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Zwönitztaler Anzeiger : 03.09.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-191809030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19180903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19180903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1918
- Monat1918-09
- Tag1918-09-03
- Monat1918-09
- Jahr1918
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 03.09.1918
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Vermischtes. Bildungshunger der Kriegsgewinnler. über ein« seltsame Erscheinung wird aus Wien berichtet, daß fast keine Konversationslexika mehr zu haben sind. Trotzdem ans Deutschland ständig neue bestellt werden, ist ein sechs bändiger Meyer, der stets für 70 Kronen zu haben war, nicht unter 250 Kronen zu beschaffen, während für den großen Meyer statt 360 über 800 Kronen zu zahlen sind. Während sich diese Preise vielleicht noch teilweise durch die Verschlechterung des österreichischen Geldwertes er klären, gilt dies nicht von andern, zum guten Teil aus Österreich selbst stammenden Werken Je teurer und gröber sie sind, desto lebhafter werden sie begehrt und sind aus den Anslagen längst verschwunden; statt 20 muß man 80 bis 150 Kronen zahlen. Für illustrierte Werke wird jeder Preis gezahlt. Der „Bildungshunger" der neuen Reichen hat Erscheinungen hervorgerufen, die vcki den wahren Bücherkäufern sehr beklagt werden. Allerlei Kriegshumor. Bei einen; Landwirt an der Ruhr kehrte ein Gendarm ein. Alsbald gewahrte er ein etwa WOpfüudiges Schwein, das infolge des Leibes- umfanges sein ernstes Bedenken erregte, und er fragte daS allein anwesende, etwa 70jährige BauerninüUerleiru „Womit haben Sie denn das Schwein gefüttert?" — „Mit Angst und Bange, Herr Wachtmeister", war die kurze Antwort. Und der Gendarm ging seiner Wege. — Kein zerrissener Strumpf mehr! Anweisung „gegen Einsendung von 2,10 Mark erhältlich", war in dm Zeitungen zu lesen. Ich schickte, so lesen wir in einer Zeitung, du verlangten 2,10 Mark ein und erhielt eine stenographiert« Karte mit folgendem Text: „Gehen Sie barfuß!" — Jr der „Liller Kriegsztg." erzählt Leutnant F. Kramer: Ei« Witzbold hatte in Bremen Bezugskarten für Küssi drucken lassen. Eines Tages bat ich einen Herrn, der mü ein solches Stück zeigte, es niir als Andenken zu geben falls er die Karte entbehren könne. „Selbstverständlich" erklärte er, „ich benötige sie nicht, denn ick besorge mir di« Küsse auf dem Wege des Schleichhandels." Ter streitende Hahn. In einem Ort an der bayerischer Grenze wurde ein Hühnerhalter von der Behörde um Auf klärung darüber ersucht, wie es zuginge, daß er für di« Eierablieferung nur sieben Hühner, in der Viehzählung^ liste ab^- acht Hühner angegeben habe. Daraus richtet« der Huhnbesitzer an den Magistrat folgende- Schreiben, „Verestrliche städtische Eierei! Sofort noch Empfang Ihres Schreibens habe ich meinem Gockel, als den, achte» Mitglied meiner Hühnerschar, ernstliche Vorstellungen in Sinne Ihrer Forderungen gemacht. Er ging auch in sick und versprach, die Angelegenheit in ernste Erwägung Irr ziehen. Nur meinte er, müsse er eine Bedingung stellen Er verlange, daß die Herren der städtischen Eierei alljährlich willig die Hebamme bei sich amtieren lassen und dem Vaterlands einen jungen Kämpen zur Welt bringen, daun will auch er der bisher ungewohnten Arbeit deS Eierlegens sich im vaterländischen Interesse gern unterziehen." Aus Heimat und Vaterland. Zwönitz, den 2. September 1918. Von den 3835 Glocken der evangelischen Kirchen wachsens sind bisher 1620 adgelicfert, 