Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 06.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id185994292X-188204067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id185994292X-18820406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-185994292X-18820406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAnzeiger für Zwönitz und Umgebung
- Jahr1882
- Monat1882-04
- Tag1882-04-06
- Monat1882-04
- Jahr1882
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Anzeiger für Zwönitz und Umgebung : 06.04.1882
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
e- ch id rs i- n, el r- i- i- t- n it m r- l- st tr n te s n I e Erscheint wöchentlich drei Mal und zwar Dienstag, Donnerstag und Sonnabend (Vormittag). Abonnementspreis beträgt vierteljährlich 1 Mark 20 Pf. prLenuurvrLndo. Metzer Inserate werden bis spätestens Mittags des vorhergehenden TageS des Erscheinens erbeten und die Corpusspaltenzeile mit 10 Pf-, unter „Eingesandt" mit so Pf. berechnet. Zwönitz und Umgegend. Organ für den Stavtgemeinderath, den Kirchen- und Schulvorstand zu Zwönitz. Verantwortlicher Redacteur: Bernhard Ott in Zwönitz. Ä1. Donnerstag, den 6. April 1882. 7. Jahrg. Tagesbericht. — Ans den königl. sächsischen Staatsforsten wurden im Jahre 1881 an Privatmaldbesitzer 213,195 Stuck Laubholzpflanzen (da runter 70,600 Stück Birken, 37,900 Stück Eichen, 31,200 Stück Eschen u. s. f.) angeboten und 153,069 Stück (darunter 78,521 Stück Birken, 23,625 Stück Erlen, 14,619 Stück Eschen, 9483 Stück Eichen) verkauft. An Nadelholzpflanzen wurden 8,053,140 Stück (darunter 5,394,200 Stück Fichten und 2,583,143 Stück Kiefern) angeboten und 2,325,751 Stück (darunter 1,590,038 Fichten und 706,147 Kiefern) verkauft. Gegenüber dem Jahre 1880 wurden 41,488 Stück Laubholzpflanzen mehr und 599,997 Stück Nadelholzpflanzen weniger verkauft. — Mit Rücksicht auf die fortgesetzte Verminderung der Nadelholzpflanzuugen wird darauf aufmerksam gemacht, daß nach einer früheren Verordnung des Königl. Finanzministeriums waldbe sitzenden Gemeinden und Privaten auf Verlangen eine Unterstützung bei Ausführung der Culturen durch Unterweisung und Anleitung Seitens der Staatsforstbeamten und Abgaben der erforderlichen Pflanzen zum Selbstkostenpreis gewahrt wird, in welcher Beziehung Interessenten sich an den den nächsten Königl. Oberförster zu wenden haben würde». — In diesen! Jahre wird die staatliche Einkommensteuer in der Weise vertheilt, daß am 30. April und 30. September je die Hälfte des Norinalsatzes, der Zuschlag von 20 Prozent aber in der Mitte zwischen diesen beiden Terminen, am 15. Juli erhoben wird. — Dem Vernehmen nach wurde am vergangenen Sonnabend eine Diebesbande aus Schn eeberg, bestehend in Vater, Sohn,Tochter nebst Zubehälterin, welche von einem Ober- und dreier anderen Polizeibeamten aus Greiz von Schneeberg abgeholt worden waren, von hiesigen! Bahnhofe aus weiter nach Greiz, allwo dieselben einen Diebstahl ausgeführt haben sollen, geschlossen transportirt. — Herrn Amtshauptmann Schwedler in Chemnitz ist das Dienstprädikat als „Geheimer Regierungsrath" verliehen worden. — Chemnitz. Eine auf hiesigem Bahnhof bedienstete junge Frauensperson gerieth am 5. April Vormittag mit ihrer Dienstherrin in Differenzen, in deren Folge sie derart in Zorn kam, daß sie zunächst ein großes Küchenmesser ergriff um sich den Hals zu durch schneiden versuchte, woran sie aber glücklicher Weise noch verhindert wurde. Hierauf raunte sie in ihre Kammer hinauf und schloß sich ein. Da man befürchtete, sie möchte sich ein Leid anthun, ging man ihr nach und bat sie, die Thür doch zu öffnen. Letzteres erfolgte nicht, wohl aber wurde von der Straße herauf gemeldet, daß sich die Unglückliche soeben aus dem Fenster gestürzt habe. Sie wurde bewußtlos aufgehoben und gab bald darauf ihren Geist auf. — Gornsdorf, 3. April. Heute früh verschied im Alter von 69 Jahren der Ortsrichter Wetzel hier, der 32 Jahre lang sein Amt mit Gewissenhaftigkeit verwaltet. Auch das Amt eines Gemeinde vorstandes war ihm 31 Jahre lang übertragen. Sein Andenken wird bei uns in Segen bleiben. j — Zwickau, 3. April. Ein Materialwaarenhändler in der Spiegelstraße erstattete in vergangener Nacht bei der Polizei die An zeige, daß, während er von Abends 10 Uhr bis 1 Uhr in der Nacht abwesend gewesen, in seiner Wohnung und im Geschäftslocale Diebe eingebrochcn seien, welche ihm 20,000 Stück Cigarren, 80 Pfd. Kaffee, 300 Mk. baares Geld und 24 Flaschen Wein gestohlen hätten. Der sofort an den Thatort sich verfügende Polizeibeamte fand auch in der Wohnung und im