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Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 18.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-188009189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18800918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18800918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-18
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 18.09.1880
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Nur Eins fehlt mir, um glücklich zu sein, um geachtet in der Welt zu leben: ein Name. Bewahren Sie sich vor Gewissensbissen, vor dem bittern, peinigenden Gedanken, der Ihre Seele einst martern muß, der Ihnen auf dem Todtenbette schwer auf der Brust lasten wird: irgendwo in weiter Welt ein Wesen zu wissen, das Ihnen vor Gott angehört, dessen Vater Sie sind, und das jetzt einsam und verlaffen und verstohlen und verachtet sich härmt, das schluchzend und sehnend die Arme nach seinem Vater ausstreckt, der es kalt von sich stößt. Ich spreche Ihnen nicht von meiner Liebe . . . aber eine grenzen lose Dankbarkeit, eine in jeder Prüfung bestehende Hingebung sind der schwache Ersatz, den ich Ihnen biete, Ihnen zuschwöre. Daß ich lebe und athme, danke ich Ihnen. Wollen Sie mich nicht auch dem gesellschaftlichen Leben schenken und mir das Recht geben, Sie Vater zn nennen? Wollen Sie mich auf ewig von sich stoßen? Sie könnten vielleicht glauben, ich sei ein schlechter, verdorbener Mensch geworden. Deshalb finden Sie in diesem Briefe die Adresse meines Notars und aller Pensionen, in denen ich meine Jugend ver brachte. Noch ein Mal flehe ich Sie an. Ich flehe Sie an, nur ein Mal mir Ihren Anblick zu gönnen. Ich will dann sofort abreisen, wenn Sie es fordern. Ich erwarte eine Antwort von Ihnen — postlagernd in Lyon — und bitte Sie demüthig, mir gestatten zu wollen, Ihnen liebend die Hand zu küssen. Bernhard Cölestin." (Fortsetzung folgt.) Vermischtes. * Eine praktische Einrichtung hat ein Uhrmacher in Gera an seiner Ladenthüre angebracht. Drückt man, wenn verschlossen ist, auf einen Drücker der Ladenthüre, so löst die Bewegung eine durch den elektrischen Strom gehaltene Feder, diese funktionirt und neben dem Drücker erscheint ein Täfelchen, auf dem mit großen Buchstaben sich die Worte befinden: „Sogleich wird geöffnet!" Die Verbindung der Leitung meldet gleichzeitig nach dem Arbeits« und Wohnraume das Begehren, daß jemand auf der Straße Einlaß zum Laden wünscht und der Besitzer erscheint dann sofort. * St. Petersburg. (Ein entsprungener Tiger.) Im zoolo gischen Garten entkam vor einigen Tagen um 6 Uhr Abends ein Tiger aus seinem Käfig. Ein offizieller Bericht meldet lakonisch, daß er erst 6^ Uhr Morgens wieder eingefangen wurde und Unglück nicht angerichtet worden sei. Nächlässtgkeit der Bedienung trägt die Schuld an dem Ereigniß, das leicht schreckliche Folgen hätte haben können. Der Käfig jenes Thieres ist im großen Zwinger durch eine hölzerne Wano in zwei Abtheilungen geschieden, deren eine zum Garten, die andere im Innern des Gebäudes befindliche nach dieser Seite hin je durch ein Gitter abgeschlossen ist. Bein« Hereinlassen der Thiere in die innere Abtheilung um 3 Uhr Nachmittags, hatte der Wärter übersehen, daß die Klappe des inneren Käfigs offen ge blieben, eine Fahrlässigkeit und Gedankenlosigkeit, die man für un glaublich hält. Der Tiger blieb noch eine ganze Weile in feinem offenen Haftlokal und verließ es erst, als auch der Wärter den Zwinger bereits verlassen hatte; er promenirte gemächlich umher, schaute in die Abtheilung hinein, wo der Fleischer das Futter prä- parirte, zog sich aber gleich wieder zurück und ließ dem Manne Zeit, hinauszulaufen und Meldung zu machen. Sofort wurden alle Aus gänge und Oeffnungen geschlossen und der Zwinger von allen Seiten umstellt. Man legte ihm Fleisch in seinen Käfig, um ihn hereinzu- locken, ja baute ihm eine Brücke, damit ihm das Hereinspazieren recht bequem werde. Das Herauskommen wäre dem milden Be wohner der Dschungeln — nebenbei einem prächtigen Exemplar — schlecht bekommen, da alle Oeffnungen von Männern mit Büchsen und Revolvern bewacht wurden. Eine unnütze kriegerische Demon stration, denn die Bestie benahm sich bei der ganzen Affaire sehr gemüthlich und zeigte wenig Neigung, von ihren Tatzen und Kinn backen Gebrauch zu machen, selbst der Biß eines Köters, der sich im Gebäude befand, vermochte sie nicht aus der Contenance zu bringen und wurde mit kühler Verachtung gestraft. Ungern scheint der König der Wälder seine, wenngleich beschränkte Freiheit aber doch aufge geben zu haben, denn erst um 6 Uhr des andern Morgens bequemte er sich, der Lockung des frischen Fleisches nachgebend, in seinen Käfig zurückzukehren. * (Eine ungarische Advokatenrechnung.) Der Advokat Emerich Cholnoky in Szegszard hat, wie ungarische Blätter melden, die Ge meinde Duna-Földvar bei einem Urbarial-Prozeffe vertreten, wofür er das hübsche Honorar von 239,546 fl. 70 kr. verlangt. Da die Gemeinde die ihr erwiesenen Dienste nicht so hoch taxirte und sich weigerte, dieses Honorar zu bezahlen, so hat der bescheidene Herr Cholnoky dasselbe eingeklagt. Die Klageschrift bestand aus 120 voll geschriebenen Bogen, welche mit 589 Beilagen versehen waren. UandwirlMaftliches. Als Mittel gegen Krämpfe bei jungen Hühnern in den Beinen giebt Otto Schauseil in den „Oest.-Ung.-Bl. f. Gefl. rc. Zucht" an, daß man die Beine der jungen Thiere mit Franzbranntwein oder in Ermangelung dieses mit Kalmus-Essenz einreiben soll. Bereits nach zweimaligem Einreiben innerhalb einer halben Stunde konnten die Thiere stehen und nach der fünften Einreibung entschlüpften sie schon der Kiste, in welcher sie verwahrt wurden, und waren und blieben gesund. Das Entfernen der Nachgeburt nach erfolgtem Abkalben beim Rindvieh ist, wenn dasselbe mit der Hand geschieht, für das Mutter thier durchaus ungefährlich, nicht aber für den Operateur, denn man hat, wie ein Landwirh in der „Kaff, landw. Zeitschr." sagt, Beispiele genug zu verzeichnen, wo ein kleiner unbeachteter Ritz an der Hand Blutvergiftung des Operateurs zur Folge hatte, und er macht deshalb ans ein Mittel aufnierksam, das ihm in allen Fällen genützt hat, die Nachgeburt aus dem Mutterthiere zu entfernen. Dasselbe besteht aus einem Pulver von 45 g. Ilerba sabini und 45 g. Xali oar- bonieum, von dem täglich früh nüchtern der dritte Theil der Kuh gegeben wird. Nachrichten vom Standesamt Zwönitz voin 2. bis mit 16. September 1880. Geburten: IVI) Klempner Julius Gustav Auerswald hier S-, Gustav Ernst. — 102) Brauer Hermann Louis Scherzer hier T., Louise Martha. — 163) Der verw. Anna Marie Friedel, geb Völkner in Leukersdorf unehcl. geb. S., Paul Anton. — 164) Handarbeiter Carl Friedrich Schaarschmidt hier S., Paul Otto. Sterbefälle: 92) Handarbeiter Christian Friedrich Seifert hier, 84 I., Altersschwäche. — 93) Weber Gustav Reinhard Stiehler in Kühnhaide Ehefrau, Lina Pauline geb. Neukirchner, Lungenschwindsucht. — 94) Der unverehel. Gorl- näherin Ida Wilhelmine Becher hier S., Brnno Martin, 5 W., chronische Hirn hautentzündung. — 9ö) Mühlenbesitzer August Friedrich Höfer in Dittersdorf S., Gustav Paul, 7 I., Kehlkopfbräune (Croup). 96) Brauer Franz Ferdinand Lämmel hier T., Martha Olga, 3 M., Brechdurchfall. Aufgebote: — Eheschließungen: 28) Schuhmacher Ernst Hermann Süß mit Ida Selma Leistner, beide zu Zwönitz wohnhaft. — 29) Hufschmied Louis Hermann Weigel, wohnhaft zu Lugau mit Auguste Marie Weigel, zu Zwönitz wohnhaft. — 36) Webermeister Christian Simon Reuter mit Emma Marie Langer, beide zu Zwönitz wohnhaft. Kirchennachrichten von Zwönitz. vnm. 17 p. Drin, hält Herr Diac. Böthig Vormittag die Predigt über 1. Thess. 4, 11, 12. Nachmittag Bibelstunde mit den confirmirte» Mädchen und der 1. und 2. Mädchenclasse aus Stadt und Land. ! Kartoffeln! Da die Preise der Kartoffeln bedeutend steigen, verkaufe ich blos die noch hier liegende Waare für die bekannten Preise. Verkauf: vrv!r080llSL880. H. Schubert uns Dobeln. Zum Besuch der bis mit 2V. September a. v. verlängerten Heweröe- und Industrie-Ausstellung zn Scheibenberg im Saale des Herrn Karl Jäger daselbst, welche verbunden ist mit Ausstellung landwirthschaftlicher Prodnete und wobei am 20. September a. v. mit staatlicher Genehmigung eine Berloosung gewerblicher, ausgestellter Gegenstände stattfindet, ladet freundlichst ein Scheibenberg, im August 1880. Akk GtWerbeVkrttN hgs. VorMÜrit't cles Universi- Es-Professor 8 I)r. Llarless, LZl. 6ek. llokratk in kann ge fertigte Kiu8t-Konbon8, seit 40 4adren kevvUdrt, nekmen unter allen äknlmlmn Hausmitteln clen ersten Xang ein. 6vK6N Husten Ullä Leiser- keit xiebt «8 nickt« kesseres. ten kac-steten in den meisten Anten Oolonialwaaren-, Oroguen-Cleseliäf- ten uncl Oomlitoreien, sovüe tliesten, clurek Oevotsekilcler stennt- liek.
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