522 sind mit einem Zeugnis ihres wissenschastlichen, geschichtlichen «der künstlerischen Wertes versehen <M. Aepfcl, Birnen und Pflaumen sind adzn liefern! Es Haven verschiedentlich Er- ,-enger Neigung gezeigt, das vvn ihncg gezogene Obst nicht abzniiefcrn oder mehr zurückzubehalten, als ihnen nach der Schätzung der Sannnelstellenleitcr zustand. Es wird daran: hingewicsen, das; dies unzulässig und strafbar Ist, und das; .streng gegen solche Erzeuger vvrgegangen werden wird. Tie Ablieferung der Aepfel, Birnen und Pflaumen ist bei de.v ungünstigen Ausfall der Obsternte doppelt not wendig, da sonst der erforderliche Brotaufstrich für die Winter und Frühjahrsmonatc nicht bereitgestellt werden kann. (M. I.» Die Besserstellung Berlins in der F l e i s ch v e r s o r g u n g ist von dem Kriegeeenäh. ungs amt deshalb für gerechtfertigt erachtet worden, weil trotz voller Würdigung der Eruährungslnge insbesondere in den sächsischen Grossstädten die Schwierigkeiten für Berlin mit seiner zu versorgenden Einwohnerzahl von 3,7 Mil lionen Seelen infolge des dichten Zusannnenwohnens einer derartigen Menschenmenge noch ungleich größer seien, so daß hier die Znlassnng einer Ausnahme für angebracht an gesehen werden müsse. Wenn auch die Notwendigkeit einer vorsorglichen Belieferung von Berlin bei den vorliegen den örtlichen Verhältnissen hier nicht verkannt wird, so hat die sächsische Negierung doch geglaubt, ihren früher dargclcgten Standpunkt auch jetzt noch aufrecht erhalten zu sollen, weil es im Interesse einer gleichmäßigen Lebens mittelversorgung im ganzen Reiche erforderlich erscheint, daß eine Maßnahme, die wie die Herabsetzung der Fleisch ration für das ganze Reich gedacht und ursprünglich auch War, nicht auf die Dauer wieder zu Gunsten bestimmter Teile des Reiches durchbrochen wird. Das Ministerium des Innern ist deshalb erneut in diesem Sinne bei dem Kriegsornährungsamt« vorstellig geworden. — Versicherung von Reisegepäck. Vom 1. September d. -I. an kann Reisegepäck durch Vermittlung der sächsischen Eisenbahnstationen bei der Europäischen Güter und Reisegepäck-Versicherungs-Aktiengesellschaft in Berlin SW 47, Großbeerenstr. 27 u, gegen Verlust, Minderung oder Beschädigung und Lieferfristüberschreitung versichert wer den. Der Abschluß dos Vcrsichcruizgsvertrags erfolgt in einfacher Weise dadurch, daß der Reisende bei der Auf gabe des Gepäcks eine Wertmarke erwirbt, die der Höhe der Versicherungsprämie entspricht nnd von dem abzu- sertigenden Eisenbahnbediensteten auf die Rückseite des Gepäckscheins aufgeklebt nnd abgestempelt wird. Die Ge bühren sind mäßig und betragen für eine Versicherungs summe von I000 Mark je nach der Länge der Bcsörderungs- strccke 50 Pfg. (dies z. 'N. bei Entfernungen bis 150 Kilo meter» bis 3 Mark. Gegen Entrichtung dieser Gebühr übernimmt die Gesellschaft eine erheblich weitergehende Haftung für das Gepäck als die Eisenbahn. Denn während letztere für Verlust, Minderung oder Beschädigung nur den gemeinen Handelswert bez. den gemeinen Wert des Ge päcks zu ersetzen hat und bei Lieferfristüberschreitung nur eine geringe Entschädigung bietet, haftet die Versicherungs gesellschaft bis zur Höhe der Versicherungssumme für den Ersatz des vollen entstandenen Schadens einschließlich des entgangenen Gewinns. Weiter entschädigt sie auch für Schmuckgegcnstände, echte Perlen und Edelsteine, die in den 'Gepäckstücken verpackt sind, bis zu 25«/o der Gesamt- Versicherungssumme nnd bis höchstens 2000 Mark, während die Eisenbahn hierfür nur unter bestimmten Voraus setzungen und dann auch nur bis zu 500 