Suche löschen...
Zwönitztaler Anzeiger : 20.10.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1859945678-192810203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1859945678-19281020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1859945678-19281020
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungZwönitztaler Anzeiger
- Jahr1928
- Monat1928-10
- Tag1928-10-20
- Monat1928-10
- Jahr1928
- Titel
- Zwönitztaler Anzeiger : 20.10.1928
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Weltwunder Aurmi. Zeitiingsmeldung: „Nurmi stellte am Sonntag in Berlin vor etwa 20 000 Zuschauern einen neuen Welt rekord im Stundenläufen mit 19,210 Kilometer auf. Er schlug damit den seit 1913 bestellenden Weltrekord des Franzosen Bonin um fast 200 Meter. Während des Sttm- denlaufens verbesserte er die Weltrekorde über 15 Kilo meter und 10 englische Meilen." Der „fliegende Finne", der Wirbelwird, die Rekord maschine, das Phantom .... einige Blumen in dem Straus;, mit dem man Paavo Nurmi huldigt. In Frank reich schrieb man: Nurmi hat keinen anderen Gegner als die Zeit, mit der er ringt, wenn er Rekorde aufstellen will. Nurmi ist wortkarg, verschlossen, anspruchslos. Durch un ermüdliche Arbeit hat er erreicht, wofür ihn jetzt eine Welt — mit Recht — bewundert. Mit neun Jahren fing er an, sich für das Laufen als Sport zu interessieren und wurde von bedeutend älteren Kameraden gnädig in einen Sport verein ausgenommen. Mit zwölf Jahren war er fest ent- ver wunaerläufer (rechts) bei seinem letzten veriiner Kampf. schlossen, in Zukunft neue Weltrekorde aufzustellen. Um diese Zeit schon begann er mit einer strengen Lebens ordnung, die er ohne Ausnahme bis zum erwachsenen Mann durchführtc: Fleisch, Kaffee, Tee, Tabak und selbst verständlich Alkohol tat er in den Bann, trainierte täg lich und ging regelmäßig um dieselbe Zeit zu Bett. Mit zwölf Jahren mußte er eine Anstellung als Laufjunge an- nehmen, um seine Mutter und vier Geschwister, mit denen er ein einziges Zimmer teilte, helfen zu köunen, da der Vater gestorben war. Die schwere körperliche Arbeit schon in jungen Jahren hat, wie er selbst zugibt, erziehe risch auf seine Willenskraft gewirkt. Sein Training ging nicht auf Schnelligkeit, sondern ans Aus dauer aus. Mit 17 Jahren brachte er in einem Juniore»- wettbewerb seinen ersten Sieg heim und mit 19 Jahren gab er das Skilaufen aus, die letzte der anderen Sport arten, die er getrieben hatte. Das 'Sa » fen ist sein Leben, nicht etwa sein Ehrgeiz. Mit derselben undurchdringlichen Ruhe trägt er Siege und Niederlage». Sein Charakter leuchtet rein und ehrlich aus seine» Worten: „Als ich sah, daß meine Nieder lage unabwendbar war, grämte ich mich nicht so sehr, denn ich merkte, daß der andere (in diesen: Falle Peltzer 1926 in Berlin!) mir überlegen war!" Für seine Anspruchslosigkeit spricht nicht nur die be kannte Tatsache, daß er allen Reportern entflieht und daß er während seines Triumphzuges in Amerika die feinen Villen und Antos, die ihm znr Verfügung gestellt wurden, mied, und bei einem finnischen Hausdiener wohnte, daß er in Hclsingfors immer noch wie während seiner Lehrzeit bei „seinem besten Trainer", einer einfachen Putzfrau, ein kehrt, um allen Huldigungen zu entgehe». Zurzeit lebt er i» seiner Heimatstadt Abo, wo er als Vertreter der amerikanischen Automobilfirma „General Motors" kein schlechtes Leben führt. Es ist abwegig, solche Taten wie die Nurmis höhnisch als „Beinkultur", nud die allgemeine Bewunderung, die er erregt, als „Anbetung des Fleisches und der rauhen Kraft" zu bezeichnen. Ein flammender Geist durchleuchtet die Taten Paavo Nurmis. Was er getan hat (und noch weiterhin tun wird) geschah in; Bewußtsein der großen Verantwortung, die er seinem Lande schuldet, dessen Rus er mit dem eigenen eng verband, als er, ein olympischer Held, mit seinen Siegen Vertrauen und Bewunderung für Finnland errang. Das von Nurmi. Nun etwas von seinem Lauf am Sonntag in der Reichshauptstadt. Mit Staunen steht die Sportwelt vor der riesigen Leistung des Finnen. Die 19,021 Kilometer des Franzosen Bonin, die bereits 1913 gelaufen wurden und daher um so uuantastbarer schienen, konnten, so glaubte wohl die Mehrzehl fast aller Sportler auf der Welt, gar nicht geschlagen werden! Und als der Finne am Start stand, mag es wohl manchen gegeben haben, der den Versuch Nurmis für aussichtslos hielt. Aber schon nach einigen Runden wurde es klar, daß sich in Witzleben am Funkturm Großes vorbereitete. Eine Ma schine konnte nicht gleichmäßiger laufen als es der Finne tat. - Bekanntlich hielt der Franzose Bouin den Weltrekord von 19,021 Kilometer seit 1913 (Stockholm). Bouin war ein großer Zeitgenosse des Finnen Kolehmainen, verstand sich auch mit ihm sehr gut. Der Franzose fiel in; Kriege, konnte also gewissermaßen seinen Rekord nie verteidigen. Nurmi konnte sich daher, wie es heißt, lange Zeit nicht dazu verstehen, Bouins Rekord zn drücken! Den ersten Stulldemckord stellte in; Jahre 1862 der amerikanische Berufsläufer Jackscc» mit 17,746 Kilometer auf. 1899 wurde dieser Berussläuferrekord von Watkins- Mlglano aus 18,878 Kilometer verbessert. Der erste Ama- tcurrekord lautet auf den Namen Georges', der — ein Engländer — 1884 18,555 Kilometer erreichte. Erst am 5. November 1904 lief sein Landsmann Shrubb 18,741 Kilometer und nach zehn Jahren erzielte dann Bouin l9,021 Kilometer. Nurmis Rekord dürfte wobl länger in der Liste stehen als alle anderen Rekorde über die Stunde zusammen! M. S. V.-Vmin-meiflerschast keine Meisterschaft. Es ist an der Zeit, daß die Führer der Leichtathletik daran denken, die deutsche Vereinsmeisterschaft zu refor mieren, damit ein hochtönender Titel auch seinen gebüh renden Wert erhält. Bisher wurde die Art der Aus tragung so gehandhabt, daß jeder Verein an seinem Ort in bestimmten Disziplinen eine bestimmte Anzahl seiner Aktiven prüfte. Die Leistungen wurden nach der Mehr kampftabelle gewertet und der Verein, der hier die größte Punktzahl erzielte, erhielt den Titel „deutscher Vereins meister". Nun ist hierbei aber zu beachten, daß die Dämpfe jeweils an anderen Tagen, an anderen Orten und ,vor allem nicht unter Aufsicht vou neutralen Kampf richtern stattsinden, wie es bei Sportfesten und bei der Ab-« nähme von Prüfungen für das Turn- und Sportabzeichen erforderlich ist. Also ein Kampf unter verschiedenen Um ständen oder, sinnvoller ausgedrückt, mit teilweise völlig ungleichen Waffen. In Erkenntnis dieser Lage beteiligen sich beispiels weise die Groß-Berliner Vereine an dieser „Meisterschaft" nicht. Der V. B. A. V. trägt vielmehr seine eigene Ver einsmeisterschaft aus. Bei einer anderen Durchführung würde sich die Pereinsmeisterschaft der D. S. B. sicherlich eines weitaus größeren Zuspruchs zu erfreuen haben. Darum hier einige Vorschläge, deren Durchführung even tuell in ähnlicher Form Sache der Sportbehörden ist. Die ideale Vereinsmeisterschaft wäre in ihrer Ab wicklung so zu verstehen, daß alle großen Vereine der Landesverbände nach dem System der Fußballmeister schaft untereinander ihre Landesmeister feststellen. In be stimmten Konkurrenzen müßte jeder Verein eine gewisse Anzahl von Kämpfern stellen. Der siegende Klub bekäme stets zwei Punkte. Meister wäre der Verein, der an; Schluß der Saison den besten Stand aufzuweisen hat. Dann würden die Landesmeister eine Endrunde zn be streiten haben. Bei diesem Vorschlag würden allerdings die Sommer termine vielleicht nicht ausreichen, d. h. aber nur dann, wenn die üblichen Sportfeste beibehalten würden. Aber schließlich könnte ja deren Zahl abgebaut werden. Nun könnte man ja auch die Landesmeister nach den: Pokalsystem ermitteln. Die Gegner könnten ansgelost werden, der Verlierer hat anszuscheidcn. Hierbei ist es nur, fraglich, ob sich dann die Endkämpfe der Landesmeister finanzieren werden. Zu Lasten der Vereine könnten die Kosten kann; gehen, da sie von ihnen einfach nicht getragen werden können. Dieser Modus wäre also ideal, aber nur dann durchführbar, wenn der kassentechnisch Verantwort liche mit ruhigen; Gewissen seine Zustimmung geben könnte. Zur Not sei noch ein anderer Vorschlag gemacht, der tmmerhm noch das kleinere übel der jetzigen Form der Austragung gegenüber bedeuten würde. Jeder Landesteil könnte, d?m Beispiel des Assebnrgmemorials oder der Vereinsmeistcrschast des V. B. A. V. folgend, seinem Meister ernütteln. Alle in Frage kommenden Vereinet kämpfen an irgendeinem Ort jedes Landcsteils unten Aufsicht neutraler Kampfrichter um den Titel. Aber alle Landesverbände am gleichen Tage, wie ja auch der Tag' der Großstafselläufe festgesetzt wird. Hierbei müßten die Leistungen allerdings wieder nach der Mehrkampftabelle gewertet werden. Da für den Endsieg nur sieben Ver eine, nämlich die Meister der sieben Landesverbände in Betracht kommen, würde der Verein berechtigt Titelhalter werden, der an diesem Tage die höchste Punktzahl er reicht. Dieser Vorschlag hat sicher den Vorzug, daß ein mal die Kosten gering sind, andererseits der Kamps gerecht vor sich geht, lind daß in der Hauptsache diesem wichtigen Mannschaftswettbewerb die Beachtung geschenkt werden muß, die dem Verein gebührt, der als Vereinsmeister über Pen besten Durchschnitt von Leichtathleten an Zahl und Leistung verfügt. Vidi. VUI UM kksnolAV ksodslt. «IMV voras spsrs VSNQ cisoo Du vsiüt nickt, v» die Tukunkt dringt. Vick nickt durok dis Knt- tLuscdunßvo der loteten Jekro ontioutixsn. dedvr- wuü viodor von »nkao^sn. LIso mied Ou, salbst ss siod sunLokst Sparkassen I^ieäerr>vöni1r und vorkckemnitr. Gehermeister Hähnel. Der deutsche Gehermeister Hähnel hat bei der Titel verteidigung in Nürnberg-Mühlhof wieder sein großes Können gezeigt. Die Austragung der letzten leichtathle tischen Meisterschaft des Jahres auf einer Rundstrecke über 60 Kilometer sah die bekanntesten deutschen Geher am Start. In ausgezeichnetem Stil batte Hähuel vom> 15. Kilometer an die Führung. Bei 25 