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Der Grenzbote : 03.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1836929153-190505035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1836929153-19050503
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1836929153-19050503
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer Grenzbote
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-03
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Der Grenzbote : 03.05.1905
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gement in Fort Douglas in Trunkenheit selbst, nachdem er vorher den Leutnant Po-int vom Zeichen Regimen:, der den berrnntenen Haupt mann heimbringen wollte, durch zwei Schlisse lebensgefährlich verletzt harte. Lertilchcs und Sächsisches. Adorf, 2. Mai. An Stelle des nach Pot- schappet versetzten Herrn Postmeister Grießbach hat seit 1. Mai Herr Postmeister Rißmann, der bisher als Oberpostsekretär in Großenhain tätig war, die Leitung des hiesigen Postamtes übernommen. Adorf, 2. Mai. Zum heurigen Viehmarkt waren 58 Stück Rinder und 12 Schweine zu- germeben; es wurden dafür Mk. 17.76 Stätte- ge'ld vereinnahmt. — Ter sächsische Landtag soll sicherem Ver nehmen nach wichtiger gesetzgeberischerVortagen wegen, besonders in Rücksicht auf die endliche Durchführung der Gemeindesteuerreform, dieses Jahr fünf Wochen früher als sonst, uno zwar auf den 9. oder 10. Oktober einberufen werden. Bramba ch Herr Bahnhofs-Inspektor Krauter wird in allernächster Zeir unseren Ort verlassen, um nach Mittweida zu übersiedeln, wohin er vom 1. Mai ab versetzt ist. An seine Stelle svird 'Herr Stations-Verwalter Müller von JägerAgrün treten. st. Bad Elfter, 2. Mai. Heuer üben wäh rend der Bade-Saison nicht elf, wie dies im Vorjahre der Fall war, sondern zwölf Herren ihre ärztliche Praxis hier aus und zwar die Herren Sanitäts-Räte Dr. Bechler, Bach, Pe ters und Helmkampff, ferner die Herren Dr. Händel, Werbatus, Löwinson, Kohler, Reitz, Schminke Und Quwsig; letztgenannter Herr ist Assistenzarzt des Herrn Tr. Köhler im Sana torium 'hier, U n t e r m a r x g r ü n. Ter im 5. Lebens- fahre stehende Knabe Karl Robert Wunderlich, Sohn einer armen Witwe, wurde am Sonnrag Nachmittag von einem Odlsnitzer Geschirr, das in schnellstem Trabe vor dem Timp.wchen Gast hofe rechts von der Straße ab bog, überfahren und lebensgefährlich verletzt. Der arme Junge erlitt einen Bruch oes rechten Oberschenkels und eine schwere Kopfwunde. Turch den Kut scher, welcher das Unglück verschuldete, wurde ärztliche Hilfe herbeigeholt. Plauen. Vier Brüder mit gleichem Vor namen. Ein eigenartiger Fall hat dieser Tage vor dem hiesigen Schöffengericht die Verwun derung des Richters, der Schöffen und der Zu hörer erregt. Auf der Anklagebank hatten 2 Brüder wegen Beleidigung »ind Widerstands Platz genommen. Auf hie übliche Frage Zur Feststellung ihrer Personalien gab der erste den Schmer geprüft. Roman von Leo Walter. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „Ta bist Du endlich Anna!" empfing er die junge Frau, die, indem sie ihn erblickte, beinahe zurückprallend ihre Schritte anhielt. „Ich suchte Dich überall. Es hätte leicht ein großes Un glück geschehen können, denn ich fand Kärhchen ohne jede Aufsicht am Rande des Teiches spie lend." Tie Angesprochene, die kaum ihre Verwir rung von vorhin überwunden hatte, fühlte sich von dem Vorwurf in seinen Worten und mehr noch von seinen Blicken und dem Ton seiner Stimme getroffen. Tas Bestreben, ihrer Ver legenheit Herr zu werden, ließ sie unwillkürlich zum Trotz ihre Zuflucht nehmen. Sie ver schärfte den Ton ihrer Stimme, als sie die Er widerung gab: „Ta hättest Tu Liew rufen und ihr Vor würfe machen sollen. Sie hatte auf die Kleine Acht zu geben." Ter Mann sah betroffen auf. Er war es gewohnt, seine Frau apathisch und gleichgültig neben sich hin gehen zu sehen, aber diesen ge reizten Ton Gönnte er noch nicht. „Du weißt Anna, wie unzuverlässig das Mädchen ist", entgegnete er, „und daher muß ich mich an die Mutter halten, wo es das Wohl und die Sicherheit meines Kindes gilt." Sie machte sich an ihrem Kleis zu schaffen, offenbar in der Absicht, den Zornigen nicht ansehen zu mü'sen. Halblaut und indem sie ver suchte, an ihm vorüber nach dein Hause zu gehen, sagte sie: „Es ist unmöglich, daß ich überall sein kann." Er vertrat ihr den Weg. „Wer wo warst Tu denn eigentlich ?" fragte er, „daß Tu keine Zeit hattest, an Tein Kind zu denken?" ,Hw Garten, wie Du siehst". ,jJetzt in dieser Nachmittagsstunde, ganz Namen Johann Maisel an. Als der zweite be fragt wurde, erfolgte dieselbe Antwort: Jo hann Maisel." Auf Vorhalt des Herrn Vor sitzenden, daß diese Angabe doch unmöglich stimmen könne, wurde die lakonische Erklärung abgegeben: „Wir sind vier Brüder und heißen aAe vier Johann!" Bei Nachforschungen hat sich herausgestellt, daß diese Angaben richtig sind. Merkwürdig ist, daß alle vier Brüder nur diesen einen Vornamen führen. Damit keine Verwechselung eintrete, haben die Leute sich Die Bezeichnung Johann Maisel 1, 2, 3 und 4 bei gelegt. Die Brüder waren ausMsngers- dorf, Bezirk Bayreuth, gebürtig, Plauen i. V., l. Mai. Heute vormittag verunglückte auf einem Neubau in der Carola- stratze d er 19jährig,e Zimmermann Arno Meyer. Der junge Mann hatte am Dache gearbeitet und fiel vom Sims auf die oberste Gerüstlags, wobei er tödliche Verletzungen erlitt. Eibenstock, 1. Mai. Am 3. Mai wird dhe neuerbautc Bahn als vollspurige Nebenbahn Bahnhof Eibanstock-Stadt Eibenstock dem Per sonen- und Güterverkehr übergeben. Der alte Bahnihof wird „unterer", der neue „oberer" Bahnhof genannt. Die Bahn ist 3,2 Kilometer laug und hat eine erhebliche Steigung. Sie fährt vom Tal der Zwickauer Mulde Nach- der hochgelegenen hiesigen Stadt. Reichenbach 1- Mai. Unter Führung ei ner Pflegerin ist heute die erste Abteilung deck für das Betlüehemstift in Bad Elster bestimmten Kinder beiderlei Geschlechts — 28 an der Zahl — nackt Erster dirigiert worden. Tas Bsth- lehemstift zu Bad Elster ist bekanntlich -sinPflege- kind.des 'Kreisvereins für innere Mission und- hat schon manchem der Anstalt zugewiefeuen siechen Kinde Stärkung und Genesung gebracht. — Am Sonnabend wurden auf dem Halte punkte Dennheritz dem Privatmann Engelmann beim Aussteigen aus einem Personenwagen 4. Klasse oes noch im Gange befindlichen abends 8 Uhr 40 Min. von Glauchau nach Gera verkeh renden Personenzuges beide Füße überfahren. Der Verunglückte wurde dem Krankenhause in Meerane zugeführt und ist dort am Sonntag verstorben. — Zum Brand des Schlosses Lichtenwalds. Wie schon gestern gemeldet, ist in der Nacht zum Monrag kurz vor halb 12 Uhr im 2. Stock des Unsen, nach der Zschopau zu gelegenen Flügels des gräflichen Schlosses Feuer ausge- brochen. Die Entstehung glaubt man in einem Es'endefett suchen zu müssen, was aber deshalb unwahrscheinlich ist, da der Bezirksschornstein- fegermeister aus Frankenberg erst vor kurzem sämtliche Essen des Schlosses durchsucht hatte. Im Nebenzimmer schlief der junge Graf Sieg allein?" Sie mied noch immer den Blick des Mannes, der vergebens den ihrigen suchte und war zu wenig Meisterin in der Verstellung, als daß ihm ihre sichtbare Befangenheit bei seiner letztest Frage hätte entgehen können. „Anna", rief er Plötzlich in Hast, und in seinen männlichen Zügen zuckte es aus wie Ver ständnis, aber auch wie Schmerz: „Du bist nicht allein gewesen. Es ist Dienstag,: hast Du wieder an der Hecke mit Lena Brandt gespro chen?" Sie Hoh den feinen, mit blonden Flechten um wundenen Kopf, und jetzr rraf Um der volle Strahl ihres Auges, aber mit einem fast feind lichen Ausdruck. „Und wenn ich es gemn", sagre sie; „wo wäre das Unglück? Du kannst mir nicht verwehren, ein paar Worte mit irgend Jemand zu wech^ seln, den ich zufällig drüben am Wege treffe!" „Zufällig?" Er sah sie so fest und schmerz lich erreg: an bei der Frage, daß sie errötend die Augen wieder niederfchlug. „Anna", fuhr er rann fori, und drückte das Kind, welches unruhig zu werden begann, be schwichtigend an 'ich: „Ich habe cs Dir schon osi genug gesagi, warum ich, diesen, Weibe ein für alle Mal mein Haus verboten habe, weil es nämlich die abscheulichste Klatschbase rings in der Unigegend ist, die ihre Lügengeschichten von Haus zu Haus trägt und dadurch schon Unheil in Menge angerichtet hat. Tu weißt es, und dennoch glaubst und vertraust Tu mir nickt soviel, uni mein Verbot zu respektieren?" Im Herzen der jungen Frau kämpfte der Trotz mit dem Bewußtsein des Unrechts, und da sie überdies das brennende Verlangen be herrschte, weiteren Fragen zu entgehen und um jeden Preis der ihr Peinlichen Unterredung ein Ende zu machen, nahm sie wieder zur Entschlos senheit ihre Zuflucht. „Sicher würde ich es tun, Georg", erwiderte fried, der nur mit knapper Not in Sicherheit gebracht werden kounie. Die sofort von allen be nachbarten Orten herbei,eilenden Feuerwehren griffen den Brandherd von allen Seiten an und versuchten, da gn eine Löschung des Brandes nickst zu denken war,, aus dem Schlosse noch möglichst viel zu retten. Das Feuer griff mit rasender Schnelligkeit um sich und bald standen die beiden Seiten- und der Portalflügel voll ständig in Flammen. Tas Schloß ist inwendig fast bollständig zerstört, die Flammen haben im linken .und im Portalflügel bis herab ins erste Stockwerk gewütet. Die Parterreräume sind dupch die eingedrungenen Wassermassen größtenteils schwer beschädigt. Es konnten nur der alte Wirtschaftsflügel und die Kapelle er halten werden. Verbrannt bezw. durch, das Feuer arg gelitten haben zahlreiche wertvolle Gobelins, Gemälde, antikes Porzellan, Seiden- möhcl usw. Auch der Dienerschaft ist viel von ihrem Mobiliar verbranntt Ter Zufall wollte, daß gerade xvährend des Brandes der Schloß- Herr und dessen Gemahlin nicht anwesend waren. Sie weilten in Hamburg als Gäste des dortigen Künigl. preußischen Gesandten von Tschirschky- Bögendorff. Dresden, 1. Mai. Der Erfinder des Fä kalienspiritus Dornig wurde zu 2 Jahren Ge fängnis und 1500 Wark Geldstrafe .oder wei teren 150 Tagen Gefängnis und 5 Jahren Eh renverlust verurteilt .Die Verhandlung wurde noch am Sonnabend Zu Ende geführt. Dresden, 1 .Mai. Das „Dresdner Journal" schreibt: In Nr. 98 der „Dresdner Zeitung" vom 29. April findet in bestimmtester Form die Mitteilung, daß die sächsische Regier ung auch in den Neuen Erar 1906—07 keiner lei Mehrforderungen für Lokomotiven einzustel- len beab'sichiige und daß es „mithin bei den bereits stark kritisierten nur 15 neuen Lokomoti ven pro Jahr" bleibe. Wir sind demgegenüber in der Lage, mitzuteilen, daß die endgültig eFest- setzung der Lokomotivenerneuerungen für 1906—07 noch nicht stattgefunden hat, daß je doch, nach den Vorecörierungcn hierzu mir Sicherheit auf eine höhere Ersatzziffer als die von der „Dresdner Zeitung" angegebene ge schlossen werden kann. Dresden, 2. Mai. Die Dresdner Schuh macher sind in den- Generalstreik eingetreten. Dpr Streik dürfte zu ernsten Konsequenzen nicht führen, da es den Anschein hat, als würden Meister und Gesellen sehr bald zu einer Einig ung über die gestellten Forderungen kommen. — Dix Dresdner Vogelwiese wird vom 30. Juli bis 6. August abgxhalten werden. — In Sebnitz vertäutet gerüchtweise, daß bei dem schnellen Todesfall des Herrn Stadt- sie in dem schon vorhin angeschlagenen herben Tone, wenn es sich hier nicht einzig uns all ein um eine Marotte Deinerseits handelte. Nie mand hat Lena noch zu beweisen Vermocht, daß es Lügengeschichten sind, die sie berichtet", und dann emen günstigen Moment benutzend, in dem der Vater das blonde Köpfchen der sich immer unbehaglicher fühlenden und in Tränen ausbrechenden Kleinen sanft und liebkosend an seine Brust legte, schlüpfte sie an ihm vorüber in das nahe Haus. Er blickte ihr lange nach., und ein tiefer Schatten legte sich düster über seine Stirn. „Nicht einmal der Gedanke an die Gefahr des Kindes macht Eindruck auf sic", — leise und gepreßt drängten sich die Worte über seins Lippen, und unwillkürlick- das kleine Kätchen fester mit den Armen umschließend, schritt er langsam unter den blühenden Linden entlang dem grünen Eartentore zu, hinter welchem das fruchtbare Land sich ausbreitete, auf dem der Segen seiner Felder, goldig schimmernd, der Ernte entgegen reifte. Georg Heck sollte von dem Tags an die Ent deckung machen, daß im Wesen seiner Frau eine Veränderung vorgegangen war. Hatte sie ihn auch nie an liebevolles Entgegenkommen ge wöhnt, hatte -ihr auch jedes Verständnis für das heiße Liebeswerben seiner ehrlichen blauen Au gen gefehlt, so hatte sie doch' wenigstens, mit unter sogar in freundlich liebender Weise, seine hingehende Sorgfalt geduldet. Jetzt war das anders. Sie wich, ihm aus, ihr Blick mied den seinigen oder wurde täglich, kühler, ablehnender, so wie ihre Wangen bleicher und ihre Schritte müder wurden. In seinem Herzen welkte das mühsam gehegte Pflänzchen Hoffnung mehr uno mehr dahin; es machte sich fast stündlich die Frage gebieterisch geltend, was er beginnen sollte, um dem .jungen Wesen, das an seiner Seite so rettungslos dahinschchand, zu helfen. ,Mehen Sie nicht, Freund Heil", sagte ihm da
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