Mark haftet Etwaige Schadensersatzansprüche ans dem Versicherungs vertrag sind tunlichst unmittelbar bei der Versicherungs gesellschaft anzubriugen, die sie auf schnellstem Wege er ledigen wird. Elterlern. (Schenkung.) Spediteur-Ernst Naundorff in Zwickau schenkte unserer Stadt 5000 Mk. zu einer Stiftung für Ortsarme. Chemnitz. (Um der Stadt neue Einnahmequellen zn erschließen,) beschlossen die Stadtverordneten in ihrer letzten Sitzung die Einführung einer Karten- and Lust- barkeitssteuer, von der man sich, wie der Berichterstatter Stadtverordneter Kinzel ansführte, einen Ertrag von rund 400 000 Mark verspricht. Mittweida. (Der aus Staatsmitteln gestiftete Brun nen) ist nunmehr ausgestellt worden. Das Kunstwerk ist eine Schöpfung des Professors Schreitmüller (Dresden) nnd stellt eine zierliche Engelsgestalt ans hoher Säule dar. Zur Herstellung des Brnnnens wurde Rochlitzer Por phyr verwendet. Neudorf. (Tödlicher Unfall.) Der' Knabe Gnido Tröger von hier, der sich an den Hinteren Teil eines Wagens gehängt hatte, wurde, ckls der Wagen infolge eines Ketten- brnchs plötzlich bergab ging, so schwer verletzt, daß er alsbald verstarb. Zwickau. (Schenkung.) Buchdruckereibesitzer Adolf Förster hier spendete der Oeffentlicken Handelslehranstalt 5000 Vik. zu einer Stiftung für bedürftige Schüler. Kommerzien rat Herm. Förster vermachte der Gewerbeschule 2000 Mk. zu einer Stiftung für Beschaffung von Lehr- nnd Lern mitteln. Penig. (Unverbesserlich.) Zigarrenhändler Götze, in des sen »Behausung der Polizei 135 Pfund Auslandsseife in die Hände fielen, macht sich darüber im „Peniger Amts blatt" lustig, indem er folgendes Inserat losläßt: „Zur allgemeinen Kenntnis! 135 Pfund Seife sind mir weg- aenommcn worden, nnd 2 Zentner kauf ich mir wieder" Allem Anschein nach sind ihm die Bezugsquellen des Kettcnhqndels mit irgendwelchen Sachen nicht unbekannt, sonst könnte er diesen hochtrabenden Ton nicht anschlagen Ebersbach (Stiftung) Die Inhaber der Firma Wünsches Erben haben her bestehenden AlterSversorgungs-, Invaliden-, Witwen- und Waisenkasse wiederum 25 000 Mark über wiesen. Außerdem ist ein Grundstock für einen Beamten- Pensionsfonds in Höhe von 75 000 Mark errichtet worden. Für Kinder der im Heeresdienste befindlichen Arbeiter und Angestellten wurden bisher nahezu 50 000 Mark als Kricgsunterstützung gewährt. (Die hiesige Apotheke» bestand am 27. August 50 Jahre. Besitzer ist Herr Horst Kupfer, dessen Vater die Apotheke vor einem halben Jahrhundert eröffnete. Schandau. (Der Gebirgsverein kür die Sächsische Schweiz) hat die Absicht, die in der Nähe des Bo ^'Wir suchen für unseren krlegswichtige<Betrieb M Ärbkitm»kii M Mita. . Frankonia A.-G., Beierfeld i. Sa. Zur bevorstehenden Herbstdüngung hält auf Lager und empfiehlt in loser Schüttung zu billigsten Tagespreisen Chlorkalium, Kalimagnesia, Kalisalz, Kainit, außerdem bringt sein Lager in Viehsalz und Dürren» berger Speisesalz in empfehlende Erinnerung Emil Bauer. tanischen Pslanzengartans bei Schandau gelogene Billa „Sachsenburg" zu erwerben, um dort ein Erholungs- und Genesungsheim mit Jugendherberge und Museum für seine Mitglieder einzurichten. Wc WmWtei^ Perme »W Wbe besetzt. AmtlicheMeldung. Großes Hauptquartier, 2. September 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Boehn. Vorfeldkäntpfe beiderseits der L h s. Zwischen Scarpe und Somme setzte Her Engländer auf der 45 Kilometer breiten Front seine Angriffe fort. Artilleriewirkung gegen die Bereitstellungsräume des Gegners südöstlich von Arras und beiderseits von Bapaume trug wesentlich zu großer Abwehr