Geschäftslocal Kisten und Kasten geöffnet, die Kleider umhergeworfen und alle Fußböden mit Sägespänen bestreut. Letzteres sollte geschehen sein, damit die Diebe ungestörter oder un gehört darin umhergehen konnten. Die Polizei setzte aber gelinde Zweifel in die Wahrheitsliebe des Materialisten, und schließlich hat derselbe auch zugestanden, daß an der ganzen Anzeige kein wahres Wort ist, vielmehr alles von ihm fingirt wurde und zwar in der Absicht, um sich damit aus Geldverlegenheiten zu ziehen. — Hohnstein bei Stolpen. Zum Nachfolger des vor Kurzem verstorbenen Directors der Männercorrectionsanstalt Hohnstein, Re- - gierungsrath Reinhold, ist derzeitige 2. Director der Strafanstalt - Waldheim, Böhmer, ernannt, welcher bereits am 1. April in seinen k neuen Wirkungskreis eintritt. k — Am 30. v. M. ist der Färbereiarbeiter Franz Louis Seifert ) in Reichenbach in dem Schlaber'schen Färberei-Etablissement in : Folge Ausgleitens der Füße kopfüber in ein siedendes Waschfaß ge- i stürzt, in Folge dessen sein alsbaldiger Tod eingetreten ist. — Unter den Schulkindern in Wetzelsgrün grassirt seit ' Kurzem Scharlachfieber und Diphteritis in recht bedenklicher Weise. Bis jetzt sind 26 Kinder von dieser Krankheit ergriffen worden, von denen bereits drei verstorben sind, und noch immer werden neue Erkrankungen gemeldet; demzufolge ist der Schulunterricht bis auf Weiteres ausgesetzt worden. — Dresden, 31. Mürz. Der bisherige Vertreter des VII. Wahlkreises (Meißen-Großenhain), Herr Professor Richter-Tharant, wird, wie zuverlässig berichtet worden, sein Reichstagsmandat dem nächst niederlegen. Herr Prof. Richter ist bekanntlich neuerdings auch mit dem Vortrag über Nationalökonomie an der Bergakademie zu Freiberg beauftragt worden, dieser Doppelstellung fürchtet er nicht genügen zu können, wenn er das Mandat beibehält. Wer an Stelle des Herrn Prof. Richter, der sich im Reichstag der deutschen Neichs- partei (freiconservativ) zuzählte, bez. zu deren hervorragendsten Mit gliedern gehörte, aufgestellt werden wird, ist noch zweifelhaft. — Leipzig, 1. April. Der Bürgermeister St. von W. erhielt Seiten des Schulvorstandes durch den Ortspsarrer R. als Vor sitzender desselben im März 1879 ein Schriftstück eingehändigt, mit dem Ersuchen, dasselbe dem Gemeinderath zur Zustimmung und Mitunterzeichnung vorzulegen. Es war das eine Petition an die königl. Regierung zu Wiesbaden, welche gebeten wurde, dem Lehrer des Ortes in Anbetracht seines geringen Gehaltes und weil die Ge meinde zu höheren Leistungen nicht im Stande sei, eine außer ordentliche Gratifikation von 100 Mk. aus Staatsmitteln zu be willigen. Der Bürgermeister holte indeß nicht die Zustimmung der Gemeindevertretung zu der Petition ein — vielmehr wurde das bereits von den Schulvorstandsmitgliedern unterzeichnete Schreiben eines Tages auf der sogenannten Saumast, zerknittert und zusam- mengeballt unter einem Kirschbaum liegend, von dem Schweinehirten aufgefunden, welcher es dem Pfarrer aushändigte. Auf Grund dieses Thatbestandes hat das Landgericht zu Limburg a. d. L. den Bürger meister St. des Vergehens im Amte im Sinne des 348 St.-G.-B. — Beiseiteschaffnng einer Urkunde, Gefängnis; nicht unter Einem Monat — schuldig befunden und demgemäß verurtheilt. In der von dem Angeklagten eingelegten Revision wird die erst anderthalb Jahr nach dem Vorgänge erfolgte Denunciation des Pastors als Racheakt hingestellt und im Uebrigen wird die Urkundenqualität des fraglichen Schriftstückes bestritten. Das Reichsgericht (1. Strafsenat) j beschloß jedoch in seiner letzten Sitzung, die Revision als unbegründet zu verwerfen und dem Angeklagten die Kosten des Rechtsmittels aufzuerlegen. (Zw. Wchbl.) — Leipzig, 2. April. Das „L. T." schreibt: „In ver schiedenen auswärtigen, insbesondere Dresdner Blättern findet sich die Mittheilung, daß drei ausländische Reisende, darunter ein englischer Regierungsagent und der aus Leipzig gebürtige Gelehrte I)r. Obst, welche zu wissenschaftlichen Zwecken die Tekinzen-Oafe be reisen wollten, von der russischen Negierung nach Krasnowodks zurückexpedirt und von dort mittels Dampfers nach Baku gebracht worden seien. Wir können hierzu nur bemerken, daß diese Mit theilung, soweit sie Herrn Dr. Obst, den Direktor des hiesigen Museums für Völkerkunde betrifft, vollständig unbegründet ist. Herr vr. Obst hat, wie er in zwei ausführlichen, im hiesigen Verein für Erdkunde gehaltenen Vorträge des Näheren auöführte, sich der zu vorkommendsten Behandlung seitens der russischen Negierung zu
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht