tönten noch einmal, ehe sie von der Glut zerschmolzen. Das Feuer erreichte schließlich eine solche Wut, daß es von zwei Mühlen der Stadt nicht nur die im Wasser gehenden Räder, sondern auch das Pfahl- und Grundwerk mit verzehrte. Binnen drei Stunden war das ganze Zerstörungswerk beendet. Zwei Frauen, zwei Dragoner und der Kirchvater Preßburg kamen dabei ums Leben; der Kirch turm stürzte erst am folgenden Tage zusammen Die Zahl der abgebrannten Häuser belief sich auf 326. Für unsre unglückliche Bürgerschaft liefen von allen Seiten milde Gaben in Menge ein, an Geld im ganzen 23600 Taler, hiervon aus Dresden allein 8000, aus Leipzig 11000 Taler. In der folgenden Zeit wurden die einzelnen Stunden durch einen Trommelwirbel angezeigt, was während der Nacht einen schaurigen Eindruck machte. Der Fleischer meister Schlegel, der das Feuer in seinem Hause verwahrlost haben sollte, starb aus Gram. 1872 am 25. September geriet, ebenfalls um 9 Uhr abends, das Rathaus in Brand, sodaß es zugleich mit dem anstoßenden Bürgerhause völlig zerstört wurde. i) 1616 am 28. Juni wurde Frau Diakonus Ranft beim Heumachen unter einer Eiche vom Blitz erschlagen. 1680 am 7. Juni starb Frau Ll. Blochwitz aus Schrecken über einen Blitz, und gleichzeitig erkrankten viele Personen aus derselben Ursache. 1751 am 1. August regnete es eine Stunde lang förmlich Hagel und Feuer auf die Stadt; dabei wurde der Kopf eines auf dem Rade liegenden Verbrechers vom Blitze zerspalten. 1777 am 26. Mai fuhr der Blitz binnen 2 Minuten 7 mal in die Stadt mauer. 1801 am 5. April, am ersten Osterfeiertage, nachmittags 2 Uhr zertrümmerte ein Schloßenwetter fast an jedem Hause eine Anzahl Fensterscheiben, außerhalb der Stadt aber schloßte es nicht. 1817 am 5. Januar wütete während des Gottesdienstes ein so . heftiger Sturm, daß die Anwesenden wegen des Lärms von den einbrechenden Glasscheiben und den auf dem Kirchboden aufdonnern den Steinen ein Erdbeben befürchteten. 1889 am 19. Mai tötete der Blitz in Bauda drei Kühe, in Zabeltitz zwei Ziegen, in Nasse- böhla eine Kuh, in Nickritz zwei Kühe. L) 1788 am 20. Juni wurde nach einem starker Gewitter sogar der Hohe Steg vom Wasser überflutet, was bis dahN-zur Sommers zeit noch nicht vorgekommen war; aber 1789 am 2. und 3. Juni geschah das gleiche. Die größte Wasserflut soll 1799 vom 22. bis zum 24. Februar eingetreten sein, wo die beiden Röderläufe zu sammenflossen und die Leute auf dem Gerberdamme nicht in ihren Wohnungen bleiben konnten. 1808 im April mußten die Brücken wegen Hochwassers mit Steinen beschwert werden. Am 1. Juli jedoch zerriß der Damm bei Folbern während des Wasserabschlagens im Neugraben, sodaß der Mühlgraben 14 Tage lang leer war. 1814 im März hob das Wasser den Steg am Bobersberg empor