bei. Brennpunkte des Jnfanteriekainpfes waren Hendecourt und Noreuil, die Trümmerfelder östlich von Bapaume und zwischen Rancourt und Bou chavesnes. Dor Feind, der nördlich von Honde- court und Cagnicourt Boden gewann, wurde durch Gegenangriff aus Hendecourt zurückgeworfen. Um Noreuil wurde lang« .gekämpft. Et blieb in unserem Besitz. Beiderseits von Vaulx —Vraucourt vor- brcchcndo Panzerwagenangriffe scheiterten. Hierbei schoß die Besatzung eines Flugzeuges der Fliegerabteilung,S52, Leutnant Schwertfeger und Vizefeldwebel Günther, einen Panzerwagen mit dein Maschinengewehr in Brand und zerstörte einen zweiten durch gut geleitetes Artilleriefeuer. Südöstlich von Bapaume wiesen wir mit dem Schwer punkt gegen Ville rs-au-Flos gerichtete Angriffe des Gegners ab. Nördlich der Somme brachten wir dem Feinde, der seit frühem Morgen mit starken .Kräften vor stieß, in der Linie Saillh — St. Pierre Vaast- Wald und östlich von B o u ch av es n e s — Mo n t St. Quentin zum Stehen. Peron ne wurde vom Feinde besetzt. Beiderseits von Nesle setzte der Franzose seine An griffe fort. Nach stärkstem Trommelfeuer suchte er er neut, in tiefgogliederten Jnfanterieangriffen die Kanal stellung zu durchbrechen. Nördlich der Bahn Nesle — Ham brachte das Rcservc-Jnfantierie-Regiment Nr. 56 unter Führung seines Kommandeurs Major von Loebbeke jeden feindlichen Ansturm zum Scheitern. Bei erneuten Angriffen am Abend warf es in; Verein mit hessischen Kompanien den eingedrungenen Feind aus seinen Linien wieder heraus. Feldartillerio, die mit der vordersten In fanterie zum Gegenstoß vorbrach, hatte an den; Erfolg wesentlichen Anteil. Südlich der Bahn Nesle —Ham warfen Brandenburger und Schlesier den Feind restlos vor ihren Linien ab Auch südlich von Libermond brachen am Abend Angriffe der Franzosen zusammen. Beiderseits von Noyon blieb die feindliche Infanterie nach dem schweren und für sie verlustreichen Kampfe des 31. August gestern untätig. Auch zwischen Oise und Aisnc blieb die Gefechtstätigkcit meist auf Artillerie- kampf beschränkt. Tcilaugriffe des Feindes in der Ailette- Niedcrung und nördlich von Svissvns wurden abge wiesen. Der erste Generalquartiermeiste?: (WTB.) Ludendorff. -4- 18000 Tonnen Amtliche Meldung. Berlin, 2. September. Im mittleren Mittelmeer versenkten unsere ll-Boote 15 000 Br.-Reg.-To., darunter einen Truppentransportdampfer von über 6000 Tonnen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. 4 Siegreicher, aber schwerster Tag -es Krieges. IV. Berlin, 2. Sept. Der Kriegsberichterstatter des ^Vorwärts" meldet von der Westfront vom 30. August unter der Neberschrift: Siegreicher, aber schwerster Tag des ganzen Krieges. Der gestrige Tag hat die über mütigen Hoffnungen der Franzosen blutig zerschlagen und klar bewiesen, daß die deutsche Front nur da Gelände preisgibt, wo die Führung, die mit der Zukunft rechnet, es erlaubt. Die „Deutsche Tageszeitung" meint: Die Kundgebungen des Reichskanzlers, Hindenburgs, des Großadmirals Won Tirpitz und die Rede Stresemanns sind mit Genugtuung zu begrüßen, ebenso die Anregung des Staatssekretärs v. Hintze, auch von den Kanzeln die Siegeszuversicht zu Predigen. Anträge aus Zahlungsbefehle zu haben in der Buchdruckerei. Das WlehmW in Mik sucht sofort eln Hausmädchen. Geübte WMck fürs Haus sucht sofort Osk. Decker, Lutherstr. DM" Mark SOO« "MD auf sichere Hypothek sofort auszuleihen. Angebote unter 2234 an die Geschäftsstelle dss. Blattes. Besuchskarten zu haben in der Buchdruckerei. Handstempel sind zu haben in der Buchdruckers.
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