten. Aber sie fürchtete ihn nicht, sie fürchtete nichts mehr. Es war Alles schlimmer, geworden, wie sie es geahnt hatte und das Schlimmste stand ihr vielleicht noch bevor. Die Franzosen rüsteten sich zum Abmarsch aus Hamburg- Noch vor sehr, sehr kurzer Zeit hatte der Gedanke daran sie mit berauschen der Freude erfüllt, wenn auch gleichzeitig mit banger Sorge, daß Bernhard dennoch nicht zurückkehren werde. Konnte sie die Worte des Marschalls mißverstehen? Sie würden Beweise für seine Schuld finden, bevor sie abzogen. Und was hatte Bernhard in diesen letzten Monaten erduldet, wie war er von seinen Peinigern behandelt! Thränen rannen über Hella's Wangen, immer stärker und stärker flossen sie hernieder und endlich ging das Weinen in ein krampfhaftes Schluchzen über. Damit mar aber auch die Befreiung, die Erlösung gekommen. Ihr Kopf sank schwer gegen die harte Stuhllehne und dann war sie eingeschlafen, wie ein Kind, das sich in den Schlaf geweint hat. Plötzlich wurde sie durch leise flüsternde Stimmen aus dem Schlummer erweckt. Sie glaubte deutlich gehört zu haben, daß der Name Wollnow ausgesprochen wurde. Hella richtete den Kopf empor. Sie befand sich im Dunkeln, aber es war nicht so dunkel, daß sie nicht die Gegenstände um sich her deutlich genug hätte unterscheiden können. Der Mond warf sein mildes Licht durch das Gitterfenster, und sie sah, daß sie allein war. Gewi barer unmi feine dem dieser als r Zweij sich d sich v nur d ( Stelle wurd< miede irgenk Ende Tone lasten, ebenso gelder Sache Nein, sorgsw kk nomm Anstre und n daß H man r kann Schlich und er verlass, T fernent allein . N all' der Unterr' Füguw haben der „K abend 2 nachden dem G fand m Schwefi der Bli die Kw * gemein in Verl ihrem 8 Res Bahnsta Auslese-
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