Kilometer schien es, als ob ihn; der Flensburger Breßler gefährlich werden könnte, nach etwa 40 Kilometer kam der Münchener Reichel dem Erfurter nahe, aber zum Schluß ging Hähnel allen feinen Gegnern weit davon und verhältnismäßig frisch passierte er nach 5 Std. 1 Min. 21,3 Sek. als überlegener Sieger das Ziel. Veranstaltungen -er O. T. 1929. Die Deutsche Turnerschast gibt jetzt die Tage ihrer Haupt- Veranstaltungen für 1929 bekannt. Danach sind bisher vor gesehen: 25. bis 27. März: 21. April: 23. Juni: 11. August: 18. August: 21. September; Die Krciswarteversammlung findet in Mannheim statt. Die Orte der übrigen Veranstaltungen stehen noch nicht fest. Lediglich für die Schwimmeisterschasten ist Altona in ziemlich sichere Aussicht genommen. Kreiswarteversammlung, Waldlaufmeisterschast der D. T-, D. T.-Meisterschaften im Hand- und Fuß ball, D. T.-Meisterschaste» im Volksturucn, D. T.-Meisterschastcn im Schwimmen und Wasserball, D. T.-Meisterschaften in den Sommer spielen. Tas Wintersemester der Deutschen Hochschule für Leibes-« llbnugcn beginnt am 1. November. Es haben sich bis jetzt 105 Bewerber zur Aufnahme gemeldet. Diese Zahl verteilt sich auf 10 Voll-, 35 Vorstudentinncn, 55 Studenten und o Männer auf Grund des Ausnahmeparagraphen, der wie. auf der Universität ganz besonders begabten jungen Leuten' ohne Hochschulreife das Studium ermöglichen soll. Ein Blick in das Vorlesungs- und übungsverzeicknis für das 18. Se mester der Hochschule zeigt uns zwei bedeutende Neuerungen.^ Der gesamte praktische Unterricht der Fra u e n wird von jetzt ab in die Hände von Frauen gelegt. Bisher hatten zum größte» Teil die bekannten Sportlehrer den Unterricht der Frauen. Da nun die Hochschule mit dem Abschlußexamen eine ganze Anzahl Diplom-Turn- und Sportlehrerinnen ent lassen hat, so sind genügend Kräfte vorhanden, um alle prak tischen Lehrstunden durch Frauen erteilen zn lassen. Des weiteren' widmet man dem Arbcttsgebiete der Ing end künde be sondere Aufmerksamkeit; dies hängt zusammen mit dem Be streben unserer Verbände, ihre Jugendarbeit immer mehr aus- zubaucn. So muh dem Percinstnrn- und -sportlehrer Ge legenheit geboten werden, auch dieses Gebiet sich anzueignen. Line neue Sport-Vronzegruppe Professor Lederers Heute veherrscht »er Sport nicht nur clie Welt, sondern auch die Phantasie des darstellenden Künstlers Line neue von Professor Lederer geschaffene vronzegruppe „vauerläufer", die votausstchillch In verltn zur Aufstellung gelangen wird, gibt hiervon beredtes Zeugnis. «manch Gm-druck »»«r «<h »»di»,! Nr Die N befindet maligen Thal De Aus Der W Orgel zu Ersüllu» dere Fest Pforten Kirchbesu Weihegot ung der Vertreter rer Lösch gleichzeiti Pfarrer zugrunde den Ort, sie es du Eottesha neue» O gegen die es von 3 seien. De Mahnruß einen Al sinnigen schen Jin der Ehre> bals Hai „Josua", und meil Für den ihrer vor gestellt. verdienst; Gustav G seit 1899 renurkun! dem Kirö konsistorii einem we ria" von Choral „ Gott die les Gotte Orgelnach der würd weihsonnt michau voll zur ' Herren K nitz gcm gersche I, Bach, bei wurde da geboten, 1 der Orge Kalo (FH Alle Bete der zahlr, erbauende gene Per Kantor C ben. — C Kirchgeme der wohlg herzliche l Neugescha Hänger zu neue Frei — Das am Donn V-S Uhr, i
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite